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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2019

Meerblick inklusive

Meerblick inklusive
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Meinung

Der Roman wirkt zunächst recht simpel, da es sich offensichtlich um eine Reise/Suche nach der Großmutter der Protagonistin handelt, ganz im Sinne eines Roadtrips. Schnell wird jedoch klar, dass ...

Meinung



Der Roman wirkt zunächst recht simpel, da es sich offensichtlich um eine Reise/Suche nach der Großmutter der Protagonistin handelt, ganz im Sinne eines Roadtrips. Schnell wird jedoch klar, dass es für Meike um mehr als das geht. Sie hat sich selbst verloren und es nicht mehr nur Elisabeth, nach der sie sich aufmacht.
Meike durchläuft dabei mehrere Stadien der Selbstentwicklung, und dies in einer recht kurzen Zeitspanne. Zu weiten Teilen ist dies noch nachvollziehbar, aber im Großen und Ganzen – wenn sich eins die Spanne zwischen den Ereignissen ansieht – recht unrealistisch. Bei aller Schönheit von Amrum driftet der Roman hier doch sehr ins Kitschige ab.

Meike ist eine vielschichtige Protagonistin, die sich um vieles Gedanken macht und sich bewusst mit ihrer Umgebung befasst, diese wahrnimmt und darauf reagiert. Dadurch wirkt sie authentischer als viele anderen Romanheldinnen, die mir so in der letzten Zeit in einigen Büchern begegnet sind. Der Umstand, dass sie Buchhändlerin sowie Buchbloggerin ist (die tatsächlich auch bloggt und nicht nur diese Bezeichnung als LeserInnenfängerin trägt) macht sie für mich noch mehr sympathischer. Ihre Liebe für die Literatur ist über die komplette Erzählstrecke immer wieder präsent.

Die Verbundenheit zwischen Meike und ihrer Großmutter schlägt weit über den übertragbaren Sinn Wellen. Ihre Zuneigung zu Amrum wird dabei über die Gene und die Gefühlsebene erklärt. Ich sehe, wohin die Autorin damit wollte. Mich persönlich spricht Lokalpatriotismus nicht an, aber ich bin mir sicher, dass die LeserInnnen, die hier eine reine Urlaubslektüre suchen, mit dem Amrumer Platt sympathisieren können.

Natürlich darf in einem Urlaubsroman wie Meerblick inklusive eine Liebesgeschichte nicht fehlen. Zu meinem persönlichen Glück war diese zwar vorhanden, jedoch nicht allzu dominant vertreten. Wäre sie komplett außer Acht gelassen worden, wäre kaum ein Unterschied spürbar gewesen. Ich kann mir denken, dass hier die Auflagen von Seiten des Verlages kommen. Solche Romane verkaufen sich, wie eins es so kennt, leider nur, wenn sie eine Romanze enthalten. Wenn ihr meine Meinung dazu hören mögt: Ich denke der Roman, der ja auf irgendeine Art und Weise die Unabhänigkeit der Frau feiern möchte, von einer Abwesenheit der Liebesgeschichte auf Seiten von Meike, profitiert hätte. Es wirkt einfach zu gewollt und aufgesetzt.

Weiterhin sind immer wieder Klischees in Richtung „Frauen sind so, Männer so“ vorhanden, obwohl die Autorin anscheinend ein Augenmerk darauf gelegt hat, selbstbewusste Frauen*figuren zu erschaffen.

Die Nebenfiguren teilen sich auf in die Gruppen „realitätsnah“ und „klischeebehaftet“. Dazwischen, so wirkt es auf mich, scheint es nichts geben zu können. Insgesamt sind sie entweder super sympathisch, wollen helfen, oder aber sie sind fies und böswillig. Eben immer der jeweiligen Rolle entsprechend. Hier hätte ich mir mehr Grautöne dazwischen gewünscht.
Des Weiteren hatte ich gehofft, die ein oder andere Figur in einem der anderen beiden Bücher der Autorin als ProtagonistInnen wieder zu finden. Auf der anderen Seite ist es begrüßenswert, einmal nicht einer ausschlachtbaren Reihe vorgesetzt zu werden.

