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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2018

Ich hatte mir deutlich mehr davon erhofft.

Snow Angel
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„Snow Angel“ ist der erste Teil der Dilogie „Doubt, Trust … Love“ von Izabelle Jardin. Die neu-überarbeitete Fassung ist im Oktober 2018 erschienen.

Das blaue Cover mit einer jungen, nachdenklich dreinblickenden ...

„Snow Angel“ ist der erste Teil der Dilogie „Doubt, Trust … Love“ von Izabelle Jardin. Die neu-überarbeitete Fassung ist im Oktober 2018 erschienen.

Das blaue Cover mit einer jungen, nachdenklich dreinblickenden Frau, im Hintergrund die Berge und ein See, sowie die verschnörkelte Schrift haben mich direkt angesprochen. Auch der Klappentext liest sich vielversprechend.

Nina dreht zum Entspannen und zum Kraft tanken eine Runde im Wald, doch als plötzlich ein Schneesturm aufkommt, stürzt sie einen steilen Abhang hinunter. Simon bzw. sein Hund findet sie und bringt sie in seine Blockhütte, um sie zu untersuchen und zu pflegen. Die Anziehung zwischen den beiden ist vom ersten Moment an greifbar, doch Simon verbirgt etwas vor Nina und dann ist da auch noch ein Wilderer, der den beiden ins Gehege kommt.

Der Schreibstil ist flüssig, aber auch sehr einfach gehalten. Es lässt sich gut lesen, doch fehlte mir die Tiefe bei den Charakteren, die Spannung in der Handlung (den Kriminalfall hätte man auch weglassen können, Spannung kam dadurch trotzdem nicht auf) und die Emotionen in der Liebesgeschichte.

Nina ist mir zu naiv und einfältig und Simon sehr besitzergreifend und bestimmend. Ich konnte nicht wirklich eine Bindung zu den beiden aufbauen. Entsprechend schwer fiel es mir auch, deren Handlungen nachzuvollziehen.

Fazit:
Ich hatte mir deutlich mehr davon erhofft.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Auch der zweite Teil kann leider nicht überzeugen.

Crystal
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„Crystal“ ist der zweite Teil der Dilogie „Doubt, Trust … Love“ von Izabelle Jardin. Es ist im Oktober 2018 erschienen.

Auch bei dem zweiten Band der Reihe hat mich das Cover angesprochen. Dieses Mal ...

„Crystal“ ist der zweite Teil der Dilogie „Doubt, Trust … Love“ von Izabelle Jardin. Es ist im Oktober 2018 erschienen.

Auch bei dem zweiten Band der Reihe hat mich das Cover angesprochen. Dieses Mal ist es in zarten Rot-Gelb-Tönen gehalten. Wieder mit einer traurig dreinblickenden Frau im Vordergrund und dem See im Hintergrund.

In Crystal geht es um Jenny, Ninas bester Freundin, die bei einem Autounfall dem reichen Oliver begegnet. Im ersten Moment hält sie ihn für einen ziemlich arroganten Kotzbrocken, doch schon bald bemerkt sie, dass er nicht mehr aus ihren Gedanken verschwinden will. Zur selben Zeit hat sie aber auch den netten, sympathischen Polizisten Jens kennengelernt und schwankt nun zwischen den beiden Männern. Adrenalin oder Geborgenheit, Höhenflüge der Gefühle oder Bodenständigkeit, Herz oder Verstand.

Wie schon im ersten Band ist der Schreibstil zwar sehr flüssig, aber dennoch recht simpel und nicht unbedingt als Lesegenuss zu bezeichnen.

Die Charaktere sind mir durchweg unsympathisch. Oliver benimmt sich unmöglich, nur um dann kurz danach was Nettes zu sagen und schon schmilzt Jenny dahin.

Im ersten Teil kam mir Jenny als die solide, souveräne Freundin vor, wohingegen Nina absolut naiv und unfähig wirkte. In diesem Band kann Jenny auf einmal keinen klaren Gedanken mehr fassen und ist nur noch am Zweifeln und Jammern, wohingegen Nina etwas reifer wirkt (und dann doch wieder nicht). Dementsprechend empfinde ich die Zeichnung der Charaktere als nicht sehr konsistent und gelungen.

Die Kriminalistik nimmt bei Crystal einen größeren Stellenwert ein als im ersten Teil. Doch auch hier fehlt irgendwie die Spannung. Die wechselnden Perspektiven bewirken dabei eher ein Minus an Spannung, als dass sie diese positiv beeinflussen.

Fazit:
Auch der zweite Teil kann leider nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Ein bewegendes Buch mit einer sehr interessanten Handlung, die ein paar kleine Schwächen aufweist

Vox
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„Vox“ ist der Debütroman von Christina Dalcher. Der sozialkritische Roman ist im August 2018 erschienen.

Eine neue Regierung versetzt die USA wieder in eine Zeit, in der die Frauen keinerlei Rechte haben: ...

