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Veröffentlicht am 09.12.2020

Erster Eindruck der Sankhya Karika

Die Psychologie des Yoga
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Das Sachbuch „Die Psychologie des Yoga“ von Ralph Skuban vermittelt einen ersten Eindruck von der Sankhya Karika, einem von drei klassischen Philosophiesystemen Indiens, die dem Yoga zugrundeliegen.

Der ...

Das Sachbuch „Die Psychologie des Yoga“ von Ralph Skuban vermittelt einen ersten Eindruck von der Sankhya Karika, einem von drei klassischen Philosophiesystemen Indiens, die dem Yoga zugrundeliegen.

Der Autor versteht es dabei sehr gut, abstrakte Dinge auf konkrete Weise zu erklären, sodass selbst für absolute Laien verständlich wird, wie die Sankhya-Lehre verstanden werden kann.

Dabei verbindet Ralph Skuban seine Texte immer wieder mit Zitaten aus Schriften, die sich aus der Sankhya-Lehre entwickelt haben oder diese indirekt in sich tragen, wie der Bhagavad Gita, Svetashvatra Upanishad, dem Yogasutra, dem Yoga-Vasishta, dem Tao Te King, der Bibel und vielen weiteren.

Wem diese Schriften nur wenig sagen, der sollte nicht zurückschrecken. Ich kannte mich vorher überhaupt nicht aus und dennoch bin ich mit diesem Buch sehr gut zurechtgekommen, da der Autor viele abstrakte Theorien mithilfe von Alltagssituationen erklärt. Dadurch verstehen wir einerseits diese besser, andererseits bekommen wir auch schon eine Vorstellung davon, wie wir das Gelesene in unseren Alltag integrieren können.

Was das Lesen etwas erschwert hat, waren 2 Dinge: Erstens ist es dem Autor leider nicht gelungen, den roten Faden durch sein Werk deutlich zu machen. Dadurch fühlte ich mich als Leser etwas verloren (Es wurde für mich nicht von Anfang an deutlich, dass der Autor das Werk der Sankhya Karika dem Leser verständlich machen wollte, was leider auch nicht aus dem Titel ersichtlich wird). Was dies jedoch wieder wettmachte, ist, dass der Autor immer wieder auf zuvor Gelerntes zurückgriff und mit dem Neuen verknüpfte. Dadurch wiederholte man Gelerntes und verlor zumindest nicht vollkommen den Überblick.

Was den Überblick zweitens beeinträchtigte waren die vielen Wörter, die der Autor aus der Sankhya-Lehre verwendet hat. Für mich war es schwierig, mich an die Bedeutung aller zurückzuerinnern.

Dem hilft das Buch jedoch glücklicherweise mit einem Glossar am Ende auf die Sprünge. Alles in allem empfand ich diese neu gelernten Begriffe dann doch als Bereicherung, da sie mir zeigten, wie unterschiedlich man die Welt und mentalen Muster doch definieren kann und wie schwierig es ist, die exakte Definition auszumachen.

Einen weiteren Pluspunkt erhält das Buch für mich, da der Autor Persönliches strikt vom Philosophischen trennte. Dass der Autor am Ende seine persönlichen Erfahrungen anhängte, war für mich eine bereichernde Abrundung des Buches. Ich als Leser merkte, dass Ralph Skuban sich persönlich intensiv mit der Sankhya-Lehre befasst hat.

Leider konnte das Buch jedoch keine wissenschaftliche Herangehensweise bieten, da für mich nicht deutlich wurde, wie genau die Lehre einzuordnen ist noch, wodurch sie sich von anderen Lehren abgrenzt oder inwiefern sie das Yoga, das wir heute kennen, beeinflusst.

Den letzten Pluspunkt vergebe ich für die Sankhya Karika, die sich im Anhang befindet, als roter Faden des Buches gesehen werden kann und die dort noch einmal kurz und knackig, aber verständlich, vom Autor erklärt wird.

