Profilbild von Karschtl

Karschtl

Lesejury Star
offline

Karschtl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Karschtl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2021

Emma lässt nicht locker

Todeswelle
0

Einfach und geradlinig sind die Fälle, die Katharina Peters in ihren Krimis präsentiert, nie. Und meist gibt es auch nur wenig Beweismaterial. Statt auf handfeste Laborergebnisse müssen sich die ErmittlerInnen ...

Einfach und geradlinig sind die Fälle, die Katharina Peters in ihren Krimis präsentiert, nie. Und meist gibt es auch nur wenig Beweismaterial. Statt auf handfeste Laborergebnisse müssen sich die ErmittlerInnen also viel mehr auf ihren Instinkt, Kombinationsgabe und Recherchetalent verlassen. Und zusätzlich unermüdlich den einzelnen Zeugen oder sonstwie beteiligten Personen auf die Zehen steigen und ein ums andere Mal befragen.

Für Emma Klar ist dieser Job wie geschaffen. Eigentlich arbeitet sie mittlerweile als Privatermittlerin, doch ab und an unterstützt sie auch die Polizei bei ihren Fällen. Diesmal bietet sich die Zusammenarbeit aufgrund einer Vorgeschichte praktisch an, und erweist sich auch als außerordentlich lohnend für die Polizei. Denn Emma lässt nicht locker, gräbt immer tiefer, und will wirklich jedes Detail verstehen und erklärt haben.

Ein kleines bisschen Durchhaltevermögen muss der/die LeserIn aber auch haben. Denn wir tappen genauso lange im Dunkeln wie Emma, und haben absolut keine Ahnung wie sie da überhaupt noch einen Täter überführen wird können. Das wirkt ein kleines bisschen langatmig, aber am Ende ist es ein sehr spannender und auch außergewöhnlicher Fall, den Katharina Peters hier webt & strickt. Und mag der Fall an sich vielleicht etwas skurril wirken, die Ermittlertätigkeit von Emma Klar wird auf sehr authentische Art beschrieben, was mir sehr gefiel. Zudem fand ich es sehr erfrischend, endlich mal einen Ermittler zu erleben der keine privaten Probleme hat und keine persönliche Agenda verfolgt, die irgendwie dann noch mit in den Fall einfließt. Das gibt es ja gefühlt in 90% der Krimis - bei Emma handelt es sich zur Abwechslung mal um eine ganz "normale" Protagonistin, die nur ihrem Job nachgeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.11.2021

Tierwandler auf Klassenfahrt

Die Tierwandler 4: Ein Lama im Pyjama
0

Die Kinder der Tierwandler-AG machen eine Klassenfahrt. Da aber weder ihre Mitschüler noch ihre Klassenlehrer in ihre außergewöhnliche Fähigkeit, sich in ein bestimmtes Tier zu verwandeln, eingeweiht ist, ...

Die Kinder der Tierwandler-AG machen eine Klassenfahrt. Da aber weder ihre Mitschüler noch ihre Klassenlehrer in ihre außergewöhnliche Fähigkeit, sich in ein bestimmtes Tier zu verwandeln, eingeweiht ist, birgt das auch einige Risiken. Vor allem wenn man wie Luzie gerne mal in seiner Tiergestalt nachtwandelt. Und so ein weißes flauschiges Lama ist selbst auf einem Bauernhof ungewöhnlich.

Meine beiden Söhne freuten sich sehr auf einen neuen Teil der Tierwandler, und wurden auch nicht enttäuscht. Die Kinder erleben hier ein flottes Abenteuer, bei dem viel Unterhaltung und auch etwas Spannung aufkommt. Auch die Tiere, in die sich die einzelnen Kinder verwandeln, bleiben weiterhin außergewöhnlich. So kamen diesmal ein Lama und ein Stier hinzu. Beides allerdings keine Tiere, in die ich mich persönlich gerne verwandeln wollen würde. Wie soll man das denn zu Hause unauffällig machen? Geht fast gar nicht. Dann schon lieber so ein kleiner Wiesel wie Finn. Meine Jungs wären am liebsten eine Eule oder ein Adler, auf jeden Fall was mit fliegen.

Jetzt sind wir schon sehr gespannt auf Teil 5, da wird es anscheinend ein Wassertier geben. Und wir fragen uns schon, wie dann wohl die Verwandlung zu Hause im Kinderzimmer von statten gehen soll, wo das Tier dann praktisch auf dem trockenen Teppich 'schwimmt'.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.11.2021

Atemberaubender Abschluss

Meeressarg (Ein Fabian-Risk-Krimi 6)
0

"Meeressarg" ist der 6. und (wahrscheinlich) letzte Teil der Krimireihe um den schwedischen Ermittler Fabian Risk. Doch noch mehr als in den vorherigen Teilen tritt er hier in den Hintergrund und verfolgt ...

"Meeressarg" ist der 6. und (wahrscheinlich) letzte Teil der Krimireihe um den schwedischen Ermittler Fabian Risk. Doch noch mehr als in den vorherigen Teilen tritt er hier in den Hintergrund und verfolgt ausschließlich seine eigene Agenda. Dass die ihn aber komplett ausfüllt, ist auch verständlich.

Vielmehr begleitet der Leser in Kopenhagen abwechselnd Jan Hesk als frischgebackenen Leiter einer Ermittlungstruppe, der den Fall um die zwei Leichen im "Meeressarg" aufklären soll und Dunja Hougard, die dem widerlichen Polizeichef Kim Sleizner endlich das Handwerk legen will und dafür nur noch handfeste Beweise braucht. Und ab und zu wechselt die Perspektive dann auch mal zu Risk.

Dass sich diese drei Handlungsstränge irgendwann kreuzen werden, ist klar. Die Frage ist nur wann, wie und wo. Bis dahin bekommt man von Stefan Ahnhem einen atemberaubenden Thriller, der nichts für schwache Nerven und zarte Gemüter ist. Und im finalen Showdown wird all dem nochmal die Krone aufgesetzt.

Wobei ich mich ja schon frage, wieso in fast jedem Thriller die Bösen reiche, einflussreiche und vor allem notgeile Säcke sind. Klischee, oder tatsächlich Realität?
Und wieso manche erfahrene Polizisten wirklich so naiv sind und glauben, sie könnten unvorbereitet und vollkommen schutzlos in die Höhle des Löwen gehen - und ohne eine Schramme da wieder rauskommen.

Dennoch ist das Buch ein würdiger Abschluss für die gesamte Reihe, deren roter Faden durchaus immer auch die Machenschaften des dänischen Polizeichefs waren - obwohl die Hauptfigur ein schwedischer Kriminalpolizist ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.10.2021

Kalter Winter, warme Herzen

Weihnachtsglück in Willowbrook
0

Evie ist so eine entzückende Person, die muss man einfach liebhaben. Kein Wunder, dass sie sich auch recht schnell in den Kopf und etwas langsamer auch in das Herz von Jake schleicht, der neu im Dorf ist ...

Evie ist so eine entzückende Person, die muss man einfach liebhaben. Kein Wunder, dass sie sich auch recht schnell in den Kopf und etwas langsamer auch in das Herz von Jake schleicht, der neu im Dorf ist und sich eigentlich wie ein grummeliger Eigenbrötler in seinem Schloss verschanzen wollte und so wenig Kontakt wie möglich mit anderen Menschen haben wollte. Zu groß ist noch sein Schmerz nach dem plötzlichen Verlust seiner geliebten Frau. Doch dann macht Jake eine quirlige, herzliche, junge Frau, ein paar Schneeflocken und ein Weihnachtsurlaub in Frankreich ein Strich durch die Rechnung.

Ich hatte viel Spaß dabei, Evie und Jake bei ihrem 'immer besser Kennenlernen' zu begleiten. Sie sind zwar recht gegensätzliche Charaktere, aber harmonieren dennoch sehr gut miteinander. Das Drama, das gegen Ende ein Happy-End noch zu verhindern sucht, wirkt sogar recht plausibel - was bei Büchern dieses Genres ja nicht immer so ist. Hier ergab sich aber ein sehr stimmiges Bild. Das Thema Weihnachten ist zwar nicht so präsent, wie es der Titel vermuten lassen würde. Das störte mich aber auch gar nicht, denn es herrschte stattdessen durchgehend eine schöne winterliche Stimmung.

Ich habe das Buch als Hörbuch genossen, und fand die Sprecherin Polly Nolden sehr angenehm. Sie traf die richtigen Töne, um die einzelnen Personen und ihre Stimmungen gut rüberzubringen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.10.2021

"I am Legend" für Jugendliche

Allein durch die Sterne
0

Von einer Sekunde auf die andere ist Ariadne komplett allein auf der Welt. Alle anderen Menschen sind spurlos verschwunden, ohne dass es dafür eine Erklärung gibt. Ariadne gibt sich aber auch nicht sehr ...

Von einer Sekunde auf die andere ist Ariadne komplett allein auf der Welt. Alle anderen Menschen sind spurlos verschwunden, ohne dass es dafür eine Erklärung gibt. Ariadne gibt sich aber auch nicht sehr viel Mühe, den Grund für dieses Phänomen herauszufinden. Stattdessen richtet sie sich in ihrem neuen Leben ein, dass ebenso viele Freiheiten wie Einschränkungen mit sich bringt. Und dann stößt sie auf noch einen 'Überlebenden' - allerdings befindet der sich im fernen Shanghai.

Ich fand die Idee der Geschichte wirklich toll. Das ist ein spannendes Gedankenexperiment, bei dem ich mich ständig gefragt habe: wie würde ich mich jetzt an dieser Stelle verhalten? Nachdem ich nicht nur "I am Legend" gelesen und gesehen habe, sondern auch "Die Wand" von Marlen Haushofer, hätte ich wohl ziemlich bald mal angefangen mir Gedanken darüber zu machen, welches Obst und Gemüse ich kultivieren könnte und welche Tiere ich mir halten würde, damit ich auch in ein paar Monaten (oder Jahren, wenn auch die letzte Dose geöffnet wurde) noch Essen habe. Darüber macht sich Ariadne komischerweise gar keine Gedanken. In anderen Situationen hingegen ist sie doch recht praktisch veranlagt und weiß sich zu helfen. Dann widerum verabsäumen Ariadne und Sanghyun es, wichtige Absprachen zu treffen. Was sie z.B. tun wenn es plötzlich keinen Strom mehr gibt und sie nicht mehr täglich telefonieren können. Eigentlich unvorstellbar, dass es keinem der beiden einfällt, da rechtzeitig vorzusorgen.

Ich habe wirklich jede Seite des Buches mit großem Interesse und teils auch Spannung gelesen. Wartete aber auch immer noch auf eine Aufklärung, was denn nun überhaupt eingangs passiert ist. Dahingehend hat mich das Buch nicht ganz überzeugt, der Rest passte aber!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere