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KatharinaHohenfels

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2019

Für mich war es eine Enttäuschung

Stricken. Der Grundkurs
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„Stricken – Der Grundkurs“ von Eva Maria Heller richtet sich an „angehende Strickfans“. Für mich war es eine Enttäuschung. Ich hatte mir erhofft, dadurch einen breiten Einblick in die Welt des Strickens ...

„Stricken – Der Grundkurs“ von Eva Maria Heller richtet sich an „angehende Strickfans“. Für mich war es eine Enttäuschung. Ich hatte mir erhofft, dadurch einen breiten Einblick in die Welt des Strickens zu bekommen, was zu geringen Teilen nur der Fall war.

Außer die verschiedenen Maschenbilder am Anfang konnte ich nur mit wenig etwas anfangen, da ich z.B. Rundstricknadeln verwende, die Autorin jedoch nicht auf das Stricken mit Rundstricknadeln eingeht.

Da ich jedoch gerade das Stricken mit diesen leichter finde als mit mehreren Nadeln, so frage ich mich, wieso sich dieses Buch dann angeblich an „angehende Strickfans“ richtet. Auch die Abbildungen und die Erklärungen generell sind nicht einfach zu verstehen – ich jedenfalls bin daran gescheitert.

Was das Basiswissen zum Stricken angeht, ist dieses Buch also nicht meine erste Wahl und ich empfehle es auch keinen Anfängern weiter. Für Fortgeschrittene, die keine Probleme haben, Beschreibungen oder Abbildungen zu verstehen und sich auch mit den Abkürzungen auskennen, für die könnte dieses Buch vielleicht etwas sein.

[Danke an Randomhouse Bloggerportal und den Bassermann-Verlag für dieses Rezensionsexemplar.]

Veröffentlicht am 16.04.2019

Gelungene Verschmelzung des Buddhismus mit der westlichen Psychologie

Buddhistische Psychologie
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Wie verschleiern Emotionen unsere Sicht oder belasten uns? Wie erkennen wir unseren Sinn im Leben? Welchen emotionalen Grundmustern unterliegen wir? Wie kultivieren wir Gewahrsein? Wie entwickeln wir Mitgefühl? ...

Wie verschleiern Emotionen unsere Sicht oder belasten uns? Wie erkennen wir unseren Sinn im Leben? Welchen emotionalen Grundmustern unterliegen wir? Wie kultivieren wir Gewahrsein? Wie entwickeln wir Mitgefühl? Was ist das Ich, was das Nicht-Ich? Wie lassen sich psychische Probleme bewältigen? Wie wendet man die Methode Focusing und Disidentifizieren am besten an? Und: Wie arbeitet man mit der innerpsychischen dynamischen Persönlichkeit?

Tilman Borghardt, Dharma-Lehrer und ehemaliger Arzt und Homöopath verbindet in „Buddhistische Psychologie“ zusammen mit Wolfgang Erhardt, Diplom-Psychologe und Gründer des „Instituts für Essentielle Psychologie“, den Buddhismus mit der Psychologie.



Das Buch ist an Privatpersonen ebenso wie an Psychotherapeuten gerichtet, da es einerseits viele psychische Muster aufdeckt und Methoden des Buddhismus zur Verfügung stellt, die jedem Leser helfen können, andererseits auch beschreibt, inwiefern das Wissen die Arbeit eines Psychotherapeuts beeinflusst und, wie dieser jenes in seinen Therapiesitzungen anwenden kann.



Allgemein ist das Buch in einfacher Sprache gehalten und so sehr verständlich für mich gewesen. Der Buddhismus wird auf sehr modere Weise aufbereitet und findet im psychologischen Kontext Verwendung. Die Autoren decken auf, wie viele Methoden im Buddhismus auf psychischer Ebene helfen können und welche psychologischen Theorien, die teilweise heutzutage als aktuell gelten, schon in buddhistischen Weisheiten oder Traditionen zu finden sind.



Ich habe das Buch oft laut gelesen. Das laute Lesen und die Wortwahl haben mich in eine meditative Haltung versetzt. Manchmal habe ich inne gehalten und über die Worte nachgedacht. Ich weiß nicht, warum, aber allein schon die Wortwahl regt einen zum Nachdenken an. An einigen Stellen dachte ich mir: Wow, das habe ich mir immer ganz genau so gedacht oder gefühlt, aber ich wusste nie, wie ich das ausdrücken, anderen Menschen mitteilen soll. Dieses Werk hat mit seiner Wortwahl genau den Inhalt getroffen.



Die Autoren sind oft auf Wortbedeutungen eingegangen, haben Worte definiert, zueinander in Beziehung gesetzt, sodass in mir nun ein neues Bewusstsein für Gefühle entstanden ist und ich mich einiges besser mitteilen kann als zuvor. Außerdem kann ich nun das, was in mir vorgeht, besser einordnen und reflektieren.



Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, weil ich finde, dass dieses Buch von jedem gelesen werden sollte, weil es, obwohl der Inhalt an manchen Stellen recht simpel (aber immer viel ausführlicher und besser beschrieben ist, als man selbst es je gekonnt hätte!), einem hilft, besser im Leben zurecht zu kommen. Es gibt einem mehr Möglichkeiten, mehr Perspektiven auf die Welt und auf sich selbst. Es gibt einem mehr Methoden an die Hand, mit deren Hilfe man lernt, mit sich selbst umzugehen und gegenüber anderen ruhig zu bleiben, mehr Verständnis aufzubringen, überhaupt zu verstehen.



Da ich allerdings weiß, dass es vielen Menschen nicht wichtig ist, sich in diese Richtung weiterzuentwickeln, folgendes: Dieses Buch ist ein Schatz für jeden, der sich in irgendeiner Weise für Psychologie interessiert. Für jeden, der sich selbst und andere besser kennenlernen will. Für jeden, der sich im Buddhismus auskennt und die psychologische Perspektive kennenlernen will. Für jeden, der bereit ist, ein neues Lebensgefühl zu bekommen.



Lasst euch von den 600 Seiten nicht abschrecken. Ich habe über ein Jahr lang immer wieder in diesem Buch gelesen. Das ist kein Buch, das man ein Mal durchliest und wieder weglegt. Es ist ein Buch, das man mit auf seinen Prozess im Leben nimmt.

[Danke an Bloggerportal Randomhouse und den arkana-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!]

Veröffentlicht am 16.04.2019

Mischkultur - Eine Art, zu gärtnern, die mich überzeugen konnte

Erfolgreich gärtnern durch Mischkultur
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„Erfolgreich gärtnern durch Mischkultur“ von Hans Wagner erklärt nicht nur, was Mischkultur ist und wie man einen Mischkulturgarten anlegt, sondern listet auch noch die wichtigsten Gemüsearten im Kontext ...

„Erfolgreich gärtnern durch Mischkultur“ von Hans Wagner erklärt nicht nur, was Mischkultur ist und wie man einen Mischkulturgarten anlegt, sondern listet auch noch die wichtigsten Gemüsearten im Kontext der Mischkultur, sodass sich dieses Buch auch als Nachschlagewerk eignet, wenn man einen Mischkulturgarten anlegen möchte und dazu seinen Garten plant. Wichtige Fragen dabei sind, welche Pflanzen sich vertragen, ja sogar unterstützen und welche nicht sowie welche sich als Vor- und Nachkultur oder Düngereihe eignen. Diese werden von diesem Buch ausführlich beantwortet und somit findet man in diesem eine geeignete Unterstützung beim Planen eines Mischkulturgartens.

Was mir persönlich besonders gut gefallen hat, sind die vielen Bilder, die das Lesen abwechslungsreich gestaltet haben und zum Verweilen auf der einen oder anderen Seite einluden. Was mir auch gut gefallen hat sind die zahlreichen Zusatztipps, die teilweise am Rand in grüner Farbe neben dem Haupttext, teilweise in grünen Texten dargeboten wurden.

An sich eignet sich dieses Buch gut für Anfänger wie mich, die vorher noch nicht viel mit Gärten am Hut hatten, jedoch habe ich an wenigen Stellen so manche Wortbedeutung nachschlagen müssen, da diese nicht vermerkt war, also davon ausgegangen wurde, dass man mit diesem Fachvokabular bereits vertraut war.

Dennoch liest sich das Buch alles in allem sehr flüssig, ist gut verständlich, informativ, übersichtlich und tut seinen Dienst, über Mischkultur zu informieren und es dem Leser zu ermöglichen, seinen eigenen Mischkulturgarten in die Wege zu leiten.

Mich persönlich konnte das Konzept auf ökologischer Basis ebenso überzeugen wie bezüglich des Arbeitsaufwandes und der gesunden Lebensmittel, die es zu ernten gibt.

Das Ende des Buches bietet besonders mir als Anfänger ein gutes Nachschlagewerk, eine Übersicht über die wichtigsten Lebensmittel, die sich hierzulande, also in Deutschland, anbauen lassen und sorgt so dafür, dass ich dieses Buch bei Gemüsefragen immer wieder zur Hand nehmen kann.

Alles in allem also aus meiner Sicht ein Buch, das seinem Titel gerecht wird: Mischkultur verhilft zum ERFOLGREICHEN Gärtnern.

Veröffentlicht am 16.04.2019

Hochsensibilität, übertragen auf viele Bereiche

Hochsensibel - Wie Sie Ihre Stärken erkennen und Ihr wirkliches Potenzial entfalten
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„Hochsensibel – Wie Sie Ihre Stärken erkennen und Ihr wirkliches Potenzial entfalten“ von Eliane Reichardt befasst sich mit Hochsensibilität und vielen weiteren Themen, die zu diesem Thema gehören, von ...

„Hochsensibel – Wie Sie Ihre Stärken erkennen und Ihr wirkliches Potenzial entfalten“ von Eliane Reichardt befasst sich mit Hochsensibilität und vielen weiteren Themen, die zu diesem Thema gehören, von denen man es aber im ersten Moment nicht erwarten würde, wie zum Beispiel High Sensation Seeking, Hochbegabung oder auch Synästhesie.
Ihr geht es dabei darum, umfassend über Hochsensibilität zu informieren und zu lernen, mit dieser positiv umzugehen.

Mich konnte das Buch komplett überzeugen: Der Schreibstil war flüssig und die Informationen, obwohl interessant, leicht verständlich zusammengestellt.

Dabei stellt Frau Reichardt Hochsensibilität in den Kontext der Gesellschaft und beantwortet dadurch Fragen, wie zum Beispiel, warum Hochsensibilität so ein aktuelles Thema ist und immer mehr Menschen sich mit ihr identifizieren können.

Für jemanden, der sich bereits viel mit Hochsensibilität befasst hat, mag dieses Buch möglicherweise nicht so interessant sein, für mich jedoch, der ich noch ein Anfänger in diesem Gebiet bin, war es sehr bereichernd.

Ich habe für mich persönlich einiges dazugelernt, verstehe nun einige meiner Mitmenschen und mich selbst besser und wurde zu einigen Gedanken inspiriert, wie zum Beispiel bezüglich der Gesellschaft, was passieren könnte, wenn diese Reizüberflutung, die unsere Zeit ausmacht, sich weiterhin in diesem Ausmaß verstärkt.

Ich habe die Themen Hochbegabung und Hochsensibilität vertiefen und einige Klischees diesbezüglich loslassen können und durfte außerdem High Sensation Seeking und Synästhesie kennenlernen.

Nicht nur der psychologische und gesellschaftliche Teil haben es mir in diesem Thema angetan – die Autorin versteht es sehr gut, Hochsensibilität auf viele Bereiche zu übertragen, so geht sie auch auf die neuronale Ebene. Dadurch konnte ich einiges über die Denkweise der rechten und linken Gehirnhälfte beziehungsweise deren Zusammenspiel lernen sowie über Reizaufnahme im Allgemeinen, Intro- und Extraversion im Konkreteren.