Ich persönlich lese Teile des Anhangs mittlerweile gerne zum Schlafengehen oder nach dem Aufstehen, da er für mich eine Art Leitfaden durch das Leben ist, denn die Sankhya-Lehre schafft ein Modell der Wirklichkeit, welches bei der Bewältigung des Alltags und vor allem hinsichtlich des Todes Orientierung gibt. Orientierung im Sinne einer Anleitung, sich selbst zu finden, zu hinterfragen, sich auf den Tod vorzubereiten.

Schließlich: Für mich war das Buch eine nette Abendlektüre ebenso wie eine Bereicherung und ein Einstieg in die Philosophiesysteme Indiens. Ich überlege mir, auch weitere Bücher des Autors zu lesen. Aktuell liebäugele ich mit „Patanjalis Yogasutra“, welches ein weiteres wichtiges Philosophiesystems Indiens beschreibt, welches ebenso dem Yoga zugrunde liegt. Wer bei „Die Psychologie des Yoga“ jedoch Tiefe erwartet oder eine wissenschaftliche Herangehensweise, ist falsch, denn dieses Buch ist eher als nette Lektüre für Zwischendurch geschrieben, nah am Alltag gehalten. Damit wird deutlich, dass die Zielgruppe eher Leser sind, die Orientierung suchen und nicht jemand, der sich intensiv mit den Philosophiesystemen Indiens auseinandersetzen möchte. Es wäre schön gewesen, wenn dies durch den Klappentext deutlich gemacht worden wäre.

PS: Wer in diesem Buch irgendwelche Yoga-Techniken etc. erwartet, ist schlecht mit ihm beraten. Es geht nämlich um die Lehren hinter yoga (Sankhya Karika), wobei mit yoga die spirituelle Entwicklung sowie ihre Methodik gemeint ist. Ralph Skuban geht in diesem Werk jedoch nicht auf letzteres ein. Meiner Meinung nach ist deshalb auch der Titel schlecht gewählt.

Veröffentlicht am 09.12.2020

Molekularmedizin als Heilung

Blut - Die Geheimnisse unseres »flüssigen Organs«
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Mit dem Sachbuch „Blut: Die Geheimnisse unseres „flüssigen Organs“ bringt uns Ulrich Strunz eine relativ unbekannte Art der medizinischen Heilung näher: Die Molekularmedizin, die mit Blutwerten und deren ...

Mit dem Sachbuch „Blut: Die Geheimnisse unseres „flüssigen Organs“ bringt uns Ulrich Strunz eine relativ unbekannte Art der medizinischen Heilung näher: Die Molekularmedizin, die mit Blutwerten und deren Auswertung arbeitet und so sogar Krankheiten vorbeugen könne.

Die zentrale These des Autors ist hierbei, die gewöhnlichen Hausärzte machten Medizin für kranke Menschen und nicht für Menschen, die ihre Leistung steigern oder Krankheiten vorbeugen wollen. Dies hat zur Folge, dass sich der Hausarzt auch an viel zu niedrigen Werten orientiere, die er bereits für „okay“ befindet, die jedoch bei Weitem nicht zu einer umfassenden Leistung ausreichen und bei denen teilweise schon Mangelerscheinungen auftreten können.

Zudem prangert der Autor die Pharmazie an, deren Medikamente sich nur auf wenige Werte konzentriere, der Mensch müsse jedoch mit all seinen Werten betrachtet werden, Medikamente greiften also zu einseitig. Außerdem richte sich Pharmazie nicht auf den Menschen individuell aus und sei gewinnorientiert – nähme man die richtigen Stoffe in der richtigen Menge zu, die es u.a. auch bei der Apotheke zu kaufen gibt, so wäre dies billiger als die Medikamente.

Hierbei preist der Autor vor allem essenzielle Aminosäuren, Mineralstoffe, ungesättigte Fettsäuren und Vitamine und verflucht Kohlenhydrate.

Ich fand es schön, wie umfassend der Autor vorgegangen ist: Man konnte sowohl etwas über die Bestandteile des Blutes erfahren, wie das Immunsystem funktioniert und was dieses mit dem Blut zu tun hat, inwiefern Sport mit dem Blut zusammenhängt wie auch die Mythen, die sich früher um Blut rankten.

Den größten Teil des Buches aber erklärt der Autor jedoch, welche verschienenen Molekülmengen er im Blut misst, welche er empfiehlt und was die Konsequenzen bei Mangel sowie ausreichender Menge sind. Außerdem geht Ulrich Strunz viele Krankheiten oder gesundheitliche Probleme durch und, welche molekularen Ursachen diesen zugrunde liegen könnten. Bei alledem bindet er auch Fallbeispiele aus seiner eigenen Praxis mit ein oder Briefe, die ihn erreicht haben.

An manchen Stellen ist mir das Buch leider ein wenig zu sehr ins Detail gegangen beziehungsweise hatte zu viele Fachbegriffe verwendet, die nicht erklärt wurden. Glücklicherweise begrenzte sich dies nur auf wenige Seiten.

An anderer Stelle jedoch war das Buch für mich wieder zu wenig wissenschaftlich. Zwar zitierte der Autor des Öfteren Studien, jedoch konnte ich ihm nicht ganz Glauben schenken und gehe mit seiner These eher vorsichtig und kritisch um, schließlich ist er selbst Molekularmediziner – also keine neutral wertende Person. Hinzu kommt, dass er sich oft wiederholte und für meinen Geschmack zu viel Werbung für die Molekularmedizin machte. Ich hätte mich beispielsweise gefreut, wenn auch die kritischen Seiten an dieser beleuchtet worden wären (die es sicherlich auch gibt!).

Auch das Ende des Buches fand ich irgendwie dahingeschludert – es kam nicht so richtig ein Fazit auf, da die letzten Seiten sich irgendwie nur noch zäh wie Kaugummi zogen, Krankheiten und deren mögliche Ursachen aneinandergereiht wurden und man merkte, dass es der Autor nun langsam eilig hatte, zum Ende zu kommen.

Außerdem hatte das Lesen meistens einen komischen Beigeschmack, da der Autor sich ein wenig über die unwissenden Menschen lustig machte und so tat als sei er ein besserer Mensch, der glücklicherweise zur Molekularmedizin gefunden habe.

Manchmal hatte ich zudem das Gefühl, Herr Strunz habe kein Buch geschrieben, sondern einen Blogbeitrag o.Ä.. Das hatte einerseits die unangenehme Folge, dass er sich oft wiederholte und sehr umgangssprachlich schrieb, andererseits jedoch war man so dem Autor näher, konnte mitfühlen und spürte, wie wichtig ihm seine Message war.

Alles in allem bin ich trotz der Mängel heilfroh, dieses Buch gelesen zu haben. Vorher hatte ich eine ganz andere Sicht auf die Medizin und kannte diese Komponente der Molekularmedizin nicht so gut. Mittlerweile ziehe ich sogar in Betracht, sie anzuwenden und tatsächlich hat mir der eine oder andere Tipp schon geholfen (Magnesiummangel liegt oft bei Migräne vor).

Das Buch kann also sehr gut als Einstieg in die Thematik der Molekularmedizin gelesen werden und ist an manchen Stellen auch umfassend, jedoch bleibt es meiner Meinung nach auch bei diesem Einstieg. Um dann in die Tiefe zu gehen, müssen andere Bücher herhalten (vielleicht denke ich aber auch nur so, da ich chemisches und biologisches Hintergrundwissen habe und Pharmazie studieren möchte. Möglicherweise sind also die Informationen in diesem Buch für „den Normalbürger“ umfassend genug.

