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Veröffentlicht am 23.02.2025

Spannender Ostfriesenkrimi

Ostfriesennebel
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Carina Oberdieck ist völlig verzweifelt, da sie das Gefühl hat, dass ihr Mann Fabian gar nicht ihr Ehemann ist. Nur er kehrte nach einer gemeinsamen Reise mit seinem Zwillingsbruder Florian von Lanzarote ...

Carina Oberdieck ist völlig verzweifelt, da sie das Gefühl hat, dass ihr Mann Fabian gar nicht ihr Ehemann ist. Nur er kehrte nach einer gemeinsamen Reise mit seinem Zwillingsbruder Florian von Lanzarote zurück. Florian fiel angeblich in einen Vulkan und verstarb. Doch stimmt das überhaupt? Carina Oberdieck wendet sich mit ihrem Verdacht an Ann Kathrin Klaasen. Die Kommissarin möchte Carina Oberdieck gerne helfen. Doch dann wird auf den Bahngleisen plötzlich die Leiche einer jungen Frau gefunden. Da es sich hier um die Tat eines Serienkillers zu handeln scheint, rückt der Fall des vermeintlichen Identitätsdiebstahls etwas in den Hintergrund. Dennoch geht er Ann Kathrin Klaasen nicht mehr aus dem Kopf...

"Ostfriesennebel" ist bereits der neunzehnte Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihr Team. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. 

Der Einstieg in diesen Ostfriesenkrimi gelingt mühelos. Der Autor versteht es nicht nur hervorragend, von Anfang an Interesse am Fall zu wecken, sondern auch das Nordsee-Feeling, das seine Krimis ausmacht, zu vermitteln. Wenn man bereits Teile dieser Serie gelesen hat, dann darf man sich über ein Wiedersehen mit den bereits bekannten Charakteren freuen. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da diese häufig an entscheidenden Stellen wechseln, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und begibt sich deshalb gespannt mit dem Team auf die Suche nach dem Serienkiller und stellt sich außerdem die Frage, was an Carina Oberdiecks Gefühl, mit dem falschen Zwillingsbruder zusammenzuleben, dran ist. Es kommt nicht nur zu spannenden Momenten, sondern auch zu einigen humorvollen, wodurch man einige Mal unverhofft schmunzeln muss. Leider hat man mit fortschreitender Handlung dann aber doch gelegentlich das Gefühl, dass die humorvollen Einschübe die Grenze zur Albernheit überschreiten. 

Sonst gibt es aber nichts zu meckern, denn dieser Ostfriesenkrimi überzeugt durch eine eindrucksvoll beschriebene Hintergrundkulisse, sympathische Charaktere und eine spannende Handlung. 

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.02.2025

Der fünfte Fall für Jahn und Krammer

Grenzfall – Ihre Spur in den Flammen
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Bei Bad Tölz kommt ein Wagen von der Straße ab und brennt aus. Der Fahrer stirbt noch an der Unfallstelle. Alexa Jahn nimmt mit ihrem Kollegen die Ermittlungen auf. Handelt es sich um einen Unfall oder ...

Bei Bad Tölz kommt ein Wagen von der Straße ab und brennt aus. Der Fahrer stirbt noch an der Unfallstelle. Alexa Jahn nimmt mit ihrem Kollegen die Ermittlungen auf. Handelt es sich um einen Unfall oder um Brandstiftung mit Todesfolge? Die Zeugenaussagen bringen wenig Licht ins Dunkle. Kurze Zeit später kommt es erneut zu einem Brandanschlag, bei dem ein weiterer Mensch stirbt. Auch auf der österreichischen Seite der Grenze kommt es zu Bränden. Oberkommissarin Alexa Jahn und Chefinspektor Bernhard Krammer arbeiten deshalb erneut zusammen. Die Zeit drängt, denn die beiden sind überzeugt, dass der Täter sich bereits ein neues Opfer sucht...

"Ihre Spur in den Flammen" ist bereits der fünfte Band der Grenzfall-Serie. Man kann den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Reihe gelesen hat, dennoch ist es nicht empfehlenswert, da es private Nebenhandlungen gibt, die sich nach und nach weiterentwickeln. Es ist ratsam, die Bände chronologisch zu lesen. 

Der aktuelle Fall knüpft beinahe nahtlos an das Ende des vorherigen Teils an. Der erneute Einstieg in die Serie gelingt deshalb mühelos. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wodurch man einen guten Überblick über die Ereignisse erhält. Es gibt außerdem immer wieder kurze Einschübe, die in kursiver Schrift gesetzt sind. Hier erzählt ein unbekannter Erzähler etwas über Vorkommnisse die sich in der Vergangenheit zugetragen haben. Zunächst ahnt man nicht, wie sich das alles miteinander verknüpfen wird. Dennoch behält man das Gelesene im Hinterkopf und versucht Zusammenhänge zu erkennen. 

