Platzhalter für Profilbild

KiraSophie

Lesejury-Mitglied
offline

KiraSophie ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KiraSophie über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2020

Eine Geschichte voller Geschichten

Die Traumdiebe
0

Inhalt:

In einer Welt, in der die Erde nicht nur droht, dank der Menschheit unterzugehen, sondern in der sie schon dabei ist sich gegen eben jene zu wehren, flieht der zu Träumen fähige Frenchie aufgrund ...

Inhalt:

In einer Welt, in der die Erde nicht nur droht, dank der Menschheit unterzugehen, sondern in der sie schon dabei ist sich gegen eben jene zu wehren, flieht der zu Träumen fähige Frenchie aufgrund seiner Abstammung von den Indianern, vor den Menschen, die nicht mehr träumen können. Er trifft auf eine Gruppe, die ebenfalls von Indianern abstammt und auch sie können noch träumen. Sie reisen zusammen in den Norden, in der Hoffnung, dort Sicherheit zu finden. Auf ihrem Weg erleben die unterschiedlichen, und doch gleichen Mitglieder dieser Gruppe so manche wundervolle, aber auch so manche schreckliche Sache.

Cover:

Als ich das Cover vor dem Lesen angesehen habe, dachte ich nur, wie schön ich es finde, weil es eine gewisse Ruhe und Friedlichkeit ausstrahlt. Die Feder darauf war für mich auch einfach ein schönes Detail, das dem Cover noch eine kleine Besonderheit gibt.

Nach dem Lesen sehe ich mir jetzt das Cover an und entdecke so viele Parallelen zum Inhalt, die dem ihm eine ganz andere Bedeutung geben, als ich vor dem Lesen dachte. Die Feder und die schöne, wilde Umgebung erinnern mich jetzt vor allem an den Hintergrund der indianischen Völker und der Regen darauf an die Bedingungen, die in dem Buch herrschen. Trotzdem, oder gerade jetzt finde ich das Cover besonders schön.

Meinung:

Tia, wo soll ich da anfangen? Als ich die ersten Seiten gelesen habe dachte ich, das Buch wäre eher ein Jugendbuch oder eben einfach eine schöne Geschichte über das Träumen. Aber mit der Zeit habe ich gemerkt, dass dahinter sehr viel mehr steckt, als man vorher ahnen konnte. Das Buch spricht nicht nur sehr aktuelle und vor allem wichtige Themen an, es beschreibt die Geschichte der Figuren auch mit einer Härte und Ehrlichkeit, die mich manchmal hat schlucken lassen. Bis zur Mitte des Buches habe ich ständig mitgefiebert und gefroren, wenn unsere Gruppe wieder einmal eine Nacht im Regen verbringen musste. Ich habe jeden einzelnen kennen und lieben gelernt. Dann ist aus Regen aber Sturm geworden und das Buch hat eine krasse Wendung genommen. Es sind Sachen passiert, die mir die Tränen in die Augen getrieben und auch Sachen, die mein Herz erwärmt haben. Spätestens dann wurde mir auch klar, dass das hier keine seichte Geschichte über Träume und die Zukunft ist.

Ich muss sagen, dass mir aber gerade diese Ehrlichkeit, mit der die Personen und deren Lage beschrieben wurden, gefallen hat. Es hat das Buch und die Message, die dahinter steckt besonders gemacht. Manchmal habe ich fast eine Pause gebraucht, weil ich mir überlegt habe, ob es in der Wirklichkeit einmal ähnlich kommen könnte und falls ja, würden die Menschen tatsächlich so böse und kalt werden?

Die Art und Weise, wie die Figuren in dem Buch miteinander umgegangen sind, hat mich oft sehr berüht. Alle haben einander als gleichwertig betrachtet und sich verhalten, als wären sie eine Familie. Das waren sie wohl auch irgendwie und sie haben es vor allem gebraucht, sich als solche zu fühlen.

Am schönsten und besondersten fand ich die Rolle, die dem Geschichtenerzählen und den Geschichten selbst beigemessen wird. Während dem Lesen dieses Buches wird einem bewusst was für eine Bedeutung und Wichtigkeit Geschichten, sowohl ausgedachte, als auch wirklich geschehene Geschichten haben.

Einige Dinge haben mich allerdings auch ein kleines bisschen gestört. Ich hätte mir gewünscht, einen näheren Einblick in die Hintergründe der Menschen, die nicht träumen können gewünscht. Es hat mich ehrlich gesagt ein bisschen gewundert, dass das nicht irgendwo im Buch kam, da die Geschichten der Gruppe und ihrer Vorfahren sehr genau behandelt wurden. Außerdem ging mir persönlich das Ende ein wenig zu schnell und dadurch wurde es ein wenig übertrieben. Ein wenig zu unrealistisch, obwohl ich denke, dass dieses Ende ein wenig ausgearbeiteter perfekt wäre.

Kurz gesagt: Das Buch hat mir sehr gut gefallen, wobei ich mir an manchen Stellen etwas....mehr gewünscht hätte.

Zitat:

Sie sang. Sie sang mit einer Lautstärke, in einer Tonlage und einem herzzerreißenden Klagen, sodass es in den Gebeinen ihrer Vorfahren widerhallte und sie in der Erde unter der Schule zum Klappern brachte. Welle um Welle verwandelte sie ihren Herzschlag zu Trommeln, ihre einzelne Stimme in viele, zog jeden einzelnen Traum aus ihrem Mark und in ihr Lied. Und da waren ihre Worte: Worte in einer Sprache, die das Übertragungsgerät nicht verarbeiten konnte, Worte, die die Kardinäle nicht ertrugen, Worte, die die Kabel nicht weiterleiten konnten.

Insgesamt..... (auf einer Skala von 1- 10)

Cover: 10

Schreibstil: 9

Idee: 9

Handlung: 7

Charaktere: 9

Gefühle: 10

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere