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Veröffentlicht am 10.10.2023

Weihnachtlicher Liebesroman

Weihnachtszauber und Hundepfoten
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Um ihren Sohn und sich selbst zu schützen, hat Melissa ihren gewalttätigen Mann verlassen und ist mittlerweile von ihm geschieden. Obwohl ein Kontaktverbot besteht, lebt Melissa in ständiger Angst. Als ...

Um ihren Sohn und sich selbst zu schützen, hat Melissa ihren gewalttätigen Mann verlassen und ist mittlerweile von ihm geschieden. Obwohl ein Kontaktverbot besteht, lebt Melissa in ständiger Angst. Als sie den Sicherheitsexperten Lennart kennenlernt, geht sie instinktiv auf Abstand. Denn Melissa will nie wieder von einem Mann abhängig sein. Doch Lennart scheint ganz anders zu sein als Melissas Ex-Mann. Lennart und seiner jungen Boxerhündin Sissy gelingt es sogar, das Vertrauen von Melissas Sohn Andy zu gewinnen. Melissa weiß jedoch nicht, ob sie sich jemals wieder auf einen Mann einlassen kann. Als sie dann noch von ihrer Vergangenheit eingeholt wird, droht Weihnachten im Chaos zu versinken....

Im Zentrum des diesjährigen Weihnachtsromans von Petra Schier stehen die junge Boxerhündin Sissy, ihr Herrchen Lennart, die geschiedene und alleinerziehende Melissa und deren kleiner Sohn Andy. Auch dieses Mal trägt sich die Handlung in dem kleinen fiktiven Städtchen im Rheinland zu, das man schon durch die vorherigen Weihnachtsromane kennt. Da die Handlungen in sich abgeschlossen sind, ist es nicht notwendig, die Reihenfolge einzuhalten. Jede Geschichte kann unabhängig von den anderen gelesen werden. Wenn man bereits Weihnachtsromane der Autorin gelesen hat, darf man sich allerdings über ein Wiedersehen mit bekannten Charakteren freuen.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dabei darf man sogar Santa Claus, seiner Frau, den Elfen und den lebkuchensüchtigen Rentieren über die Schulter schauen. Da Melissas Sohn Andy dem Weihnachtsmann einen ganz besonderen Wunsch übermittelt hat, geraten Santa und seine Crew ganz schön ins Rotieren. Dieses Mal haben sie mit Schwierigkeiten zu kämpfen, bei denen nicht mal die quirlige Boxerhündin Sissy helfen kann.

Petra Schier gelingt es wieder hervorragend, eine ganz besondere Atmosphäre zu erschaffen, in der man sich sofort wohlfühlt. Die Charaktere wirken lebendig, wodurch man mit ihnen mitfühlen und sich ganz auf die Ereignisse einlassen kann. In diesem Jahr muss Santa alle Register ziehen, da Melissa in ihrer Vergangenheit einiges durchmachen musste, noch immer unter den Nachwirkungen leidet und außerdem erneut damit konfrontiert wird. Der Autorin gelingt es, diese Szenen einfühlsam zu vermitteln. Ebenso wie die Gefühle, die schon bald zwischen den beiden Hauptprotagonisten aufkeimen. Dennoch kommt auch der Humor nicht zu kurz, denn die quirlige Boxerhündin Sissy lockert die einfühlsam erzählte Handlung auf. Die weihnachtliche Hintergrundkulisse sorgt für festliche Stimmung, wodurch sich dieser Roman quasi von selbst liest.

Ein wundervoller Weihnachtsroman, der durch eine glaubhafte Liebesgeschichte, lebendige Charaktere und die quirlige Sissy auf ganzer Linie überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 07.10.2023

Weihnachtlicher Krimi

Mord im Christmas Express
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Am Abend vor Weihnachten stürzt Schneefall den Zugverkehr ins Chaos. Die pensionierte Polizeibeamtin Roz muss unbedingt von London ins schottische Fort William reisen, da ihre Tochter in den Wehen liegt. ...