Als Zielgruppe eignet sich sicherlich jeder, der sich für Ernährung interessiert oder Krankheiten hat, mit denen er schon gefühlt zu 100 Ärzten gerannt ist, die ihm nicht weiterhelfen konnten. Ich persönlich habe dieses Buch gelesen, da ich dachte, es handle primär von Blut – und da ich Angst vor Blut hatte, dachte ich, es würde sie mir ein wenig nehmen, wenn ich darüber lesen würde. Hat tatsächlich auch einigermaßen geklappt.

PS: Was mich total an diesem Buch freut ist das Cover, das sich aufklappen lässt. Dort sind noch die wichtigsten essenziellen Aminosäuren, Mineralstoffe, Vitamine und Hormone aufgelistet, deren Wertebereich und Bedeutung. Das ist erstens während dem Lesen hilfreich, aber auch, wenn man später noch einmal schnell etwas nachschlagen möchte.

PPS: Übrigens hat der Autor eine eigene Webseite für seine Praxis. Und er hat ein eigenes Erfolgskonzept entwickelt, genannt forever-young. Man merkt also, dass er sehr ambitioniert ist. Möglicherweise nicht ohne Grund.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Guter Überblick

Zukunftsmedizin
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In „Zukunftsmedizin“ von Thomas Schulz geht es darum, wie die Medizin sich entwickelt und in 10 Jahren oder noch später für uns als Patienten aussehen könnte.

Dabei informiert der Autor über aktuelle ...

In „Zukunftsmedizin“ von Thomas Schulz geht es darum, wie die Medizin sich entwickelt und in 10 Jahren oder noch später für uns als Patienten aussehen könnte.

Dabei informiert der Autor über aktuelle Projekte, die im Silicon Valley laufen und führt auch immer wieder Zitate wichtiger Unternehmer an – die meist recht optimistisch sind, jedoch ohne Kontext und Quellenangabe.

Nicht nur das macht das Buch unwissenschaftlich, sondern auch, dass es wirklich beim Einblick bleibt: Zwar erklärt der Autor an mancher Stelle auch den biologischen Hintergrund, aber wirlich nur so, dass man gerade noch verstehen konnte, worum es in dem jeweiligen Forschungsfeld geht.

Was mir an diesem Buch sehr gefallen hat, ist der Einblick als Überblick selbst: Thomas Schulz schafft es, dem Leser tatsächlich einen Überblick zu geben: von der Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen über Krebs, Bio-Editing und Tissue-Engineering bis hin zur digitalen Patientenakte.

Somit eignet sich dieses Buch sehr gut, um zu erfassen, was sich aktuell im Silicon Valley abspielt, warum Deutschland, vor allem wenn es so weiter macht, keine guten Karten hat und, um in medizinisch-ethische Debatten einzusteigen.

Dies ist auch das Ziel des Autors: Dem Leser bewusst zu machen: Da ist etwas in Gange in Kalifornien und wir sollten uns informieren. Tun wir das nicht, wird da vieles ohne uns entschieden werden, was wir im Nachhinein bereuen könnten. Die Zukunftsmedizin geht uns auch in Deutschland etwas an!

Das Buch war wegen mangelnder Tiefe und angenehmen Schreibstil flüssig zu lesen.

Alles in allem freue ich mich riesig, dass ich dieses Buch lesen durfte. Man darf nur nicht biochemische Tiefe erwarten. Das Werk ist hochaktuell und eignete sich für mich (zukünftige Pharmazie-Studentin) als Überblick und ist sicherlich auch für jeden anderen leicht zu lesen.

Meiner Meinung nach auch geeignet, um gemeinsam gelesen zu werden – so kann man an der einen oder anderen Stelle gleich in die Debatte einsteigen. Ich habe es mit meinem Freund (zukünftiger Mechatronik-Student) abends gelesen – beide begeistert und dankbar für diesen Überblick und einige, zum Nachdenken anregende Fragen.

