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Veröffentlicht am 14.01.2022

Eine traurige Prinzessin

Diana
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Auch fast 25 Jahre nach ihrem viel zu frühen Tod ist Lady Diana unvergessen, und aktuell medial in diversen Filmen und TV-Serien sehr präsent. Davon habe ich noch nichts gesehen, daher war diese fiktive ...

Auch fast 25 Jahre nach ihrem viel zu frühen Tod ist Lady Diana unvergessen, und aktuell medial in diversen Filmen und TV-Serien sehr präsent. Davon habe ich noch nichts gesehen, daher war diese fiktive Biografie vielleicht umso interessanter für mich. Denn wie verknallt die blutjunge Diana in den Prinzen gewesen ist, habe ich nicht gewusst (und kann es auch immer noch nicht verstehen). Allerdings wäre das auch wirklich die einzige Erklärung, wieso sie nicht schon viel früher - am besten vor dem 29.07.1981 - die Reißleine gezogen hat. Womöglich hat sie tatsächlich gehofft, es wird schon irgendwann noch besser werden. Wurde es aber leider nicht.
Ich hoffe jedoch von ganzem Herzen, dass Lady Diana mehr glückliche Momente in ihrem Leben hatte als die hier im Buch geschilderten: bei einem Picknick mit Charles und Little Will in Australien und beim Tanz mit John Travolta.

Die Autorin macht bereits zu Beginn deutlich, dass es sich hierbei um eine fiktive Biografie handelt, die entlang wahrer historischer Ereignisse viele Szenen und vor allem Dialogen entstehen lässt, die so oder ähnlich stattgefunden haben könnten aber nicht zwingend müssen. Doch wenn Prinz Charles auch nur halb so ein Ekel zu seiner Frau war, wie es hier geschildert wird, hab ich ab sofort ein völlig anderes Bild von ihm im Kopf. Bisher hatte ich Verständnis für seine Situation, und es ihm gegönnt dass er am Ende doch seine große Liebe heiraten konnte. Trotzdem kann man sich seiner Frau gegenüber, die am allerwenigsten für die ganze Situation kann, anständig verhalten und sie mit Respekt behandeln!

Da ja jeder weiß, wie tragisch Dianas Geschichte zu Ende ging, hat man auch hier die ganze Zeit ein melancholisches Gefühl. Mir ging das jedenfalls so, wohlwissend dass es kein Happy-End geben wird. Welch großer Schmerz das für ihre zwei Söhne gewesen sein muss, kann man sich nur ungefähr vorstellen. Umso mehr hoffe ich für beide, dass sie ein glücklicheres Leben führen und sich irgendwann auch wieder aussöhnen werden.
Mich hat dieses Buch jedenfalls sehr berührt, und lässt mich auch nochmal einen anderen Blick auf die nächste Generation der Royals werfen, zum Beispiel Kate, die man wirklich dafür bewundern muss wie bravourös sie ihre Pflichten und Aufgaben meistert. Ich glaube aber auch, dass sie im Gegensatz zu ihrer Schwiegermutter die volle Unterstützung ihres Mannes hat und dieser sie auch aus ganzem Herzen liebt.

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Matroschka

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Das neue Buch von Nele Neuhaus ist wie eine Matroschka. Geht man zu Anfang von nur einem Mordfall aus, so erscheinen darunter immer wieder neue. Das macht das Buch nie langweilig und vor allem auch sehr ...

Das neue Buch von Nele Neuhaus ist wie eine Matroschka. Geht man zu Anfang von nur einem Mordfall aus, so erscheinen darunter immer wieder neue. Das macht das Buch nie langweilig und vor allem auch sehr vielschichtig, mit vielen Personen und deren Beziehungen zueinander. Manches mal hätte ich mir auch so ein Whiteboard wie bei der Polizei gewünscht, um all die Namen und Ereignisse und wer wann was zu wem gesagt hat zu tracken. So musste ich halt mehrmals zurückblättern, um einiges zu verifizieren.

Abgesehen davon liest sich das Buch aber wieder sehr flüssig, auch wenn man so einen Roman mit über 500+ Seiten nicht an zwei Abenden einfach 'weglesen' kann, und sei er noch so spannend. Das war er nämlich wirklich, auch wenn es ein anderes "spannend" war als bei einem adrenalin-geladenen Actionthriller. In einigen Szenen kam sogar eher ein Agatha-Christie-Feeling auf, zum Beispiel wenn Pia Sander und Oliver von Bodenstein in der Villa des alten Verlegerpaares Winterscheid Verdächtige verhören. Da waren Menschenkenntnis, Details erfassen und richtig zuordnen und gute Kombinationsgabe gefragt. Zum Glück haben unsere Ermittlerhelden vom K11 Hofheim diese Fähigkeiten, und die LeserInnen sind ebenfalls eingeladen, fleißig mitzurätseln.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Private Einblicke eines großen deutschen Künstlers

If you believe
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Ich war zwar nie ein großer Sasha-Fan, aber ich mochte seine Lieder Ende der 90er schon sehr gern. Mit der Musik von "Dick Brave" konnte ich damals nicht sehr viel anfangen, heutzutage höre ich solche ...

Ich war zwar nie ein großer Sasha-Fan, aber ich mochte seine Lieder Ende der 90er schon sehr gern. Mit der Musik von "Dick Brave" konnte ich damals nicht sehr viel anfangen, heutzutage höre ich solche Rockabilly-Musik eigentlich gern mal zur Abwechslung (und höre gerade beim Schreiben dieser Rezension auch alte Lieder von ihnen - mir war gar nicht bewusst, dass sie genauso wie die 'Baseballs' vorwiegend bekannte Lieder gecovert haben. Bekannte Songs in neuem Gewand kann durchaus seinen Reiz haben.).