Am Abend vor Weihnachten stürzt Schneefall den Zugverkehr ins Chaos. Die pensionierte Polizeibeamtin Roz muss unbedingt von London ins schottische Fort William reisen, da ihre Tochter in den Wehen liegt. Roz hat Glück, denn sie erreicht den Christmas Express, der die Fahrt durchs verschneite Land wagt. 18 Passagiere haben die Hoffnung, es mit dem Zug noch rechtzeitig zum Weihnachtsfest zu ihren Lieben zu schaffen. Keiner ahnt, dass sich unter den Reisenden ein Mörder befindet, der nur auf den richtigen Zeitpunkt wartet, um zuzuschlagen. Als eine Leiche gefunden wird, beginnt Roz zu ermitteln. Doch wem kann sie vertrauen?

Dieser Krimi startet mit einem spannenden Prolog. Hier beobachtet man die Influencerin Meg, die offenbar sehr aufgewühlt ist und enthüllende Infos über ihre toxische Beziehung mit ihren Fans teilen will. Doch bevor es dazu kommt, wird sie abrupt unterbrochen. Diese Einführung weckt sofort das Interesse.

Im aktuellen Geschehen lernt man zunächst die pensionierte Polizistin Roz kennen, die gestresst versucht, ihren Zug zu erreichen. Durch ihre Beobachtungen werden nach und nach die Mitreisenden eingeführt. Anfangs sollte man deshalb konzentriert lesen, um die Protagonisten und ihre Beziehungen untereinander zuordnen zu können. Die Autorin beschreibt die Charaktere lebhaft, wodurch man alle mühelos vor Augen hat. Dabei entwickelt man spontane Sympathien oder Abneigungen. Der Handlungsort in diesem Krimi ist der Christmas Express. Durch die detaillierten Beschreibungen kann man sich den Zug ebenfalls von Anfang an vorstellen. Dadurch kann man sich zurücklehnen und gespannt warten, wie sich die Dinge entwickeln werden. Im Gegensatz zu den Passagieren weiß man, dass nicht alle Protagonisten den Zielort lebend erreichen werden.

Deshalb beobachtet man interessiert, wie sich die Charaktere verhalten, besonders, als es zu ersten Unstimmigkeiten zwischen ihnen kommt. Einen großen Teil der Handlung nimmt allerdings auch das Privatleben von Roz ein, denn bei der Geburt der Enkelin kommt es zu Komplikationen und außerdem hat Roz mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen. Obwohl auch diese Passagen durchaus interessant sind und dafür sorgen, dass Roz authentisch wirkt, bremsen sie zuweilen den Lesefluss und die Spannung etwas aus. Die Szenen, die sich im Zug zutragen, sind deutlich mitreißender. Gemeinsam mit Roz versucht man dem Täter auf die Schliche zu kommen, doch das ist gar nicht so einfach, da es zu einigen Überraschungen kommt. Durch wechselnde Perspektiven bleibt die Handlung abwechslungsreich. Das Ganze gipfelt in einem spannenden Finale.

Ein spannender Krimi, der durch eine gelungene Hintergrundkulisse und lebendige Charaktere überzeugt.

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Spannender Provence-Krimi

Unheilvolle Provence
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Gegen Mitternacht wütet ein Feuer in einem Weinstock. Da Albin Leclercs Freund Matteo Anteile daran erworben hat, lässt der pensionierte Polizist es sich nicht nehmen, den Brandort aufzusuchen. Castel ...

Gegen Mitternacht wütet ein Feuer in einem Weinstock. Da Albin Leclercs Freund Matteo Anteile daran erworben hat, lässt der pensionierte Polizist es sich nicht nehmen, den Brandort aufzusuchen. Castel und Theroux sind ebenfalls vor Ort, um den Schaden zu begutachten und die Brandursache zu ermitteln. Die beiden sind von Leclercs Auftauchen wenig begeistert. Doch dann wird zwischen den Reben die verbrannte Leiche eines Mannes gefunden. Castel und Theroux nehmen sofort die Ermittlungen auf, doch der Fall ist mehr als rätselhaft. Die Spurensuche gestaltet sich äußerst schwierig, zumal es schon bald einen weiteren Toten gibt. Albin Leclerc beginnt ebenfalls Nachforschungen anzustellen. Er sucht nach Verbindungen zwischen den Toten und stößt dabei auf Hinweise, die auf ein altes, verschollenes Buch deuten....