Dieses Buch hat somit seinen Zweck erfüllt: Es informiert, ist leicht zu verstehen und konnte einen mit der einen oder anderen Information überraschen, bewegen oder zum eigenständigen Nachdenken oder Umsetzen im realen Leben anregen.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass sich manchmal Erklärungen, insbesondere wenn es darum geht, wie man mit Hochsensibilität umgehen kann oder wie Hochsensible die Welt wahrnehmen, wiederholt haben. Da hätte man sicherlich kürzen können – auch der Umwelt zuliebe!

Veröffentlicht am 16.04.2019

Ein Konflikt, der Menschen zerrissen zurücklassen kann

Der zerrissene Sommer
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„Der zerrissene Sommer“ von Philip Schwarz dreht sich um eine Gruppe von Abiturienten, deren Zukunft noch in den Sternen steht. Alexa, die Freundin von Thomas, entdeckt ihre Liebe zum Malen und beschließt, ...

„Der zerrissene Sommer“ von Philip Schwarz dreht sich um eine Gruppe von Abiturienten, deren Zukunft noch in den Sternen steht. Alexa, die Freundin von Thomas, entdeckt ihre Liebe zum Malen und beschließt, inspiriert von Thomas‘ bestem Freund Robert, für ein Jahr nach Australien zu gehen, ihr Leben zu leben.
Thomas, der seine Freundin über alles liebt, zögert nicht, ihr diesen Wunsch zu ermöglichen und willigt ein, mitzugehen. Alexa ist überglücklich, doch dann geschieht etwas, das die Pläne zunichte machen sollte…
Thomas und sein Freund Robert haben sehr unterschiedliche Ansichten, was das Leben angeht. Während Thomas eher der pragmatische Typ ist, dem es um Halt und Sicherheit geht, sieht sich Robert in der Pflicht, zu leben. Er will Veränderung, radikale. Intensiv leben.

Da Alexa, Thomas Freundin, sehr gerne malt und im künstlerischen Bereich tätig ist, kann sie Roberts Gedanken nur zu gut verstehen, sodass Thomas, der davon eher weniger versteht, sich schnell außen vor fühlt. Die Probleme sind quasi vorprogrammiert.

Auch wenn dieses Buch dem Genre „Kriminalroman“ angehört, so ist es voller philosophischer Diskussionen, die so geschickt mit der Handlung verwoben sind, dass mich dieses Buch noch immer nicht loslässt.

Es ist ein Werk, das einen über sich selbst nachdenken lässt: Ist mir Sicherheit wichtiger? Oder traue ich mich, zu leben? Stehe ich auf Thomas‘ oder Roberts Seite? Wohin möchte ich gehen?

Gerade weil mir selbst das Abitur und somit der größte Teil meines Lebens noch bevor steht, konnte mich dieses Thema, dieser Zwiespalt, sehr stark aufwühlen.

Allgemein spricht die Handlung einen grundlegenden Konflikt an, der wohl schon viele Menschen getrennt oder auch zusammengebracht hat: Sicherheit oder Freiheit? Wie möchte ich leben?

Somit ist dieses Werk nicht einfach nur ein Kriminalroman, bei dem es gilt, mitzufiebern. Nein, hier steckt viel mehr Tiefe. Ein Konflikt, der durch den Mord noch einmal mehr aufgegriffen wird.

Das Ende gibt einem mindestens so viel nachzudenken wie der Verlauf der Geschichte selbst.

Ich persönlich konnte mich mit Robert identifizieren, habe aber seltsamerweise im Verlaufe des Buches immer mehr Hass ihm gegenüber gehegt, was mich während des Lesens unruhig gemacht hat und die Spannung umso mehr in die Höhe getrieben.

Alles in allem kann ich sagen: Die Geschichte ist nicht nur ein zerrissener Sommer – sie beinhaltet einen Konflikt, der Menschen zerreißen kann und sie hat mich zerrissen zurückgelassen. Unglaublich.

[Vielen Dank an dieser Stelle an den Autor und den wesText Verlag, die mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.]