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Veröffentlicht am 16.03.2024

Gelungene Fortsetzung

Das Opernhaus: Rot das Feuer
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Das Cover hat Wiedererkennungswert und sticht sofort ins Auge. Anne Stern hat es auch in diesem Roman wieder sehr schnell geschafft, mich in die Geschichte in und rund um die Semper-Oper hineinzuziehen ...

Das Cover hat Wiedererkennungswert und sticht sofort ins Auge. Anne Stern hat es auch in diesem Roman wieder sehr schnell geschafft, mich in die Geschichte in und rund um die Semper-Oper hineinzuziehen und am Leben von Elise teilhaben zu lassen.
Elise hat sich mit der Ehe mit dem Komponisten Adam Jacobi arrangiert. Glücklich ist sie nur über ihre Adoptivtochter Netty und die Möglichkeit, ab und zu Konzerte geben zu dürfen. Als ihr dann zufällig ihre große Liebe Christian über den Weg läuft, steht ihr mühsam über Jahre unterdrücktes Gefühlsleben wieder Kopf. Aber nicht nur die innere Aufruhr macht ihr zu schaffen, denn auch in Dresden kocht die Unzufriedenheit über. Als sich die Lage zuspitzt muss sich Elise entscheiden, auf welcher Seite sie steht…
Schon bereits in Band 1 hat mich diese besondere Atmosphäre in und um das Opernhaus begeistert. Anne Stern hat auch im 2. Teil wieder gekonnt die historische Vergangenheit Dresdens mit fiktiven Elementen verbunden. Obwohl die politischen Ereignisse der Mairevolution zum Teil recht dramatisch geschildert worden sind und durchaus informativ waren, hätte ich mir mehr Raum für die wieder auflebende Liebesbeziehung zwischen Christian und Elise gewünscht.
Nun fiebere ich dem 3. Teil entgegen.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Das Leben bestimmt, wo es lang geht...

Was die Dünen verheißen. Die St.-Peter-Ording-Saga
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„Was die Dünen verheißen“ ist der 2. Band der der St. Peter-Ording – Saga und spielt Ende der 70er Jahre. Im Mittelpunkt stehen dieses Mal die 17-jährigen Zwillinge Achim und Julia, die Kinder von Sabine ...

„Was die Dünen verheißen“ ist der 2. Band der der St. Peter-Ording – Saga und spielt Ende der 70er Jahre. Im Mittelpunkt stehen dieses Mal die 17-jährigen Zwillinge Achim und Julia, die Kinder von Sabine und Tom aus Band 1.

Während für Achim klar ist, dass er einmal das Strandhotel weiterführen wird, träumt Julia vom Beruf einer Stewardess, denn sie will die Welt sehen. Ob sie ein Praktikum im Reisebüro ihrer Tante im Ruhrgebiet davon abbringen kann? Und dann ist da noch ein gutaussehender Fotograf namens Björn, der ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen will….

Ich habe schon einige Bücher der Autorin Tanja Janz gelesen und sie schafft es immer wieder, mich in kürzester Zeit Teil der Geschichte werden zu lassen. Dieses Mal war das vielleicht noch ein wenig leichter, denn als Kind der 60er Jahre habe ich einen wunderbaren Rückblick in meine Teenagerzeit erlebt.
Die Geschichte liest sich flüssig, und in Anbetracht des traumhaften Ortes SPO lässt die Urlaubsstimmung auch nicht lange auf sich warten. Die Handlung beinhaltet aber auch einige Schicksalsschläge. Diesen gegenüber war mir das Ende fast ein bisschen zu schmalzig, aber das ist natürlich Geschmackssache.

Der Roman hat mich wieder gut unterhalten und ich bin schon gespannt auf den nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 06.01.2024

Eine Freundschaft der besonderen Art

Der Schacherzähler
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Seit dem Tod seiner Frau schleppt sich Oldman durch sein Leben, und sein Weg führt ihn täglich in den Park zum Schachspielen. Dort setzt sich eines Tages der quirlige 9-jährige Janne zu ihm, ...

Seit dem Tod seiner Frau schleppt sich Oldman durch sein Leben, und sein Weg führt ihn täglich in den Park zum Schachspielen. Dort setzt sich eines Tages der quirlige 9-jährige Janne zu ihm, neugierig auf das ihm fremde Spiel, und so beginnt langsam eine Freundschaft der besonderen Art. Und wie sich diese entwickelt, ist von der Autorin Judith Pinnow so liebenswert erzählt, dass es mir schwergefallen ist, das Buch zwischendurch aus der Hand zu legen.
Aber die Geschichte gibt noch so viel mehr her. Die Bezeichnung „Nebencharaktere“ wird den anderen Figuren nicht gerecht, denn auch Malu, Jannes alleinerziehende Mutter, Hinnerk, ihr Chef, und Liv, Malus beste Freundin, haben ihr eigenes Päckchen zu tragen und kommen auch zu Wort. Alle Charaktere wirken sehr authentisch und sympathisch, man kann sich gut in sie hineinversetzen und durchlebt mit ihnen ihre Sorgen und Nöte.
Die kleinen liebevollen Illustrationen passen sehr gut zur Handlung. Es war schön mitzuerleben, wie Oldman wieder Spaß am Leben gefunden hat und Manu und Janne eine Art neues Familienmitglied dazugewinnen und alle 3 voneinander profitieren.
Ein wunderbares Wohlfühlbuch, das für mich ein Jahresendhighlight war, und das ich sehr gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Etwas weniger Themen hätten der Geschichte gut getan

Die Buchbinderin von Oxford
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Die Zwillingsschwestern Peggy und Maude leben seit dem Tod ihrer Mutter allein auf einem Hausboot in einem Oxforder Arbeiterviertel. Beide arbeiten als Buchbinderinnen. Während Maude, die etwas entwicklungsverzögert ...

Die Zwillingsschwestern Peggy und Maude leben seit dem Tod ihrer Mutter allein auf einem Hausboot in einem Oxforder Arbeiterviertel. Beide arbeiten als Buchbinderinnen. Während Maude, die etwas entwicklungsverzögert zu sein scheint, im Falzen der Papierseiten ihre Bestimmung gefunden hat, wünscht sich Peggy schon seit Jahren mehr – viel mehr, denn sie möchte die Bücher nicht nur lesen sondern auch studieren.
Andererseits fühlt sie sich Maude gegenüber in der Verantwortung, hat aber Probleme Hilfe bei der Unterstützung der Schwester anzunehmen und verhält sich mitunter auch recht eifersüchtig. Dieser Wesenszug macht Peggy nicht gerade sympathisch.
Neben dieser etwas schwierigen Beziehung der Schwestern nehmen die aufkeimenden Frauenrechte einen großen Platz ein sowie die Grippe-Epidemie und der erste Weltkrieg mit Flüchtlingen, Toten und Verwundeten. Und auch für eine zarte Liebesgeschichte findet sich noch Platz.
Ich habe mich doch schwer getan, einen Zugang zum Buch zu finden. Obwohl mich Bücher über Bücher immer ansprechen und die Schilderungen des Buchbinderhandwerks sehr interessant waren habe ich mich oft dabei erwischt, gedanklich abzuschweifen. Die breite Themenvielfalt war mir dann doch zu viel des Guten und hat einige unnötige Längen mit sich gebracht.
Die Handlung an sich plätscherte eher ruhig vor sich hin, und Peggy war mir fast bis zum Schluss ein Rätsel. Mein persönliches Highlight waren die Briefe von Tilda, deren Kriegsschilderungen schon sehr realitätsnah und beklemmend waren.
Das Cover gefällt mir sehr gut in der Farbgestaltung; einzig die seitlichen Ranken haben mir eine Leichtigkeit vorgegaukelt, die in der Geschichte nicht zu finden war.

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Frauenpower mit viel Rhythmus

Lindy Girls
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Mit ihrem neuen Roman „Lindy Girls“ nimmt uns die Autorin Anne Stern wieder mit in das Berlin der goldenen 20er Jahre. Im Innenteil des Covers befindet sich bereits eine Playlist, die gute Laune verbreitet. ...

Mit ihrem neuen Roman „Lindy Girls“ nimmt uns die Autorin Anne Stern wieder mit in das Berlin der goldenen 20er Jahre. Im Innenteil des Covers befindet sich bereits eine Playlist, die gute Laune verbreitet. Die Menschen wollen wieder leben und Spaß haben, und in kürzester Zeit hat mich diese faszinierende Stimmung mitgerissen.
Im Mittelpunkt dieses Romans stehen 8 junge Tänzerinnen und ihre Choreografin, die einen gemeinsamen Traum haben: sie wollen auf die große Bühne der Tanzpaläste. Die kurzen Kapitel sind jeweils auf eine Person zugeschnitten und man erhält einen ersten Einblick in ihr Leben, auch auf die Schattenseiten mit Hunger und bitterer Armut. Obwohl dadurch nicht viel Raum bleibt, tiefer in die einzelnen Lebensgeschichten einzusteigen, gefällt mir diese Art und Weise, passt sie doch gut zu der damals recht schnelllebigen Zeit.
Anne Stern hat die pulsierende Atmosphäre des Berlins vor 100 Jahren wieder so realistisch beschrieben, dass sich mein Kopfkino gleich in Gang gesetzt hat. Gerade bei den Tanzproben und Auftritten hat mich die Musik förmlich mitgerissen und beschwingt durch die Seiten getragen. Diese Frauenpower mit viel Rhythmus hat mir vergnügliche Lesestunden beschert.
Gerne würde ich noch mehr von den Lindy Girls lesen.

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