Die Ermittlungen auf beiden Seiten der Grenze sind interessant, allerdings kommt lange Zeit keine Spannung auf. Dennoch dürften Fans der Reihe voll auf ihre Kosten kommen, da Protagonisten und Handlungsorte so lebendig beschrieben werden, dass man meint, selbst vor Ort zu sein. Man versucht deshalb, gemeinsam mit den Ermittlern, Täter und Motiv zu enttarnen. Das ist allerdings gar nicht so einfach, da es zu einigen Wendungen kommt. Zum Ende hin laufen alle Fäden schlüssig zusammen und gipfeln in einem spannenden Finale. 

Zwar dieses Mal nicht hochspannend, aber für Fans der Reihe unbedingt zu empfehlen! 

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Veröffentlicht am 07.02.2025

Temporeicher Thriller

Die Schanze
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Direkt nach dem Abitur ist Ellen in ihrem Heimatort Schreckliches widerfahren. Deshalb kehrte sie dem Ort und seinen Bewohnern den Rücken. Doch nun ist sie zurück, um eine Arztpraxis zu übernehmen. Bereits ...

Direkt nach dem Abitur ist Ellen in ihrem Heimatort Schreckliches widerfahren. Deshalb kehrte sie dem Ort und seinen Bewohnern den Rücken. Doch nun ist sie zurück, um eine Arztpraxis zu übernehmen. Bereits auf ihrer ersten abendlichen Joggingrunde sieht sie einen Toten an der Schanze hängen. Schon bald stellt sich heraus, dass der Mann ermordet wurde. Ellen erkennt den Ermordeten sofort, denn er ist mit dafür verantwortlich, dass Ellen damals fluchtartig den Ort verließ. Ist es Zufall, dass der Mord ausgerechnet an Ellens erstem Abend passiert? Und wird sie in den Fokus der Ermittlungen geraten? 

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos. Man befindet sich sofort mitten im Geschehen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert. Da die Kapitel recht kurz sind und häufig an entscheidenden Stellen zur nächsten Perspektive wechseln, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. 

Die angespannte Atmosphäre, die im Heimatort der Hauptprotagonistin herrscht, wird hervorragend vermittelt. Man kann sie förmlich spüren. Dadurch entwickelt dieser Thriller einen zusätzlichen Reiz. Die Protagonisten wirken authentisch, sind aber schwer einzuschätzen. In dem kleinen Ort scheint es einige Geheimnisse zu geben und man weiß nicht, was man glauben soll oder wem man vertrauen kann. Dadurch wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Doch es kommt immer wieder zu unerwarteten Wendungen, wodurch man die eigenen Schlussfolgerungen überdenken muss. Die früh aufgebaute Spannung kann dadurch durchgehend gehalten werden und sich im Verlauf der Ereignisse sogar stetig steigern. Einmal angefangen, mag man das Buch kaum aus der Hand legen. 

Ein temporeicher Thriller, der durch Spannung und überraschende Wendungen überzeugen kann. 

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Veröffentlicht am 26.01.2025

Regt zum Nachdenken und Erinnern an

Die Schwestern von Krakau
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Als Edith die Pariser Wohnung ihres verstorbenen Vaters Simon Mercier zum ersten Mal nach dessen Tod betritt, stößt sie auf Notizen, mit denen er sich intensiv beschäftigt hat. Die zusammengetragenen ...


Als Edith die Pariser Wohnung ihres verstorbenen Vaters Simon Mercier zum ersten Mal nach dessen Tod betritt, stößt sie auf Notizen, mit denen er sich intensiv beschäftigt hat. Die zusammengetragenen Hinweise lassen den Schluss zu, dass Simon nicht das leibliche Kind der Merciers war. Selbst die Namen seiner leiblichen Eltern, Helene Wagner und Samuel Altmann, hatte Simon vor seinem Tod bereits herausgefunden. Doch wie ist Simon zur Familie Mercier gekommen und was ist mit seinen wirklichen Eltern passiert? Edith beschließt, diesen Fragen nachzugehen. Erste Spuren führen nach Fellbach bei Stuttgart. Dort macht Edith ihre Großcousine Tatjana, eine Enkelin von Helenes Schwester Lilo, ausfindig. Die beiden beschließen, gemeinsam nach Antworten zu suchen. Tatjana reist dazu nach Krakau. Der Stadt, in der die Familie Wagner während des Zweiten Weltkriegs gelebt hat. Lilo hat dort in einer alten Apotheke gearbeitet, die eine zentrale Rolle für den jüdischen Widerstand gespielt hat. Doch warum hat Lilo niemals über diese Zeit gesprochen? Was ist damals geschehen?

