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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2019

Für mich ein totaler Flop - langweilig

Totentanz am Strand
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Dr. Sommerfeldt ist zurück. Als Johannes Theissen in Bamberg geboren und gelebt, musste er vor ein paar Jahren fliehen. Sein Ziel war Ostfriesland, wo er als Dr. Bernhard Sommerfeld eine Praxis leitete, ...

Dr. Sommerfeldt ist zurück. Als Johannes Theissen in Bamberg geboren und gelebt, musste er vor ein paar Jahren fliehen. Sein Ziel war Ostfriesland, wo er als Dr. Bernhard Sommerfeld eine Praxis leitete, ohne Arzt zu sein. Nachdem er auch noch ein paar Menschen umgebracht hat musste er fliehen. Dieser zweite Band befasst sich nun mit Sommerfeldts Flucht und Leben im Exil. Doch das hält er nicht lange aus.

Was mir dieses Buch sagen sollte weiß ich nicht. Der erste Teil hatte mir noch recht gut gefallen, da es ein Verbrechen aus Sicht des Täters beschreibt und das ja mal eine andere Perspektive ist. Doch dieser zweite Teil war einfach nur langweilig und sinnfrei. Sommerfeldt ist im Exil, kann aber Ostfriesland nicht ruhen lassen. So zeigt sich schnell, dass er zurück geht – inkognito. Doch da wird er von einer Person erkannt, die sich fortan an ihn heftet und diese Person hat einfach nur genervt! Gerne hätte ich hier Sommerfeldts Einhandmesser genommen und sie erdolcht. Passieren tut in diesem Band kaum etwas. Zumindest nichts Spannendes. Es ist mehr ein Tagebucheintrag eines Verrückten. War mir Sommerfeldt im ersten Teil noch sympathisch, bin ich hier eher genervt von ihm. Seine Angst vor Frauen ist langsam anstrengend. Den dritten Teil werde ich mir sparen.
Immerhin war der Schreibstil sehr angenehm, so konnte man das Buch tatsächlich vollständig lesen ohne es abbrechen zu müssen.
Leider kann ich nur einen von fünf Sternen vergeben. Ich werde dann doch lieber bei den Ann Kathrin Klaasen-Krimis bleiben – die sind definitiv spannender.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Interessante Einblicke in die AfD, allerdings nicht viele neue Grunderkenntnisse

Inside AFD
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In diesem Buch beschreibt Franziska Schreiber ihre Erlebnisse mit der AfD. Was sie an ihr so anziehend fand und wie es ihr in der Zeit als Mitglied ging. Das waren durchaus unterschiedliche Gefühle. Teilweise ...

In diesem Buch beschreibt Franziska Schreiber ihre Erlebnisse mit der AfD. Was sie an ihr so anziehend fand und wie es ihr in der Zeit als Mitglied ging. Das waren durchaus unterschiedliche Gefühle. Teilweise liest es sich, als wäre sie in einer Sekte gewesen – ist es das vielleicht auch? Es herrscht ein gewisses Wir-Gefühl. Gedanken werden innerhalb der Parteimitglieder verbreitet – meist aber nicht nach außen weitergegeben. Das fand ich schon etwas komisch. So kam es auch, dass die Partei schon in ihrem ersten Jahr Richtung Rechts rückte. Vor allem in Sachsen begann diese Radikalisierung schon im Jahr 2013. Franziska Schreiber war selbst Mitglied in der sächsischen AfD. Dort legte sie auch ungewollt eine sehr steile Karriere hin. Schnell wurde sie die Vorsitzende der Jungen Alternativen in Sachsen. Schreiber sah in Frauke Petry immer ein Vorbild und vertrat ihre Meinung. Während dem Lesen bekommt man den Eindruck, als wäre Schreiber eine Verbündete/Vertraute von Petry gewesen. Das ist wohl auch der Grund, wieso Schreiber auch beim Parteiaustritt Petry folgte. Denn schon lang war die AfD nicht mehr die liberale, konservative Partei, als die sie 2013 gegründet wurde. Mittlerweile handelt es sich laut Schreiber um eine nationalistische Partei.
Franziska Schreiber stammt aus einer Familie mit starken Frauen. Sie ist kurz nach der Wende in Sachsen geboren. Sowohl ihre Mutter, als auch Großmutter waren alleinerziehend und mussten ihren Mann stehen. Meiner Meinung nach hat dies Schreiber geprägt. Sie weiß was sie will und betrachten durchaus auch Sachverhalte kritisch. Schnell merkte sie, dass die AfD sich von ihrer Vorstellung entfernte, aber dennoch wollte sie noch daran festhalten, dass die Wende noch zu schaffen ist. Doch irgendwann musste sie dann doch resignieren.
Der Inhalt des Buches ist interessant. Als Leser erhält man einen Einblick und Überblick über die Ziele der AfD und vor allem über ihre Methoden. Sehr anschaulich nach Schreibers Austritt. Schwierig fand ich, dass so viele Namen genannt wurden, so dass es irgendwann nicht mehr leicht war, den Überblick zu behalten. Schön fand ich, dass es chronologisch erzählt wird. So wird es sichtbarer, was aufeinander aufbaute. Dennoch konnte mich dieses Buch nun nicht sonderlich überzeugen, deshalb vergebe ich zweieinhalb von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Sehr spezieller Band – nur für Fans

