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Veröffentlicht am 12.07.2020

Gelungene Fortsetzung der Reihe

Todestreue (Ein Martin-Bauer-Krimi 3)
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Polizeiseelsorger Martin Bauer ist in Elternzeit und genießt es sehr, in keine Mordfälle verstrickt zu werden und sich stattdessen um seine Tochter zu kümmern. Doch dann bittet ihn seine Frau, mit Leon ...

Polizeiseelsorger Martin Bauer ist in Elternzeit und genießt es sehr, in keine Mordfälle verstrickt zu werden und sich stattdessen um seine Tochter zu kümmern. Doch dann bittet ihn seine Frau, mit Leon Berger, dem Verlobten einer Bekannten, zu reden. Damit gerät Bauer mal wieder mitten in die Ermittlungen von Hauptkommissarin Verena Dohr und ihrem Team. Denn Leon Berger steht unter Verdacht, etwas mit der Leiche, die in einem Kofferraum auf einem Schrottplatz gefunden wurde, zu tun zu haben. Während die Polizei davon überzeugt ist, dass Leon für diese Tat verantwortlich ist, glaubt Bauer fest an dessen Unschuld. Obwohl er weiß, dass er mal wieder seine Kompetenzen überschreiten wird, beginnt er, nach Hinweisen zu suchen, die Leon entlasten könnten. Dabei bringt Bauer nicht nur die Ermittlungen in Gefahr.....

Nach "Glaube Liebe Tod" und "Tiefer denn die Hölle" ist "Todestreue" mittlerweile der dritte Fall, in dem der Polizeiseelsorger Martin Bauer weit über seine Kompetenzen hinausgeht und auf eigene Faust Ermittlungen anstellt. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man die Bände allerdings unabhängig voneinander lesen. Wenn man an den beruflichen und privaten Nebenhandlungen und der Weiterentwicklung der Charaktere interessiert ist, dann empfiehlt sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge. Doch diese Kenntnisse sind für den aktuellen Fall nicht zwingend erforderlich.

Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos. Man ist sofort mitten im Geschehen und beobachtet Bauers Bemühungen, auf Leon einzuwirken. Als dann eine Leiche auf einem Schrottplatz gefunden wird, laufen auch die Ermittlungen für Verena Dohr an. Man ahnt früh, dass Bauer es wieder schaffen wird, Verena Dohr bei ihrem Vorgesetzten in Schwierigkeiten zu bringen, auch wenn der Seelsorger versucht, das mit allen Mitteln zu verhindern. Beide Handlungsstränge, also die Ermittlungen von Verena Dohr und Bauers Nachforschungen, sind durchgehend interessant. Man versucht, die unterschiedlichen Erkenntnisse in Verbindung zu bringen. Doch der Fall ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint. Dadurch bleibt die früh aufgebaute Spannung nicht nur durchgehend erhalten, sondern kann sich im Verlauf der Ereignisse stetig steigern, um schließlich in einem hochspannenden Finale zu gipfeln.

Eine gelungene Fortsetzung der Reihe, bei der man sich ganz auf den spannenden Fall einlassen und mitfiebern kann.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2020

Spannender Serienauftakt

Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)
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In einem alten, unbewohnten Haus wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Sie wurde offenbar lange Zeit in einem Käfig gefangen gehalten und ist schließlich qualvoll verhungert und verdurstet. Special ...

In einem alten, unbewohnten Haus wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Sie wurde offenbar lange Zeit in einem Käfig gefangen gehalten und ist schließlich qualvoll verhungert und verdurstet. Special Agent Sayer Altair vom FBI wird mit der Leitung der Ermittlungen betraut. Der Fall ist besonders brisant, da die Getötete die Tochter eines Senators ist. Da er die Medien stark in die Ermittlungen involviert, gerät Sayer schon bald ins Kreuzfeuer der Kritik. Der Druck, der auf dem Team lastet, steigt ständig an. Als ein weiteres Mädchen verschwindet, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit...



"Todeskäfig" ist der Auftakt zu einer Thriller-Reihe um Sayer Altair, die nicht nur FBI-Agentin, sondern außerdem eine brillante Neurowissenschaftlerin ist. Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, da die Autorin es hervorragend versteht, sofort das Interesse an dem geheimnisvollen Fall zu wecken. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Wechsel häufig an spannenden Stellen stattfinden, gerät man früh in den Sog der Ereignisse und möchte unbedingt erfahren, wer der gnadenlose Killer ist und was ihn antreibt. 



Bis zur Auflösung muss man sich allerdings bis kurz vor Schluss gedulden. Denn die Autorin legt einige falsche Fährten aus, denen man nur allzu bereitwillig folgt, um dann festzustellen, dass nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Es gibt überraschende Wendungen, die dafür sorgen, dass die stetig steigende Spannung bis zum Schluss gehalten werden kann. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen übrigens nicht sein, denn der Killer geht mit den Opfern und den Ermittlern, die ihm auf der Spur sind, nicht gerade zimperlich um. Da die Autorin diese Szenen detailliert und authentisch beschreibt, gibt es einige Gänsehautmomente. Zugegebenermaßen wirken einige Entwicklungen etwas konstruiert, da das Ganze aber so spannend beschrieben ist, kann man gut darüber hinwegsehen und den Nervenkitzel, der dadurch entsteht, voll auskosten. 



Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Handlungsorte und Protagonisten werden lebendig beschrieben, sodass man ganz in die spannende Jagd nach dem Killer eintauchen kann. Sayer Altair und ihr Team wirken sehr sympathisch. Die privaten Nebenhandlungen halten sich im Hintergrund und nehmen nicht zu viel Raum ein. Dennoch sorgen sie dafür, dass die Charaktere authentisch wirken und wecken das Interesse daran, Hauptprotagonistin und Team in weiteren Fällen zu begleiten. 



Ein durchgehend spannender und nervenaufreibender Serienauftakt, der definitiv die Lust auf weitere Bände weckt.

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Veröffentlicht am 01.07.2020

Spannender Pageturner!

Housesitter
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Ein Unbekannter sucht die Nähe von hellerleuchteten Fenstern. Er genießt es, das harmonische Leben zu betrachten. Dabei entsteht der Wunsch, selbst Teil dieses Lebens zu werden. Seine Chance kommt, als ...

Ein Unbekannter sucht die Nähe von hellerleuchteten Fenstern. Er genießt es, das harmonische Leben zu betrachten. Dabei entsteht der Wunsch, selbst Teil dieses Lebens zu werden. Seine Chance kommt, als das Pärchen in den Urlaub fährt. Er nistet sich in ihrer Abwesenheit im Haus ein, schläft in ihrem Bett, verrückt die Möbel nach seinen Vorstellungen, entfernt den männlichen Teil aus den herumstehenden Fotos und freut sich auf die Rückkehr des Paares. Denn das ist der Moment, in dem er den Mann ausschalten und an seine Stelle rücken wird....



Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn Andreas Winkelmann versteht es hervorragend, bereits früh eine bedrohliche Atmosphäre heraufzubeschwören, der man sich nicht entziehen kann. Man beobachtet gespannt das Geschehen und fiebert mit dem Pärchen mit. Dadurch ist man von Anfang an mitten im Geschehen. 



Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Wechsel häufig an äußerst spannenden Stellen stattfinden, an denen man gerne sofort wissen würde, wie es genau dort weitergeht, entwickelt sich der Thriller bereits früh zu einem echten Pageturner. Es gibt auch immer mal wieder Rückblicke in die Vergangenheit des Täters, in denen man schrittweise erfährt, aus welchem Grund er selbst gerne Teil eines harmonischen Paares wäre. Diese Rückblicke sind zwar gelegentlich etwas zu ausufernd beschrieben, da man lieber erfahren würde, wie es gerade im aktuellen Geschehen weitergeht. Doch der Autor nutzt diese Rückblicke geschickt für seine Zwecke aus, denn man hat das Gefühl, dass er den Leser zappeln lassen und ihm dabei eine kurze Atempause gönnen will, um das Tempo dann wieder stark anzuziehen.  