[Vielen Dank an den Spiegel-Verlag und Bloggerhouse-Randomportal für das Rezensionsexemplar!]

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Veröffentlicht am 28.06.2019

Leider nicht so gut wie ihre anderen Werke

Lady Annes Geheimnis
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Der historische Roman „Lady Annes Geheimnis“, verfasst von Martha Sophie Marcus und herausgegeben vom Verlag Bastei Lübbe, handelt von der Zofe Anne am Hof des Kurfürsten Georg Ludwig in Hannover und dem ...

Der historische Roman „Lady Annes Geheimnis“, verfasst von Martha Sophie Marcus und herausgegeben vom Verlag Bastei Lübbe, handelt von der Zofe Anne am Hof des Kurfürsten Georg Ludwig in Hannover und dem Konflikt zwischen den Schotten und dem Kurfürsten, in den auch ihr Kind verwickelt ist.

Ich hatte das Buch in wenigen Tagen durchgelesen, da ich unbedingt mehr über Ian wissen wollte. Anne, die Hauptfigur, hat mich stark an die Hauptfigur aus „Das Mätressenspiel“ erinnert. Leider muss ich zugeben, dass mich dieser Roman der Autorin nicht so sehr mitreißen konnte wie „Das Mätressenspiel“.

Das liegt daran, dass ich nur zu wenigen Figuren eine nahe Bindung aufbauen konnte, nämlich zu Anne und May. Dagegen waren mir viele Personen unsympathisch, wie zum Beispiel Georg Ludwig selbst oder auch Will Wills. Folglich haben mich das Schicksal von beispielsweise Melusine oder ihren Schwestern nicht wirklich interessiert. Mit den meisten Personen konnte ich nicht warm werden, entweder, weil sie keine zentrale Rolle spielten, also zu wenig Spannung darstellten, oder, weil sie zu wenig behandelt wurden.

Auch der Konflikt mit dem Kind konnte ich nicht wirklich mitfühlen. Für mich war es nicht nachvollziehbar, wie Anne so viel für dieses aufs Spiel setzen konnte. Selbst die Beziehung zwischen Anne und Ian war für mich wenig glaubwürdig. Sie stellt zwar sehr gut dar, wie einen damals politisch unterschiedliche Meinungen trennen konnten, aber dies hatte nun mal zur Folge, dass ich weder die Beziehung zwischen Anne und Will noch die zwischen Anne und Ian genießen oder dabei mitfiebern konnte.

Was ich auch nicht so gut gefunden habe waren die Briefe oder Tagebucheinträge Wills oder der Ortswechsel zu Ian. Ich hätte mir eher mehr Erlebnisse und direkte Konfrontationen mit Anne gewünscht. So hat mir irgendwie der Nervenkitzel gefehlt und ich konnte die schlechter mit den Personen warm werden, da ich sie seltener miteinander in Aktion gesehen habe.

Was mir allerdings wieder gut gefallen hat, ist der Schreibstil an sich. Die Wortwahl und Beschreibungen sind wie im Roman zuvor treffend gewählt, der Zeit angemessen und lassen einen deshalb leicht tiefer in dieses Jahrhundert tauchen. Das war auch mein größter Grund, warum ich dieses Buch dennoch gerne gelesen habe: Martha Sophie Marcus hat es wieder mal verstanden, wie man seine Leser in ferne Zeiten und Orte reisen lässt.

Alles in allem hat mich dieser historische Roman dennoch enttäuscht. Hätte mir Figuren gewünscht, mit denen ich besser mitfiebern kann, also mehr Charaktere, die Anne nahestehen oder zumindest intensivere, nachvollziehbare Gefühle bei Anne.

Wer also dieses Werk von Martha Sophie Marcus gelesen hat und nicht begeistert war, dem empfehle ich, zumindest noch in „Das Mätressenspiel“ hineinzulesen, um sich ein Bild von der Autorin zu machen.

Danke an die Autorin und den Bastei Lübbe Verlag, mir dieses Werk als Rezensionsexemplar zur Verfügung zu stellen.

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Veröffentlicht am 10.06.2019

Gut geeignet für Einsteiger, Überblick, erstes Gefühl für diese Epoche

Die Aufklärung
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In dem Buch „Die Aufklärung – Das Drama der Vernunft vom 18. Jahrhundert bis heute“, verfasst von Johannes Saltzwedel und gespickt mit einigen Beiträgen von weiteren Spiegel-Autoren, das von der Epoche ...

In dem Buch „Die Aufklärung – Das Drama der Vernunft vom 18. Jahrhundert bis heute“, verfasst von Johannes Saltzwedel und gespickt mit einigen Beiträgen von weiteren Spiegel-Autoren, das von der Epoche „Aufklärung“ und deren Auswirkungen auf das Heute handelt, finden sich Überblicksdarstellungen berühmter Aufklärer, wie zum Beispiel Voltaire, Immanuel Kant oder Jean-Jaques Rousseau. Das Werk hat eine Seitenzahl von 270, ist im Spiegel-Buchverlag erschienen und bietet insbesondere Anfängern einen ersten Einstieg.

Der Titel passt zum Inhalt, da „Aufklärung“ großgeschrieben ist, sodass man auch von weit weg erkennen kann, worum es geht. „Drama der Vernunft“ gibt den Kampf der Aufklärer wieder, für Vernunft und einige andere Werte einzustehen – manchmal leider auch erfolglos. Zusammen mit dem Cover bekommt der Leser einen zutreffenden Vorgeschmack auf das, was ihn inhaltlich erwartet: acht der Aufklärer sind abgebildet. Zusammen mit dem Klappentext weiß der Leser so, dass in diesem Werk der Fokus auf die einzelnen wichtigen Personen der Epoche gelegt wird. Johannes Saltzwedel beschreibt das Konzept des Buches passend als „Mosaik der Ereignisse, Gedanken und Gestalten“.

Weder im Klappentext noch im Vorwort wird eine Zielgruppe genannt oder angesprochen. Deshalb ist davon auszugehen, dass sich dieses Buch an den Normalbürger richtet. Meiner Meinung nach wird der Schreibstil diesem Anspruch gerecht. Auch wenn einige Worte verwendet wurden, die ich nicht verstanden habe, so haben sich mir die zentralen Gedanken und die Rolle der Aufklärer dennoch erschlossen.

Für mich war das Buch anschaulich zu lesen, da ich alle paar Seiten auf eine neue Persönlichkeit stoßen, ab und zu ein Bild betrachten oder erfrischende zusätzliche Informationen lesen durfte. Auch war das Buch abwechslungsreich gestaltet, da nie ausschließlich auf die Biografie, die Gedanken oder die Rolle innerhalb der Epoche eines Aufklärers eingegangen wurde, sondern immer auf eine bunte Mischung aus alledem. Genau so muss es meiner Meinung sein, denn diese drei Punkte beeinflussen sich wechselseitig, weshalb es sinnvoll ist, alle drei zu untersuchen, um den Zusammenhang besser zu verstehen. Das ist auch der Grund, weshalb ich die Idee, alles wie ein Mosaik anzuordnen, sinnvoll finde.

Was die Seriosität betrifft, halte ich dieses Buch für seriös: Alle Beiträge stammen von Spiegel-Autoren oder Historikern. Außerdem hat Johannes Saltzwedel noch einige weitere historische Bücher verfasst, wie zum Beispiel „Rom. Aufstieg einer antiken Weltmacht“.
Fazit:

Wenn dich die Aufklärung interessiert oder insbesondere, wie mehr oder weniger einflussreiche Aufklärer damals gelebt, gefühlt und gedacht haben, ist dies ein empfehlenswertes Werk für dich!