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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2022

Zutiefst beeindruckend

Wenn die Faust des Universums zuschlägt
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Die Rezension bezieht sich auf das Hörbuch.

Nachdem sich der erste Schock gelegt hat, dass der Autor die Geschichte selber liest, ist er großem Respekt gewichen. Johannes Wimmer ist kein Hörbuchsprecher. ...

Die Rezension bezieht sich auf das Hörbuch.

Nachdem sich der erste Schock gelegt hat, dass der Autor die Geschichte selber liest, ist er großem Respekt gewichen. Johannes Wimmer ist kein Hörbuchsprecher. Er liest seine Geschichte vor, mit allen Emotionen, die er sicher auch beim Schreiben gefühlt hat.

Er erzählt aus seiner Vergangenheit, von der Verlobung mit seiner Frau, seiner Zeit als Arzt in Südafrika und man fragt sich, was das mit dem Tod seiner Tochter zu tun hat. Wer die Geschichte verfolgt hat, weiß, worauf das hinausläuft.

Aber egal welchen Grund es ursprünglich hatte, mir haben diese Episoden geholfen, aus der tiefen Trauer, die ich beim zuhören empfunden habe, wieder herauszukommen, mich zu fokussieren und nicht völlig zu verlieren.

Dennoch beschreibt er den Lebens- und Leidensweg seiner Tochter Maxi mit allem, was passiert ist, so genau und direkt, dass die Tränen unaufhörlich flossen und ich wieder unglaubliche Dankbarkeit empfinde, dass meine Tochter ihre Krankheit überstanden hat und jetzt bei mir ist.

Ich glaube, dieses Buch ist dazu da, um Abschied zu nehmen und zu verstehen. Wenn man sich erst fragt, warum man solch eine Geschichte unbedingt mit der Öffentlichkeit teilen muss, wird dies beim zuhören (und sicher auch beim Lesen) beantwortet. Es geht hier nicht um Ruhm, Geld oder Anerkennung, es geht um das kleine Quäntchen Glück, das man sich bewahren muss, um nicht durchzudrehen. Es geht um ein Sortieren der Gedanken und ein Niederschreiben der Gefühle, um wieder nach vorn schauen zu können. So zumindest stelle ich mir die Intention dieses Buches vor.

Und es ist auch ein bisschen für das neugierige Publikum, dass die Geschichte mitverfolgt hat. Dr. Wimmer ist nunmal eine Person des öffentlichen Lebens und die Menschheit Sensationsgeil. Das lässt sich nicht schönreden.

Mich lässt es mit vielen Tränen, aber auch einem Gefühl zurück, dass die Astronautin nun ihre Ruhe gefunden hat und auch ihre Familie für sich einen Weg gefunden hat, mit den Erlebnissen klarzukommen und die Dankbarkeit überwiegen zu lassen, das Kind wenigstens kurz, dafür intensiv begleiten zu dürfen

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Auftakt einer Wohlfühlreihe

New Beginnings
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Der Beginn der Green Valley Love Reihe führt uns in die Rocky Mountains auf ein Abenteuer als Aupair.

Lena aus Deutschland verbringt 1 Jahr in Colorado, obwohl sie dort überhaupt nicht hinwollte. Und ...

Der Beginn der Green Valley Love Reihe führt uns in die Rocky Mountains auf ein Abenteuer als Aupair.

Lena aus Deutschland verbringt 1 Jahr in Colorado, obwohl sie dort überhaupt nicht hinwollte. Und trifft dort auf Ryan, der ihr das Leben nicht leicht macht, nichts ahnend, dass er mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat.

Lena hat mir richtig gut gefallen, obwohl ich ihr die Tussi, die sie anfangs darstelle, nicht abgenommen habe. Das war wohl der Einfluss ihres Berliner Lebens, das sie dachte führen zu müssen. Aber mir war klar, dass das nicht sie war. Ich bin froh, dass sie mir im Buch von Seite zu Seite sympathischer wurde. Sie wurde ehrlicher und authentischer. Fand ich richtig gut.

Ryan kann man nur schwer einschätzen, wenn man seine Geschichte nicht kennt. Kennt man diese, mag man ihn sofort. Ein spannender Charakter, zerrissen in seinem Trübsinn und einer ungewissen Zukunft.

Die beiden zusammen fand ich mega. Die Konflikte, die Wortgefechte, aber auch die ruhigen Minuten konnten mich überzeugen.

Der Schreibstil ist locker wie frisch gefallener Schnee, den es dort zuhauf gibt. Auch die Hörbuch-Sprecherin mag ich wahnsinnig gern. Ich kannte sie schon von anderen Geschichten und hab mich gefreut, ihre Stimme zu hören.

In die Geschichte haben sich ein paar kleine Logikfehler eingeschlichen (man trägt ein wenige Tage altes Kind nicht auf der Hüfte, mal sind es 4 Wochen, mal 6 Wochen). Aber das ist Kleinkram.

Einzig die immer widerkehrende Beschreibung seiner grünen Augen ging mir irgendwann fürchterlich auf den Keks. Aber das ist ok. Ich mag Kekse.

Alles in allem ein wirklich toller Auftakt einer Reihe, auf deren Fortsetzung mit Izzy und Will ich mich riesig freue, denn die beiden hab ich in diesem Band auch schon kennen- und lieben gelernt.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Tolle Fortsetzung

Palast aus Gold und Tränen
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Auch in diesem Band begleiten wir die beiden Dämonenjägerinnen Moireanne und Rose auf der Suche nach der kindermordenden Hexe. Diesmal geht's ins Zarenreich.

Soweit, so gut.

Christian Handel hat wieder ...

Auch in diesem Band begleiten wir die beiden Dämonenjägerinnen Moireanne und Rose auf der Suche nach der kindermordenden Hexe. Diesmal geht's ins Zarenreich.

Soweit, so gut.

Christian Handel hat wieder einige Märchen und Sagen in seiner Adaption verewigt, deren ungeschönte Details dem Leser die Natur der Figuren vor Augen führt. Diese Darstellung gefällt mir unfassbar gut. Die weichgespülten Versionen vermitteln doch ein ganz anderes Bild.

Die Baba Yaga und auch die kindermordende Hexe sind super spannende Charaktere. Ich hab mich gefreut, mehr über sie zu erfahren und ich bin überzeugt, dass da noch ganz viel kommt, womit wir jetzt noch nicht rechnen.

Das Thema gleichgeschlechtliche Liebe und alle Schwierigkeiten, die damit verbunden sind in der Gesellschaft, werden gerade in diesem Band sehr intensiv und deutlich behandelt, da diese im Zarenreich verboten ist. Aber man kann verbieten, soviel man will, sie existiert ja trotzdem. Man kann niemandem vorschreiben, wen man lieben darf.
So haben die beiden die gleichen Schwierigkeiten, Schwächen, Wünsche, Sorgen wie alle anderen auch. Gerade dieses Thema fand ich sehr authentisch und liebenswert dargestellt, ohne dieses Thema künstlich zu pushen. Es ist einfach normal. So soll das sein.

Die Story selbst hat mir gut gefallen, auch wenn es mir ein bisschen an Geschwindigkeit und Fokus gefehlt hat. Das hätte alles ein bisschen mehr angezogen werden können.

Dennoch sind alle Kämpfe, die ausgefochten werden, egal ob verbal, körperlich oder magisch, super dargestellt. Die Magie spielt eine große Rolle und auch das Thema "Wer bin ich, wer möchte ich sein und wie weit kann und will ich das, was ich bin, verleugnen, um anderen zu gefallen" kommt bei mir sehr gut an. Manchmal muss man Opfer bringen, um sich selbst treu bleiben zu können. Auch wenn es weh tut.

Die Stimme der Hörbuchsprecherin fand ich wieder sehr angenehm und hat mich gut durch diese Geschichte begleitet.

Das Ende hasse ich! Was für ein fieser Cliffhanger... Ich hoffe, es geht ganz schnell und ganz bald weiter.

Zusammengefasst eine spannende, magische Reise mit viel Persönlichkeitsentwicklung, märchenhaften Hintergründen und authentischen Charakteren, die zu begleiten mir viel Freude bereitet hat.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Und? Kennt ihr euch mit Quallen aus?

Was wir von Quallen lernen können
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Der Drachenmondverlag schafft es tatsächlich, mit seiner Herzdrachen-Reihe neues Suchtpotential zu schaffen. Bisher konnten mich alle Geschichten dieser Reihe überzeugen.

So auch dieses! Wir haben hier ...

Der Drachenmondverlag schafft es tatsächlich, mit seiner Herzdrachen-Reihe neues Suchtpotential zu schaffen. Bisher konnten mich alle Geschichten dieser Reihe überzeugen.

So auch dieses! Wir haben hier eine süße kleine, aber feine Geschichte von Henry und Max, die ganz tief unter die Haut geht.

Sie ist nicht spektakulär laut, schnell, besonders, sondern tief, leise und umarmend.

Eine wirklich großartige Geschichte!

Henry, Unser kleiner Nerd mit dem Faible für Quallen, konnte mich von Seite 1 ab überzeugend. Er ist so liebenswürdig, leicht naiv, aber dennoch treu, loyal und begeisterungsfähig.

Max, der sexy Barkeeper, ist mysteriös, verschlossen, aber man merkt ihm an, wie sehr er mit sich ringt, Liebe in sein Leben lassen zu wollen.

Dazu diese zauberhafte Clique und der Irish Pub. Eine tolle Location und spannende Charaktere, die wir hier begleiten dürfen.

Dies war mein erstes Buch der Autorin und der Schreibstil und ihre Art zu erzählen hat mir richtig gut gefallen. Das Korrektorat hätte gern gründlicher sein dürfen, aber gut, dafür kann die Autorin ja nichts.

Was mich tatsächlich gestört hat, war, dass die Triggerwarnung nur ganz klein und unscheinbar abgedruckt war mit dem Hinweis auf Einzelheiten am Ende. Da ich mir nicht vorstellen konnte, dass es am Ende der Geschichte eine Triggerwarnung geben sollte, ohne vorher darauf hinzuweisen, hab ich sie gesucht und gefunden. Aber ich musste tatsächlich suchen. Niemand liest diese Seite sorgfältig, in der ISBN und Co. aufgelistet sind.

Alles in allem eine wirklich tolle Geschichte mit Tiefgang, Rückblicken in das Leben von Max, einer ersten großen Liebe, dem Mut, sich zu trauen den ersten Schritt zu wagen und der Erkenntnis, dass man - wenn man es zulässt - nicht allein ist sondern Hilfe bekommt. Man muss sich nur überwinden, darum zu bitten.

Eine klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Highlight

Wenns einfach so passiert
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Ich hab mir dieses Buch direkt zum Release gekauft und dann liegen gelassen. Ich weiß gar nicht warum. Ich kenne die Fantasy Romane und Dystopien der Autorin und war bisher immer überzeugt. Aber dennoch ...

Ich hab mir dieses Buch direkt zum Release gekauft und dann liegen gelassen. Ich weiß gar nicht warum. Ich kenne die Fantasy Romane und Dystopien der Autorin und war bisher immer überzeugt. Aber dennoch hat mich etwas abgehalten. Jetzt weiß ich auch was:

Diese Geschichte ist so anders als das, was man sonst von Fanny kennt und doch so typisch! Fanny ist bekannt als Mensch, der kein Blatt vor den Mund nimmt, vor ernsten Themen nicht zurück schreckt und sagt, was sie denkt.

Und genau das hat sie hier auch getan. Sie erzählt die Geschichte von Becca, die nach einem Umzug in eine neue Schule kommt und dort genau weiß, wo sie hinkommen möchte. Ins Mittelfeld. Nicht auffallen aber auch kein Außenseiter. Ihr ist wahnsinnig wichtig, was die Leute von ihr denken. Absolut typisch für dieses Alter.

Dann lernt sie Jay kennen, den Schwarm der Schule und fühlt sich zu ihm hingezogen. Obwohl er zur Elite gehört. Obwohl er eigentlich eine Freundin hat, die die größte Zicke der Schule ist. Aber was will man gegen flattern im Bauch tun?

Tja, und dann kommt Nick. So ganz anders als Jay und dennoch so intensiv, dass Beccas Gefühlswelt völlig aus dem Gleichgewicht gerät.

Dass es sich hier um eine Geschichte aus dem LGBTQ Bereich handelt ist kein Geheimnis. Somit ist es auch kein Geheimnis, womit sich ihr Gefühlschaos begründen lässt.

Dennoch ist die Art, wie Fanny Beccas Geschichte, ihre inneren Konflikte, ihre Angst, ihre Abscheu vor den eigenen Gefühlen und dennoch ihre Sehnsucht nach genau diesen beschreibt, so ehrlich, so schonungslos und so on point, dass ich das Buch verschlungen habe. Aufhören war nicht möglich. Ich war völlig gefangen in diesem Gefühl und mit Becca gemeinsam herauszufinden, was es mit diesen neuen Empfindungen auf sich hat. Und dass es eigentlich sch** egal sein sollte, was die anderen denken.

Die Reaktion ihrer Mutter war genial. So sollte es immer sein. Und dass die Mutter-Tochter-Beziehung so innig ist, hat mir das Herz erwärmt. Genauso wünsche ich mir das für mich und meine Tochter auch.

Es ist soo soo wichtig für junge Menschen, dass sie lernen, dass alle Gefühle richtig sind, egal ob für das andere oder das eigene Geschlecht (oder beide... oder gar keins). Es ist vollkommen irrelevant, solange man selbst glücklich ist. Sobald das kribbeln da ist. Das Gefühl, angekommen zu sein. Sich verstanden zu fühlen. Sich fallen lassen zu können.

Wie sagten die Ärzte so schön "lass die Leute reden, und hör ihnen nicht zu. Die meisten Leute haben ja nichts Besseres zu tun."

Danke Fanny für deine Worte, diesen Roman, deine Ehrlichkeit, dein Feingefühl, dein... dich! Einfach für dich! Mit diesem Roman hilfst du hoffentlich ganz vielen (jungen) Menschen zu dem zu stehen, was ihr Herz ihnen sagt und nicht dazu, was das Umfeld vielleicht erwartet. Denn das zählt nicht, wenn man damit nicht glücklich ist.

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