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Veröffentlicht am 01.06.2019

Eine tierisch gute Geschichte

Oskar und die Entführer
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Seid ihr eher so der Katzen- oder der Hundeliebhaber? Ich muss ehrlich gestehen (während ich meinem Kater die Ohren zuhalte), dass mir Hunde manchmal lieber sind. Das liegt vor allem an ihrem sehr offenen ...

Seid ihr eher so der Katzen- oder der Hundeliebhaber? Ich muss ehrlich gestehen (während ich meinem Kater die Ohren zuhalte), dass mir Hunde manchmal lieber sind. Das liegt vor allem an ihrem sehr offenen Wesen. Denn im Gegensatz zu den nicht immer verschmusten Katzen sind Hunde doch etwas berechenbarer. Dafür sind die Stubentiger aber auch etwas selbstständiger und sie folgen einem nicht jedes Mal zum Toilettengang. Ja, beide haben ihre Rasse typischen Eigenschaften, die sie so ausmachen. Je nachdem, welche Eigenschaften die Tiere so mit sich bringen passen sie eben etwas besser oder eben schlechter zu ihren Menschen. Doch oft nimmt man auch die etwas schlechteren Angewohnheiten (wie bei meinem Kater) in Kauf, weil die Vierbeiner dann – immer wenn es darauf ankommt – doch so kuschelig und süß sind.

Ein besonderes literarisches Duo
Ein literarisches Duo aus dem Buch „Oskar und die Entführer“ von Frauke Nahrgang, das perfekt zusammen passt, sind Hund Oskar und seine Besitzerin Klara. Beide ergänzen sich auf eine ganz besondere Weise. Klara versteht ihren besten Freund Oskar und dass, obgleich ein Hund ja nicht in der Lage ist verbal zu kommunizieren. Und Oskar ist seiner Besitzerin so ergeben, dass er ihr überall hin folgt. Ganz ohne Leine. Genau das wird beiden eines Tages zum Verhängnis. Insbesondere Oskar. Denn nachdem er seiner Freundin zu einem Geschäft gefolgt ist, in dem es herrlich nach Würstchen schnuppert, wird er kurzer Hand von einem gemeinen Gauner entführt. Nach einer wilden Fahrt wird Oskar aus seinem Gefängnis (einem Kofferraum) befreit. Nur um kurz darauf mit zwei anderen Kreaturen in einem Schuppen gesperrt zu werden.

Oskar und die Entführer
Aus der Sicht eines Hundes, erzählt uns Lesern Oskar von seiner unfreiwilligen Gefangenschaft zusammen mit einer wilden Katze und einem schnöseligen Königspudel. Nicht nur Hund und Katz sind sich uneins, wie sie sich aus dieser Misere befreien sollen. Denn der Königspudel ist sich anfangs viel zu fein, um auf die Vorschläge zur Befreiung einzugehen und zu helfen. Sein Herrchen wird sicher ein Lösegeld zahlen, um ihn schleunigst zu befreien. Wenn er sich da mal nicht täuscht …

Vielleicht kommt es im Leben einfach darauf an, zu welchen Menschen man gehört
Während die drei ihre gemeinsame Gefangenschaft und viele gescheiterte Befreiungsversuche erdulden müssen, erfahren wir Leser vieles aus dem Leben der tierischen Helden vor der feigen Entführung. Wir erleben auch welche Veränderungen in diesem Dreiergespann vonstatten gehen. In der Handlung gibt es zahlreiche aufregende Wendungen, die die Gefangenen dazu zwingen, sich einander zu öffnen und aufeinander zu zugehen.

Wenn Oskar von der Entführung berichtet, blitzen immer wieder wunderbare und liebenswerte Erlebnisse von Klara und ihm im Geschehen auf, die die besondere Beziehung von beiden widerspiegelt. Genau diese Momente machen sehr deutlich, dass es im Leben darauf ankommt, mit wem man es verbringt.

Für viele humorvolle Passagen sorgen nicht nur die tierischen Akteure in diesem Buch. Sondern vor allem die etwas dümmlichen Entführer mit ihren unüberlegten und tollpatschigen Handlungen.

„Oskar und die Entführer“ ist ein wunderschönes Vorlesebuch, welches viele aufregende und intensive Lesestunden garantiert und das nicht nur für Tierliebhaber. Während ich meinem Sohn vorlas, saß er, ganz gebannt vor lauter Neugier, wie es denn nun weitergeht, neben mir und lauschte der Geschichte. Die sehr gelungenen und humorvollen Illustrationen von Maja Bohn hatten daran auch ihren Anteil. Dieses Buch würde sich dank des flüssigen Schreibstils, auch bestens als Erstlesebuch eignen.

