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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2017

Von den Einzellern zum Homo sapiens

Das Tier in Dir
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Dieses Buch lädt ein zu einer spannenden Reise durch den menschlichen Körper sowie auch durch den Verlauf der Evolution – vom Einzeller bis zum Homo sapiens. Ein Teil unseres Körpers nach dem anderen wird ...

Dieses Buch lädt ein zu einer spannenden Reise durch den menschlichen Körper sowie auch durch den Verlauf der Evolution – vom Einzeller bis zum Homo sapiens. Ein Teil unseres Körpers nach dem anderen wird besucht und auf seine Vorläufer im Tierreich hin untersucht.
Die diversen Entwicklungslinien und deren Ursachen werden dabei gut und nachvollziehbar beschrieben. Zahlreiche Bilder tragen zur Anschaulichkeit bei, wobei ich vor allem die vielen CT-Aufnahmen interessant fand.

Aus wissenschaftlicher Sicht wirken die Ausführungen allerdings bisweilen nicht wirklich fundiert. In den Text schleichen sich immer wieder unrichtige oder zu flapsige Aussagen ein. Teilweise ist dies sicher dadurch zu erklären, dass dieses Werk auf einer Fernseh-Dokumentation beruht. Da an seiner Entstehung aber auch viele Experten beteiligt gewesen sind, wäre doch etwas mehr zu erwarten gewesen.

Nichtsdestotrotz eine unterhaltsame und leicht lesbare Erinnerung daran, dass wir mit unseren tierischen Vorfahren mehr gemeinsam (und ihnen auch mehr zu verdanken) haben als uns meist bewusst ist.

Veröffentlicht am 26.07.2017

Kräuter und Kriminalfälle

Blutkraut, Wermut, Teufelskralle
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Wie schon in „Salbei, Dill und Totengrün“ hat Manfred Baumann auch hier wieder Kurz-Krimis zum Thema Kräuter zusammengestellt. In den sechs Episoden steht jeweils eine Pflanze im Mittelpunkt, die zu Beginn ...

Wie schon in „Salbei, Dill und Totengrün“ hat Manfred Baumann auch hier wieder Kurz-Krimis zum Thema Kräuter zusammengestellt. In den sechs Episoden steht jeweils eine Pflanze im Mittelpunkt, die zu Beginn kurz vorgestellt wird.
Die Geschichten drehen sich beispielsweise um einen Mafiaboss, der sich als Pizzabäcker engagiert, ein Hexenhaus, in dessen Umfeld Leute verschwinden, eine Entführung, die nicht nach Plan verläuft, und einiges mehr.

Der Inhalt gestaltet sich also abwechslungsreich und trotz der Kürze der einzelnen Texte gelingt es immer wieder, Spannung zu erzeugen. Manches ist aber auch vorhersehbar.
Generell ist die Qualität etwas schwankend. Manche Stellen sind richtig fesselnd, andere wirken dagegen langweilig oder konstruiert. Auch sind einige der Protagonisten zu farblos gezeichnet oder wirken klischeehaft.
Dafür werden die Kräuter sehr gut in die Handlung integriert und einige interessante Informationen über ihre Wirkungsweise sowie die sie umgebende Mythologie eingeflochten.

Fazit: Obwohl es aus kriminalistischer Sicht ein paar Schwächen gibt, ist dieses Buch schon allein seiner originellen Idee wegen doch empfehlenswert.

Veröffentlicht am 26.07.2017

Eine Legende aus Alaska

Zwei alte Frauen
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Auf nur gut 100 Seiten erzählt dieses Büchlein die einer Legende aus der Yukon-Tiefebene nachempfundene Geschichte zweier alter Frauen, die in einem bitterkalten arktischen Winter von ihrem Stamm als unnütze ...

Auf nur gut 100 Seiten erzählt dieses Büchlein die einer Legende aus der Yukon-Tiefebene nachempfundene Geschichte zweier alter Frauen, die in einem bitterkalten arktischen Winter von ihrem Stamm als unnütze Esser zurückgelassen werden. Doch die beiden sind nicht bereit, sich kampflos in ihr Schicksal zu fügen. Sie mobilisieren ihre letzten Kraftreserven und erinnern sich an Fertigkeiten, die sie sich in ihrer Jugend angeeignet hatten.

