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Veröffentlicht am 19.02.2018

Spannender Krimi mit viel Potenzial zum Spekulieren

Totenweg
2

Bjarne Haverkorn knabbert seit 20 Jahren an einem ungelösten Fall. Damals wurde ein totes Mädchen in einer Scheune am Totenweg gefunden. Nun ist Haverkorn wieder in Deichgraben in der Elbmarsch. Ausgerechnet ...

Bjarne Haverkorn knabbert seit 20 Jahren an einem ungelösten Fall. Damals wurde ein totes Mädchen in einer Scheune am Totenweg gefunden. Nun ist Haverkorn wieder in Deichgraben in der Elbmarsch. Ausgerechnet der Vater der besten Freundin des toten Mädchens wurde niedergeschlagen. Es scheint keine Anhaltspunkte zu geben. Und Haverkorn kann den alten Fall einfach nicht ruhen lassen. Er beginnt wieder zu ermitteln.

Dies ist der erste Teil einer neuen Krimi-Reihe, die in der Elbmarsch spielt. Bjarne Haverkorn, ein erfahrener Kommissar, kurz vor der Pensionierung, ermittelt zusammen mit Frida Paulsen, einer gerade von der Polizeihochschule kommenden Kommissarin. Sie bearbeiten einen aktuellen Fall, sowie einen Cold Case. Dieser Krimi hat mich von den ersten Seiten an gepackt und es war ein klasse Lesevergnügen. Es war sehr spannend. Sehr gefallen hat mir, dass es sehr viel Raum für Spekulationen gab (ich habe dieses Buch in einer Leserunde gelesen und es ging heiß her). Es wurden einem so viele Hinweise und Details zugesteckt, dass man bei und hinter allem eine Verschwörung witterte. Das macht meiner Meinung nach einen guten Krimi aus. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und wirkten realistisch. Haverkorn tut einem irgendwie leid. Er nagt immer noch an dem alten Fall, außerdem hat er Probleme mit seiner Frau. Frida ist sehr sympathisch. Sie scheint sehr taff zu sein, auch wenn an ihr die Vergangenheit nicht spurlos vorbeigegangen ist. Schön fand ich hier, dass Charaktere meist durch Fridas Erinnerung vorgestellt wurden. Diese Passagen waren gedankliche Rückblenden Fridas. Sie erinnerte sich an Situationen in der Vergangenheit. Diese Passagen wurden kursiv dargestellt, so dass der Leser es einordnen konnte.

Der Schreibstil von Romy Fölck ist sehr angenehm und flüssig zu lesen – hätte ich dieses Buch nicht in einer Leserunde gelesen, hätte ich es mit Sicherheit in einem Rutsch durchgelesen. Die Atmosphäre mit der Elbmarsch hat mir sehr gut gefallen. Es wirkte düster und somit passend für einen Krimi. Die Beschreibung der Apfelplantagen/-höfe war sehr anschaulich. Ich habe die Landschaft beim Lesen richtig vor mir gesehen. Es scheint dort recht idyllisch zu sein. Der Spannungsbogen war gut und mir hat die schlüssige Auslösung gefallen. Die ganze Handlung ist sehr dynamisch. Eins passiert nach dem anderen. Und man hat kaum Zeit aufzuatmen. Ich habe an diesem Krimi nichts auszusetzen und kann eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ich vergebe volle fünf von fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Spannung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 30.11.2021

Erst zäh, dann spannend

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
1

Die Kommissare Pia Sander und Oliver von bodenstein finden sich in der Welt der Bücher wieder. Eine gefragte Buchkritikerin und ehemalige Programmleiterin des Winterscheid-Verlags wird von ihrer Freundin ...

Die Kommissare Pia Sander und Oliver von bodenstein finden sich in der Welt der Bücher wieder. Eine gefragte Buchkritikerin und ehemalige Programmleiterin des Winterscheid-Verlags wird von ihrer Freundin und Literaturagentin Maria vermisst. Bei ihr handelt es sich ausgerechnet um die Agentin von Henning Kirchhoff, Pias Ex-Mann, der nun unter die Autoren gegangen ist. Für Pia und Bodenstein eröffnet sich eine mit Leichengepflasterte Straße.

