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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2018

Ein Leseerlebnis!

Young Elites (Band 3) - Die Herrschaft der Weißen Wölfin
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Es gibt eine Reihe, bei der sich eben nicht alle einig sind. Und das ist gut so! Denn für mich persönlich war die „Young Elites“-Reihe eine lang ersehnte und erfrischende Abwechslung zu den üblichen Jugendbuchreihen, ...

Es gibt eine Reihe, bei der sich eben nicht alle einig sind. Und das ist gut so! Denn für mich persönlich war die „Young Elites“-Reihe eine lang ersehnte und erfrischende Abwechslung zu den üblichen Jugendbuchreihen, die in stereotyper Form den Buchmarkt überschwemmen und mich gekonnt langweilen. Abwechslung bietet in dieser Reihe die überaus interessante und facettenreiche literarische Hauptfigur Adelina. Die komplexe Antiheldin ist alles andere als die klassische klischeehafte Protagonistin. Schon ihr Äußeres, welches durch das Blutfieber gezeichnet wurde, grenzt sie deutlich zu den üblichen Charakteren dieses Genres ab. Wankelmütig und hin- und hergerissen zwischen der Dunkelheit - die ihre besondere Gabe entfacht - und ihrer Liebe, beherrscht Adelina die Kunst mit ihrem Wesen den Leser auf besondere Weise zu unterhalten. Wenn ihr Adelina bis jetzt noch nicht kennenlernen durftet, solltet ihr hier nicht weiterlesen (Spoiler-Gefahr!) und euch meine Rezension zu Band eins anschauen.

Nachdem ich Adelina nach dem Kampf um den Kenettranischen Thron verlassen habe, ist nicht viel Zeit vergangen. Und doch bin ich in „Young Elites – Die Herrschaft der Weißen Wölfin“ auf eine stark veränderte Adelina gestoßen. Sie wirkt zermürbt von ihrer Rachsucht und strebt nach mehr und stellt sich erbarmungslos allen Widersachern entgegen. Ihre dunkle Gabe wächst auf unerträgliche Weise heran und hinterlässt ihre Spuren. Ihr gesamtes Tun wird zu einer enormen Gefahr, die das Leben aller Begabten bedroht und Adelina steht vor der Wahl mit ihren Feinden zusammenzuarbeiten, oder sich von ihrem Wahnsinn in den Tod treiben zu lassen.

Adelina durchlebt eine starke Wandlung in diesem letzten Teil der historisch angehauchten Fantasy-Trilogie. Anfangs wirkt sie nicht nur mehr zerrissen, sondern vom Hass zerfressen und sehr grausam. Einzig Magiano schafft es noch ihre liebenswerte Seite zum Vorschein zu bringen. Im Laufe des dramatischen Geschehens verändert sie sich und mit den zahlreichen Begegnungen von Menschen aus ihrer Vergangenheit, blinzeln alte Eigenschaften von Adelinas Persönlichkeit hervor, die man als Leser schon längst verloren glaubte. Das hat mich ihr als Leser und Begleiter wieder ein wenig näher gebracht und ich fühlte noch mehr als zuvor mit ihr.

Das Interessante an diesem Buch ist, dass viele Protagonisten zu Wort kommen und wir Leser dadurch einen tieferen Einblick in ihr Leben erhalten. Marie Lu lässt ihre wichtigsten Charaktere abwechselnd aus ihrer eigenen Sichtweise erzählen, so dass es manchmal sehr schwer wird zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, weil jede Figur in ihrem Handeln völlig überzeugend und nachvollziehbar ist.

Marie Lu hat mich auch in diesem finalen Band sehr mit ihrem bildgewaltigen und ausdrucksstarken Schreibstil überrascht. Ihre geschriebenen Worte entfachen Emotionen und transportieren sie direkt zum Leser. Sehr oft war ich über mich selbst erstaunt, dass ich Adelinas Gefühle, besonders ihre Euphorie in dramatischen Szenen nachempfinden konnte. Ebenso erging es mir mit der Handlung. Marie Lu webt die Handlung gekonnt und verbindet alle Fäden zu einem Finale mit epischem Ausmaß. Unterschwellig wird man als Leser die gesamte Lesezeit hindurch mit einem unguten Gefühl darauf vorbereitet und bekommt viele spannende, actionreiche, aber auch einige feinfühlige Momente geboten. Das Ende kam für mich nicht überraschend, nur die sehr romantische Form war sehr versöhnlich und äußerst gelungen.

„Young Elites – Die Herrschaft der Weißen Wölfin“ war für mich ein absolutes Leseerlebnis und ein sehr gelungener Abschluss zu einer der besten fantastischen Trilogien aus dem Jugendbuchgenre. Ich hoffe Marie Lu beschert uns allen noch zahlreiche Bücher, wie diese.

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Veröffentlicht am 12.02.2018

Ein wildes und kunterbuntes Abenteuer

Der wilde Räuber Donnerpups (Bd. 3)
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An einem schönen Sommermorgen strich die sechsköpfige schlecht gelaunte Bande, angeführt von Räuber Donnerpups, durch den Wald. Schlecht gelaunt, weil sie zum Kuckuck noch mal vom Pech verfolgt werden. ...

An einem schönen Sommermorgen strich die sechsköpfige schlecht gelaunte Bande, angeführt von Räuber Donnerpups, durch den Wald. Schlecht gelaunt, weil sie zum Kuckuck noch mal vom Pech verfolgt werden. Und daran ist nur dieser verhexte Tag schuld: Freitag, der Dreizehnte. Einzig Robin, der jüngste in dem Räuberbund meint, dass dieser Tag so viel Pech innehat, weil man daran glaubt. Trotz der plötzlich herabfallenden Tannenzapfen, die direkt auf den Räuberköpfen landen, genau wie gewisse Hinterlassenschaften von feindseligen Vögeln, machen sich die Sechs in sauberster Räubermanier auf zu einem Beutezug. Ein Opfer haben sie dafür schnell gefunden, denn plötzlich entdecken sie ein bewohntes Baumhaus am Waldrand. Vielleicht ist Freitag der Dreizehnte ja doch kein so schlechter Tag. Und vielleicht krönt die nicht ganz ungefährliche Bewohnerin des Hauses diesen Tag mit ihren Hexenkünsten …

Als ich in dem Verlagsprogramm von Coppenrath blätterte, fiel mir sofort das Bilderbuch „Der wilde Räuber Donnerpups – Freitag der Dreizehnte“ auf. Nicht nur wegen des klangvollen und witzigen Titels, auch die Illustrationen sahen auf den ersten Blick sehr vielversprechend aus. Obgleich es der dritte Band einer Bilderbuchreihe ist, zog dieser Titel bei uns ein. Denn mal ehrlich, wer kann sich von diesem unguten Gefühl an einem Freitag den Dreizehnten freimachen?

Kurz, nachdem diese ungewöhnliche Räuberbande bei uns Einzug hielt, saßen wir – Mama, Papa und Kind – in einer geselligen Runde und lasen gemeinsam voller Begeisterung dieses Buch.

Dank einer kleinen Einführung in Steckbriefform zu Beginn der Geschichte war es nicht schwer sich mit der etwas ungleichen und urkomischen Gruppe von Banditen vertraut zu machen. Die Beschreibungen der einzelnen Charaktere, aber auch die Namen sorgten bereits am Anfang für einige Lacher.
Blättert man weiter entdeckt man, warum die sechs Räuber so schlecht gelaunt sind und man begleitet sie auf ihrem Weg direkt in ein wildes und verhextes Abenteuer. Es wird reichlich Lärm gemacht und vor allem geflucht, aber unser Highlight war dann doch zu erkennen, warum der wilde Räuber "Donnerpups" heißt und welche Wirkung das auf die eine oder andere brenzlige Situation hat.


Copyright: Coppenrath
Das Geniale an dieser Geschichte ist die gelungene Mischung aus unterschiedlichen, interessanten Charakteren, einer lockerleichten, aber auch spannenden Handlung, die mit einem humorvollen und beschwingten Text erzählt und mit wunderschönen Illustrationen anschaulich gemacht wird.
Den Leser erwarten in „Der wilde Räuber Donnerpups – Freitag der Dreizehnte“ einige Überraschungen, wie das aufklappbare Baumhaus und viele wunderbare und sehr witzige Szenen, die jedoch keineswegs zu oberflächlich gestaltet sind. Man kann einige wichtige Botschaften für sich mitnehmen.

„Der wilde Räuber Donnerpups – Freitag der Dreizehnte“ von Walko ist ein kunterbuntes, wildes und lustiges Abenteuer mit vielen munteren Gestalten, die man als Leser, trotz ihrer räuberischen Art, sofort in sein literarisches Herz schließen muss.

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Veröffentlicht am 05.02.2018

Ein großer Wimmelspaß für die ganze Familie

Ein Jahr auf dem Land
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Vor gut einem Jahr hat mir ein Bilderbuch verdeutlicht, wie viel Spaß man auch als Erwachsene mit Kinderbüchern haben kann. „Ein Jahr im Wald“ von Emilia Dziubak hat mich mit seiner Aufmachung und der ...

Vor gut einem Jahr hat mir ein Bilderbuch verdeutlicht, wie viel Spaß man auch als Erwachsene mit Kinderbüchern haben kann. „Ein Jahr im Wald“ von Emilia Dziubak hat mich mit seiner Aufmachung und der Idee einen Schauplatz durch das gesamte Jahr zu begleiten, sehr begeistern können. Aber nicht nur mich. Mein Sohn beschäftigt sich heute noch gerne mit diesem wunderbaren Wimmelbuch und den humorvollen Szenerien. Mit „Ein Jahr auf dem Land“ ist nun ein weiterer Band zu dieser Reihe erschienen und ich musste nicht lange überlegen, ob dieses Buch bei uns Einzug hält. Allein das Cover versprach erneut viele lustige und wimmelige Stunden mit meinem Sohn. Zumal das Thema dieses Kinderbuches auch ein absoluter Volltreffer ist. Etwas problematisch wird es nur, wenn die Erwachsenen dann – in diesem Fall ich – anders als die Kinder, mit einem bestimmten Bild oder bestimmten Erwartungen an das Buch herangehen. Aber dazu etwas später …

Das ursprüngliche Gesamtkonzept ist erhalten geblieben. Auf der ersten Doppelseite werden alle Akteure kurz vorgestellt. Diese finden wir, auf den kommenden Doppelseiten, in verschiedenen Situationen, in einem bleibenden Schauplatz wieder: einem Bauernhof, auf dem das Leben tobt und es vieles zu erleben und zu entdecken gibt.
Man blättert von Monat zu Monat und erfährt, was mit den wechselnden Jahreszeiten an Arbeiten anfällt und was man zum Beispiel in einem kleinen Garten und auf den Feldern anpflanzen und ernten kann. Wir erfahren aber auch viel über die Menschen und Tiere dieses Hofes und begleiten sie durch das ganze Jahr und erkennen, wie sich ihre Gewohnheiten während der verschiedenen Tageszeiten und den wechselnden Wetterphänomenen verändern. Das Ende wird von einem Ratespiel abgerundet, bei dem man die geernteten Früchte und das Gemüse unterscheiden, benennen und zuordnen muss.

Nachdem ich von dem Illustrationsstil in „Ein Jahr im Wald“ so begeistert war, erwartete ich genau diesen auch in dem Folgeband. Vielleicht hätte ich mir nicht nur den Titel, sondern auch den Namen der Illustratorin etwas genauer anschauen sollen, denn dieses Wimmelbuch wurde von Magdalena Kozieł-Nowak und nicht von Emilia Dziubak gestaltet. Beim ersten Durchblättern etwas irritiert, denn der Zeichenstil wirkt sehr unruhig, was es mir persönlich etwas schwerer gemacht hat die einzelnen humorvollen Szenen herauszufiltern. Auch die Gesichter der einzelnen Figuren sind sehr ähnlich gestaltet und lassen sich etwas schwerer unterscheiden. Man muss also etwas genauer hinsehen, um ihre Rollen in dem Geschehen zu erkennen.
Meinem Sohn war dieser neue Stil völlig gleich, weil er einfach anders an die Bücher herangeht, als ich. Nachdem ich bemerkte, wie viel Spaß mein Nachwuchs an den vielen lebensnahen Szenen hatte und ich mich endlich von meinen Erwartungen befreien konnte, habe ich dieses Buch noch einmal neu erlebt.
Zusammen suchten wir nun nach den verschiedenen Tieren, die sich hier und dort versteckt hielten, und grübelten über manche Situation nach und fragten zum Beispiel, welches Gemüse wohl angebaut wurde. Dieser Wimmelspaß begleitete uns auf sechzehn Doppelseiten mit fantasievollen Illustrationen in warmen Tönen gestaltet und mit vielen humorvollen Szenen versehen sind, die auf spielerische Weise die Wahrnehmung der Leser fördern.

„Ein Jahr auf dem Land“ von Magdalena Kozieł-Nowak ist ein Wimmelbuch für die ganze Familie, welches stundenlangen Entdecker- und Rätselspaß auf dem Bauernhof bietet.

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Veröffentlicht am 03.02.2018

So bunt und wunderschön

Mond
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Hast du je darüber nachgedacht, warum der Mond scheint in der Nacht? Mit dieser Frage beginnt das Kinderbuch „Mond: Eine Reise durch die Nacht“, welches von der talentierten und bei uns sehr beliebten ...

Hast du je darüber nachgedacht, warum der Mond scheint in der Nacht? Mit dieser Frage beginnt das Kinderbuch „Mond: Eine Reise durch die Nacht“, welches von der talentierten und bei uns sehr beliebten Illustratorin Britta Teckentrup gestaltet wurde. Aus diesem Grund ist auch dieses Exemplar bei uns eingezogen. Aber nicht nur wegen des wunderbaren Stils, sondern auch, weil ihre Bücher meist sehr naturbezogen aufgemacht sind und man immer wieder aufs Neue daran erinnert wird, wie wunderschön und faszinierend unsere Erde und die Natur ist. Und da wir alle nur einmal leben und es mir persönlich sehr wichtig ist, dass mein Kind viele Naturschauspiele erlebt und sie zu schätzen weiß, umgeben wir uns genau mit den Büchern, die ihren Wert widerspiegeln.

In diesem Bilderbuch begleiten wir den Mond durch einen kompletten Zyklus auf seiner Reise entlang vieler imposanter Schauplätze unserer Erde. Wir erleben, was um uns herum geschieht, wenn es Nacht ist und der Mond leuchtend hell vom Himmel herunter scheint. Aber auch, wie er auf erstaunliche und faszinierende Weise das Leben und die Natur beeinflusst. Wir beobachten wunderschöne Naturspektakel, erblicken nachtaktive Tiere und erkennen, wie farbenfroh die Nacht im Mondschein sein kann.

Die Illustrationen und Szenen sind so stimmungsvoll und lebendig gestaltet worden, dass man hier und da sogar die passenden Klänge und Töne erahnen kann. Wie das rauschende Meer, das andächtig im Mondschein glitzert oder die Schneeflocken, die leise und bedächtig, raschelnd zu Boden fallen. Ergänzt werden diese wunderbaren Illustrationen von einem Text, der poetisch von Patricia Hegarty in Vers-Form geschrieben wurde und sich perfekt in das atmosphärische Geschehen einfügt. Genau, wie die ausgestanzten Formen auf den einzelnen Seiten, die den Mond während des Lesens verändern und ihn in seiner ganzen Pracht erstrahlen lassen.

„Mond: Eine Reise durch die Nacht“ eignet sich bestens, um kleine Entdecker, wie meinen Sohn, auf die kommende Nacht vorzubereiten. Die 12 Doppelseiten mit den wunderschönen Illustrationen, die in warmen und sehr natürlichen Farben abgebildet werden, haben eine sehr beruhigende und entspannende Wirkung auf seinen Betrachter. Alles wird entschleunigt und man verliert sich in den kleinen und großen Wunderwerken unserer Welt. Ich denke, diese Geschichte nimmt den kleinen Lesern auch ein bisschen Angst vor der Nacht und der Dunkelheit, wenn sie in diesem Bilderbuch erleben, wie bunt die Nacht sein kann und was geschieht, während sie selbst in ihren warmen Betten liegen und träumen.


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Veröffentlicht am 18.01.2018

Fantasievoll und herzerwärmend

Der Weihnachtosaurus
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Wahrscheinlich habt ihr eure Weihnachtsgeschenke schon alle ausgepackt, die unliebsamen umgetauscht, eure Weihnachtsbäume abgeschmückt und verbannt, und seid gerade dabei das gute Essen der Festtage wieder ...

