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Veröffentlicht am 02.06.2023

Eine Hochzeitsnacht mit Folgen

Akte Nordsee - Der Teufelshof
3

Mit "Der Teufelshof" ist Eva Almstädt die Fortsetzung der Akte Nordsee-Reihe mehr als nur gelungen. Ich bin bekennender Fan der Autorin und habe sowohl die Pia Korittki- als auch die Akte Nordsee-Reihe ...

Mit "Der Teufelshof" ist Eva Almstädt die Fortsetzung der Akte Nordsee-Reihe mehr als nur gelungen. Ich bin bekennender Fan der Autorin und habe sowohl die Pia Korittki- als auch die Akte Nordsee-Reihe fest in meine Lesewelt integriert.

In diesem wundervollen Krimitreffen wir Fentje und Niklas wieder und was soll ich sagen: Die beiden passen doch wie der Deckel auf den Topf!

Aber beginnen wir mit dem Klappentext: "Anwältin Fentje Jacobsen ist auf die Hochzeit ihres Freundes aus Kindertagen eingeladen. Als eine Nachbarin am nächsten Morgen das frisch vermählte Paar auf dem Hof der Familie aufsuchen will, findet sie die Eltern des Bräutigams ermordet, den Sohn schwer verletzt vor. Nur die Schwiegertochter konnte sich retten.

War es ein Überfall oder ein Familiendrama? Als die Polizei Letzteres vermutet, will Fentje die Unschuld ihres Freundes beweisen. Dabei trifft sie auf den Journalisten Niklas John, der im Interesse der überlebenden Ehefrau ganz eigene Ziele verfolgt.

Dieses Mal werden sie bestimmt nicht gemeinsam ermitteln. Aber dann bricht ein Feuer aus ..."

Der Krimi startet mitten im Geschehen, was ich sehr mochte. Nach und nach kamen dann die einzelnen Personen und Situationen hinzu, sodass ich mich gut durch den Roman geführt gefühlt habe. Es ist kein klassischer Ermittlungskrimi, in dem die Ermittler:innen im Vordergrund stehen. Hier werden eine Rechtsanwältin und ein Journalist selbst zu Ermittler:innen und gehen manches Mal ein ziemlich großes Wagnis ein.
Ich hoffe ja sehr darauf, dass sich die beiden vielleicht noch ein bisschen mehr annähern. Und ganz vielleicht werden die beiden in einer weiteren Fortsetzung noch enger zusammenarbeiten...und dann entwickelt sich da vielleicht was - hach, ich könnte ewig so weitermachen.
Der Fall war ebenfalls sehr spannend. Nicht, dass hier der Eindruck entsteht, ich würde mich nur auf die zwischenmenschlichen Beziehungen fokussieren. Mir hat es gut gefallen, dass die Nachforschungen so sehr im Vordergrund standen, dass man sich wirklich mit eindenken konnte. Ich habe beim Lesen viel spekuliert und das macht für mich einen guten Krimi aus!
Für mich war der Krimi spannend aufgebaut und die Lösung - puh, da wäre ich nie drauf gekommen! Richtig gut gemacht. Der Schreibstil ist gewohnt angenehm und flüssig, sodass ich dem Roman problemlos folgen konnte.

Ich empfehle diesen Krimi sehr und freue mich schon auf Band 3.

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Veröffentlicht am 06.04.2023

Wundervolles Krimi-Erlebnis

Ostseenebel
1

Als in dem beschaulichen Örtchen Stüvensee an der Ostsee eine Leiche entdeckt wird, ist erstmal niemand so richtig traurig um den Toten. Der Bürgermeister war nicht bei allen beliebt, sodass sein Tod zwar ...

Als in dem beschaulichen Örtchen Stüvensee an der Ostsee eine Leiche entdeckt wird, ist erstmal niemand so richtig traurig um den Toten. Der Bürgermeister war nicht bei allen beliebt, sodass sein Tod zwar überraschend kommt, aber auch überraschend leicht weggesteckt wird.
Doch warum musste der Bürgermeister sterben? Und wie kann es sein, dass die Leiche von einem Feriengast gefunden wird, der dann spurlos verschwindet?

Der achtzehnte Fall für Pia Korittki hat es wirklich in sich. Nachdem sie und Broders als Unterstützung für die ortsansässigen Kollegn:innen gerufen wurden, muss Pia sich erst einmal ein Bild von der aktuellen Lage machen. Die Ermittlungen gehen Hand in Hand mit den neuen Kolleg:innen auf Zeit, führen jedoch nur ganz langsam zum Ziel. Aber so kennt man es von Pia: Sie schaut sich alles ganz genau an und findet dann die Nadel im Heuhaufen, diese eine Ungereimtheit, die dann schließlich zur Lösung des Falles führt. Und ich sag's euch: Damit habe ich nun absolut nicht gerechnet!