In den letzten Jahren war mir Sasha eher durch seine TV-Auftritte bei "Sing meinen Song", "The Voice" und "The Masked Singer" im Gedächtnis als durch seine eigentliche Musik. Durch die Biographie habe ich jetzt aber schon Lust bekommen, auch in seine neueren Lieder reinzuhören.

Bei Autobiographien lohnt sich meist auch das Hörbuch, sofern es vom Künstler selbst vorgelesen wird. Das ist hier der Fall, und so kann man Sasha persönlich dabei lauschen, wie er von seiner Kindheit als Scheidungskind erzählt, von seiner nicht immer leichten Schulzeit, seinen ersten Anfängen in Bands, seinen Ambitionen auf die Schaulspielschule zu gehen, seinem großen Durchbruch, seinen Reisen um die Welt, seinen besten Freunden und seiner kleinen Familie mit Frau und Sohn.

Ich fand jedes Kapitel gleichermaßen interessant. Sasha breitet offen & ehrlich sein ganzes Leben vor uns aus. Auch wenn man natürlich nicht weiß, wie viel er weglässt, so ist das was er von sich preisgibt schon ein ziemlich privater und teilweise auch sehr berührender Einblick in sein Leben. Und man lernst auch: manchmal kann man es mit einem gewissen Talent, viel Hartnäckigkeit und einer kleinen Portion Glück doch ganz schön weit schaffen.

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Veröffentlicht am 24.12.2021

Winter im schottischen Norden

Weihnachten im kleinen Inselhotel
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Obwohl ich die Insel Mure und ihre Bewohner schon aus 2 vorangegangenen Büchern kannte, brauchte ich ungewöhnlich lange, um mit den Charakteren und vor allem ihrer Geschichte warm zu werden. Vielleicht ...

Obwohl ich die Insel Mure und ihre Bewohner schon aus 2 vorangegangenen Büchern kannte, brauchte ich ungewöhnlich lange, um mit den Charakteren und vor allem ihrer Geschichte warm zu werden. Vielleicht waren mir auch die beiden Neuzugänge Konstantin und Gaspard zu wenig sympathisch. Das änderte sich im Verlaufe des Buches aber doch noch etwas, und in der 2. Hälfte war ich auch gespannter, ob die Eröffnung des "The Rock" noch gelingen kann. Die Liebeleien einzelner Beteiligter haben mich dennoch deutlich weniger interessiert. Da hat die Autorin es nicht so recht geschafft, den Funken auch in mir zu entfachen. Vielleicht auch, weil der Fokus auf mehreren Personen und ihren jeweiligen Beschäftigungen und Beziehungen liegt, und nicht nur auf einem "Hauptdarsteller-Pärchen".

Was Jenny Colgan aber auf jeden gelungen ist, ist eine sehr atmosphärische Beschreibung einer kleinen (fiktiven) Insel hoch im Norden Schottlands. Die konnte ich mir tatsächlich ziemlich gut vorstellen. Sogar mal als Urlaubsziel, ständig dort zu wohnen wäre schon wieder eine ganz andere Sache.

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Unbedingt als Hörbuch genießen1

Man ist ja Nachbar
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Das Cover hat mich an die Bücher von Tessa Hennig und Renate Bergmann erinnert, auch der Inhalt ist vergleichbar mit Online-Omi Renate. Nur um ein vielfaches lustiger! Ich hab mich wirkich herrlich amüsiert, ...

Das Cover hat mich an die Bücher von Tessa Hennig und Renate Bergmann erinnert, auch der Inhalt ist vergleichbar mit Online-Omi Renate. Nur um ein vielfaches lustiger! Ich hab mich wirkich herrlich amüsiert, wenn Ralf Prange über seine Erlebnisse im Hausflur oder mit Schwester Silke berichtet. Und wie er mit dem Postboten und sogar dem kleinen Jungen von obendrüber eine ungewöhnliche aber erstaunlich gut funktionierende Art von Freundschaft aufbaut.

Denn Ralf Prange ist gar kein unausstehlicher Spießer, wie man vielleicht vermuten könnte, sondern im Grunde seines Herzens ein lieber Mensch der einfach seine Prinzipien hat.
Die fangen an damit, dass man für "gesichtsfremde Personen" nicht einfach die Haustür unten öffnen kann, beinhaltet strikte Regelungen zu Schuhschränken und aufgehängte Fahrräder im gemeinsam genutzten Hausflur und hören auch nicht damit auf, dass beim Straßenfest die Umlage für die Unkosten doch wohl gerechter nach Personenzahl berechnet wird und nicht einfach nur nach Anzahl der Wohnungen. Da zahlt man doch als Single viel mehr als so eine 5-köpfige Familie, ist das zu glauben! Da hat Ralf Prange gleich schon gleich keinen Bock mehr. Außer vielleicht, er hätte eine Begleitung zu besagtem Sommerfest...

Ich glaube, dass hier das Hörbuch auch nochmal einen großen Vorteil gegenüber dem Buch bietet, denn Andreas Altenburg kann die Stimmen von so vielen verschiedenen Personen - männlich, weiblich, papageiisch - so super variieren und mit einem eigenen Dialektschlag versehen. Besonders letzteres macht das Ganze ungemein sympathisch und vor allem wahnsinnig lustig!

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