Wie in den meisten Krimis von Nele Neuhaus gibt es unheimlich viele Protagonisten, sodass man diese erst einmal sortieren muss. Das dauert meist einige Seiten und deshalb zieht sich der Anfang für mich gern mal. In diesem Fall hat der Roman für mich ab der Hälfte an Fahrt aufgenommen und ich wollte ihn nicht mehrt aus der Hand legen. Bei der Masse an Personen war jeder irgendwann mal verdächtig. Doch den wahren Täter habe ich erst ganz am Schluss erkannt. So soll es sein. Nele Neuhaus gibt es bei ihren Charakteren viel Mühe, obwohl es sehr viele – über 20 Stück – sind, ist jeder individuell und hat einen Widererkennungswert. Schön fand ich auch, wieder mit dem Team rund um Pia und Bodenstein in Kontakt zu sein. Auch wenn deren Privatleben dieses Mal recht im Hintergrund blieb.

Ich vergebe für diesen Taunuskrimi drei von fünf Sterne, da er mich leider erst in der zweiten Hälfte gepackt hat und ich anfangs doch sehr verwirrt von den ganzen Personen war. Ich glaube auch nicht, dass ein Krimi wirklich immer so viele Menschen benötigt. Toll fand ich aber, dass ich so schön miträtseln konnte und es mehrere Rätselstellen gab.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.05.2021

Absurd und skurril

Der erste letzte Tag
1

Livius muss dringend von München nach Berlin. Doch sein Flug wird gestrichen und er muss mit einem Mietwagen fahren. Dumm nur, dass es nur noch einen gibt, der total überteuert ist und dann auch noch Lea ...

Livius muss dringend von München nach Berlin. Doch sein Flug wird gestrichen und er muss mit einem Mietwagen fahren. Dumm nur, dass es nur noch einen gibt, der total überteuert ist und dann auch noch Lea neben ihm auftaucht und eben diesen Wagen möchte. Notgedrungen machen die beiden sich gemeinsam auf den Weg. Den beide sicherlich nie vergessen werden.

Sebastian Fitzek ist für seine Thriller bekannt, die einem die Nacht rauben, da man einfach nicht aufhören kann zu lesen – so spannend sind sie. Nun hat sich durch Zufall die Möglichkeit ergeben, dass er mal einen Roman schreibt. Die Idee war es einen lustigen Roadtrip zu schreiben. Tja dabei raus kam eher eine Ansammlung skurriler, absurder und unrealistischer Begebenheiten. Livius ist ein ruhiger Typ, der einfach nur von München nach Berlin fahren möchte. Am liebsten ohne sich zu unterhalten. Lea ist das genaue Gegenteil von ihm und nervt nicht nur Livius, sondern auch den Leser. Kaum sind die beiden losgefahren, schon gibt es den ersten Zwischenstopp. Lea ist der Meinung sie müsste nun ein paar tolle Dinge erledigen. Die aber wohl nur in ihrem Kopf toll sind und Livius in die Bredouille bringen. In den ersten zwei Dritteln des Buches scheint es, als würde Fitzek sich selbst immer wieder mit neuen Methapern und lustigen Geschichten übertrumpfen wollen. Es wirkte einfach immer wieder so gezwungen lustig. So nach dem Motto: Oh, was kann ich jetzt noch für einen Gag einbauen? Das letzte Viertel war dann Gott sei Dank etwas ernster und nicht mehr so skurril. Endlich wirkte die Geschichte etwas echter. Dennoch konnte es meinen Gesamteindruck nicht mehr viel verbessern. Mir war die Geschichte einfach zu überzogen und die ganzen Begebenheiten zu überspitzt dargestellt. Fitzek sollte lieber weiterhin Thriller schreiben, das kann er definitiv besser. Positiv hervorzuheben ist, dass man wirklich sehr schnell durch die sehr wenigen Seiten kommt. Ich vergebe letztendlich zwei von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 20.10.2020

Eine Tierärztin im Dschungel

Abenteuer Artenschutz
1

Hannah Emde setzt sich ihr Leben lang für den Artenschutz ein. Schon als Kind erkundete sie munter die Natur, und brachte einige Tiere auch mit nach Hause. Nach dem Abitur geht es das erste Mal für sie ...

