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Kastanie

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2018

Konnte mich nicht so richtig packen

Wintersterne
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Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, letztendlich habe mich damit aber leider sehr schwer getan.
Gereizt hatte mich an diesem Buch die Aussicht auf abwechlsungreiche Geschichten der drei Frauen ...

Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, letztendlich habe mich damit aber leider sehr schwer getan.
Gereizt hatte mich an diesem Buch die Aussicht auf abwechlsungreiche Geschichten der drei Frauen und wie sie gemeinsam ihre Zeit in Prag verbringen und ihre Probleme bewältigen.

Abwechslung ist durch die völlig unterschiedlichen Frauen auch vorhanden, sowohl von ihrer Lebenssituation, als auch durch das Alter her. Letzteres hat mich dann schon gleich etwas irritiert, ich hatte nicht erwartet, daß die drei Frauen vom Alter her so weit auseinander sind. Außerdem gibt es kaum gemeinsame Unternehmungen der drei Frauen – man trifft sich ab und an in der Hotelbar, sieht sich in der Stadt, plaudert evt. kurz und das war es leider auch schon. Das liegt auch daran, daß zumindest zwei der Frauen mit Partner anreisen, auch etwas, das ich so nicht erwartet hatte.
Man hat also drei Geschichten in einem Buch, die sich aber leider nur wenig verknüpfen.

Recht schnell wird mir Megan sehr unsympathisch, was mir die Lust am Lesen schon ziemlich am Anfang des Buches nahm. Zudem das Geheimnis um Sophie, dem man einfach nicht näher kommt und zuletzt Hope, die eigentlich die symathischste war, deren Geschichte mich aber trotzdem am wenigsten interessierte.

Prag wird bis auf’s kleinste Detail beschrieben, hier merkt man die Liebe der Autorin zu dieser Stadt sehr deutlich. Für Kenner der Stadt werden diese Beschreibungen sicherlich jede Menge schöne Erinnerungen hervorrufen. Ich selbst war nur einmal kurz dort, deshalb war mir das alles einfach zu viel des Guten – da hätte ich mir lieber mehr Tiefe in den Geschichten bzw. mehr Miteinander der Frauen gewünscht. Irgendwie plätschern die Geschichten von den Dreien zwischen den ganzen Beschreibungen der Stadt immer nur so vor sich hin, ohne große Höhepunkte oder daß es überhaupt mal ein bißchen vorwärts ging. Das einzige das sich laufend ändert ist die Stimmung: ist es am Anfang alles noch locker und leicht, wird es immer düsterer und bedrückender.

Der Schreibstil ist sehr leicht zu lesen und wer ausführliche Beschreibung von Städten und Umgebung – hier explizit Prag – mag, wird hier sicherlich auf seine Kosten kommen.
Mir persönlich war dieses Buch einfach zu sehr in die Länge gezogen, es passierte über längere Zeit nur wenig, vieles wiederholte sich dazu immer wieder und das Ende war zwar überraschend, konnte aber die vielen Längen nicht wett machen.

(Der Originaltitel des Buches ist „A Year and a Day“, der zum Inhalt weitaus besser paßt als „Wintersterne“)

Fazit: Ausführlicher Prag-Roman mit drei unterschiedlichen Frauengeschichten

Veröffentlicht am 11.03.2018

Tiefgehende aber humorvolle Geschichte über die Probleme zwischen Müttern und kinderlosen Frauen

Noch nicht mal alleinerziehend
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Die Protagonistin Nora befindet sich gerade in einer Sinnkrise und nimmt sich ein Sabbatjahr, um sich neu zu orientieren. Das gibt ihr jede Menge Zeit für ihre Freundinnen – die aber inzwischen entweder ...

Die Protagonistin Nora befindet sich gerade in einer Sinnkrise und nimmt sich ein Sabbatjahr, um sich neu zu orientieren. Das gibt ihr jede Menge Zeit für ihre Freundinnen – die aber inzwischen entweder schon Mütter oder mindestens schwanger sind. So haben sich die Interessen der Freundinnen verschoben und Nora wird immer mehr zur Außenseiterin.

Ich konnte mich gleich von Anfang an mit Nora identifizieren – ich habe zwar kein so ausschweifendes Leben wie sie, kenne aber eben auch die Probleme, wenn im Freundeskreis die ersten Babys schlüpfen und sich alles nur noch darum dreht. Das ist eigentlich gar kein so großes Problem, eher daß man als Nicht-Mutter schnell ausgegrenzt wird, wenn man die Begeisterung nicht genauso euphorisch teilt und irgendwann mag man eben auch die Sprüche à la „ohne Kinder ergibt das Leben keinen Sinn“ oder „willst Du nicht auch endlich mal Mutter werden“ nicht mehr hören. Mein Favorit ist immer noch „Du wirst irgendwann bereuen keine Kinder zu haben“ …

Genau darum dreht es sich in diesem Hörbuch. Nora möchte keine Kinder. Sie möchte auch keine feste Beziehung, sondern ihr Leben so genießen, wie es gerade ist. Sie ist dabei aber auch gern und liebevoll für die Kinder ihrer Freundinnen da, was sie unheimlich sympathisch macht. Trotzdem muß sie sich immer wieder anhören, daß sie ja nicht mitreden kann und dann wird auch mal bei der ein oder anderen Feier „vergessen“ sie einzuladen oder sie wird von vorneherein ausgeladen, weil sie ja die einzig alleinstehende Frau ist und so etwas meist zu Problemen (bei den anwesenden Ehefrauen) führt.

Prinzipiell waren alle Figuren sympathisch, es gab kein Gut oder Böse, was das ganze Buch zu einem wirklichen Genuß machte. Aber es war wirklich authentisch, viele Situationen kenne ich selbst gut genug und da die Lebenssituation der Autorin sehr ähnlich ist, gehe ich auch davon aus, daß hier autobiographische Tendenzen vorhanden sind.

Die Geschichte geht tief und ist trotzdem humorvoll und unterhaltsam. Ich habe mich keine Minute gelangweilt und hätte das Hörbuch auch in einem Rutsch durchhören können, wenn es die Zeit erlaubt hätte.

Carolin Kebekus war als Sprecherin einfach nur toll – sie liest nicht nur die Protagonistin Nora, sie ist Nora.

Fazit: Tiefgehende aber humorvolle Geschichte über die Probleme zwischen Müttern und kinderlosen Frauen

Veröffentlicht am 11.03.2018

Starker Anfang, katastrophales (offenes) Ende

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Ich habe es noch nie bei einem Buch erlebt, dass es mich am Anfang so begeistert und am Ende so enttäuscht, nein sogar richtig aufgeregt hat – hier ist es aber genauso passiert.
Bis zur Hälfte hätte ich ...

Ich habe es noch nie bei einem Buch erlebt, dass es mich am Anfang so begeistert und am Ende so enttäuscht, nein sogar richtig aufgeregt hat – hier ist es aber genauso passiert.
Bis zur Hälfte hätte ich dem Buch gute 4 Sterne gegeben, dann flachte es immer weiter ab und zum Schluß hätte ich das Buch am liebsten in die Ecke gepfeffert.

Die Idee des Buches fand ich unheimlich reizvoll (das Cover im Übrigen auch) und bis zur Mitte fand ich die Geschichte auch spannend und gut durchdacht. Nur dann passierte erst einmal nichts mehr, bestimmte Passagen wiederholten sich immer wieder und man trat auf der Stelle. Es gibt immer wieder nur einen neuen Tag, an dem Elysia ihren Menschen dient… Ich hatte gehofft, mehr Hintergründe über die Klone zu erfahren: wie genau wurden sie geschaffen, mit welchem Hintergedanken (außer zu dienen), was genau paasiert mit den „defekten“ Klonen usw.
Aber nichts davon wird auch nur annähernd erklärt. Nur der (langweilige und immer gleiche) Alltag von Elysia ist hier Thema.

Und dann überschlagen sich die Ereignisse plötzlich in einer Art und Weise, dass ich kaum wußte, wie mir geschah, denn es paßte nichts mehr zusammen und war so haarsträubend, dass ich absolut sprachlos war und 50 Seiten vor Schluß wirklich kurz davor war, das Buch abzubrechen.

Der Konflikt der sich auf der letzten Seite noch ergibt wäre es fast wert gewesen weiterzulesen, aber die Fortsetzung wurde nie ins Deutsche übersetzt.

Fazit: Starker Anfang, katastrophales (offenes) Ende

Veröffentlicht am 02.02.2018

Wenig hilfreich

Weizenwampe - Das Kochbuch
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Ich selbst halte von dem Hype Weizen zu meiden herzlich wenig, aber wenn man wirklich unter einer Glutenunverträglichkeit leidet, bleibt einem ja nicht anderes übrig.

So geht es einer Freundin von mir ...

Ich selbst halte von dem Hype Weizen zu meiden herzlich wenig, aber wenn man wirklich unter einer Glutenunverträglichkeit leidet, bleibt einem ja nicht anderes übrig.

So geht es einer Freundin von mir und ich wollte – damit ich beim Kochen nicht unabsichtlich Fehler mache – mich mit diesem Buch ein wenig in die Materie einlesen und alternative Rezepte aufgezeigt bekommen. Auch daß es schnelle Rezepte sind, hat mich sehr angesprochen, denn ich bin kein Fan von komplizierten und ewig dauernden Gerichten.

In der Einleitung werden als erstes Tipps für eine glutenfreie Küche zusammengefaßt und Alternativen vorgeschlagen. Dann geht es auch schon los mit den Rezepten.

Als erstes gibt es ein Alternativmehl, daß für Brotrezepte herhalten soll. Die Idee finde ich zwar prinzipiell gut, aber ich denke nicht, daß man jedes Mehl einfach 1:1 mit dieser Mischung ersetzen kann.
Jedes Mehl hat ja auch einen anderen Geschmack, sonst wäre es ja auch bei normalen Rezepten egal, welches man verwendet.

Die nächsten Rezepte haben mich dann etwas irritiert, denn hier kommen Saucen, die meines Erachtens sowieso komplett ohne Weizen sind – jedenfalls fällt mir spontan kein Grund ein, wie Gluten in Tsatziki, Mayonnaise oder in Vinaigrette kommen soll?!

Prinzipiell hat mich dieses Kochbuch ziemlich enttäuscht. Es gibt wenig Bilder und das gehört für mich bei einem Kochbuch einfach dazu. Auch finde ich es schwer aus einem Taschenbuch heraus zu kochen, weil sich das einfach nicht richtig aufklappen läßt.
Zudem sind mir die Rezepte viel zu fleischlastig und viele Rezepte kennt man bereits und davon ist der Großteil sowieso glutenfrei.
Einige Zutaten sind schwer oder im ländlichen Bereich gar nicht zu bekommen.
Zucker einfach mit Süßungsmitteln zu ersetzen finde ich auch suboptimal, weil es auch hier zu ungewollten Unverträglichkeiten kommen kann. (Dazu finde ich die Mengen an Zucker sowieso viel zu viel, aber das kann man ja nach Vorliebe verändern)
Die Portionsangaben finde ich sehr knapp bemessen, mein Freund würde davon jedenfalls im Leben nicht satt werden!

Ich weiß nicht, was ich erwartet habe – das jedenfalls nicht. Für mich ist dieses Buch einfach überflüssig, bzw. es hätte wohl das Rezept für das Alternativmehl gereicht und einfach eine Auflistungen mit Tipps, was man wie ersetzen könnte – das hätte man dann genauso gut auf alle herkömmliche Rezepte anwenden können…

Veröffentlicht am 16.08.2017

Reicht nicht an den Vorgänger heran

Der Jahrbuchcode
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Der Vorgänger "Der Jahrbuchcode" konnte mich absolut in seinen Bann ziehen, deswegen habe ich mich einerseits auf die Fortsetzung gefreut, war aber von vorneherein skeptisch, ob der Nachfolger – der nun ...

Der Vorgänger "Der Jahrbuchcode" konnte mich absolut in seinen Bann ziehen, deswegen habe ich mich einerseits auf die Fortsetzung gefreut, war aber von vorneherein skeptisch, ob der Nachfolger – der nun mit dem Sohn der Autorin gemeinsam verfaßt wurde – an die Spannung des ersten Teils anknüpfen kann.

Der Beginn ist recht locker, man bekommt so ein wenig ein „5 Freunde“ Feeling und wird in die Schulzeit zurück versetzt. Leider bleibt das ziemlich lang so, man erfährt viel über die Freunde, wie sie leben, welche Probleme sie haben – aber wenig bis gar nichts was den Fall Emilia O. angeht oder wenigstens ein wenig voran treibt.
Erst ziemlich zum Schluß nimmt die Geschichte endlich Fahrt auf und wird dann auch zum absoluten Pageturner, was aber den zähen Weg bis dahin leider nicht mehr wett machen konnte.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und daher sicherlich perfekt für die eigentliche Zielgruppe, mir war es in dieser Fortsetzung teilweise zu simpel und holperig und leider auch mit einigen (grammatikalischen) Fehlern gespickt.

Auch wenn die Länge mit etwas über 200 Seiten ideal für ein Jugendbuch ab 12 Jahren ist, es hätte dem Buch gut getan, sich für das Ende noch ein wenig mehr Zeit zu nehmen, anstatt die Geschichte im Eiltempo abzuhandeln.

Fazit: Unterhaltsamer Jugendkrimi mit leider übereiltem Ende