Handlungsorte und Protagonisten sind so lebendig beschrieben, dass man ganz in die Handlung eintauchen und mit den Charakteren mitfiebern kann. Dabei entwickelt man nicht nur spontane Sympathien, sondern auch Abneigungen und kann sich dadurch noch leichter auf das spannende Geschehen einlassen. Andreas Winkelmann schafft es mit diesem Thriller mal wieder hervorragend, mit den Ängsten seiner Leser zu spielen und diese zu schüren. Deshalb fliegt man förmlich durch das Buch und mag es erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist. 



Ein spannender Pageturner, der mit den Ängsten der Leser spielt und es wieder hervorragend versteht, diese zu schüren. 



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Veröffentlicht am 29.06.2020

Spannender Krimi, mit einem Plot, der unter die Haut geht

Ich bin dein Tod (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 9)
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Kommissar Tino Dühnfort hat die Abteilung gewechselt und ist nun bei der operativen Fallanalyse. Das Team steht unterschiedlichen Ermittlergruppen beratend zur Seite. Innerhalb kurzer Zeit kommt es in ...

Kommissar Tino Dühnfort hat die Abteilung gewechselt und ist nun bei der operativen Fallanalyse. Das Team steht unterschiedlichen Ermittlergruppen beratend zur Seite. Innerhalb kurzer Zeit kommt es in der Region zu einigen Todesfällen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. Doch plötzlich meldet sich Dühnforts Bauchgefühl. Könnte es sein, dass es doch einen Zusammenhang gibt? Dühnfort ist allerdings der Neue im Team und muss sich erst bewähren. Sein Chef glaubt nicht an Dühnforts Intuition. Doch Tino Dühnfort ist sich sicher, dass ein Serientäter umgeht....



"Ich bin dein Tod" ist bereits der neunte Fall der Krimireihe um den Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort. Da die Handlungen in sich abgeschlossen sind, können die Bände unabhängig voneinander gelesen werden. Zum besseren Verständnis der privaten und beruflichen Nebenhandlungen, und der Weiterentwicklung der Charaktere, empfiehlt sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der vorgesehenen Reihenfolge. Den aktuellen Ermittlungen kann man allerdings mühelos ohne diese Vorkenntnisse folgen.



Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet die Ermittlungen der unterschiedlichen Teams und bekommt Einblicke in Dühnforts neuen Job. Man merkt, dass er sich zunächst daran gewöhnen muss, nicht mehr der Chef zu sein, der Anweisungen gibt, Aufgaben verteilt und damit alles leitet. Es gibt im neuen Team auch einen Kollegen, der ihm eher misstrauisch begegnet. Diese Eingewöhnungsphase wird sehr authentisch geschildert, wodurch der Protagonist Dühnfort äußerst lebendig wirkt. Man hat beim Lesen das Gefühl, dass man selbst dabei ist und ihm bei seinen Überlegungen über die Schulter schaut. Außerdem gibt es Perspektiven, bei denen man den Täter beobachtet und ein Video-Tagebuch, das Stück für Stück enthüllt, was den Täter zu seinen Taten treibt. Man weiß also zunächst mehr als die Ermittler. Doch das geht keinesfalls zu Lasten der bereits früh aufgebauten Spannung. Denn die genaue Identität des Killers kennt man nicht. Man hat zwar Vermutungen, kann aber nicht sicher sein, welche sich davon bestätigt.