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Veröffentlicht am 01.06.2019

Was für ein Durcheinander!

Dies ist keine Liebesgeschichte
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Wenn du nach einer lockerleichten Geschichte suchst, die dir deine Lesezeit mit etwas Herzschmerz und bewegenden Momenten versüßen soll, dann sei doch bitte nicht so dumm – wie ich – und greife zu einem ...

Wenn du nach einer lockerleichten Geschichte suchst, die dir deine Lesezeit mit etwas Herzschmerz und bewegenden Momenten versüßen soll, dann sei doch bitte nicht so dumm – wie ich – und greife zu einem Buch, welches mit seinem Titel eigentlich komplett das Gegenteil aussagt. Was an dem Buch „Dies ist keine Liebesgeschichte“ von Don Zolidis hat mich also davon überzeugt, dass es vielleicht doch eine Liebesgeschichte ist? Waren es die zart roten Herzen, die das Cover auf verspielte Weise zieren? Oder liegt es daran, dass ich mir grundsätzlich keine Beschreibungen auf der Rückseite der Buchdeckel durchlese? Denn da steht es ja auch deutlich: „Die rasanteste und berührendste Nicht-Liebesgeschichte aller Zeiten!“ Doch auch ein Beziehungsdrama kann durchaus eine Liebesgeschichte sein.

Man nehme einen Nerd und das schönste Mädchen der Schule und mache daraus ein Paar …

Zugegeben – das klingt nicht nach einer völlig neu erzählten jugendlichen Liebesgeschichte. Und dennoch bleibt es eine Nicht-Liebesgeschichte. Auch wenn wir Leser einiges über Craigs erste große Liebe und die zahlreichen Trennungen und Versöhnungen erfahren. Vielmehr erfahren wir jedoch über Craigs (nerdige) Leben und die Probleme in seiner Familie. Jetzt könnte man denken, dass es doch eine interessante Mischung für ein Jugendbuch ist. Doch leider hat Don Zolidis meiner Meinung nach nicht viel aus diesem Stoff herausgeholt.

Allein die Tatsache, dass Don Zolidis seine Geschichte mit Trennung Nummer drei beginnt – ohne dass die Leser überhaupt wissen, wie alles begonnen hat – spricht für mich Bände. Nach der ersten beschriebenen Trennung lässt er seine literarische Hauptfigur Craig aus seiner Kindheit berichten, um anschließend mit Trennung Nummer fünf aufzuwarten. Mit dieser sehr sprunghaften Erzählweise bekommt die Handlung einen sehr unaufgeräumten und unscharfen Touch.

Was für ein Durcheinander!

Fast scheint es so als würde dem Autoren das On/OFF Prinzip der Beziehung der zwei Hauptprotagonisten nicht genügen. Denn die Geschichte wird aufgebauscht von einer Vielzahl an literarischen Akteuren, die mich persönlich immer wieder von dem eigentlichen Geschehen abgelenkt haben. Oftmals konnte ich sie gar nicht zuordnen. Am blassesten blieb für mich eine der wichtigsten Personen aus dieser Geschichte: Craigs große Liebe Amy. Bis zum Schluss habe ich ihre Beweggründe sich ständig von Craig zu trennen nicht verstanden.

Zwischen diversen Passagen blitzten die literarischen Fähigkeiten von Don Zolidis durch. Auch wenn ich in den spitzzüngigen und humorvollen Dialogen zwischen Craig und seiner Schwester die nötige Tiefe für die Geschichte nicht gefunden habe, konnten diese mich doch bestens unterhalten.

„Dies ist keine Liebesgeschichte“ von Don Zolidis verspricht in seinem Titel wirklich nicht zu viel. Es ist keine wirkliche zu Herzen gehende Liebesgeschichte. Vielmehr ist es eine Geschichte über einen nerdigen Außenseiter, dessen Erzählstil genau so durcheinander ist, wie sein Leben und sein Liebesleben. Mich persönlich konnte Craigs Geschichte nicht erreichen.

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Veröffentlicht am 19.05.2019

Wenn ihr euer Kind im Arm haltet, seid ihr alle eins

Mama
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Mama
Sucht man im Wörterbuch nach der Definition von „Mama“ findet man keine großen Erklärungen, was sich hinter diesem Namen verbirgt, welcher von Milliarden von Frauen weltweit getragen wird. Mama bedeutet ...