„Vox“ ist der Debütroman von Christina Dalcher. Der sozialkritische Roman ist im August 2018 erschienen.

Eine neue Regierung versetzt die USA wieder in eine Zeit, in der die Frauen keinerlei Rechte haben: Kein Pass, keine Arbeit, kein Wahlrecht und auch keine Stimme. Ein Wortzähler, den jedes Mädchen und jede Frau tragen muss, erlaubt nicht mehr als 100 Wörter pro Tag, danach wird frau mit Stromschlägen bestraft. Jean war vor der Neuerung eine hochangesehene Neurowissenschaftlerin. Jetzt muss sie miterleben, wie ihre kleine Tochter in der Schule nicht im Lesen unterrichtet wird, sondern nähen und kochen lernt, ihre Söhne allmählich die neuen Regeln verinnerlichen und die Frauen abfällig betrachten und ihr Mann sich immer mehr anpasst. Aber Jean will nicht aufgeben, sie ist bereit für ihre Stimme zu kämpfen. Wie weit würdest du gehen, um eine falsche Regierung zu stürzen?

Dystopie oder realitätsnah, die Frage habe ich mir so manches Mal gestellt. Die Schilderungen, wie es zu dem Wechsel in der Regierung, der schleichenden Patriarchalisierung, dem religiösen Fanatismus gekommen ist, sind durchaus realistisch und lassen dieses – für jede Frau – Horrorszenario nicht so abwegig erscheinen, wie es wünschenswert wäre. Allerdings ist der weitere Verlauf der Geschichte, wie Jean es schafft, die Regierung zu hintergehen doch sehr fantastisch und unrealistisch.

Der Anfang des Buches war faszinierend und erschreckend zu gleich. Mitanzusehen, wie die Regierung es mit perfiden Methoden schafft, ihre fanatischen Vorstellungen umzusetzen und Gehirnwäsche bei den Menschen zu betreiben, wie schnell sich die jungen Leute an diese Regeln gewöhnen und sie als normal und richtig erachten, wie die Weltsicht sich ändern kann und man auf einmal Freunde/geliebte Menschen verrät und verachtet, weil sie sich „falsch“ verhalten, ist erschreckend, zumal es nichts Neues ist, sondern ja in anderer Art und Weise bereits vorgekommen ist.
Im Verlauf des Buches gerät dieser Ansatz dann aber etwas mehr in den Hintergrund und die neurolinguistische Arbeit der Protagonistin gerät in den Fokus. Sowohl was die medizinischen Fakten anbelangt als auch am Ende die Umsetzung von Jeans Plan bleibt es dann allerdings sehr schwammig und die Erklärungen lassen viele Fragen des Lesers unbeantwortet. Hier hätte die Autorin vermutlich etwas tiefer recherchieren müssen, um mehr ins Detail gehen zu können und sich nicht zu sehr in Ungereimtheiten zu verstricken.

Der Schreibstil ist gut. Das Buch liest sich flüssig und durch die Ich-Erzählperspektive kann man sich auch gut in Jeans Gefühls- und Gedankenwelt hineinversetzen.

Das Cover rüttelt wach und zeigt sofort, worum es geht. Die roten Buchstaben auf dem weißen Grund wirken alarmierend und das rote X vor dem Mund der Frau verdeutlicht anschaulich das Thema.

Sozialkritik, religiöser Fanatismus, Feminismus, Gleichberechtigung sind die Hauptthemen des Buches.

Fazit:
Ein bewegendes Buch mit einer sehr interessanten Handlung, die ein paar kleine Schwächen aufweist. Aber durchaus lesenswert.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Ein Emotionscocktail der besonderen Art – absolute Leseempfehlung.

Dear Life - Lass mich wieder lieben
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„Dear Life – Lass mich wieder lieben“ stammt aus der Feder von Meghan Quinn und ist im November 2018 erschienen.

Ein Buch, vier Protagonisten, vier unterschiedliche Schicksale, ein Programm, das alles ...

„Dear Life – Lass mich wieder lieben“ stammt aus der Feder von Meghan Quinn und ist im November 2018 erschienen.

Ein Buch, vier Protagonisten, vier unterschiedliche Schicksale, ein Programm, das alles verändert und zwei neue Lieben. Das ist quasi die Kurzfassung des Inhalts, wobei hier noch die unzählbare Menge an Emotionen fehlt, die dieses Buch unbeschreiblich machen.

Die vier Protagonisten werden jeder auf seine Art sehr ausführlich und liebevoll von der Autorin gezeichnet. Gleich zu Beginn erhält der Leser einen tiefen Einblick in deren Leben und die schweren Schicksalsschläge, die jeder von ihnen erleiden muss. Besonders durch die wechselnden Erzählperspektiven jeweils aus Sicht der 4 Protagonisten ergibt sich ein sehr guter Eindruck von den Personen.

