Profilbild von KimVi

KimVi

Lesejury Star
offline

KimVi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KimVi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2021

Spannender Reihenauftakt

Leichenblume
0

Die Journalistin Heloise Kaldan erhält Briefe von Anna Kiel, einer Mörderin, die bisher nie gefasst werden konnte. Doch der Inhalt ist geheimnisvoll. Heloise weiß nicht, was Anna von ihr will und warum ...

Die Journalistin Heloise Kaldan erhält Briefe von Anna Kiel, einer Mörderin, die bisher nie gefasst werden konnte. Doch der Inhalt ist geheimnisvoll. Heloise weiß nicht, was Anna von ihr will und warum sie ihr schreibt. Um der Sache auf den Grund zu gehen, beginnt die Journalistin auf eigene Faust zu recherchieren. Sie wendet sich dabei auch an Kommissar Erik Schäfer, der den Mord, für den noch immer nach Anna Kiel gefahndet wird, untersucht hat. Da Schäfer gerade einen Hinweis erhalten hat, dass die gesuchte Mörderin gesichtet wurde, setzt er alles daran, sie endlich zu finden. Heloise löst mit ihren Nachforschungen währenddessen Ereignisse aus, die nicht nur sie in große Gefahr bringen...

"Leichenblume" ist der Auftaktband zu einer Reihe um die Journalistin Heloise Kaldan und den Kommissar Erik Schäfer. In diesem Teil kann man deshalb beobachten, wie sich die beiden kennenlernen. Beide Protagonistin wirken sympathisch und ihre Handlungen nachvollziehbar. 

Der Einstieg in die Handlung gelingt problemlos, denn die Autorin versteht es von Anfang an, Interesse zu wecken. Genau wie Heloise selbst, kann man mit den geheimnisvollen Nachrichten, die die Mörderin ihr zukommen lässt, nichts anfangen. Man merkt, dass sie einiges über die Journalistin weiß, aber man ahnt nicht, warum das so ist. Heloises Nachforschungen sind nicht nur interessant, sondern werden zunehmend spannender. Die Ermittlungen des Kommissars wirken ebenfalls glaubhaft, wodurch man gerne eigene Überlegungen anstellt und dabei hofft, auf der richtigen Fährte zu sein. Doch der Fall ist und bleibt rätselhaft. Deshalb ist er kaum vorhersehbar. Durch kurze Einschübe, in denen man Anna Kiel über die Schulter schaut, weiß man zwar mehr als Heloise Kaldan und Erik Schäfer, doch richtig zuordnen kann man das Gelesene zunächst nicht. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. 

Ein gut konstruierter Krimi, der durch Spannung überzeugt und neugierig darauf macht, die weitere Zusammenarbeit der Hauptcharaktere zu beobachten. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.01.2021

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen

Love Show
0

Ray ist siebzehn Jahre alt und liebt das Leben auf ihrer kleinen Heimatinsel. Die Menschen, die dort leben, bilden eine eingeschworene Gemeinschaft. Jeder ist für jeden da. Das denkt Ray jedenfalls. Sie ...

Ray ist siebzehn Jahre alt und liebt das Leben auf ihrer kleinen Heimatinsel. Die Menschen, die dort leben, bilden eine eingeschworene Gemeinschaft. Jeder ist für jeden da. Das denkt Ray jedenfalls. Sie ahnt nicht, dass sie selbst der größte Reality-TV-Star der Welt ist und dass sie rund um die Uhr beobachtet wird. Der Produzent der Show hofft, dass Ray sich endlich in ihren besten Freund Noah verlieben wird. Doch als das nicht passiert, wird der attraktive Liam in Rays Welt geschleust. Er soll ihr Herz gewinnen. Der Plan scheint aufzugehen. Doch dann gerät Rays Leben ins Wanken, denn sie entdeckt plötzlich ein Kabel, das zu einer Kamera führt....

"Love Show" ist ein Jugendroman, der sich an junge Leser(innen) aber 14 Jahren richtet. Doch auch im Erwachsenenalter kann man mühelos in Rays Geschichte eintauchen. Ray wirkt sehr sympathisch, auch wenn man zuweilen das Gefühl hat, dass sie für ihre 17 Jahre noch recht naiv ist. Doch das erklärt sich schnell, wenn man erfährt, wie abgeschottet sie auf der kleinen Insel, die sie niemals verlassen hat, lebt. Die Protagonisten des Insellebens sind überschaubar. Sie bilden eine verschworene Gemeinschaft, wobei man die Gründe dafür, als Leser, der weiß, dass Rays Leben ständig von Kameras beobachtet wird, besser einschätzen kann als Ray selber. Deshalb wirken Rays Handlungen glaubhaft und nachvollziehbar. 

Die Handlung wird überwiegend in der Ich-Form, aus der Sicht von Ray, geschildert. Doch immer wieder gibt es kurze Einschübe, in denen man einen Blick hinter die Kulissen der Show werfen kann. Der Produzent ist skrupellos und hält sich für einen Gott. Nur die Quoten zählen und um diese in die Höhe schnellen zu lassen, ist ihm jedes Mittel recht. Das Leben auf der Insel scheint idyllisch und deshalb breitet sich beim Lesen zunächst eine entspannte, harmonische Atmosphäre aus. Durch die Einblicke hinter die Kulissen der Show, zeigt sich allerdings ein anderes Bild. Dadurch wird eine gewisse Spannung aufgebaut. 

Der Schreibstil ist recht einfach, aber flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Orte und Protagonisten mühelos vorstellen, wodurch man die kleine Insel und ihre Bewohner beim Lesen vor Augen hat. Dennoch plätschert die Geschichte über weite Teile gemächlich vor sich hin. Man wartet förmlich darauf, dass Ray entdeckt, dass irgendwas ganz und gar nicht stimmt, doch bis dahin muss man sich gedulden. Als es dann endlich so weit ist, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen und die bis dahin eher gemächliche Handlung, wirkt plötzlich gehetzt. Fast so, als ob nun schnell alles abgehandelt und beendet werden müsste. 

Ein Jugendbuch, mit einem interessanten Plot, das allerdings teilweise zu gemächlich vor sich hinplätschert, um wirklich zu fesseln. Das große Finale wirkt dann eher gehetzt und schnell abgehandelt. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2021

Leider nicht ganz so spannend wie erhofft

Der Bewohner
0

Der Serienkiller Thomas Brogan ist auf der Flucht. Er findet Unterschlupf in einem verlassenen Reihenhaus. Beim Erkunden seines Verstecks findet er heraus, dass die Trennwände der Dachböden nicht ganz ...

Der Serienkiller Thomas Brogan ist auf der Flucht. Er findet Unterschlupf in einem verlassenen Reihenhaus. Beim Erkunden seines Verstecks findet er heraus, dass die Trennwände der Dachböden nicht ganz geschlossen sind. Dadurch kann Brogan von einem Dachboden zum nächsten wandern und so die Menschen in den bewohnten Häusern ausspionieren. Er klaut ihnen nicht nur Essen, benutzt ihre Dusche, sondern treibt Spielchen mit ihnen. Dabei hat es ihm die schöne Colette ganz besonders angetan. Sie geht ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf...

Dieser Thriller bietet eine besondere Erzählperspektive, denn alles wird aus der Sicht des Killers Thomas Brogan geschildert. So gerät man in eine außergewöhnliche Beobachterrolle, die für eine angespannte und bedrohliche Atmosphäre sorgt. Man ist hautnah dabei, wenn er über die Dachböden schleicht, die Bewohner ausspioniert und mit der Stimme in seinem Kopf über die Möglichkeiten streitet, die diese Situation für einen perfiden Serienkiller bietet. Der Einstieg in diesen Thriller gelingt deshalb mühelos. Man ist sofort mitten im Geschehen, beobachtet Brogans Vorgehen und genießt das Gänsehaut-Feeling, das der Gedanke, dass sich ein Serienkiller unbemerkt auf dem eigenen Dachboden aufhalten könnte, auslöst. Dadurch wird die Spannung früh aufgebaut. Recht kurze Kapitel, die oft an entscheidenden Stellen stoppen, sorgen außerdem für ein hohes Tempo. 

Doch leider kann die Spannung nicht durchgehend gehalten werden. Denn nach einem temporeichen, spannenden Anfang, plätschert die Handlung nach einer Weile eher gemächlich vor sich hin. Es gibt zwar immer wieder Momente, in denen die Spannung wieder anzieht, doch sie flacht auch schnell wieder ab. Denn die Spielchen, die der Killer treibt, verlieren schon bald ihren Reiz. Dennoch liest sich das Buch quasi von selbst, da man trotzdem in den Sog der Ereignisse gerät und unbedingt erfahren möchte, was passiert. Zum Ende hin steigen Tempo und Spannung wieder enorm an. Dabei kommt es, sowohl für den Leser, als auch für den Serienkiller, zu einigen Überraschungen. 

Auch wenn die Spannung nicht durchgehend gehalten werden kann, gerät man dennoch in den Sog der Ereignisse und mag das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.01.2021

Gefühlvoll und mitreißend erzählt

Wenn aus Funken Flammen werden
0

Kristens beste Freundin Sloan heiratet demnächst. Als Trauzeugin und beste Freundin ist Kristen deshalb eng in die Vorbereitungen des großen Tages eingebunden. Dabei lernt sie Josh, den besten Freund des ...