Hannah Emde setzt sich ihr Leben lang für den Artenschutz ein. Schon als Kind erkundete sie munter die Natur, und brachte einige Tiere auch mit nach Hause. Nach dem Abitur geht es das erste Mal für sie für längere Zeit ins Ausland. Während ihrem Tiermedizinstudium absolviert Hannah ein Praktikum nach dem anderen überall auf der Erde. Sie fühlt sich in den Dschungeln dieser Welt zuhause. Nur wer die Tiere kennt, kann sie so liebgewinnen, dass er sie auch schützen will und kann. Hannah nutzte jede Gelegenheit wieder in den Dschungel zu reisen, dort zu arbeiten, neue Tiere kennen zu lernen und gefährdete Tiere zu schützen. Hannah Emde möchte das Tier in seiner Umgebung kennenlernen und erforschen und so schützen. Mit Mitte Zwanzig gründet sie den Verein Nepada Wildlife, der sich für unterschiedliche Artenschutzprojekte einsetzt.

Beim Lesen merkt man Hannahs Begeisterung für den Dschungel und den Artenschutz wirklich an! Auch ist es Hannah gelungen, ihre Erlebnisse so authentisch zu beschreiben, dass man als Leser selbst das Gefühl hat im Dschungel zu sein und diese selten beeindruckenden Tiere sieht. Das Buch enthält auch einige tolle Farbfotos, die noch mehr den Dschungel verdeutlichen. Ich hatte viel Freude beim Lesen und vergebe sehr gerne volle fünf von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Veit Etzold

Blutgott
1

Der siebte Fall für Clara Vidalis: Kinder werden von einem Unbekannten aus dem Internet zu Morden angestiftet – noch dazu sehr brutal. Das Team um Clara und MacDeath sollen ermitteln und den sogenannten ...

Der siebte Fall für Clara Vidalis: Kinder werden von einem Unbekannten aus dem Internet zu Morden angestiftet – noch dazu sehr brutal. Das Team um Clara und MacDeath sollen ermitteln und den sogenannten Blutgott zur Strecke bringen.

Die ersten Bände der Clara Vidalis Reihe haben mich sehr gut unterhaltend und ich habe sie sehr gerne gelesen. Dieser Band war allerdings ganz schrecklich. Die Metzel-Szenen waren mir viel zu detailliert beschrieben. Beim Lesen in der U-Bahn mit Schutzmaske auf wurde mir richtig schlecht. Und das lag nicht nur an der Maske. Etzold hat es definitiv geschafft diese Szenen sehr anschaulich zu beschrieben, so dass ich alles wunderbar vor mir gesehen habe. Leider führte das zu diesem großen Ekel. So etwas lese ich nicht gerne. Ich finde die Geschichte hätte das auch nicht gebraucht. Die anderen Bände waren doch auch nicht so widerlich?!
Sehr enttäuscht war ich über die Aufteilung des Buches. Mir fehlte in diesem Band definitiv die Ermittlerarbeit. Normalerweise steht Clara Vidalis im Vordergrund und wir können ihren Gedanken folgen. Doch nun ging es irgendwie nur um ekelhafte Menschenschlachtungen. Sehr schade.

Zu den Charakteren kann ich nicht allzu viel sagen, da sie kaum zum Vorschein kamen. Die Menschen an sich wurden nur angerissen. Die „Opfer“, also die mordenden Kinder kamen so gut wie gar nicht zu Wort. Die Ermittler verhielten sich merkwürdig und drehten sich im Kreis. Und der Blutgott wirkte auch etwas stumm.

Was ich ganz schrecklich fand war das Ende. Ich war etwas verwirrt, als mein eBook-Reader noch 50 übrige Seiten anzeigte und ich das für die Geschichte auch angemessen fand und ich beim Umblättern plötzlich die Danksagung vor mir hatte. Ich fühlte mich etwas veräppelt.

Fazit: Ein Thriller mit viel Gewaltszenen und wenig Charakter. Ich bin sehr enttäuscht und kann dieser Geschichte nur zwei von fünf Sternen geben. Denn die Idee hinter dem Thriller gefällt mir. Nur die Umsetzung ging gehörig schief. 

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