Gerade zum Ende hin wird ein Tempo angeschlagen, dass der Geschichte nicht gut tut. Die Ereignisse überschlagen sich und ein Erlebnis nach dem anderen wird hin- und angenommen ohne es zu hinterfragen. Ob hier Abgabetermine ihren Teil dazu beigetragen haben, sind nur Vermutungen meinerseits. Der Schluss fühlt sich dadurch auf jeden Fall zu gewollt, zu zuckersüß, an und will nicht so recht zum Rest passen.

Fazit



Wenn ihr auf der der Suche nach einer Urlaubslektüre für den Strand oder eine lange Zugfahrt seid, die Familie und Heimat in den Vordergrund stellt, könnt ihr mit Meerblick inklusive nichts falsch machen.
Meike ist eine durchaus sympathische, vor allem aber authentische Protagonistin, mit der es sich gern auf Reisen gehen lässt.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Sternstunde

Sternstunde
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Meinung

Ein Weihnachtsroman der etwas anderen Art fiel mir mit Sternstunde in die Hände. Keine erzwungene Romanze, kein billiger Kitsch. Nein, dieser Roman fällt mit seiner Art aus dem Rahmen und ist ...

Meinung



Ein Weihnachtsroman der etwas anderen Art fiel mir mit Sternstunde in die Hände. Keine erzwungene Romanze, kein billiger Kitsch. Nein, dieser Roman fällt mit seiner Art aus dem Rahmen und ist aus diesem Grund auch so lesenswert und eine absolute Empfehlung.

Es gibt Romane, die mit über 600 Seiten weder Nähe zu ihren Charakteren aufzubauen wissen, noch überhaupt ein Stück ihrer Welt preisgeben. Und es gibt diese kleinen Bändchen, die mit ihren in etwa 120 Seiten eine Familie so bildhaft zum Leben erwecken können, als würden sie gleich aus den Seiten hervor steigen. Genau so eine Geschichte ist die über die kleine Kim Stella Goldschmidt und ihre Lieben.

Kim wurde an Heiligabend geboren und passend zu ihrem zweiten Vornamen Stelle ist ihre größte Leidenschaft, aber auch ihre größte Sorge das Sammeln von allen Weihnachtssternen, die sie finden kann. Egal ob auf Geschenkpapier, in Zeitungen, Büchern, Gebastelten oder Stoffen, alle werden ausgeschnitten und rausgetrennt und wandern dann in ihren besonderen Ordner. Denn Kim sorgt sich sehr darum, dass ihr geliebter Stern seit damals nie wieder gesichtet wurde.

Der Schreibstil ist einzigartig. Mal mag der die Gefühlswelt einer 8jährigen mit seinen langen und sprunghaften Sätzen wunderbar einfangen, um dann im nächsten Augenblick wieder zurückhaltender ja fast schon poetisch zu werden.

„Manchmal, wenn Räume so mitteldunkel sind und es um einen herum ganz still wird, dann ist es, als stünde auch die Zeit still.“
– Seite 16

Karin Kalisa schafft rund um die Familie Goldschmidt einen Ort der kleinen Wunder und Freundlichkeiten, wie man sie dieser Tage kaum vorfindet. Egal ob Nachbarskinder, Kunstbedarf oder auch Astrophysiker: alle befinden sich in direkter Nachbarschaft und sind zu Fuß erreichbar. Was an anderer Stelle furchtbar kitschig wirken würde funktioniert hier, da alles so wunderbar ineinander greift.

„Weil es eben vollkommen egal war, ob man fast acht Jahre alt war oder achtundsiebzig, wenn man die Sterne so sehr liebte, dass man den Weg in ihre Welt auch ohne Fernrohr fand.“
– Seite 75

Fazit


Es war eine wahre Freude Kim auf ihrem kurzen Abenteuer auf der Suche nach der Wahrheit über den Weihnachtsstern zu begleiten. Ihre Geschichte erzählt von Freundschaften, vielen vielen Sternen und schafft dabei wunderbar, für ein paar wenige Stunden abzuschalten.

Ich empfehle Sternstunde allen, die ihre kindliche Begeisterung beibehalten haben und jenen, die Weihnachtsromane der anderen Art suchen.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Atelier of Witch Hat 01

Atelier of Witch Hat 01
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Momentan gibt es kaum neue Mangareihen, die mich wirklich begeistern. Selbst bei den Toptiteln sind so häufig Flops dabei, dass ich eher zu alten Reihen greife, die ich seinerzeit noch nicht gelesen hatte. ...

Momentan gibt es kaum neue Mangareihen, die mich wirklich begeistern. Selbst bei den Toptiteln sind so häufig Flops dabei, dass ich eher zu alten Reihen greife, die ich seinerzeit noch nicht gelesen hatte. Shirahama-sans Artwork in Atelier of Witch Hat hat mich allerdings so sehr angesprochen, dass ich dieser Reihe nun eine Chance geben wollte. Aktuell sind in Deutschland zwei Bände erschienen und der dritte wird bereits im Januar veröffentlicht.

Inhalt



Als Hexe wird man geboren! Coco wurde leider nicht als Hexe geboren, aber sie will trotzdem eine sein. Als eines Tages ein Zauberer in ihrem Dorf auftaucht, kann sie ihr Glück kaum fassen. Sie folgt ihm auf Schritt und Tritt… und begeht dadurch einen schrecklichen Fehler!

Meinung



Wie eingangs erwähnt besticht dieser Manga vor allem durch sein Artwork. Die Zeichnungen sind aufgrund ihrer vielseitigen Schraffierungen passend für eine Abenteuergeschichte. Hinzu kommen wunderschöne Momentaufnahmen die zwar überhaupt nicht in die Story passen, jedoch definitiv ein Augenschmaus sind.
Schade ist, dass Figuren häufig in Posen gefangen sind, wodurch die Dynamik verloren geht und die Charaktere wie Aufsteller wirken, die jeweils in die passende Position gestellt worden sind.
Am meisten überzeugen hier optisch die geschaffenen Welten samt ihrer magischen Wesen.

Die Story an sich ist hingegen sehr generisch. Coco, das einfache Arbeitermädchen vom Land, träumt seit ihrer jüngsten Kindheit davon eine echte Hexe/Zauberin zu sein. Da sie allerdings als Unwissende geboren wurde, muss sie sich damit abfinden, bis in alle Ewigkeit in der Schneiderei ihrer Mutter zu arbeiten. Als eines Tages dann zufälliger Weise ein echter Zauberer im Laden auftaucht entdeckt Coco, dass es auch Unwissenden auf eine bestimmte Art und Weise möglich ist, Zauberei zu wirken. Als einer dieser Zauber völlig nach hinten losgeht, wird sie von dem Zauberer mitgenommen und fortan als Hexe/Zauberin ausgebildet.

Ich finde Coco als Protagonistin unerträglich. Sie ist die typische Draufgängerin, die mit dem Kopf durch die Wand geht um dann festzustellen, dass sie besser doch auf ihre Mentoren gehört hätte. Dass sie die Zauberei liebt und wirklich alles, was damit zu tun hat, Coco in Entzückungsstürme ausbrechen lässt, macht es dabei leider nicht besser, sondern nur schlechter. Coco soll dadurch zum harten Kontrast werden, der sie von den anderen Lehrlingen abhebt. Es lässt jene, die seit ihren jüngsten Tagen an Magie studieren, um irgendwann eimal große Zauberinnen und Zauberer zu werden, in einem schlechteren Licht stehen. Müssen Figuren wirklich abgewertet werden, um eine Protagonistin sympathischer erscheinen zu lassen? Auch die Zauberschülerin Agathe, der Coco zugeordnet wird, ist in diesem Bezug ein wandelndes Klischee. Sie ist der Charakter, der alles dafür geben würde (und gibt) um das zu erreichen, was der Protagonistin/dem Protagonist einfach zu zufliegt. Dass hier Zusammenstöße vorprogrammiert sind, ist für – in dem Genre erfahrene – LeserInnen dann keine Überraschung mehr.

