Teilweise vorhersehbare Geschichte mit überflüssiger Nebenhandlung
SalzburgracheAuch sein bereits zehnter Fall führt Kommissar Merana und sein Team an wunderschöne Schauplätze in Stadt und Land Salzburg. Zuerst wird am Fuß der Festung Hohensalzburg die Leiche des kreativen Kopfes ...
Auch sein bereits zehnter Fall führt Kommissar Merana und sein Team an wunderschöne Schauplätze in Stadt und Land Salzburg. Zuerst wird am Fuß der Festung Hohensalzburg die Leiche des kreativen Kopfes einer Werbeagentur gefunden, zwei Tage später im idyllischen Schloss Moosham im Lungau der tote Schlossverwalter. Haben die beiden Todesfälle mit einem neuen Marketingkonzept für die Salzburger Burgen- und Schlösser-Verwaltung zu tun oder ist das Motiv ganz woanders zu suchen?
Wieder handelt es sich hier um eine Art Mischung aus Krimi und Reiseführer. Letzteres ist durchaus gelungen, wenngleich bisweilen ein bisschen zu ausschweifend. Schön, dass diesmal auch Orte abseits der Stadt Salzburg besucht werden.
Die Ermittlungsarbeiten gestalten sich jedoch eher langweilig. Merana klagt zwar mehrmals darüber, dass es sich um einen besonders komplizierten Fall handle. In Wirklichkeit konnte ich aber ziemlich schnell erraten, wer hinter den Todesfällen steckt. Schade eigentlich, denn die Geschichte hätte mehr Potential gehabt. Die Mitarbeiter der Werbeagentur sind interessante Persönlichkeiten, über die meisten von ihnen erfährt man aber nur wenig. Wie auch die meisten Mitglieder von Meranas Team diesmal nur Statistenrollen haben.
Andererseits wurde eine seltsame Gruppe namens FFB in die Handlung eingebaut, bei der es sich wohl um eine Anspielung auf die Coronamaßnahmen-Gegner handelt. Diese wirkte auf mich ziemlich deplatziert und hat vor allem kaum etwas mit dem eigentlichen Fall zu tun. (Vielleicht hätte das Ganze besser funktioniert, wenn der Autor sich zumindest getraut hätte, das Wort „Corona“ zu verwenden. So blieb es beim Versuch, einen aktuellen Bezug herzustellen, der nicht wirklich aktuell sein durfte.)
Außerdem haben sich in den Text einige Fehler eingeschlichen. Sogar das erste Opfer heißt am Einband anders als im Buch. Bei diesem Verlag bzw dieser Buchreihe ist mir derartiges bisher nicht untergekommen.