In Pias Privatleben tut sich auch ganz viel, aber damag ich nichts vorweg nehmen, damit sich jede:r eine eigene Meinung dazu bilden kann.

Eva Almstädt versteht es, hier und da geschickt eine kleine Finte einzubauen und den/die Leser:in damit auf die falsche Fährte zu locken. Ihr Schreibstil lässt keine Wünschen offen! Ich konnte der Handlung ohne Probleme folgen und auch die verschiedenen Personen konnte ich nach kurzer Zeit problemlos den Nebenhandlungssträngen zuordnen.
Der Spannungsbogen ist wirklich grandios und mir war keine Sekunde lang langweilig - das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass ich nonstop am mit-ermitteln war.

Der Krimi ist äußerst spannend und lässt mein Krimi-Herz höher schlagen. Ich bin schon lange Fan von der Pia-Korritki-Reihe und habe jeden einzelnen Roman verschlugen - so auch diesen hier! Es besteht ganz eindeutig die Gefahr, den Roman in einem Rutsch durchzulesen - nur die Einteilung in Abschnitte während der Leserunde haben mich davon abgehalten.

Ich kann diesen Kriminalroman wärmstens empfehlen und wünsche allen Leser:innen ebenfalls ein wundervolles Krimi-Erlebnis!
Und wer ganz besonders aufmerksam liest, kommt vielleicht sogar noch vor Pia darauf, wer der oder die Täter:in ist. Also: Augen auf!

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Eine Ode an das Leben

Wir und jetzt für immer
0

Worum es in diesem Roman geht? Um den Tod. Um die Endlichkeit unseres Seins. Und um das Wissen dieser eigenen Sterblichkeit. Aber vor allem geht es um das Leben. Um unser Leben im Jetzt und Hier. Und darum, ...

Worum es in diesem Roman geht? Um den Tod. Um die Endlichkeit unseres Seins. Und um das Wissen dieser eigenen Sterblichkeit. Aber vor allem geht es um das Leben. Um unser Leben im Jetzt und Hier. Und darum, was wir aus unserem Leben machen (wollen).

Um nicht zu viel vom Inhalt vorweg zu nehmen, füge ich an dieser Stelle einfach mal den Klappentext ein:
Marie hat ein besonderes Talent: Sie organisiert Trauerfeiern, die trösten. Dabei hat sie selbst mit ihren jungen Jahren genug Tod und Trauer erlebt. Dann stürzt Ben buchstäblich in ihr Leben, mit dem Fallschirm in ihren Vorgarten. Auf seinem erfolgreichen Blog "Mein bester letzter Tag" lässt er seine Follower an einer ganz besonderen Challenge teilhaben: Ein Jahr lang lebt er jeden Tag, als wäre es sein letzter. Ben gelingt es, Marie aus ihrem Schneckenhaus zu locken - bis sie den wahren Grund für seinen Blog erfährt ... Aber wie kann sie einen Menschen lieben, vom dem sie weiß, dass er sie erneut verletzen wird?

Puh, also ich bin mir gar nicht sicher, wie ich diese Rezension am besten ohne Spoiler schreibe. Ich fange einfach mal ganz simpel mit dem Cover an - das haben wir schließlich alle schon gesehen. Mir gefällt das Cover sehr, dieser Türkis-Ton in Kombination mit den roten Blüten hat bei mir sofort ein Wohlfühl-Gefühl ausgelöst, das ich auch mit ganz viel Wärme, Liebe und Glücklich-Sein verbunden habe. Diese Emotionen (und noch ein paar mehr) habe ich im Laufe des Lesens alle empfunden und finde somit meinen Eindruck des Covers bestätigt.

Den Erzählstil der Autorin habe ich als sehr angenehm empfunden. Er ist schön flüssig und lässt sich leicht lesen. Ich persönlich finde das ganz besonders bemerkenswert, da es doch um so schwere Themen wie Tod und Trauer geht. Aber es geht ja auch irgendwie um das Leben und das Leben darf leicht sein - genau wie der Schreibstil. Auch hier finde ich die Symbiose perfekt gelungen.

Die Charaktere sind der Wahnsinn. Marie, die vielleicht ein klein wenig zu gut für diese Welt, und Ben, der erst noch erkennen muss, wie gut diese Welt ist, sind wunderbare Protagonisten. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein - und sind doch teilweise so gleich.
Herr Gruber und seine Tante sind auch ein klein wenig speziell, aber ihr werdet beide mögen, versprochen! An Irmi Edel kann man sich schon mal die Zähne ausbeißen und man bekommt auch ungebeten Ratschläge - aber wenn sie jemanden in ihr Herz geschlossen hat, lässt sie nicht mehr los.

Wer einen gelungenen Liebesroman mit etwas mehr Tiefe und Ernsthaftigkeit sucht, wird hier bestens beraten sein. Denn obwohl es hier um den Tod und um Trauer geht, geht es doch auch in erster Linie um das Leben. Um das Leben, welches wir leben (dürfen) und welches tatsächlich endlich ist. Es ist eine lebensbejahende Erfahrung, diesen Roman zu lesen und ich kann es wirklich jeder und jedem empfehlen.
Irmi Edel, ihr wisst, die schrullige Tante, sagt in dem Buch auf Seite 240:
„Wissen Sie, man muss das Ganze vom Ende her betrachten. Wenn man am Ende zurückschaut und sagen kann, es war gut so, dann hat man alles richtig gemacht. Und ich finde, daran sollte man sich jeden Tag erinnern: dass man irgendwann zurückschauen wird, ganz gleich, wann. Wenn man seine Entscheidungen danach trifft, dann ist man auch einem guten Weg, denke ich.“
Und ich denke, dass ich euch mit diesem Zitat nun erlöse und hier aufhöre, diesen Roman weiter zu loben.

Lest ihn! (Tut es wirklich, vertraut mir.)

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Veröffentlicht am 13.04.2019

Von vielen Verdächtigen und einem eiskalten Mörder

Ostseeangst
0

In Pia Korittkis 14. Fall geht es spannungsmäßig heiß her. Die Autorin hat einen wundervollen Schreibstil, durch den der Leser schnell in der Geschichte gefangen ist. Durch die vielen Personen und die ...

In Pia Korittkis 14. Fall geht es spannungsmäßig heiß her. Die Autorin hat einen wundervollen Schreibstil, durch den der Leser schnell in der Geschichte gefangen ist. Durch die vielen Personen und die unterschiedlichen Beschreibungen, können fast alle Personen zu Verdächtigen werden.
Ich finde es klasse, dass man zu Beginn so gar keine Ahnung hat, wer der Täter sein könnte und viel rätselt.
Durch die Verstrickung vieler einzelnen Fäden schafft die Autorin es dennoch am Ende ein klares Bild zu erstellen.

Mir hat dieser Kriminalroman sehr gut gefallen. Er war spannend, persönlich, rätselhaft und einfach Eva Almstädt. Ostseeangst ist eine wirkliche Leseempfehlung für alle, die gute Krimis lieben.

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  • Erzählstil
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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 31.10.2018

Mein Jahreshighlight

Ein Tag im Dezember
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Laurie und Jack verlieben sich in nur einem einzigen Augenblick an einem Tag im Dezember. Das tragische ist, dass sie sich danach erstmal nicht wiedersehen.
Laurie gibt nicht auf und sucht ihre große ...

Laurie und Jack verlieben sich in nur einem einzigen Augenblick an einem Tag im Dezember. Das tragische ist, dass sie sich danach erstmal nicht wiedersehen.
Laurie gibt nicht auf und sucht ihre große Liebe in ganz London und plötzlich steht sie wieder vor ihm...

Ohne noch mehr vom Inhalt zu verraten, das tut ja der Klappentext auch schon, möchte ich jetzt meine Meinung zu diesem Buch kundtun.

Mich hat der Roman einfach umgehauen. Ich habe ihn wirklich innerhalb weniger Stunden verschlungen und bin immer noch wie verzaubert.
Der Schreibstil von Josie Silver ist super angenehm und ich konnte mich sofort in die Geschichte einfühlen. Dass man mal aus der Sicht von Laurie, mal aus der Sicht von Jack liest, gefällt mir auch sehr gut. So hat man immer einen perfekten Einblick in die Gefühlswelt der beiden.
Der Roman ist erfrischenderweise nicht kitschig und hat mich damit überzeugt. Die Protagonisten sind sehr realitätsnah und auch das Setting stimmt. Es geht um Liebe und Liebe ist nicht immer rosig, was Josie Silver hier fantastisch vermittelt.

Als ich mir dieses Buch gekauft habe, habe ich eine Liebesgeschichte erwartet, die mich in ihren Bann zieht - ich wurde nicht enttäuscht.

Dieser Roman ist definitiv mein Jahreshighlight und eine absolute Kaufempfehlung.