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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2018

Jahrelang entführt – wie kann man weiter Leben?

Keiner hört dein Schweigen
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Katie wurde vor acht Jahren gemeinsam mit ihrer älteren Schwester entführt. Plötzlich steht sie als 17-jährige in einem Krankenhaus. Nicht fähig, zu sprechen. Von ihrer Schwester keine Spur. Kein Hinweis ...

Katie wurde vor acht Jahren gemeinsam mit ihrer älteren Schwester entführt. Plötzlich steht sie als 17-jährige in einem Krankenhaus. Nicht fähig, zu sprechen. Von ihrer Schwester keine Spur. Kein Hinweis auf die Täter. Ist die Gefahr gebannt? Kann sie ins Leben finden? Alle versuchen sie zum Sprechen zu bewegen. Alle scheitern. Dann kommt die Profilerin Andrea. Zu ihr fasst Katie langsam Vertrauen. Langsam gibt es immer mehr Informationen. Katie genießt es, bei Andrea und deren Familie zu sein. Doch was passiert, wenn sie gefunden wird?

„Keiner hört dein Schweigen“ ist der sechste Band über die Profilerin Andrea Thornton. Problemlos ist dieses Buch auch ohne Kenntnisse der vorherinen Bände zu lesen. Dania Dicken schafft es eine perfekte Spannung aufzubauen, so dass man den Reader gar nicht an die Seite legen möchte. Sie erzählt sehr realistisch, die Probleme von Katie sich jetzt wieder zurechtzufinden, ihre Ängste, ihre Träume, ihre Erfahrungen. Es ist definitiv kein Thriller für Leute, die es lieber beschaulicher möchten. Das Buch ist hart und emotional zu gleich.

Ein Thriller der Meisterklasse!

Veröffentlicht am 11.07.2018

Leistungsdruck, Konkurrenz, Mord

Tod nach Schulschluss
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Das Internat Lemberg ist der reinste Eliteschuppen. Die Kinder werden gedrillt, Probleme dürfen hier nicht existieren. Doch was ist, wenn doch nicht alles in Ordnung ist? Eines Tages werden die Ermittler ...

Das Internat Lemberg ist der reinste Eliteschuppen. Die Kinder werden gedrillt, Probleme dürfen hier nicht existieren. Doch was ist, wenn doch nicht alles in Ordnung ist? Eines Tages werden die Ermittler Charlotte Schneidmann und Peter Käfer hin gerufen. Ein Schüler wurde Tod gefunden. In einem mittelalterlichen Folterinstrument, der eisernen Jungfrau. War es ein Unfall oder ein Mord? Die anderen Schüler und die Lehrer wirken sehr gleichgültig, als würde es sie gar nichts angehen. Schneidmann und Käfer stehen vor einem Rätsel.
„Tod nach Schulschluss“ ist der dritte Teil rund um die Münsteraner Ermittler. Dennoch ist dieser Band ohne Vorkenntnis der anderen Bücher lesbar. Christine Drews schreibt spannend und einfühlsam. Dennoch wundert man sich manchmal über das Verhalten der Schülerinnen und Schüler. Man erwartet eigentlich dass sie in dem Alter, in dem sie sein sollen, etwas klüger sind. Ansonsten sind die Protagonisten sehr gut beschrieben. Auch persönlich Aspekte der Ermittler werden immer wieder aufgegriffen und geschickt mit in die Handlung eingeflochten.
Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 13.06.2018

Australien trifft Hamburg

Die Schlingen der Schuld
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Detective Inspector Daniel Clement ist um nach der Trennung von seiner Frau seiner Tochter nahe sein zu können wieder in die alte Heimat Broome, mitten ins australische Outback, gezogen. Das Team ist noch ...

Detective Inspector Daniel Clement ist um nach der Trennung von seiner Frau seiner Tochter nahe sein zu können wieder in die alte Heimat Broome, mitten ins australische Outback, gezogen. Das Team ist noch dabei, sich einzuspielen, da sind sie plötzlich mit einem Mord konfrontiert. Der in Australien lebende Deutsche Dieter Schäfer wird Tod in einem See, fernab von Städten aufgefunden. Warum wurde ihm nach dem Mord aber ein frisches Shirt angezogen? Und wer könnte ein Interesse daran haben, Schäfer Tod zu sehen? Lange laufen die Ermittlungen ins Leere. Doch langsam kommen Clement und sein Team dem Täter durch Einblicke in Schäfers Vergangenheit immer näher.
Der Fall lädt immer wieder dazu ein, als Leser munter zu spekulieren. Wo sind die Zusammenhänge? Sind es australische Gangs? Spielen Drogen eine Rolle? Warum ist die Deutsche Meisterschaft des HSVs in den 70ern so wichtig? Das Setting in Australien ist sehr gelungen. Der Leser bekommt Einblicke in die Schwierigkeiten von Ermittlungen fernab von schnellen Handlungsmöglichkeiten und die Abhängigkeit vom Wetter. Doch so toll die Szenen aufgebaut sind und so interessant der Fall eigentlich ist, ließ sich das Buch durch langatmige private Erzählstränge und die träge Entwicklung des Falles lesen. Zeitweise bin ich mit dem Buch überhaupt nicht weiter gekommen, erst zum Ende hin wurde es besser. Das Cover ist hervorragend mit dem australischen Setting abgestimmt, auch der Hauptprotagonist ist sehr gut mit Ecken und Kanten gestaltet, wobei sein ewiges Hängen an der Vergangenheit manchmal doch sehr anstrengend wurde.
„Die Schlingen der Schuld“ könnte ein Auftakt zu einer Reihe rund um DI Clement sein, ist aber leider nicht so gelungen wie ich es nach der Leseprobe erhofft hatte. Doch schlecht ist das Buch trotz allem nicht und es wird garantiert Liebhaber finden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Charaktere
  • Geschichte
Veröffentlicht am 11.05.2018

Eine bittere digitale Zukunftswelt

QualityLand
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Qualtiyland ist das Land, in dem alles durch Algorithmen vorgegeben ist. In dem die Autos einen von alleine durch die Gegend kutschieren, in dem jeder ein Level hat durch das einem verschiedene Optionen ...

Qualtiyland ist das Land, in dem alles durch Algorithmen vorgegeben ist. In dem die Autos einen von alleine durch die Gegend kutschieren, in dem jeder ein Level hat durch das einem verschiedene Optionen offen stehen, in dem man Produkte, die man vermeintlich möchte automatisch zugeschickt bekommt und in dem man keine schweren Entscheidungen treffen muss. Denn die einzige Antwortoption, die man erhält ist „OK“. Doch was passiert wenn jemand merkt, dass das System doch nicht so rund läuft, wie alle es vorgaukeln? Der Maschinenverschrotter Peter Arbeitsloser wundert sich immer mehr. Denn bei ihm landen die Maschinen, die wegen verschiedener Probleme ausrangiert werden. Und diese Probleme dürfte es eigentlich nicht geben: Drohnen mit Flugangst, Kampfroboter mit posttraumatischer Belastungsstörung, Sexandroiden die unter Erektionsproblemen leiden… Die Frau, die ihm als perfekt für ihn vorgeschlagen wird, passt nicht wirklich. Und die Produkte, die er von The Shop bekommt, sind auch nicht die, die er wirklich möchte. Doch eine Reklamation ist gar nicht so einfach. Denn das System macht keine Fehler.
Marc-Uwe Kling hat mit Qualitiyland eine Dystopie gezaubert, die in der digitalen Welt spielt. Er hat die aktuellen Entwicklungen perfekt in eine dunkle Zukunft verpackt und satirisch aufgearbeitet. Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen. Manchmal lacht man, manchmal bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Am Anfang braucht man ein paar Seiten, um sich in dieser Welt zurecht zu finden, doch durch die Erklärungen gelingt dies sehr schnell. Diese digitale Zukunft die hier aufgebaut wurde ist beängstigend und verstörend. Aber in diversen Fällen gar nicht so unwahrscheinlich. Parallelen zur Realtität sind auf jeden Fall zu finden. Und genau das macht es so erschreckend. Denn möchte man wirklich in so einer Welt leben? Kling hat sehr gut recherchiert und agiert wie auch schon in seinen Känguru-Chroniken sehr geschickt und baut alles sehr vielschichtig auf.
Das Buch gibt es in einer Hellen und einer Dunklen Edition. Dabei ist die Geschichte an sich gleich, nur die Anzeigen unterscheiden sich. Da man die sich aber auch online anschauen kann, ist es nicht nötig, sich beide Editionen zu kaufen. Das Cover an sich ist schlicht gehalten und passt genau dadurch zu den eintönigen Entscheidungen, die die Charaktere in Qualityland haben. Denn bunt ist das nicht.
Das Buch ist absolut lesenswert und sehr erschreckend. Denn diese Zukunftsvision ist alles andere als erstrebenswert.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Schöne Lektüre für zwischendurch

Ran an den Vampir
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Immer mehr Unsterbliche verschwinden spurlos. Wo sind sie hin? Der Rat weiß nicht richtig weiter. Sie haben zwar eine Ahnung, wer sie hat, doch sie können nichts nachweisen. Da lässt sich Domitian als ...

Immer mehr Unsterbliche verschwinden spurlos. Wo sind sie hin? Der Rat weiß nicht richtig weiter. Sie haben zwar eine Ahnung, wer sie hat, doch sie können nichts nachweisen. Da lässt sich Domitian als Koch anheuern. Und verschwindet ebenfalls. Auch seine Lebensgefährtin Sarita, die noch nichts von ihrem Glück weiß, gerät in die Fänge des Entführers. Wie können sie entkommen? Was ist das Ziel des Entführers? Leben die anderen noch?
Eine Spur Wahnsinn gepaart mit viel Liebe und etwas Krimi erwartet die Leser des 25. Bandes der Argeneau-Reihe von Lynsay Sands. Die Bände sind alle in sich abgeschlossen, daher wird keine Kenntnis der Vorgänger benötigt. Lynsay Sands schreibt gewohnt locker leicht, das Buch lässt sich sehr gut lesen und war innerhalb eines Tages beendet. Perfekt für kurzweilige Stunden zwischendurch, ein Buch bei dem man seinen Kopf nicht anschalten muss sondern sich einfach fallen lassen kann!