Die einst lebensfrohe, quirlige Hollyn ist verbittert und zynisch, hadert mit ihrem Leben und hat sich komplett in ihr Schneckenhaus zurückgezogen.
Daisy ist eine naive, überbehütete Frau, die das wahre Leben bislang nicht kennengelernt hat und plötzlich auf sich alleingestellt zurechtkommen muss.
Der Profi-Sportler Jace musste die schwerste Entscheidung treffen, die man sich nur vorstellen kann. Und obwohl er weiß, dass er den besten Weg gewählt hat, ist er zerfressen von Schuldgefühlen und Kummer.
Carter ist sarkastisch, arrogant und hasst sein Leben abgrundtief. Er ist der absolute Pessimist und zieht alles ins Lächerliche oder Negative.

Auf den ersten Blick scheinen die vier nichts gemeinsam zu haben, aber sie alle starten mit einem Programm, dass einem helfen soll, mit der Vergangenheit abzuschließen, Frieden mit sich und seiner Umwelt zu finden und einen Neustart zu wagen.

Der Schreibstil ist wunderbar, bildhaft und sehr einfühlsam. Man kann sich in jeden der Charaktere sehr gut hineinversetzen und durchlebt mit ihnen gemeinsam die verschiedenen Stufen der Trauer. Aber gerade Carters Sarkasmus und Hollyns verbitterte Art sorgen auch immer wieder für Szenen, in denen man lauthals loslachen muss. Eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle zeichnet dieses Buch aus. Ich habe selten Bücher gelesen, in denen Lachen und Weinen so dicht beieinander waren und die Emotionen so stark ausgeprägt waren – und das Ganze ohne ins Kitschige abzugleiten. Wirklich fantastisch geschrieben.

Beeindruckt war ich auch von der differenzierten und sehr gut nachvollziehbaren Art und Weise wie jeder der Vier mit seinem Schicksal umgeht und lernt, wieder ins Leben zurückzufinden.

Eine Geschichte rund um Liebe, Verlust, Trauer, Freundschaft und Hoffnung.

Das Cover ist mit den zwei Pärchen relativ schlicht, aber durchaus gelungen.

Das einzige Negative waren für mich die verhältnismäßig vielen Rechtschreibfehler. Dies sollte bei einem verlagskorrigierten Buch in dem Ausmaß nicht vorkommen.

Fazit:
Ein Emotionscocktail der besonderen Art – absolute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 02.11.2018

Absoluter Lesegenuss.

Höllisches Intermezzo
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Der Dark-Fantasy-Roman „Höllisches Intermezzo“ von Bo Leander ist 2017 erschienen.

Der gefallene Engel Azzael lebt im Schatten von Luzifer und führt dessen Befehle aus. Als er die Vampirin Lillith trifft, ...

Der Dark-Fantasy-Roman „Höllisches Intermezzo“ von Bo Leander ist 2017 erschienen.

Der gefallene Engel Azzael lebt im Schatten von Luzifer und führt dessen Befehle aus. Als er die Vampirin Lillith trifft, fühlt er zum ersten Mal seit Jahrhunderten wieder so etwas wie Hoffnung und sieht einen Sinn in seinem Leben. Allerdings will Luzifer die Vampire auf Geheiß von Gott ausrotten und damit landet auch Lillith auf Azzaels Abschussliste. Er muss entscheiden, auf wessen Seite er steht und welche(n) Verlust/Strafen er bereit ist, dafür in Kauf zu nehmen.

Mit viel trockenem Humor und Sarkasmus wird hier eine fantastische Geschichte über Luzifer, Gott, gefallene Engel und Vampire erzählt. Der Schreibstil ist locker und flüssig, angenehm zu lesen und lässt einen nur so durch das Buch hindurchfliegen. Das Buch enthält jede Menge Spannung, viel Humor, eine Prise Erotik und überraschende Wendungen.

Die Charaktere sind alle sehr gut beschrieben und versprühen jeder auf seine Art ihren Charme: Azzael mit seinen Drogen- und Alkoholexzessen, der auf einmal die Liebe für sich entdeckt und für sie zu kämpfen wagt. Luzifer, der alles versucht, um endlich mal über Gott triumphieren zu können, und doch jedes Mal aufs Neue wieder unterliegt und klein beigeben muss. Und Gott, die auf eine unaufdringliche, gewitzte Art Luzifer zu nehmen weiß.

Die Schauplätze der Geschichte sind anschaulich beschrieben, so dass man das Gefühl hat, mit Azzael zusammen durch Rom zu spazieren.

Das Ende kommt mit einer überraschenden Wendung – ob ich die gut finden soll, weiß ich nicht, aber damit gerechnet hatte ich definitiv nicht ?

Das Cover ist ein echter Hingucker. Die Skyline Roms und darüber die finster dreinblickenden Augen ziehen einen geradezu magisch an. Und (zumindest die Buchversion) enthält viele kleine entzückende Eulen als Verzierung der Seiten.

Fazit:
Absoluter Lesegenuss.