Die Handlung trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. Im aktuellen Geschehen beobachtet man Edith und Tatjana, die versuchen, mehr über ihre Familiengeschichte herauszufinden. Tatjana reist dazu nach Krakau. Dort erhofft sie mehr über das Leben ihrer Großmutter Lilo zu Kriegszeiten zu erfahren.

Parallel dazu blickt man zurück in Lilos Vergangenheit und kann beobachten, welchen Schicksalsschlägen sie im damaligen Krakau trotzen musste. Außerdem erfährt man einiges über die Rolle des jüdischen Widerstands. Bettina Storks versteht es hervorragend, in beiden Handlungssträngen so fesselnd zu erzählen, dass man früh in den Sog der Ereignisse gerät. Handlungsorte und Charaktere wirken so lebendig, dass man meint, selbst vor Ort zu sein. Gerade die Szenen, die sich in der Vergangenheit zutragen, sind berührend und regen zum Nachdenken und Erinnern an. Historische Begebenheiten bilden eine authentische Hintergrundkulisse. Im Nachwort kann man nachlesen, in welcher Weise sich Fiktion und Realität verknüpfen. 

Eine absolut empfehlenswerte Geschichte, die tief berührt und zum Nachdenken und Erinnern anregt. 

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Veröffentlicht am 12.01.2025

Startet etwas gemächlich, entwickelt sich dann aber zu einem spannenden Pageturner

Racheritual
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Gemeinsam mit seinem Partner brachte Baxter Kincaid vor Jahren den Ravenkiller ins Gefängnis. Mittlerweile hat Baxter den Polizeidienst quittiert und ermittelt, mit einem kleinen Team, auf eigene Faust. ...

Gemeinsam mit seinem Partner brachte Baxter Kincaid vor Jahren den Ravenkiller ins Gefängnis. Mittlerweile hat Baxter den Polizeidienst quittiert und ermittelt, mit einem kleinen Team, auf eigene Faust. Obwohl er dafür bekannt ist, sich nicht immer an alle Regeln zu halten, engagiert ihn das San Francisco Police Department gelegentlich als Berater. Als eine Leiche gefunden wird, die Runen aus der nordischen Mythologie auf der Stirn trägt, werden Erinnerungen an die grausamen Taten des Ravenkillers geweckt, denn diese Kennzeichnungen waren typisch für den inhaftierten Killer. Da dieser zwar in Haft ist, aber auf eine erneute Prüfung seines Urteils drängt, befürchten Baxter Kincaid und die Polizei, dass sich etwas Unheilvolles zusammenbraut. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

"Racheritual" ist der Auftakt einer neuen Serie des Autors Ethan Cross. Der Einstieg verläuft zunächst eher gemächlich, da man recht ausführlich in die Welt nordischer Rituale und Mythen eingeführt wird. Denn diese treiben den Ravenkiller, der der Kopf einer brutal agierenden Wikinger-Gruppe ist, an. Obwohl diese Einblicke interessant und wichtig sind, um die Ereignisse zuordnen zu können, hemmen sie anfangs leider etwas den Lesefluss.

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Dabei lernt man die unterschiedlichen Charaktere kennen. Obwohl Baxter Kincaid als kiffender Cop zunächst keinen guten Eindruck hinterlässt, wirkt er im Verlauf der Ereignisse immer sympathischer. Doch auch die anderen Akteure sind interessant und vielschichtig angelegt. Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig geschildert, dass man alles mühelos vor Augen hat. Dadurch nimmt die Handlung zusehends an Fahrt auf. Die geschickt angelegten Wechsel der Perspektiven unterstützen den Spannungsaufbau ebenfalls. 

Der Fall hat es wirklich in sich und verlangt den Charakteren einiges ab. Es kommt zu überraschenden Wendungen, die dafür sorgen, dass man diesen Auftakt kaum noch aus der Hand legen mag. Das Ganze gipfelt in einem hochspannenden Finale, das man geradezu atemlos verfolgt. 

Dieser Auftakt startet zwar zunächst eher gemächlich, entwickelt sich im Verlauf der Ereignisse allerdings  zu einem echten Pageturner und weckt die Neugier auf weitere Bände. 

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