Wahrscheinlich habt ihr eure Weihnachtsgeschenke schon alle ausgepackt, die unliebsamen umgetauscht, eure Weihnachtsbäume abgeschmückt und verbannt, und seid gerade dabei das gute Essen der Festtage wieder abzutrainieren. Trotzdem möchte ich euch ein Weihnachtsbuch vorstellen, weil es einfach so bezaubernd ist und man es, obgleich des weihnachtlichen Themas das ganze Jahr über lesen kann. Und wenn man mal ehrlich ist:

„Mit jedem Schritt, mit dem man sich von der letzten Weihnacht entfernt, kommt man der nächsten Weihnacht näher.“ Seite 368

Dieser Satz ist aus dem Leben von William Trudel, der literarischen Hauptfigur aus „Der Weihnachtosaurus“ von Tom Fletcher, nicht mehr wegzudenken, denn sein Vater Bob benutzt ihn fast täglich. Und dieser Satz wird von Bob nicht nur einfach daher gesagt - er lebt ihn und man könnte behaupten, dass im Hause Trudel fast jeden Tag Weihnachten ist. Vater Bob ist eben sehr darauf bedacht, dass sein Sprössling William von Anfang an den Sinn von Weihnachten vermittelt bekommt. Und dazu gehören auch kitschige Dinge wie alberne Weihnachtspullover, die Bob mit Vorliebe trägt. William kann sich dem Zauber der Weihnacht nicht wirklich entziehen, trotzdem hat er gerade mit weniger stimmungsvollen Themen, oder besser einem sehr temperamentvollen Mädchen zu tun: Brenda Pein. Seitdem dieses wunderschöne und wirklich fiese Mädchen auf seiner Schule ist, vergeht kein Tag, an dem sie William nicht demütigt. Nichtsdestotrotz ist es jetzt wichtiger, endlich den Wunschzettel an den Weihnachtsmann zu verschicken und er schreibt: »Lieber Weihnachtsmann, ich wünsche mir einen echten Dinosaurier ...«

Ich muss gestehen, dass dieses Buch auf den ersten Blick auf mich eher abschreckend gewirkt hat. Denn das Cover traf alles andere, nur nicht meinen Geschmack. Es wirkte eher seicht und kitschig. Doch als ich die vielen positiven Reaktionen auf dieses Buch las, wurde ich sehr neugierig und musste es lesen. Zum Glück! Sonst wäre mir eine wirklich herzerwärmende und bezaubernde Geschichte entgangen.

Schlägt man dieses Buch erst einmal auf, kann man sich ihm nicht mehr entziehen. Eine kleine Bildergalerie stellt die wichtigsten Protagonisten vor und bereitet den Leser auf das kommende Weihnachtsabenteuer vor. Hierbei wird auch schon deutlich gemacht, von welchen literarischen Figuren man sich lieber fernhält. Blättert man weiter, wird man von einer ganz besonderen Stimmung umfangen, die durch das ganze Geschehen allgegenwärtig ist. Man könnte meinen, dass es die typische Weihnachtsstimmung ist, aber ich finde, das trifft es nicht ganz. Es ist ein Gefühl von Geborgenheit, wie wenn man mit seinen Lieben mit einer dicken Wolldecke auf einer Couch zusammengekuschelt sitzt. Das Geschehen ist jedoch alles andere als kuschelig, denn im Laufe der Geschichte geschehen viele mitreißende und überraschende Dinge. Und den Anfang macht ein Ei mit einem brisanten Inhalt, das eine eisige Zeit hinter sich hat.

Das Geschehen spiegelt sehr deutlich wieder, welch ausladende Fantasie der Autor Tom Fletcher besitzt, denn die Geschichte ist mit vielen liebevollen und sehr kreativen Details gespickt und sprüht vor Ideenreichtum. Dabei braucht er nicht viele Worte, um eine gigantische und abenteuerliche Weihnachtswelt herauf zu beschwören. Beim Lesen hatte ich oft das Gefühl, dass Tom Fletcher sich mit diesem Werk selbst seine größten Wünsche aus der eigenen Kindheit erfüllt hat.

Bezaubern konnte mich nicht nur das fantastische und zum Brüllen komische Abenteuer mit seinen überaus liebenswerten literarischen Figuren. Auch die zahlreichen wunderbaren Schwarz-Weiß-Illustrationen von Shane Devries, die mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden sind, haben dieses Buch zu etwas ganz Besonderem gemacht.

„Der Weihnachtosaurus“ von Tom Fletcher ist ein bemerkenswert fantasiereiches, herzerwärmendes und sehr humorvolles Buch, das man nicht nur in der Weihnachtszeit lesen kann. Es enthält so viel Freude und Herzenswärme und einige gewichtige Botschaften wie, dass man stets den Wünschen seines Herzens folgen sollte. Ich freue mich jetzt schon darauf, es irgendwann zusammen mit meinem Sohn zu lesen.

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