"Unheilvolle Provence" ist bereits der neunte Fall, in den sich der pensionierte Ermittler Albin Leclerc aus dem Ruhestand heraus einmischt. Auch dieses Mal wird er dabei von seinem Mops Tyson unterstützt. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann mühelos folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Reihe gelesen hat. Wenn man allerdings an der privaten und beruflichen Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, sollte man die Reihenfolge einhalten. So kann man auch besser nachvollziehen, warum Castel und Theroux von Leclercs ständigen Einmischungen so genervt sind.

Dieses Mal startet der Fall mit einem Rückblick in das Jahr 1142. Hier beobachtet man, wie ein geheimnisvolles Buch, das offenbar niemand lesen darf, da eine große Gefahr vom Inhalt ausgeht, verschifft werden soll. Die aktuelle Handlung startet damit, dass man die Ereignisse beobachtet, die zum Brand im Weinstock führen. Da hier nicht zu viel verraten wird und die Atmosphäre bedrohlich und geheimnisvoll wirkt, ist man sofort mitten im Geschehen.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet teilweise schmunzelnd, wie Leclerc sich immer weiter in die Ermittlungen drängt. Dabei scheint schnell klar zu werden, dass seine Nachforschungen erfolgreicher sind, als die von Castel und Theroux. Denn die beiden treten ziemlich auf der Stelle. Leclerc und Mops Tyson tragen viele kleine Puzzleteilchen zusammen, die aber erst kein stimmiges Bild ergeben. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen, um den Drahtzieher der Morde auszumachen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn der Autor legt verschiedene Spuren aus, denen man bereitwillig folgt. Dabei kommt es zu überraschenden Wendungen. Die früh aufgebaute Spannung kann sich im Verlauf der Ereignisse stetig steigern und gipfelt in einem atemberaubenden Finale.

Pierre Lagrange versteht es auch in diesem Teil der Reihe wieder hervorragend, Handlungsorte und Charaktere so zu beschreiben, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein. Die privaten und beruflichen Nebenhandlungen fügen sich harmonisch ins Geschehen ein und drängen sich nicht zu sehr in den Vordergrund. Dieses Mal sorgt außerdem Mops Tyson bei seinem Chef für zusätzliche Aufregung. Fans der Reihe dürften die Zwiegespräche der beiden genießen. Obwohl der Fall durchgehend interessant und spannend ist, wirken die Einschübe in die Vergangenheit, in denen man mehr über die Geschichte des geheimnisvollen Buchs erfährt, zuweilen etwas ausufernd und lassen dadurch die Spannung ein wenig abflachen. Am Ende verknüpfen sich die unterschiedlichen Stränge allerdings schlüssig.

Ein rätselhafter Fall für Albin Leclerc, der zuweilen zwar etwas ausufernd erzählt wird, aber dennoch spannend ist.

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Spannende Fortsetzung der Reihe

Taubenschlag
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Da die Zusammenarbeit zwischen der dänischen Polizistin Lykke Teit und dem deutschen Ermittler Rudi Lehmann bei ihrem ersten Fall so erfolgreich verlaufen ist, beschließt man, die länderübergreifende Polizeiarbeit ...

Da die Zusammenarbeit zwischen der dänischen Polizistin Lykke Teit und dem deutschen Ermittler Rudi Lehmann bei ihrem ersten Fall so erfolgreich verlaufen ist, beschließt man, die länderübergreifende Polizeiarbeit zu intensivieren und bittet Lykke darum, dieses Mal nach Flensburg zu reisen, um Rudi bei aktuellen Ermittlungen zu unterstützen. Rudi hat es offenbar mit einem Täter zu tun, der alte Menschen in ihrem Haus aufsucht, sie in einem Sessel fesselt, um sie schließlich zu ermorden. Ihre Leichen lässt er mit einer toten Taube zurück. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn der Killer könnte schon sein nächstes Opfer im Visier haben...

"Taubenschlag" ist nach "Gezeitenmord" der zweite Fall für Lykke Teit und Rudi Lehmann. Man kann den aktuellen Ermittlungen sicher auch dann folgen, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat. Allerdings sind Lykke und Rudi ein ganz besonders sympathisches Gespann, deshalb lohnt es sich definitiv, zuerst ihr Kennenlernen in "Gezeitenmord" zu beobachten. 

Der erneute Einstieg in die Reihe gelingt mühelos, denn Dennis Jürgensen versteht es wieder hervorragend, bereits zu Beginn Interesse am Fall zu wecken. Dabei schildert er Handlungsorte und Protagonisten so glaubhaft und detailliert, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein. 

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Dadurch hat man mehr Wissen als die Ermittler, dennoch wird nicht zu viel verraten, wodurch die früh aufgebaute Spannung durchgehend gehalten werden kann. Der Fall ist nicht so leicht zu durchschauen und verlangt dem Ermittlerduo Teit/Lehmann einiges ab. Die Spurensuche wirkt authentisch. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen und gerät deshalb früh in den Sog der Ereignisse. 

Das dänisch/deutsche Ermittlerduo wirkt auch in diesem Band sehr sympathisch. Der Umgang der beiden wirkt erfrischend harmonisch und der Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz. Auch wenn Rudi sich in diesem Band seiner Vergangenheit stellen muss, steht Lykke ihm zur Seite. Haupt- und Nebenhandlungen ergänzen sich bei dieser Reihe perfekt. Die Nebenstränge sorgen dafür, dass die Hauptprotagonisten lebendig wirken, drängen aber die eigentlichen Ermittlungen nicht in den Hintergrund. Zum Ende hin laufen die Handlungsfäden schlüssig zusammen und gipfeln in einem spannenden Finale. 

Ein Krimi, der durch authentische Ermittlungen und ein sympathisches Team überzeugt. 

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Spannender Auftakt!

Glutspur
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Die ehemalige Polizistin Liv Jensen hat sich als Privatdetektivin in Kopenhagen selbstständig gemacht. Ein ehemaliger Kollege bittet sie darum, sich einen alten, bisher ungelösten Fall anzusehen, um neue ...

Die ehemalige Polizistin Liv Jensen hat sich als Privatdetektivin in Kopenhagen selbstständig gemacht. Ein ehemaliger Kollege bittet sie darum, sich einen alten, bisher ungelösten Fall anzusehen, um neue Ansätze zu finden. Zur gleichen Zeit versucht die Krisenpsychologin Hannah Leon den Selbstmord ihres Bruders zu verarbeiten, währenddessen Automechaniker Nima unter Mordverdacht gerät...

"Glutspur" ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe, in der Liv Jensen ermittelt. Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Abwechselnd stehen Liv Jensen, Hannah Leon und Nima Ansari im Zentrum der Ereignisse. Außerdem gibt es immer wieder Rückblicke in die 1940er Jahre. Hier beobachtet man, wie sich die Lage jüdischer Dänen immer weiter zuspitzt, bis sie sich dazu entschließen, das Land zu verlassen. 

Zunächst verlaufen die Handlungsstränge parallel zueinander. Man ahnt nicht, wie sich die unterschiedlichen Perspektiven verknüpfen könnten. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Die Protagonisten werden gekonnt eingeführt, wodurch man alle Charaktere vor Augen hat und problemlos zuordnen kann. Trotz der unterschiedlichen Blickwinkel, fällt es leicht, die Übersicht zu behalten. 

Livs Ermittlungen wirken authentisch. Man beobachtet gespannt, die Spuren, die sie zusammenträgt und wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Doch der Fall ist nicht so leicht zu durchschauen. Man weiß nicht, wem man glauben oder vertrauen kann. Das macht einen großen Reiz der Handlung aus, denn so gerät man früh in den Sog der Ermittlungen. Haupt- und Nebenhandlungen ergänzen sich perfekt. Man erfährt einiges über die Protagonisten, hat aber keinen Moment das Gefühl, dass sich die Kriminalhandlung in Nebensächlichkeiten verliert. Im Gegenteil, denn die Charaktere wirken so nahbarer. Man fiebert mit ihnen mit und verfolgt gespannt das Geschehen. Zum Ende hin laufen alle Handlungsfäden schlüssig zusammen und gipfeln in einem hochspannenden Finale. 

Ein spannender Auftakt, bei dem man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. 

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