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Veröffentlicht am 05.06.2023

Keineswegs nur mittelgut!

Die Schule der mittelguten Zauberer – Wirbel um den Neuen
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Mit Kinderbüchern ist das immer so eine Sache. Besonders, wenn man sie als Erwachsene liest. Denn es gibt nur wenige Kinderbücher, die mich – längst der Zielgruppe entwachsen – wirklich begeistern können. ...

Mit Kinderbüchern ist das immer so eine Sache. Besonders, wenn man sie als Erwachsene liest. Denn es gibt nur wenige Kinderbücher, die mich – längst der Zielgruppe entwachsen – wirklich begeistern können. Doch dann gibt es hin und wieder die besonderen Geschichten, die nicht nur meinen 8-jährigen Sohn, sondern auch mich begeistern. Wie die Geschichte „Die Schule der mittelguten Zauberer – Wirbel um den Neuen“ von Rieke Patwardhan. Aber was macht dieses Buch so besonders? Das liegt vor allem an dem einnehmenden Schreibstil der Autorin und der literarischen Hauptfigur Niko.

Die Schule der mittelguten Zauberer – Wirbel um den Neuen

Der 11-jährige Niko ist Mittelpunkt der Handlung. Wobei Mittel es treffend bezeichnet. Denn Niko ist in allen Belangen mittelgut. Sowohl in der Schule, als auch im Privaten. Doch eine Sache unterscheidet ihn deutlich von anderen und macht ihn zu einem ganz besonderen Menschen. Er ahnt es zu Beginn der Handlung noch nicht. Nur, dass sich in seiner Wahrnehmung etwas geändert hat. Und was es mit dieser mittelguten Veränderung auf sich hat und mit welchen zauberhaften Folgen es einhergeht, erfahren wir Leser in den insgesamt 14 spannenden Kapiteln.

Zauberei zwischen Lakritzregen und kariertem Spiegelei

Der Titel der Geschichte lässt bereits erahnen, dass diese Geschichte etwas mit Zauberei zu tun hat. Und wer jetzt denkt, dass es sich um eine Geschichte handelt, die man schon 399 Mal gelesen hat, der irrt sich. Denn die Schule, die Niko im Verlauf der Handlung besucht, ist in jeder Hinsicht schon sehr besonders. Die Autorin hat ihre literarischen Figuren so auffallend und facettenreich gezeichnet, und die Ideen für den Aufbau ihrer humorvollen Geschichte sind ausgefallen und vielfältig. Implementiert hat Rieke Patwardhan gewichtige Themen wie die Bedeutung von Freundschaft, den Schwierigkeiten des Heranwachsens und, dass es völlig okay ist, unperfekt zu sein.

Ein zusätzliches Schmankerl in diesem Kinderbuch sind die fabelhaften und humorvollen Illustrationen von Daniel Steudtner. Diese befinden sich auf zahlreichen Seiten und fügen sich perfekt in die Handlung ein.

„Die Schule der mittelguten Zauberer – Wirbel um den Neuen“ von Rieke Patwardhan ist ein großartiges Kinderbuch, das ich nicht nur den Lesern ab 9 Jahren empfehlen kann, sondern auch darüber hinaus. Der etwas gemeine Cliffhanger am Ende der Geschichte, lässt darauf schließen, dass es weitere Bände geben wird.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Crazy Family

Crazy Family
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Familie kann man sich nicht aussuchen. Auch wenn man sie irgendwie lieb hat, sind sie einem doch manchmal ein wenig zu viel – da macht meine Familie keine Ausnahme. Das schlimmste für mich als Kind waren ...