Der Erzählstil ist eher unpersönlich, eine sachliche Schilderung der Ereignisse. Es gab nur wenige Stellen, an denen die Gefühle der Protagonistinnen für mich wirklich greifbar waren. Das passt aber ganz gut zur Handlung.

Obwohl Vieles eigentlich vorhersehbar ist, ist die Lektüre doch fesselnd. Hier wird die Botschaft übermittelt, dass man immer an seine Fähigkeiten glauben und vor allem ältere Menschen niemals unterschätzen sollte. Außerdem sind in den Text zahlreiche interessante Informationen zur traditionellen Lebensweise des Athabaska-Volkes eingestreut.

Veröffentlicht am 12.07.2017

Hübsch aufbereiteter Reiseführer

Die Dinosaurier-Straße
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In diesem reichlich bebilderten Buch sind diverse Ausflugsziele aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol versammelt, welche Einblicke in längst vergangene Zeiten bieten. Sie decken ein breites ...

In diesem reichlich bebilderten Buch sind diverse Ausflugsziele aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol versammelt, welche Einblicke in längst vergangene Zeiten bieten. Sie decken ein breites Spektrum ab, von den Meeren des Devon bis zum Ötzi. Der Schwerpunkt liegt aber auf dem Zeitalter der Dinosaurier; die Autorin hat dazu sogar eine Route von Wien nach Berlin zusammengestellt, entlang derer eine Reihe interessanter Entdeckungen warten.

Ich war dabei immer wieder überrascht, wie viele faszinierende paläontologische Funde auch im deutschen Sprachraum gemacht wurden – und welch vielfältige Möglichkeiten geboten werden, sich ihnen zu nähern, sei es in klassischen Museen, Erlebnisparks oder auch durch Orte, an denen man sich selbst auf Fossiliensuche begeben kann.
Dazwischen werden immer wieder Hintergrundinformationen sowie Tipps zu den jeweiligen Zielen eingestreut. Für weitere Recherche wird oft auf die entsprechende Homepage verwiesen.

So ist dieser Reiseführer sehr gut dazu geeignet, sich Inspirationen für den nächsten Ausflug zu holen. Aufgrund der Produktbeschreibung hätte ich mir allerdings eine etwas ausführlichere Darstellung wissenschaftlicher Fakten erwartet.

Veröffentlicht am 12.07.2017

Spannendes Thema

Sprachliche Relativität
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Bei der Lektüre diverser populärwissenschaftlicher Werke bin ich schon öfters auf die Frage gestoßen, inwieweit eine Sprache das Weltbild ihrer Sprecher beeinflusst. Deshalb habe ich dieses Buch gelesen, ...

Bei der Lektüre diverser populärwissenschaftlicher Werke bin ich schon öfters auf die Frage gestoßen, inwieweit eine Sprache das Weltbild ihrer Sprecher beeinflusst. Deshalb habe ich dieses Buch gelesen, um fundiertere Einblick in diese Thematik zu erhalten.

Vor allem das zweite Kapitel fand ich dabei sehr spannend, hier werden der (im Jahr 2002) aktuelle Stand der Dinge geschildert und einige sprachwissenschaftliche Experimente beschrieben. Diesbezüglich hätte ich mir etwas mehr gewünscht.
Der Rest des Buches befasst sich im Wesentlichen mit einer historischen Rückschau. Die Meinungen verschiedener Persönlichkeiten wie Johann Gottfried Herder, Franz Boas, Benjamin Lee Whorf, Ludwig Wittgenstein und vieler mehr werden wiedergegeben. Dabei ist es interessant, die diversen Ansichten zu vergleichen und die Entwicklung des Fachgebietes zu beobachten.

Für Laien ist es allerdings bisweilen schwierig, dem Inhalt zu folgen. Es kommen viele Fachbegriffe vor und die Ausführungen sind doch sehr trocken gehalten.
Wer sich davon nicht abschrecken lässt, kann hier aber nichtdestotrotz eine Reihe faszinierender Erkenntnisse gewinnen und Denkanstöße erhalten.