Mama
Sucht man im Wörterbuch nach der Definition von „Mama“ findet man keine großen Erklärungen, was sich hinter diesem Namen verbirgt, welcher von Milliarden von Frauen weltweit getragen wird. Mama bedeutet Mutter, als wäre mir diesem Wort alles gesagt. Was es jedoch für eine Frau bedeutet, Mutter zu werden oder zu sein, erklärt es in keiner Weise. Denn nur die, die wirklich Mama sind, wissen um die wahrhaftige Bedeutung.

Ein Wort, das Liebe ausdrückt …
Eine kleine Ahnung dieser Bedeutung bekommt man, wenn man das Buch „Mama“ von Hélène Delforger und Quentin Gréban zur Hand nimmt. Jedoch sollte man diesen Moment mit Bedacht wählen, denn ihr werdet etwas Zeit und Ruhe für dieses außergewöhnliche Exemplar benötigen. Mich hat dieses Exemplar, ab der ersten Seite, völlig für sich eingenommen und mich alles andere vergessen lassen.

Zärtlichkeit
Das Buch umhüllt uns Leser schon auf den ersten Seiten mit einer ganz besonderen Stimmung, die einer wohlig warmen Decke gleicht. Wir werden mit vielen unterschiedlichen Kulturen und Szenen konfrontiert, die die Bedeutung des Namens Mama widerspiegeln. Hin und wieder dürfen wir auch durch die Zeit reisen und erfahren, mit welchen Schwierigkeiten Mütter zu kämpfen hatten. Und welche Bedeutung eine Mutterschaft in der gehobenen Gesellschaft hatte.

Verbundenheit
Blättert man von Seite zu Seite, erblickt man auf jeder eine neue wunderschön illustrierte Szene. Obgleich diese bewegenden Illustrationen mehr als tausend Worte aussagen, werden sie mit divergenten Texten stimmig ergänzt. So verschieden jede abgebildete Szene ist, so einzigartig ist auch jeder Text. Von Gedichten voll Poesie, über einen innerlichen Monolog bis hin zu amüsanten Dialogen zwischen Mutter mit Kind.

Manchmal Warten, Abwesenheit
In vielen so prächtig zu Papier gebrachten Szenen habe ich mich wiedererkannt. Denn das ist die Kernaussage dieses Buches: Egal in welcher Zeit du als Mama lebst oder in welcher Kultur – letztendlich teilen alle Mütter viele Ängste und Freuden.

Wenn ihr euer Kind im Arm haltet, seid ihr alle eins.
Für mich ist das Buch „Mama“ ein ganz besonderes, welches ich jedem von euch ans Herz legen möchte. Es hat mich nicht nur mit dem tiefgründigen Thema überzeugt, sondern vor allem mit der brillanten Umsetzung überwältigt und zu Tränen gerührt.

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Veröffentlicht am 10.05.2019

Ein farbenfrohes Buch über Insekten

Insekten: Das große Summen
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Im Moment genieße ich das Erwachen der Natur – das Sprießen, das Erblühen und das große Summen. Auch bei uns im Garten gibt es gerade in jeder Ecke viele verschiedene Insekten zu entdecken. Sehr zur Freude ...

Im Moment genieße ich das Erwachen der Natur – das Sprießen, das Erblühen und das große Summen. Auch bei uns im Garten gibt es gerade in jeder Ecke viele verschiedene Insekten zu entdecken. Sehr zur Freude meines Sohnes. Egal ob Bienen, Raupen oder Marienkäfer – die Welt der Krabbeltiere fasziniert ihn völlig. Aus diesem Grund sind Bücher wie „Insekten: Das große Summen“ gern gesehene Gäste in unserem Regal.

Sie kriechen, sie krabbeln …
Dieses wimmelige Bilderbuch nähert sich dem Thema Insekten auf eine besondere Weise und nicht so starr, wie es in einigen Sachbüchern der Fall ist. Zusammen mit einem sehr mutigen Marienkäfer, der am Anfang aus einer Regenrinne in den Garten krabbelt, machen wir Leser uns auf die Reise durch die Welt der Krabbeltiere. Wir erleben, welche Abenteuer und Herausforderungen der kleine Käfer zu bewältigen hat. Darunter gibt es einige Situationen, die urkomisch sind. Jedoch ist er nicht der Einzige, der uns durch die Geschichte begleitet. Aber durch seine Sichtweise sehen und erleben wir einfach etwas mehr, als mit dem Kater, der ebenfalls durch den Garten streift.

Sie zirpen und singen …
Im Vordergrund dieses Buches stehen die außergewöhnlichen Illustrationen von Brendan Wenzel mit den wunderbaren Naturschauspielen. Nicht quietsch bunt, aber wohltuend farbenfroh sind die Seiten und die Kulissen mit Leben gefüllt. Die Krabbeltiere und Insekten sind aus einer gelungenen Mischung aus Realität und fantasievoller Kreativität abgebildet. Besonders einnehmend sind hierbei die großen Augen der zauberhaften Tiere.

Der Text, der reimend die Handlung ziert, fügt sich auf dezente Weise, perfekt in die Illustrationen ein. Wenige pointierte Worte sind hierfür völlig ausreichend.

Und manche von ihnen stinken sogar.
Am Ende krabbelt unser kleiner Held wieder zurück in die Regenrinne. Davor gilt es aber noch einmal alle Akteure dieses imposanten Kinderbuches zu bestaunen. Denn auf der letzten Doppelseite werden sie alle noch einmal zusammen abgebildet und benannt.

„Insekten: Das große Summen“ von Brendan Wenzel und Angela Diterlizzi ist ein überaus gelungenes Bilderbuch für kleine und große Naturliebhaber. Es spricht zahlreiche Sinne an und lädt die Leser ein, selbst auf Entdeckungstour im eigenen Garten zu gehen, um das große Summen zu erleben.

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Veröffentlicht am 06.05.2019

20 abenteuerlicher Geschichten, die Mut machen

Kosmo & Klax Mut-Geschichten
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Seid ihr auf der Suche nach Geschichten mit tierischen Helden und wichtigen Botschaften, die sich zum Vorlesen eignen? Euer Nachwuchs ist aber in einem Alter, in dem die Konzentrationsspannen noch etwas ...

Seid ihr auf der Suche nach Geschichten mit tierischen Helden und wichtigen Botschaften, die sich zum Vorlesen eignen? Euer Nachwuchs ist aber in einem Alter, in dem die Konzentrationsspannen noch etwas zu kurz sind für längere Geschichten sind. Dann haben wir hier mal wieder eine passende Buchempfehlung: In „Kosmo & Klax. Mut-Geschichten“ erzählt Alexandra Helmig 20 abenteuerliche Geschichten, die sich bestens für weniger ausdauernde Zuhörer ab 3 Jahren eignen.

Mut-Geschichten
In unserem Regal tummeln sich schon einige Bände der tierischen Helden aus dem verwunschenen Park, weil mein Sohn die quirligen Geschichten liebt. Dieser Band hat einen Themenschwerpunkt, den man gut auf seinen Alltag übertragen kann. Denn wie der Titel „Mut-Geschichten“ schon verrät, beschäftigt sich Alexandra Helmig mit großen und kleinen Heldentaten. Sie berichtet von spannenden Abenteuern und Herausforderungen, die Kosmo und seine Freunde erleben. Dabei wird ihnen einiges abverlangt. In den normalen Alltag passen die Geschichten, weil unser Nachwuchs – je nach Entwicklungsphase – auch vor viele Hürden gestellt wird. Oft benötigt er beim Überwinden eine große Portion Mut, um die Situation zu meistern und daran zu wachsen. Aus diesem Grund sind die „Mut-Geschichten“ so spannend für meinen Sohn, weil er ein Gefühl dafür bekommt, dass jeder gewisse Hindernisse überwinden muss.

Neben vielen bedeutsamen Botschaften, die Alexandra Helmig in ihre spannenden Handlungen eingearbeitet hat, kommt der Humor auch nicht zu kurz. Zusammen mit Kosmo und seinen liebenswerten Freunden erlebt man während des Lesens viele urkomische Momente.

Das Besondere an den sehr abwechslungsreichen Büchern von Alexandra Helmig ist die gelungene Mischung aus lebendigen und humorvollen Geschichten mit kindgerechten und gewichtigen Botschaften, die mit lebendigen Illustrationen von Timo Becker untermalt werden.

Auch für die von einem viel zu langen Tag gestressten Vorlesern gibt es einen brandheißen Tipp. Denn auch zu diesem Band ist ein Hörbuch mit allen 20 Geschichten erschienen, welches von Alexandra Helmig persönlich vorgelesen wird.

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