Familie kann man sich nicht aussuchen. Auch wenn man sie irgendwie lieb hat, sind sie einem doch manchmal ein wenig zu viel – da macht meine Familie keine Ausnahme. Das schlimmste für mich als Kind waren die Feste, zu denen die gesamte Familie kam. Und egal wie verrückt mir der eine oder andere Familienzweig vorkam – retrospektiv betrachtet sind mir gerade diese Zusammenkünfte besonders im Gedächtnis geblieben. Wahrscheinlich hat jede Familie etwas Verrücktes an sich. Genau, wie die Hackebarts aus dem Kinderbuch „Crazy Family: Die Hackebarts räumen ab!“ von Markus Orths.
Crazy Family

Herzlich willkommen bei den Hackebarts! Mit dieser Familie wird es nicht langweilig: Hausmann Walter behält stets den Überblick über die insgesamt vier Kinder, während Mutter Adrijana das Geld mit LKW fahren und als Pianistin verdient. Als ein Museumsbesuch die Hackebarts buchstäblich an den Rand des Ruins treibt – der achtjährige Mönkemeyer wollte sich künstlerisch einbringen, und hat ein berühmtes Gemälde um seine kreativen Einfälle »ergänzt«–, müssen sie sich etwas einfallen lassen, um schnellstmöglich an Geld zu kommen. Die hochbegabte, sechsjährige Tochter Lulu meldet die Familie kurzerhand bei „Wer wird Millionär?“ an. Und tatsächlich werden sie für eine Sondersendung dieser Show gebucht. Doch weiß Günther Jauch eigentlich, mit wem er es hier wirklich zu tun hat?

Die Mitglieder der Familie Hackebart sind alles andere als gewöhnlich. Um nicht zu sagen, dezent verrückt. Zum einen könnte man aufgrund der Auswahl an ungewöhnlichen Kindernamen darauf schließen. Aber auch die verschiedenen Familienmitglieder haben die ein oder andere Verrücktheit mit im Gepäck. Insbesondere der rebellische Großvater. Wenn man die gesamte Familie jedoch etwas genauer betrachtet, so stellt man fest, dass sie eigentlich doch gar nicht so verrückt sind, wie man auf den ersten Seiten meint. Hin und wieder fallen einem beim Lesen ein paar Parallelen zu verwandten Personen ein.
Die Hackebarts räumen ab

Besonders unterhaltsam waren die Passagen, die den Verlauf der Sendung „Wer wird Millionär?“ mit den Hackebarts als Quizteilnehmer. Denn hier gab es so viele unterhaltsame und vor allem humorvolle Episoden. Und Showmaster Günther Jauch wurde hier sehr passend gezeichnet. Man hatte ihn als Leser buchstäblich vor seinen Augen.

Das unterhaltsame Kinderbuch „Crazy Family: Die Hackebarts räumen ab!“ von Markus Orths ist vor allem für jüngere Leser oder zum Vorlesen geeignet. Der Text ist mit kurzen und leicht verständlichen Sätzen und mitreißenden und humorvollen Dialogen und einer abwechslungsreichen Handlung bestückt.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Das Mammut-Buch Mathematik

Das Mammut-Buch Mathematik
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Seit mein Sohn die Schule besucht, wird mir schmerzlich bewusst, wie lange meine eigene Schulzeit her ist. Nicht nur, weil ich selbst über die Aufgabenstellungen seiner Hausaufgaben grübele. Sondern auch, ...

Seit mein Sohn die Schule besucht, wird mir schmerzlich bewusst, wie lange meine eigene Schulzeit her ist. Nicht nur, weil ich selbst über die Aufgabenstellungen seiner Hausaufgaben grübele. Sondern auch, weil es mir selbst so schwer fällt bestimmte Dinge so zu erklären, dass er sie auch versteht. Denn genau darin liegt die Schwierigkeit – ich bringe nicht die notwendige Geduld mit und es fehlt an bestimmten Tricks, die sein Interesse an die ihm gestellten Aufgaben zu wecken. Und wie so oft bin ich glücklich, dass es Unterstützung in Buchform gibt. Wenn die Mutter es nicht erklären kann, dann müssen halt die Mammuts ran!
Das Mammut-Buch

Für die Matheaufgaben habe ich schon ein passendes Buch gefunden. David Macaulay hat „Das Mammut-Buch Mathematik“ verfasst, in dem er humorvoll mathematisches Wissen spielerisch vermittelt. Spielerisch, weil in vergnügten Illustrationen Mammuts und andere possierliche Tierchen die Grundlagen der Mathematik vermitteln.

Bereits das vergnügliche Cover macht Lust auf mehr. Und schlägt man das Buch erst einmal auf, wird einem der Einstieg in die komplexeren Themen sehr leicht gemacht. Denn die Mammuts stellen in insgesamt 7 Kapiteln einiges auf die Beine, um uns Lesern das Rechnen beizubringen. Mit vollem Körpereinsatz werden Äpfel gezählt oder Kuchenpartys veranstaltet, um Bruchrechnungen zu lernen. Selbst was scheinbar unbegreiflich ist, wird durch die Kombination aus comicartigen, lustigen Illustrationen und lockeren Wortspielen zugänglich und greifbarer gemacht.

„Das Mammut-Buch Mathematik“ von David Macaulay ist eine wunderbare Möglichkeit, komplexe Themen der Mathematik auf spielerische Weise zu vermitteln. Empfehlen würde ich dieses Sachbuch Kindern ab 10 Jahren. Und Erwachsenen, deren Schulzeit schon etwas her ist, damit sie mit ihren Kindern Schritt halten können.

Es gibt zwei weitere Mammut-Bücher von David Macaulay. In diesen Kinderbüchern erklärt er (bzw. die Mammuts), die Welt der Technik und der Naturwissenschaften.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Blumen im Kopf

Blumen im Kopf. Opa Günther pflanzt gute Gedanken
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Es gibt Tage, an denen man das Gefühl hat, dass alles schiefgeht. An diesen Tagen häufen sich unschönen Ereignisse und die eigenen Gedanken werden trüber und trüber. Irgendwann fühlt es sich so an, als ...

Es gibt Tage, an denen man das Gefühl hat, dass alles schiefgeht. An diesen Tagen häufen sich unschönen Ereignisse und die eigenen Gedanken werden trüber und trüber. Irgendwann fühlt es sich so an, als würde eine dicke Regenwolke über dem Kopf schweben. Nicht jeder Erwachsene hat einen guten Weg gefunden, solch ein Stimmungstief zu überwinden. Und wenn dann das eigene Kind sich nicht von den trübsinnigen und sehr belastenden Gedanken befreien kann, muss man schon gute Ideen haben, um helfen zu können. Kürzlich habe ich eine passende Geschichte zu diesem Thema gehört, welche eine gute Möglichkeit aufzeigt, mit kleinen und großen Regenwolken über dem Kopf umzugehen. Einfach, in dem man die Macht der Gedanken nutzt und Blumen in die Köpfe pflanzt.
Blumen im Kopf

In dem Hörbuch „Blumen im Kopf“ von Lisa Wirth pflanzt Opa Günther gute Gedanken in den Kopf seiner Enkelin Johanna. Denn diese kommt weinend in seinen Garten, weil sie in der Schule geärgert wurde und benötigt dringend Trost. Opa Günther weiß genau, wie man die Regenwolke und die schlechten Gedanken verschwinden lässt, damit es Johanna schnell wieder besser geht. Und dies geschieht auf wunderbare Weise.

Kleine Stürme im Kopf kennt ein jeder. Nicht nur Johanna lernt in dem Hörbuch „Blumen im Kopf. Opa Günther pflanzt gute Gedanken“, wie man mit diesen Stürmen umgeht, damit sie sich verflüchtigen. Auch wir Zuhörer erleben, wie durch die Erzählungen von Detlef Bierstedt prächtige Gärten entstehen und, was man tun muss, um sie zu pflegen. Allein durch die Macht der Gedanken.

Dieses Hörbuch habe ich zusammen mit meinem 8-jährigen Sohn gehört und wir beide waren von der Geschichte und der Botschaft, die Hörbuchsprecher Detlef Bierstedt auf wunderbare und einfühlsame Weise vorträgt, restlos begeistert. Jedoch ist es mit seinen insgesamt 10 Minuten ein sehr kurzes Hörvergnügen.

Lisa Wirth präsentiert in ihrem Hörbuch „Blumen im Kopf. Opa Günther pflanzt gute Gedanken“ eine gute Möglichkeit, wie kleine und große Zuhörer:innen etwas achtsamer mit sich und mit anderen sein können. Und ihre blumenreiche Geschichte eignet sich bestens zum Verschenken. Egal ob als Buch oder Hörbuch – diese gewichtige Botschaft sollte weiterverbreitet werden.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

So macht Geschichte Spaß!

Momente der Geschichte
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Wenn man mich nach dem für mich langweiligsten Unterricht während meiner Schulzeit fragt, dann lässt meine Antwort nicht lange auf sich warten: Geschichte. Ich erinnere mich, dass es durchaus einige interessante ...

Wenn man mich nach dem für mich langweiligsten Unterricht während meiner Schulzeit fragt, dann lässt meine Antwort nicht lange auf sich warten: Geschichte. Ich erinnere mich, dass es durchaus einige interessante Themen gab. Die wurden jedoch viel zu kurz und trist von meinem Lehrer abgehandelt und endeten meist damit, dass ich Jahreszahlen zu bestimmten Ereignissen pauken musste, um mich für eine Klausur vorzubereiten. Dass Geschichte durchaus auch richtig fesselnd und spannend sein kann, habe ich im Grunde genommen erst durch meinen Sohn bemerkt. Oder besser – durch die Wahl seiner Bücher. Denn er hat eine Vorliebe für Sachbücher. Unter anderem zu geschichtlichen Themen. Sein letzter Neuzugang „Momente der Geschichte: Vom Bau der Pyramiden bis zum Untergang der Titanic“ von Karin Hofmann hat es ihm besonders angetan.
Momente der Geschichte

Als dieses Exemplar per Post kam, wurde es mir buchstäblich aus den Händen gerissen. Mein Sohn verschwand damit in seinem Zimmer und begab sich auf eine lange Zeitreise. Nach einiger Zeit kam er zu mir und berichtete von den geschichtlichen Ereignissen aus dem Buch. Voller Eifer erzählte er mir von Ötzis tragischen Tod, vom Bau der Pyramiden und davon, dass Wikinger gar keine Hörner an ihren Helmen trugen. Nach seiner leidenschaftlichen Berichterstattung begab er sich erneut in sein Zimmer, um das Buch anzuschauen. Und das ist das größte Kompliment, was er einem Buch machen kann.

Ich war sehr neugierig, was meinen Sohn so an diesem Exemplar fasziniert hat und schaute es mir etwas genauer an. Nachdem ich auf den ersten Seiten verschiedene historische Schlüsselmomente entdeckt habe, konnte ich seine Begeisterung absolut nachvollziehen.

Auf mehreren Doppelseiten kann man viele Szenen betrachten, die ein geschichtliches Thema anschaulich abbilden. Viele Darstellungen wirken durch die überaus eindrucksvollen 3D-Bilder sehr lebendig. Fast so, als würden die Momente aus einer längst vergangenen Zeit sich noch einmal in diesem Buch ereignen. Plötzlich befindet man sich beim Lesen mitten auf einer großen Baustelle und sieht vielen Arbeitern dabei zu, wie sie Schlitten mit riesigen Felsblöcken hinter sich herziehen, um eine Pyramide aufzubauen.

Sehr gelungen finde ich auch die Abhandlung der unterschiedlichen Szenen. Sie wurden sehr detailreich gestaltet und einige sind nummeriert. Die dazu passenden Erklärungen, die oft einer spannenden Handlung gleichen, findet man unter den entsprechenden Abbildungen. Besonders ist auch die abwechslungsreiche Mischung aus hochwertigen Fotografien und imposanten 3D-Grafiken, die dem Leser die historischen Ereignisse ein wenig näher bringen.

„Momente der Geschichte: Vom Bau der Pyramiden bis zum Untergang der Titanic“ ist ein gelungenes Lexikon, welches seine großen und kleinen Leser:innen mit auf eine aufregende Zeitreise durch die Vergangenheit nimmt. Mit diesem Sachbuch macht Geschichte Spaß!

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