Leider keine gute Message vermittelt
Very First TimeDie 18-jährige Keely fiebert mit ihren Freunden auf ihren Highschool-Abschluss hin, um endlich ihr kleines Städtchen verlassen zu können. Sie freut sich riesig aufs College, gäbe es da nicht eine Sache, ...
Die 18-jährige Keely fiebert mit ihren Freunden auf ihren Highschool-Abschluss hin, um endlich ihr kleines Städtchen verlassen zu können. Sie freut sich riesig aufs College, gäbe es da nicht eine Sache, die sie bis da hin noch unbedingt "hinter sich bringen" will. Für sie steht fest, bevor sie aufs College geht, möchte sie ihr erstes Mal gehabt haben, um in der Hinsicht nicht als Anfängerin aufs College zu gehen. Nur leider ist das in einer Kleinstadt, wo man jeden schon seit der Kindergartenzeit kennt, nicht so einfach. Vielleicht kann ihr bester Freund Andrew, der sehr erfahren scheint, bei dem "Problem" helfen?
Das Cover des Buches ist wirklich sehr süß gestaltet. Romantische, fast kitschige Farben und kleine Herzchen, die umher fliegen. Die Aufmachung des Buches lässt eine niedliche, romantische und teils witzige Handlung erwarten. Nur leider konnte das Buch meinen Erwartungen nicht stand halten.
Im Mittelpunkt des Buches steht Keely, die die Highschool besucht und Teil einer Mädchen- Clique ist. Ihren besten Freund Andrew kennt sie schon seit sie denken kann. Sie können über (fast) alle miteinander reden. Auch wenn sie sich riesig freut, bald aufs College gehen zu können, macht sie sich wegen ihrer Unerfahrenheit in Sachen Liebe sorgen. Ihr gesamter Freundeskreis hat die ganze Zeit nur ein Thema und es gibt kaum jemander in ihrem Kreis, der sein erstes Mal noch nicht gehabt zu haben scheint. Keely steht daher ständig im Fokus von negativen Anspielungen.
Als Keely den Studenten Dean kennen lernt, scheint der genau der Richtige für ihr Anliegen zu sein. Doch vor ihm möchte sie auch nicht als unerfahren dar stehen, also muss sie sich etwas anderes einfallen lassen. Niemand scheint dafür besser geeignet zu sein, als ihr bester Freund Andrew. Ihm vertraut sie und bei ihm fühlt sie sich sicher, zumal er viel Erfahrung zu haben scheint, schließlich hat er alle paar Wochen ein anderes Mädchen an seiner Seite. Doch ist ihre Freundschaft stark genug für diesen etwas ungewöhnlichen Plan?
Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht und angenehm zu lesen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Keely erzählt. Dadurch erhält man einen detaillierten Einblick in ihre chaotische Gefühlswelt. Betrachtet man die Figuren näher, ist Keely auf den ersten Blick zwar etwas verpeilt aber sehr sympathisch. Leider verliert ihre Figur mit der Zeit an Glaubwürdigkeit und wird irgendwann einfach nur nervig. Oft hat sie einfach keine eigene Meinung und macht nur was andere von ihr erwarten. Zudem ist sie sehr naiv und keinesfalls 18 Jahre alt. Ihre Auffassungen sind oftmals fast schon kindlich. An vielen Stellen hätte ich sie gerne einfach nur geschüttelt, damit sie erkennt, wer in ihrem Leben wirklich wichtig ist. Neben Keely lernt man Andrew sehr gut kennen. Seine "Aufreißer-Seite" ist zwar etwas viel des guten, ansonsten ist er aber ein durch und durch guten Kerl. Es würde einfach alles für Keely machen. Manchmal kommt er auch etwas nerdig rüber, was echt süß ist.
Obwohl die Story in einer Highschool spielt, scheinen einige nicht mal annähernd ins Erwachsenenleben gehen zu wollen. Viel Drama und Stereotypen wohin das Auge reicht. Natürlich bin ich mir bewusst, dass es sich um ein Young Asult Roman handelt, allerdings dreht sich alles wirklich nur um EIN Thema. Es dreht sich die ganze Zeit alles (jedes Gespräch und jeder Gedanke) nur um das Thema Jungfräulichkeit. Es gibt keine Randhandlungen oder andere Themen. Sie gehen bald alle aufs College und ziehen von zu Hause weg, aber das interessiert irgendwie niemanden.
Der Umgang und die Herangehensweise an dieses doch sensible Thema haben mir überhaupt nicht gefallen. Alles wirkt sehr übertrieben und fast schon plump. Das ganze Thema wurde von vorne bis hinter als negativ dargestellt. Als wäre es eine Katastrophe noch keinen Sex gehabt zu haben. Schon allein diese Gedanken "es endlich hinter sich zu bringen" und es schwebt wie eine dunkle Wolke über mir" sollten einfach nicht die Message dieses Buches sein. Zum Ende hin wird diese Auffassung auch nicht wirklich klar gestellt. Das Ende selbst leider sehr vor rausschauend und meiner Meinung nach nicht ausgearbeitet. Einige Aspekte waren dabei ziemlich fehl am Platz. Punkte abhacken und fertig.
„Very First Time: Mein Masterplan in Sachen Liebe“ ist eine leichte, teils übertriebene Story, bei der ziemlich viele Defizite bestehen. An einigen Stellen hat sie aber ihren Unterhaltungswert, wenn man nichts allzu gehaltvolles und tiefgreifendes erwartet. Alles in allem sollten sich vor allem junge Mädchen die Einstellungen und Sichtweisen zu diesem Thema auf keinen Fall zu Herzen nehmen.