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Veröffentlicht am 07.10.2021

Mitreißender Reihenauftakt

Dallmayr. Der Traum vom schönen Leben
1

Anton und Therese Randlkofer führen mit großem Erfolg den Feinkostladen Dallmayr. Ein erlesenes Angebot und eine hohe Qualität der Waren, sorgen dafür, dass sich die wohlhabenden Kunden die Klinke in die ...

Anton und Therese Randlkofer führen mit großem Erfolg den Feinkostladen Dallmayr. Ein erlesenes Angebot und eine hohe Qualität der Waren, sorgen dafür, dass sich die wohlhabenden Kunden die Klinke in die Hand geben. Das Ehepaar Randlkofer denkt daran, die Ladenfläche und das Sortiment noch zu erweitern. Doch dann erkrankt Anton schwer und stirbt schließlich unerwartet. Antons Bruder Max wittert die Chance, endlich Einfluss in die Geschäftsführung zu erlangen und beginnt gegen Therese zu intrigieren. Doch die Witwe ist fest entschlossen, Dallmayr ohne ihren Schwager zu führen...

"Der Traum vom schönen Leben" ist der erste Band der Dallmayr-Saga. Der bekannte Feinkostladen und die Familie Randlkofer stehen im Zentrum der Ereignisse. Der Einstieg in die Saga gelingt mühelos, denn die Autorin versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man alles spontan vor Augen hat. Die Atmosphäre des Feinkostladens erwacht zum Leben. Man meint beinahe, beim Lesen die exotischen Düfte wahrzunehmen und stellt sich die Köstlichkeiten vor, wobei einem das Wasser im Munde zusammenläuft. 

Die Charaktere wirken ebenfalls sehr lebendig. Deshalb fiebert man mit ihnen mit und ist gespannt, was das Schicksal für sie bereithält. Historische Begebenheiten fließen dabei so gekonnt in die Handlung ein, dass man bereits nach kurzer Zeit mitten im Geschehen ist und diesen Roman voll und ganz genießen kann. Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend, dadurch liest sich das Buch quasi von selbst. Die Ereignisse sind durchgehend interessant und wirken äußerst glaubhaft. Am Ende fällt es schwer, sich vom Haus Dallmayr und den liebgewonnenen Charakteren zu verabschieden. Die Vorfreude auf den nächsten Band wird dadurch definitiv geweckt. 


Ein gelungener Auftakt, der durch lebendige Charaktere und eine authentische Hintergrundkulisse überzeugt. 

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Spannender Thriller

Dein ist die Lüge
1

Mitten in einem Schneesturm findet der amische Familienvater Adam Lengacher eine halb erfrorene, angeschossene Frau auf seinem Grundstück. Die Frau reagiert ängstlich und bedroht Adam mit einer Waffe. ...

Mitten in einem Schneesturm findet der amische Familienvater Adam Lengacher eine halb erfrorene, angeschossene Frau auf seinem Grundstück. Die Frau reagiert ängstlich und bedroht Adam mit einer Waffe. Als es ihm gelingt, die Frau etwas zu beruhigen, erfährt er, dass sie Gina Colorosa heißt. Sie bittet ihn, Kate Burkholder zu informieren. Denn vor vielen Jahren begannen beide Frauen gemeinsam ihre Karriere bei der Polizei. Doch nun ist Gina auf der Flucht und zwar vor den eigenen Kollegen. Gina behauptet, dass sie die Korruption, die unter ihren Kollegen herrscht, aufdecken wollte und dass sie deshalb aus dem Weg geräumt werden soll. Kate weiß nicht, ob sie Gina trauen kann....

"Dein ist die Lüge" ist bereits der zwölfte Fall für die sympathische Polizeichefin Kate Burkholder, die als Amische aufgewachsen ist. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, sind Vorkenntnisse aus den vorherigen Teilen nicht unbedingt nötig. Dem aktuellen Geschehen kann man auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Band aus dieser Reihe gelesen hat, da die Autorin wichtige Details aus Kates Vergangenheit in die Handlung einfließen lässt.