Der Plot ist aufwühlend und gibt Einblicke in eine Kriminalität, die viel zu wenig Beachtung bekommt. Das, was man durch das Video-Tagebuch erfährt, lässt grausame Bilder im Kopf entstehen und dürfte, gerade Eltern von Teenager-Mädchen, zu erhöhter Wachsamkeit aufrufen. Auch wenn Selbstjustiz, die so perfide durchgeführt wird, wie in diesem Krimi, selbstverständlich keine Option ist, ist nachzuvollziehen, was den Täter antreibt. Deshalb gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist.



Das Privatleben von Dühnfort und seiner Ehefrau Gina nimmt auch einen Teil der Handlung ein. Als Fan der Reihe freut man sich über ein Wiedersehen mit der kleinen Familie. Dieses Mal sind die Einblicke allerdings nur kurz, da Dühnforts neuer Job und der kniffelige Fall im Vordergrund stehen.



Ein durchweg spannender Krimi, mit einem Plot, der auf eine erschreckende Kriminalität hinweist, die viel zu wenig Beachtung bekommt. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 27.06.2020

Gefühlvoll erzählter Familienroman

Die Stunde der Inseltöchter
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Gemeinsam mit ihrem Ehemann Ed und Tochter Mack führt Lauren ein organisiertes und recht wohlhabendes Leben im Londoner Stadtteil Notting Hill. Alles scheint in geordneten Bahnen zu verlaufen, wenn man ...

Gemeinsam mit ihrem Ehemann Ed und Tochter Mack führt Lauren ein organisiertes und recht wohlhabendes Leben im Londoner Stadtteil Notting Hill. Alles scheint in geordneten Bahnen zu verlaufen, wenn man von den Teenager-Launen von Tochter Mack absieht. Doch von einem Moment auf den anderen ist nichts mehr so, wie es war. Nach einem schweren Schicksalsschlag muss Lauren, gemeinsam mit Mack, zurück auf die Insel Martha's Vineyard ziehen und bei ihrer Mutter unterkommen. Dort muss sie sich nicht nur ihrer Zukunft stellen, sondern sich zunächst mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen.....



Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, in denen Lauren, ihre Tochter Mack, ihre Mutter Nancy und ihre Schwester Jenna, die gleichzeitig ihre beste Freundin ist, abwechselnd im Zentrum der Ereignisse stehen. Sarah Morgan gelingt es vom ersten Moment an, eine ganz besondere Atmosphäre zu erschaffen, in der man sich sofort wohlfühlt. Dadurch kann man sich ganz auf die unterschiedlichen Hauptprotagonistinnen und ihre Sorgen und Nöte einlassen.



Durch die wechselnden Perspektiven bekommt man einen sehr guten Eindruck von den Gedanken und Gefühlen der jeweiligen Hauptakteurin und kann außerdem einschätzen, wie die Charaktere aufeinander wirken und warum das so ist. Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass beim Lesen die entsprechenden Bilder dazu entstehen und man ganz ins Geschehen eintauchen kann. Man kann mühelos mit den Charakteren mitfiebern und dabei ihre Sorgen nachvollziehen, sich aber auch mit ihnen freuen. Da das Ganze so einfühlsam erzählt wird, hat man schon bald das Gefühl, selbst zur Familie zu gehören, da einem die unterschiedlichen Frauen schnell ans Herz wachsen. 



Im Verlauf der Handlung kommen einige Geheimnisse ans Tageslicht. Schnell wird klar, dass die Frauen miteinander reden und sich öffnen müssen. Es kommt zu einigen überraschenden Wendungen, die gefühlvoll in die Handlung einfließen, dabei aber niemals zu dick aufgetragen oder gar unglaubwürdig wirken. Im Gegenteil, alles wirkt authentisch und genau das macht diesen Roman zu einem besonderen Leseerlebnis. 



"Die Stunde der Inseltöchter" ist ein wundervoller, zu Herzen gehenden Familienroman, mit Charakteren, die absolut authentisch wirken. 

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