Im Schnee wird nur dem Tod nicht kalt
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Eigentlich will das Team um Kommissar Hubertus Jennerwein nur in Ruhe, ganz gemütlich und vor allem ohne polizeiliche Themen, ihre Weihnachtsfeier auf Jennerweins Hütte abhalten. Doch dann befinden sie ...

Eigentlich will das Team um Kommissar Hubertus Jennerwein nur in Ruhe, ganz gemütlich und vor allem ohne polizeiliche Themen, ihre Weihnachtsfeier auf Jennerweins Hütte abhalten. Doch dann befinden sie sich mitten in einem Verbrechen und die idyllische Weihnachtsstimmung ist vorbei! Jeder kämpft um sein Überleben.

Die Bewertung zu diesem elften Fall fällt mir sehr schwer. Wie soll ich dieses Buch bewerten? Wenn ich den neusten Fall von Jennerwein als Regionalkrimi bewerten soll, dann muss ich leider sagen: grauenhaft. Das ist kein Krimi, das verdient null Sterne. Wenn ich es allerdings als Fan von Jörg Maurers Jennerwein-Krimis sehe, dann sind es deutlich mehr Sterne. Für Maurer-Neulinge ist dieser Band nichts! Für jemanden, der einen richtigen Krimi sucht ebenfalls nicht. Aber für jemanden, der das Team rund um Hubertus Jennerwein mag, ist es allemal ein gutes Buch!
Das gesamte Team sitzt in Jennerweins Hütte und trinkt fröhlich Glühwein. Nur zwei unbekannte Personen sitzen mit am Tisch. Ob die beiden besinnliche Absichten haben? In alter Maurer Manier kamen auch immer wieder (noch) unbekannte Personen vor, die in den Bergen umhergeirrt sind. So war es am Anfang nicht gleich klar, wer der Bösewicht sein wird. Irgendwann kristallisiert sich das dann raus, das Motiv bleibt allerdings sehr lang unbekannt. Diese ganze Hüttengeschichte wirkte sehr übertrieben, sehr actionlastig und einfach irgendwie fehl am Platz, dennoch war es unterhaltsam und man fieberte mit. Was mir sehr gefallen hat ist Jennerweins Anekdote, welche er über den gesamten Abend hinweg erzählt. Es ist eine Geschichte aus Jennerweins Schulzeit, als in einem Jahr ein Stinkbomber während der Adventszeit sein Unwesen trieb. Durch dieses Schlüsselerlebnis kam Jennerwein auch zu seinem Beruf. Somit gab es in diesem Band eigentlich keinen aktuellen Fall, denn diese eher schon unglaubwürdige Geiselnahme in der Hütte hat für mich nicht sonderlich Ermittlerarbeit benötigt. Der vergangene Fall hingegen schon.
Mir hat dieser elfte Band gefallen, da er mich sehr unterhalten hat. Den Stinkbomber-Fall fand ich spannend. Was Jörg Maurer mit dieser „Hüttengaudi“ bezwecken wollte weiß ich nicht – das ist für mich definitiv ein Grund für Sterneabzug. Somit vergebe ich am Ende dreieinhalb von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 17.12.2018

Die Vergangenheit holt sie ein

Ein Teil von ihr
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Andy ist mit ihrer Mutter Laura in einem Café, als plötzlich ein Amokläufer hereinkommt und eine Frau und ihre Tochter erschießt. Andy steht vollkommen unter Schock und kann nichts tun, ihre Mutter hingegen ...

Andy ist mit ihrer Mutter Laura in einem Café, als plötzlich ein Amokläufer hereinkommt und eine Frau und ihre Tochter erschießt. Andy steht vollkommen unter Schock und kann nichts tun, ihre Mutter hingegen tritt dem Täter entgegen und bringt ihn um. Andy versteht nicht, wie ihre Mutter zu so etwas fähig ist. Dann will Laura nichts mehr von Andy wissen. Diese folgt einer Spur und stößt auf Ereignisse, die 30 Jahre zurück liegen und muss feststellen, dass ihre Mutter nicht die ist, die sie vorgab zu sein.

Für mich zog sich dieser Thriller wirklich sehr in die Länge. Ich musste zwischendurch auch 100 Seiten überspringen, da ich einfach nicht vorankam. Insgesamt habe ich gut eine Woche an ihm gelesen. Normalerweise würde ich für so ein Buch zwei bis drei Tage brauchen. Die Grundidee dieses Thrillers ist nett. Andy muss erfahren, dass sie ein Leben lang getäuscht wurde und kommt der Wahrheit selbst Schritt für Schritt auf die Spur. Gut fand ich, dass man als Leser immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechselt. So erfährt man, was wirklich geschah und hat selbst die Möglichkeit dies mit der Gegenwart zu verbinden. Allerdings war mir die Handlung zu vorhersehbar und so gab es keine überraschende Wendung.
Die Charaktere haben mir alle nicht zugesagt. Mir waren sie durch die Bank weg unsympathisch. Einen Draht konnte ich zu keinem finden. Andys Mutter gehörte einer Weltveränderungsarmee, diese Leute waren besonders merkwürdig.
An Spannung fehlte es für meinen Geschmack auch sehr. Eigentlich war es die gesamte Zeit nicht spannend. Es zog sich einfach nur.
Für mich war diese Lektüre eine Qual. Die Geschichte an sich war gut und hat mir zugesagt, deshalb vergebe ich noch eineinhalb von fünf Sternen.  

Veröffentlicht am 17.12.2018

Dieses Mal wieder ein guter Fitzek

Der Insasse
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Der kleine Max ist seit einem Jahr verschwunden. Seine Eltern verzweifeln an der Sorge um ihn und haben ihn schon aufgegeben. Alles deutet daraufhin, dass Guido Tramnitz, der schon zwei Kindern ermordet ...

Der kleine Max ist seit einem Jahr verschwunden. Seine Eltern verzweifeln an der Sorge um ihn und haben ihn schon aufgegeben. Alles deutet daraufhin, dass Guido Tramnitz, der schon zwei Kindern ermordet hat, auch den kleinen Max auf dem Gewissen hat. Dieser sitzt nun in der Steinklinik – einem psychiatrischen Gefängnis – ein. Aus diesem Grund lässt sich Till Berkhoff, Max‘ Vater, ebenfalls in die Steinklinik einweisen. Er muss einfach wissen, wo sein Sohn ist!

Wie gewohnt ist der Schreibstil von Sebastian Fitzek sehr flüssig und angenehm zu lesen. Hat man erst einmal angefangen, kann man einfach nicht mehr aufhören. Bei Fitzek knacke ich tatsächlich immer wieder meinen Seitenrekord pro Stunde. Bei keinem anderen Autor komme ich so schnell voran. Neben der Spannung, und teilweise Anspannung, ist auch immer noch Platz, das Ganze auch mal lustig aussehen zu lassen, ohne dass es geschmacklos wirkt! Was mich etwas gestört hat, dass es dieses Mal recht brutal daher ging. Stellenweise gab es recht eklige Folterszenen, das muss nicht sein. Allerdings war es hier – nicht wie zunächst befürchtet – durchgehend so, sondern ließ dann irgendwann nach.
Die Spannung war von der ersten bis zur letzten Seite vorhanden. Fitzek schafft es immer wieder genau dann die Spannung anzuziehen, wenn man denkt jetzt wird es erst mal ruhiger.
Die Handlung an sich hat mir sehr gut gefallen. Die Verzweiflung des Vaters kam sehr gut rüber – er muss einfach wissen, was mit seinem Sohn passiert ist, egal was das mit sich zieht. Die Charaktere haben mir auch gut gefallen. Sie sind durchdacht und wirken authentisch. Wenn auch teilweise durchgedreht. Aber wir sind hier in einer Psychiatrie, dort sind auch die Ärzte nicht normal. Und die menschliche Psyche ist nun mal unergründlich. Alles war sehr stimmig und wurde am Ende logisch und nachvollziehbar aufgelöst!

Am Ende kommt natürlich alles anders als gedacht – genau das liebe ich so an Thrillern! Ich habe nichts auszusetzen – die brutalen Szenen hielten sich dann doch in Grenzen – so dass ich sehr gerne volle fünf von fünf Sternen vergebe.