Dieser Fall unterscheidet sich von den Vorgängern. Dieses Mal beobachtet man Kate Burkholder nicht bei ihren Ermittlungen, da sie gemeinsam mit ihrer ehemaligen Studienfreundin im Schneesturm auf Adam Lengachers Farm festsitzt. Die Nachforschungen, was an Ginas Behauptungen dran ist, muss Kate ihrem Lebensgefährten John Tomasetti überlassen. Dennoch ist auch dieser Band durchgehend spannend. Nach und nach erfährt man mehr über Gina, ihre Vergangenheit und ihre aktuellen Behauptungen. Genau wie Kate Burkholder auch, ist man hin- und hergerissen, ob man Gina glauben und vertrauen kann. Denn beim Lesen schleicht sich langsam das Gefühl ein, dass Gina entscheidende Informationen verschweigt. Das führt dazu, dass man bereits nach kurzer Zeit in den Sog der Handlung gerät und unbedingt mehr erfahren möchte.

Die Serie um Kate Burkholder zeichnet sich dadurch aus, dass man viele Einblicke in das Leben der amischen Gemeinde bekommt. In diesem Fall sind die Einsichten fast nur auf die Farm und das Familienleben von Adam Lengacher beschränkt, da Gina und Kate bei ihm eingeschneit sind. Das ist allerdings so gelungen beschrieben, dass man sich sowohl den Schneesturm, als auch das Familienleben mühelos vorstellen kann. Man entwickelt Sympathien für die Bewohner der Farm. Da man nicht sicher sein kann, ob Ginas Kollegen sie finden und brutal in diese Idylle eindringen werden, fiebert man beim Lesen mit den Charakteren mit und spürt dabei stets eine unterschwellige Bedrohung. Die Spannung kann nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern steigert sich stetig und gipfelt schließlich in einem grandiosen Finale.

Spannende Lesestunden sind bei diesem Thriller garantiert!

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Spannender Schweden-Krimi

Spätsommermord
1

Das Jahr 1990 ist für die Freunde Simon, Alex, Bruno, Carina und Marie ein ganz besonderes Jahr. Das Jahr in dem sie ihr Abitur gemacht haben, um nun ihre Träume zu verwirklichen. Um den Abschluss des ...

Das Jahr 1990 ist für die Freunde Simon, Alex, Bruno, Carina und Marie ein ganz besonderes Jahr. Das Jahr in dem sie ihr Abitur gemacht haben, um nun ihre Träume zu verwirklichen. Um den Abschluss des Sommers und den Beginn der neuen Lebensabschnitte zu feiern, zelten sie ein letztes Mal in einem stillgelegten Steinbruch. Doch dann läuft alles aus dem Ruder, denn einer von ihnen kehrt von diesem Ausflug nicht lebend zurück. 27 Jahre später zieht die Stockholmerin Anna Vesper nach Nedanas und übernimmt die Leitung der dortigen Polizeidienststelle. Als kurz nach ihrer Ankunft die Leiche eines Mannes gefunden wird, dessen Tod von ihrem Vorgänger sofort als Selbstmord eingestuft wird, hat Anna das Gefühl, dass sie manipuliert werden soll. Denn es gibt einige Hinweise darauf, dass der Mann, dessen Leiche gefunden wurde, eine Verbindung zu den tragischen Ereignissen des Sommers 1990 hatte. Anna beginnt zu ermitteln. Doch das scheint nicht jedem zu gefallen...

Die Handlung trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. Es gibt Rückblicke in das Jahr 1990. Hier erfährt man nach und nach, was sich tatsächlich am letzten gemeinsamen Abend der Freunde zugetragen hat. Im aktuellen Zeitstrang beobachtet man Anna Vesper, die in ihrer neuen Dienststelle eher misstrauisch beäugt wird und sich keine Freunde damit macht, Fragen nach den damaligen Ereignissen zu stellen, die offenbar mit dem Tod des Mannes, der von ihrem Vorgänger als Selbstmord eingestuft wird, in Verbindung stehen. 

Der Einstieg in diesen Krimi gelingt mühelos, denn der Autor versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so lebendig zu beschreiben, dass man beinahe meint, selber vor Ort zu sein. Zwischen den Zeilen schwebt eine düstere Atmosphäre, die dafür sorgt, dass man unbedingt erfahren will, was damals wirklich geschehen ist und warum die Auswirkungen noch bis in die Gegenwart zu spüren sind. Der Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen ist gelungen. Dadurch, dass man bruchstückchenweise mit Informationen über die damaligen Ereignisse versorgt wird, ist man Anna Vesper zwar etwas voraus, aber man erfährt nie zu viel, sodass die Spannung nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern sich im Handlungsverlauf sogar steigern kann. 

Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Es ist zwar klar, dass hier etwas vertuscht werden soll, doch warum das so ist, ist nicht so leicht zu erahnen. Es kommt zu einigen Wendungen, wodurch die Handlung kaum vorhersehbar ist. Man gerät in den Sog der Ereignisse und verfolgt gebannt das Geschehen. 

Ein Schweden-Krimi, der durch eine düstere Atmosphäre und durchgehende Spannung überzeugt!

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Spannendes Comeback für Max Bischoff

Mörderfinder – Die Spur der Mädchen
1

Der Fallanalytiker Max Bischoff hat sich dazu entschlossen, seinen Dienst beim KK 11 in Düsseldorf zu quittieren und sein Wissen als Dozent an der Polizeihochschule weiterzugeben. Doch dort passt ihn eines ...

Der Fallanalytiker Max Bischoff hat sich dazu entschlossen, seinen Dienst beim KK 11 in Düsseldorf zu quittieren und sein Wissen als Dozent an der Polizeihochschule weiterzugeben. Doch dort passt ihn eines Tages der Vater von Leni Benz ab. Das Mädchen verschwand vor sechs Jahren auf dem Schulweg und wurde nie gefunden. Doch nun steht plötzlich ihr Schulranzen, der damals mit Leni verschwand, auf seinem Platz. Lenis Vater bittet Max Bischoff um Hilfe. Obwohl Max große Bedenken hat, erneut an einem Fall zu arbeiten, begibt er sich schließlich doch auf Spurensuche...

Max Bischoff dürfte Fans des Autors bereits aus der Thriller-Trilogie "Im Kopf des Mörders" bekannt sein. Mit "Mörderfinder - Die Spur der Mädchen", kehrt der begnadete Fallanalytiker, der sich wie kein anderen in die Köpfe der Täter versetzen kann, zurück. Doch bei diesem Fall ermittelt Max als Privatperson. Er selbst kann nicht auf die Informationen der Polizei zurückgreifen, obwohl sein ehemaliger Kollege Böhmer ihn, im Rahmen seiner Möglichkeiten, unterstützt. Das ist allerdings nicht so einfach, da die damaligen Ermittlungen zu Lenis Verschwinden von Bernd Menkhoff, der nicht gerade für sein charmantes Wesen bekannt ist, geleitet wurden. Auch diesen Kommissar dürften Fans bereits kennen. Und Menkhoff ist zunächst nicht gerade begeistert davon, dass Max Bischoff sich einmischt. In diesem aktuellen Thriller trifft man also auf einige bekannte Charaktere. Das verleiht der Handlung zusätzlichen Reiz.

Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos, da es der Autor wieder hervorragend versteht, sofort das Interesse am damaligen Fall zu wecken. Man fiebert vom ersten Moment an mit und versucht zu verstehen, warum der Schulranzen plötzlich wieder da ist und ob es wirklich sein kann, dass Leni nach all den Jahren zurückgekehrt ist. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Wechsel häufig an entscheidenden Stellen stattfinden, wird ein hohes Tempo aufgebaut. Man kann sich dem Sog der Ereignisse dadurch kaum entziehen. Bei diesem Fall ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Man ist deshalb hin- und hergerissen und weiß nicht so recht, wem man hier glauben oder vertrauen soll. Arno Strobel legt seine Spuren geschickt aus. Man folgt ihnen bereitwillig, um dann allerdings festzustellen, dass die Puzzleteilchen, die man mittlerweile zusammengetragen hat, kein stimmiges Bild ergeben. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen dieses Thrillers übrigens nicht sein. Denn hier wird ein äußerst sensibles Thema aufgegriffen. Auch wenn der Autor dies nicht ausschlachtet, entstehen die entsprechenden Bilder dazu unwillkürlich im Kopf. Dieser Thriller hat es wirklich in sich!

Ein spannendes Comeback für "Mörderfinder" Max Bischoff, das darauf hoffen lässt, ihn weiterhin bei seiner Jagd nach perfiden Serienmördern begleiten zu dürfen.

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Spannende Ermittlungen

Die Patientin
1

Seit vier Jahren besucht der blinde Nathaniel einmal im Monat die im Koma liegende Carole und bringt dabei immer ihren Sohn Silas, der seine Mutter noch nie wach erlebt hat, mit. Doch dieses Mal stimmt ...

Seit vier Jahren besucht der blinde Nathaniel einmal im Monat die im Koma liegende Carole und bringt dabei immer ihren Sohn Silas, der seine Mutter noch nie wach erlebt hat, mit. Doch dieses Mal stimmt etwas nicht, denn in Caroles Bett liegt eine andere Frau. Auf seine Nachfrage, was mit Carole passiert ist, erhält Nathaniel zunächst unterschiedliche Auskünfte und schließlich die Mitteilung, dass Carole gestorben ist. Doch einen Totenschein und ein Grab gibt es nicht. Da Nathaniel das alles überaus merkwürdig vorkommt, bittet er Milla Nova um ihre Hilfe...

"Die Patientin" ist nach "Blind" der zweite Band in dem die Journalistin Milla Nova ermittelt. Man kann den aktuellen Ereignissen aber auch dann problemlos folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, da die Autorin alle wichtigen Hintergrundinformationen in die Handlung einstreut. 

Der Einstieg ins Geschehen gelingt mühelos, denn das Interesse am geheimnisvollen Verschwinden von Carole wird sofort geweckt. Gemeinsam mit Nathaniel stellt man sich die Frage, was mit ihr passiert sein könnte. Leider ist der sympathische Blinde in diesem Band eher eine Randfigur. Er taucht zwar ab und wann auf, doch dieses Mal stehen Milla Nova und ihr Freund, der Ermittler Sandro Bandini, der sich mit mysteriösen Todesfällen, bei denen der Anschein erweckt werden soll, dass es sich um Selbstmorde handelt, im Zentrum des Geschehens. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Alle Stränge sind nicht nur gleichermaßen interessant, sondern entwickeln sich im Verlauf zunehmend spannender. Man verfolgt gebannt, welche unterschiedlichen Puzzleteilchen Milla und Sandro zusammentragen, hat aber zunächst keine Ahnung, wie sie zusammengehören könnten. Bei diesem Krimi wird man von Anfang an dazu angeregt, eigene Ermittlungen anzustellen. Doch zunächst scheint nichts zusammenzupassen. Dadurch gerät man früh in den Sog der Handlung und möchte unbedingt erfahren, was und wer hinter allem steckt. Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Man kann sich die Handlungsorte und die Charaktere so lebhaft vorstellen, dass man alles unmittelbar vor Augen hat und die Spannung dadurch ganz auskosten kann. 

Ein spannender Fall für Milla Nova, den man bereits nach kurzer Zeit kaum noch aus der Hand legen mag. 

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