Kristens beste Freundin Sloan heiratet demnächst. Als Trauzeugin und beste Freundin ist Kristen deshalb eng in die Vorbereitungen des großen Tages eingebunden. Dabei lernt sie Josh, den besten Freund des Bräutigams und ebenfalls Trauzeuge, kennen. Zwischen Kristen und Josh beginnt es sofort zu knistern. Doch Kristen wehrt sich gegen ihre Gefühle, denn bald wird ihr Freund von einem Auslandseinsatz heimkehren und außerdem wünscht Josh sich eine große Familie. Obwohl Kristen sich ebenfalls Kinder wünscht, wird sich dieser Traum für sie nie erfüllen können, da sie sich kurz nach der anstehenden Hochzeit einem operativen Eingriff unterziehen muss, der das unmöglich macht. Deshalb beschließt Kristen, dass es besser ist, Josh auf Abstand zu halten...

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht von Kristen und Josh, geschildert. Dadurch bekommt man nicht nur einen hautnahen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle, sondern kann außerdem beobachten, wie sie aufeinander wirken und was sie voneinander denken. Beide Charaktere wirken sofort sympathisch. Es macht einfach Spaß, in ihrer Haut zu stecken. Denn die schlagfertigen Wortgefechte, die sich die beiden häufig liefern, sind einfach herrlich. Das Knistern zwischen ihnen ist regelrecht spürbar. Man kann sich mühelos mit beiden Charakteren identifizieren und ihre jeweiligen Handlungen nachvollziehen. Deshalb kann man sich ganz auf die Gefühlsachterbahn, die einem in diesem Buch definitiv erwartet, einlassen. 

Der Grundton ist zwar heiter, humorvoll und zuweilen bissig, doch es werden auch ernste Themen angeschnitten, die so gefühlvoll vermittelt werden, dass sie nicht nur äußerst glaubhaft wirken, sondern dabei manchmal mitten ins Herz treffen. Deshalb gerät man früh in den Sog der Handlung. Man mag sich kaum vom Gelesenen lösen, da man unbedingt erfahren möchte, wie alles endet. Bis dahin hält das Schicksal allerdings noch einige Überraschungen für die Protagonisten bereit. Die Handlung wirkt dadurch kaum vorhersehbar, bleibt durchgehend interessant und äußerst emotional. 

Eine gefühlvolle Lovestory, die zuweilen sehr humorvoll erzählt wird, aber dennoch mitten ins Herz trifft. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.01.2021

Spannender Reihenauftakt

Faltenfrei
0

Nick Stein ist Profiler beim Wiener BKA. Als eine Frau in seiner alten Heimatstadt ermordet aufgefunden wird, kehrt Nick als Ermittler zurück. Schon am Tatort erkennt er, dass es sich bei der Ermordeten ...

Nick Stein ist Profiler beim Wiener BKA. Als eine Frau in seiner alten Heimatstadt ermordet aufgefunden wird, kehrt Nick als Ermittler zurück. Schon am Tatort erkennt er, dass es sich bei der Ermordeten um seine alte Schulkameradin Susanne handelt. An Susanne denkt er mit gemischten Gefühlen zurück, denn sie wurde früher oft verspottet und auch Nick war daran beteiligt. Er schwört sich deshalb, dass er alles daran setzen wird, Susannes Mörder zu finden. Dazu muss Nick tief in die Vergangenheit eintauchen und seine alten Schulfreunde befragen. Dabei bekommt er ein ganz anderes Bild von Susanne - und von seinen ehemaligen Freunden....

"Narbenfrau" ist der erste Band der Reihe um Nick Stein und bereits früher unter dem Titel "Faltenfrei" erschienen. Der Einstieg in diesen Krimi gelingt mühelos, denn es gelingt der Autorin hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man alles sofort vor Augen hat. Nick Stein scheint nicht nur ein ausgesprochen scharfsinniger Ermittler zu sein, sondern auch bei der Frauenwelt äußerst gut anzukommen. Wenn man sich damit arrangiert hat, dass er nichts anbrennen lässt, wirkt er durchaus sympathisch. Doch auch die anderen Charaktere überzeugen durch Lebendigkeit. Deshalb kann man sich ganz auf die Suche nach dem Täter einlassen und gemeinsam mit Nick ermitteln. 

In diesem Fall kommt einiges aus Susannes Umfeld, und damit auch dem ehemaligen Freundeskreis von Nick, ans Tageslicht. Man folgt gespannt den geschickt ausgelegten Fährten der Autorin und versucht, eigene Schlüsse zu ziehen. Da es einige überraschende Wendungen gibt, lässt sich der Täter nicht so leicht in die Karten schauen. Das sorgt für konstante Spannung, die sich bis zum Ende stetig steigert. 

Ein spannender Einstieg in die Krimi-Reihe um Nick Stein, in dem zwar das Liebesleben des Hauptprotagonisten manchmal etwas zu stark im Vordergrund steht, der aber dennoch die Neugier auf weitere Fälle weckt. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere