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Veröffentlicht am 10.10.2019

Grandiose Fortsetzung

Die Zeuginnen
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Die Zeuginnen von Margaret Atwood ist die Fortsetzung des Bestsellers „Der Report der Magd“. Zeitlich sind einige Jahre in der Geschichte vergangen.

Anders als im ersten Teil, bekommen wir nun einen ...

Die Zeuginnen von Margaret Atwood ist die Fortsetzung des Bestsellers „Der Report der Magd“. Zeitlich sind einige Jahre in der Geschichte vergangen.

Anders als im ersten Teil, bekommen wir nun einen Blick auf die Welt von Gilead aus mehreren Perspektiven erzählt.

Eine davon ist Tante Lydia, die wir schon aus dem ersten Teil kennen. Eine weitere Zeugin ist Agnes die in Gilead geboren wurde und in der Oberschicht aufwächst. Die letzte im Bunde ist Daisy, die in Toronto aufwächst, außerhalb des Staates Gilead.

Die unterschiedliche Sicht auf die Vorkommnisse durch die drei Zeuginnen fand ich ausgezeichnet. Man bekommt einen umfangreichen Eindruck und es wurden für mich einige offene Fragen vom ersten Buch beantwortet.

In der „Report der Magd“ hatte ich das Gefühl es geht "nur" um Gut gegen Böse. In diesem Band ist es viel differenzierter. Hier haben die vermeintlich „Bösen“ auch ihre guten Seiten bzw. man konnte ihr Verhalten sehr gut nachvollziehen. Letztendlich waren sie auch Gefangene dieses Systems. Das hat mir unglaublich gut gefallen und wirft noch mal ein ganz anderes Bild auf Gilead.

Aus der Sicht von Tante Lydia erfahren wir mehr über den Aufstieg und den Fall von Gilead. Sie spricht zu uns als Leser in einer Art Tagebuch direkt an. Sie zeigt uns ein Bild auf das Machtgefüge. Ich fand es sehr interessant zu erfahren, dass die Tanten doch mehr Macht besitzen als ich vermutet habe. Tante Lydia war in ihrem Leben vor Gilead Richterin und zuerst habe ich mich gefragt, wie kann eine so gebildete Frau, dieses Gewaltregime unterstützen. Aber es ist interessant zu sehen, wozu der Mensch bereit ist und wie schnell er sich anpasst um zu überleben. Ich habe das ein oder andere Mal gedacht: „ Ja, vielleicht hättest du genauso gehandelt“ Sie ist sehr geschickt im Manipulieren und sammelt außerdem Beweise, die Sie einzusetzen weiß um am Leben zu bleiben aber auch um das zu bekommen was sie braucht. Ihre Sicht fand ich am spannendsten. In „Der Report der Magd“ war sie für mich ein sehr eindimensionaler Charakter, sie hat ganz viel an Komplexität dazu gewonnen.

Auch Agnes Sicht fand ich ganz fantastisch. Man bekommt so viele kleine Einblicke in die Oberschicht von Gilead. Und fragt sich, wie bereits im ersten Teil, wie ein so fortschrittliches Land einen so großen Rückschritt machen konnte. Mädchen „lernen“ nur Handarbeit und Malen, für Lesen und Rechnen ist ihr Gehirn zu klein. Verliert das Mädchen vor der Ehe ihre Unschuld wird es gesteinigt. Dies sind nur kleine Einblicke.

Also selbst in so einer hohen Stellung in diesem System, ist man gefangen und man muss auf sein Leben aufpassen.

Aus Daisys Sicht bekommen wir einen Einblick wie der Rest der Welt Gilead sieht. Wie die anderen Länder es mehr oder weniger hinnehmen. Wir bekommen ebenso einen interessanten Eindruck über die Perlenmächen und zur Widerstandsbewegung Mayday.

Fazit: Eine fantastische Fortsetzung die einen tiefen Einblick auf Gilead gibt. Interessante und komplexe Charaktere, die nicht nur schwarz/weiß gezeichnet sind, sondern in Grautönen.

Vielen Dank an den Piper Verlag. Ich habe das Buch bei einer Buchverlosung bei Lovleybooks gewonnen.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Gute Story aber ausbaufähig

Kingdoms of Smoke – Die Verschwörung von Brigant
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„Die Verschwörung von Brigant“ ist der erste Teil der Kingdoms of Smoke Trilogie.
Die Geschichte wird aus fünf Perspektiven erzählt:
Eine Prinzessin, ein Leibgardist, ein Dieb, eine Dämonenjägerin und ...

„Die Verschwörung von Brigant“ ist der erste Teil der Kingdoms of Smoke Trilogie.
Die Geschichte wird aus fünf Perspektiven erzählt:
Eine Prinzessin, ein Leibgardist, ein Dieb, eine Dämonenjägerin und ein Diener.
Dies fünf Schicksale sind untrennbar mit einander verbunden und im Lauf der Geschichte finden sie zueinander.

Jeder der fünf Protagonisten kommt aus einer anderen Gesellschaftsschicht und man lernt die einzelnen Länder aus Sicht der jeweiligen Personen näher kennen.
Brigant ist stark konservativ, die Frauen sind nicht viel wert und Prinzessin Catherine, die in diesem Land aufwächst, hat kein einfaches Leben. Sie lebt abgeschottet von anderen, immer unter Kontrolle und mit der Angst im Nacken.
Pitoria, dessen Prinzen sie heiraten soll, ist viel moderner, bunter und liebt den Tanz, Brigant liebt den Kampf. Die beiden Länder sind also sehr unterschiedlich.
Der Weltenaufbau ist Sally Green ganz gut gelungen, obwohl da noch Luft nach oben bleibt.
Die Idee mit dem Dämonenrauch fand ich originell und hat mir gut gefallen.

Der Schreibstil war flüssig und leicht zu lesen, ich konnte den Protagonisten leicht folgen und war schnell in der Geschichte drin.
Einige Charaktere waren mir sympathisch, andere wiederum eher weniger.
Sie bleiben aber leider alle etwas flach und es fehlt an Tiefe.

Prinzessin Catherine mochte ich direkt und ihre Geschichte wird am ausführlichsten betrachtet.
Sie rebelliert so weit sie kann gegen das starre System in ihrer Heimat, ihren Vater und ihren Bruder. Im Verlauf der Geschichte wird sie allerdings selbstbewusster.

Ambrose und Tash haben das Herz am rechten Fleck und ihre Story fand ich ganz spannend, allerdings bleiben mir dir beiden doch zu oberflächlich beschrieben. Ambrose hätten ein paar Ecken und Kanten gut vertragen.

March und Edyon mochte ich beide zuerst nicht besonders.
March ist mir zu beeinflussbar und Edyon zu gutgläubig und naiv. Ihre Story hat mir bis 2/3 der Geschichte am wenigsten gefallen. Im letzten Drittel hat sich die Geschichte der beiden aber besser entwickelt.

Die Geschichte ist stark gestartet hat aber im Mittelteil extrem verloren. Es kam kaum Spannung auf. Es waren keine überraschenden oder unerwarteten Wendungen da. Wenn Spannung mit einem Rätsel entstand, wurde es nach gefühlt zwei Seiten aufgeklärt.
Die Protagonisten kamen auch zu leicht ans Ziel. Hürden wurden direkt genommen, sie sind nicht gescheitert oder mussten sich aus einer misslichen Lage befreien, alles ging mehr oder weniger reibungslos über die Bühne. Die Story an sich hat mir gut gefallen aber mehr Komplexität hätte ihr gut getan. Das letzte Drittel konnte aber einiges wieder rausholen und es lässt auf den zweiten Teil hoffen.

Fazit: Es fehlt an Komplexität und Spannung. Auch die Charaktere bleiben sehr flach. Leider kein Highlight für mich und daher nur drei Sterne

Veröffentlicht am 25.09.2019

Toller Auftakt für alle Fantasy Liebhaber

Beast Changers, Band 1: Im Bann der Eiswölfe
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Cover/Aufmachung:
Das Cover ist wirklich sehr gelungen. Der blaue Hintergrund und dazu der Wolf in einem umwerfend glänzenden Eisblau der im Vordergrund steht. Wunderschön und wirklich ansprechend.
Zu ...

Cover/Aufmachung:
Das Cover ist wirklich sehr gelungen. Der blaue Hintergrund und dazu der Wolf in einem umwerfend glänzenden Eisblau der im Vordergrund steht. Wunderschön und wirklich ansprechend.
Zu Anfang eines jeden neuen Kapitels ist ein Wolf in der oberen rechten Ecke abgedruckt und dieser markiert einen neuen Abschnitt: tolle Idee!

Inhalt:
„Im Bann der Eiswölfe“ ist der erste Teil der Beast Changers Trilogie und es geht um die 12-jährigen Zwillinge Anders und Rayna. Sie leben auf der Insel Vallen in der Hafenstadt Holbard. In dieser Welt existieren sogenannte Tierwandler.
Auf der Insel Vallen gibt es zwei Arten von Tierwandlern: die Eiswölfe und die Feuerdrachen. Und so wie Feuer und Eis, sind auch Drachen und Wölfe verbitterte Feinde.
In Holbard leben die Eiswölfe und verteidigen die Stadt vor den Angriffen der Drachen. Die Drachen Leben in den Bergen.
Durch eine Verkettung unglücklicher Ereignisse stellt sich heraus, dass Anders sich in einen Eiswolf verwandeln kann und Rayna in einen Eisdrachen. Eigentlich eine Unmöglichkeit, da es keine zwei Arten von Tierwandlern in einer Familien geben kann, oder doch?

Meinung:
Ein wirklich gelungener Auftakt. Der Schreibstil ist flüssig und locker, dem Lesealter von 10 – 12 Jahren angemessen aber trotzdem nicht zu seicht.
Anders und Rayna gefallen mir beide sehr gut. Sie hängen als Zwillinge sehr aneinander und können sich in jeder Situation auf einander verlassen.

Rayna ist der dominante und stärkere Part. Sie fühlt sich für die Beiden verantwortlich und da sie als Waisenkinder auf der Straße leben, findet Rayna immer irgendwo was zu Essen oder einen Schlafplatz. Anders ist am Anfang sehr zurückhaltend und ordnet sich seiner Schwester unter. Er vertraut voll und ganz darauf, dass Rayna für alles eine Lösung findet.

Als Anders nun zu den Eiswölfen kommt und im Rudel aufgenommen wird, merkt man langsam wie er sich verändert und Selbstbewusstsein gewinnt. Seine Schwester musste währenddessen die Flucht ergreifen und lebt nun bei den Drachen.
Er befindet sich im Zwiespalt, da er auf der einen Seite zu seiner Schwester möchte, aber auf der anderen Seite genießt er die Familie des Rudels.
Toll beschrieben ist das Verhalten der Wölfe in ihrer Tiergestalt. Die einzelnen Gesten, wie die Wölfe miteinander kommunizieren.
Er hat im Rudel einige Freunde gefunden, die in ihre Art wirklich toll beschrieben sind.
Einer dieser neuen Freunde ist Lisbeth. Sie ist seine Verbündete und mit ihr möchte er zu seiner Schwester gelangen. Um ihren genauen Aufenthaltsort in den Bergen herauszufinden, müssen sie beide einige kleinere Abenteuer meistern, was das Lesen nie langweilig werden lässt.

In dieser Welt in der wir uns befinden, gibt es einige sogenannte „Artefakte“. Magische Dinge die das Leben der Menschen verbessern und vereinfachen.
Kleine Dinge wie Knöpfe die sich auf Ansage selbst öffnen oder schließen oder größere Dinge wie ein Windtor, das den Wind vom Hafen abhält.
Diese Artefakte verlieren aber langsam ihre Magie und die Einzigen die helfen können sind die verhassten Drachen.
Das hat mir richtig gut gefallen und fand ich eine spannende Entwicklung in der Geschichte zwischen Drachen und Wölfen.

Fazit:
Ein wirklich gelungener Auftakt der nicht nur für junge Fantasy-Leser zu empfehlen ist, sondern für alle Leser die diese Genre gerne lesen.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Knisternde Liebesgeschichte mit kleinen Schwächen

Angels & Demons / Uncover Me
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Das Cover ist wirklich gelungen. Mit dem blauen Hintergrund, den Lichtern und den Mikrofonen, erinnert die dunkle Atmosphäre an ein Konzert in einem Club oder in einer Arena, dazu das sich küssende Paar. ...

Das Cover ist wirklich gelungen. Mit dem blauen Hintergrund, den Lichtern und den Mikrofonen, erinnert die dunkle Atmosphäre an ein Konzert in einem Club oder in einer Arena, dazu das sich küssende Paar. Meiner Meinung nach passt es perfekt zu der Liebesgeschichte, die im Musikbusiness spielt.

Es geht um Anouk, die in einer Musikkneipe arbeitet. Sie liebt es zu singen, hat aber nie in Betracht gezogen dies beruflich zumachen. Sie strebt mit ihrem Studium eine andere berufliche Karriere an.
Dort trifft sie auf Sam, dem Leadsänger der Angels & Demons.
Durch eine überraschende Entwicklung in seiner Band hilft Anouk als Backgroundsängerin aus.

Zwischen Sam und Anouk knistert es von Anfang an gewaltig und man sieht als Leser richtig die Funken zwischen den beiden sprühen. Das hat mir unglaublich gut gefallen.

Anouk hat eine schwierige Kindheit hinter sich und hat daher ein grosses Problem mit ihrem Selbstbewusstsein. Sie macht sich kleiner als sie ist und sie hat Angst verletzt zu werden. Daher entstehen einige Probleme die vermeidbar gewesen wären, wenn man miteinander geredet hätte anstatt wegzulaufen. Wenn Sam in dieser Hinsicht nicht so hartnäckig geblieben wäre, hätten die beiden wohl nie zueinander gefunden. Aber auch Sam ist nicht ohne Fehler. Er ist mit seinen Gefühlen überfordert und auch bei ihm fehlt machmal die Kommunikation. Der Punkt hat mich manchmal echt gestört, daher gibt es nicht die volle Punktzahl.
Darüber hinaus hätte ich wirklich sehr gerne Kapitel aus der Sicht von Sam gelesen. Mich hätte zwischendurch gereizt zu erfahren wie seine Sicht der Dinge ist.

Das Musikthema ist wirklich gut eingebaut. Es werden Musiktitel genannt die man kennt und man hat direkt dazu die Musik im Kopf, das fand ich sehr gut. Auch die Beschreibung der Duette der beiden wurden gut beschrieben, man kann gut nachvollziehen wie die beiden sich auch über die Musik verlieben.
Die anderen Bandkollegen sind sehr interessante und liebenswerte Charaktere.
Auf den ersten Blick scheinen besonders Logan und Phil zu oberflächlich aber wir werden hoffentlich in den Folgebänden hinter die Fassade blicken dürfen.

Veröffentlicht am 20.09.2019

Winterlicher Juist Roman mit kleinen Schwächen

Bratapfel am Meer (Neuauflage)
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In "Bratapfel am Meer" von Anne Barns begleiten wir Caro.
Caro ist Intensivkrankenschwester und sie liebt das Backen. Sie ist ein sehr fürsorglicher Typ und war mir von Anfang an sympathisch .
Momentan ...

In "Bratapfel am Meer" von Anne Barns begleiten wir Caro.
Caro ist Intensivkrankenschwester und sie liebt das Backen. Sie ist ein sehr fürsorglicher Typ und war mir von Anfang an sympathisch .
Momentan befindet sie sich in einer schwierige Phase in ihrem Leben. Privat lebt sie gerade in Trennung von ihrem Mann und ihre Arbeit macht ihr momentan nicht so richtig Spass, da immer mehr die Wirtschaftlichkeit für das Krankenhaus im Vordergrund steht und nicht der Patient. Ihre Freundin Jana und ihr Hund Einstein sind ihr eine grosse Stütze.

In dieser Situation bittet sie eine Patientin kurz vor ihrem Tod ihre Kette zu ihrer großen Liebe auf die Nordseeinsel Juist zu bringen - da zögert Caro nicht lange und kommt dieser Bitte nach.

Was mir sehr gut gefallen hat, waren die Beschreibungen der Insel. Die kleinen Anhänger mit dem Namen der Ferienwohnungen, das Hufgeklapper, die Beschreibung des Meeres im Winter.
Die Ruhe und Einsamkeit die eine Insel zu dieser Jahreszeit bietet wurden toll eingefangen.

Auch einige Nebencharakter fand ich sehr schön getroffen.
Da wäre zum einen Jana, die beste Freundin von Caro. Sie steht hinter Caro und ist wirklich immer für sie da wenn sie sie braucht. Und ihre Art über Leute herzuziehen die sie nicht mag, ist herrlich amüsant.
Dann hätten wir noch Enna die herzliche Pensionsbesitzerin die mir sehr ans Herz gewachsen ist mit ihrer norddeutschen Art.

Was ich leider etwas unglücklich fand, dass die Sache mit der Kette - weswegen sie ja überhaupt erst auf die Insel gefahren ist - über lange Zeit in den Hintergrund rückt. Ich habe mit einfach viel mehr Detektivarbeit vorgestellt.
Außerdem wurden so viele Dinge im letzten Drittel abgearbeitet; das war mir persönlich einfach viel zu schnell, da hätte ich mir 100 Seiten mehr gewünscht.

Die Liebesgeschichte (die es natürlich auch gibt) ging mir auch zu schnell und ich konnte nicht richtig nachvollziehen warum die beiden jetzt verliebt sind. Für mich hat es null zwischen den beiden geknistert. Und wenn ich ehrlich bin, fand ich Max nicht besonders sympathisch.

Abschliessend haben mir noch besonders die Rezepte am Ende des Buches gefallen.

Das Buch habe ich kostenlos zur Rezension zur Verfügung gestellt bekommen.