Fazit



Auch wenn der Zeichenstil völlig überzeugt, schleppt sich die Story in Band 1 noch ein wenig zögerlich dahin. Magische Wesen und das Worldbuilding sind neu, allerdings sind Ähnlichkeiten zu bereits bekannten Zauberlehringsgeschichten nicht von der Hand zu weisen. Aufgrund des Potenzials und dem fiesen Cliffhanger am Ende werde ich Band 2 eine Chance geben. Sollte dieser dann nicht überzeugen, werde ich die Reihe allerdings frühzeitig beenden.

Veröffentlicht am 14.11.2018

Die Harriet-Challenge

Verliebt für eine Weihnachtsnacht
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Weihnachtsbücher von Sarah Morgan gehen immer und sind immer schön zu lesen. Oft schwingt ein Hauch Kitsch mit, aber im Großen und Ganzen sind sie Romane die ans Herz gehen und dabei immer einen winterlichen ...

Weihnachtsbücher von Sarah Morgan gehen immer und sind immer schön zu lesen. Oft schwingt ein Hauch Kitsch mit, aber im Großen und Ganzen sind sie Romane die ans Herz gehen und dabei immer einen winterlichen Zauber versprühen.

Verliebt für eine Weihnachtsnacht ist der sechste Teil der From Manhattan with Love Reihe. Die ersten drei sowie die letzten drei Bücher sind jeweils zusammenhängend, lassen sich trotzdem unabhängig von einander lesen, da jeder Roman eine andere Protagonistin aufweist. In diesem Abschlussband lernen wir Harriet kennen, die bislang im Schatten ihrer beiden Geschwister gelebt und sich auch sonst kaum etwas zugetraut hat. Einzig in ihrem Job als Hundeausführerin geht sie auf und weil es so nicht weitergehen kann beschließt sie, sich der Harriet-Challenge zu stellen. Von nun an will sie nur noch Dinge machen, vor denen sie sonst zurück scheuchen würde. 

An den Büchern von Sarah Morgan mag ich besonders, dass nicht ausschließlich das Paar-to-be im Vordergrund steht, dass alles andere um sich herum vergisst. Ihre Figuren führen tatsächlich auch noch ein Leben außerhalb der rosaroten Wolke, und gerade in diesem Fall ist es besonders spannend, die beiden Charaktere kennen zu lernen. Am meisten Aussagekraft hat allerdings Harriets Verwandlung innerhalb des Romans. Aus einem Menschen, der sein Leben lang der Liebe des Vaters hinterhergelaufen ist wird eine Frau, die sich ihrer Stärken sowie Fehler bewusst wird und lernt, dass sie so wie sie ist, genau richtig ist. Hinzu kommt eine sich langsam anbahnende Romanze vor den verschneiten Kulisse Manhattans. Eine perfekte Weihnachtslektüre.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Redwood Love 1

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
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Meinung

Theoretisch ist Redwood Love ein Roman, der mir gefallen könnte. Es wurde ja immerhin eine beschauliche Kleinstadtatmosphäre und ältere Charaktere versprochen, die bereits mit beiden Beinen im ...

Meinung



Theoretisch ist Redwood Love ein Roman, der mir gefallen könnte. Es wurde ja immerhin eine beschauliche Kleinstadtatmosphäre und ältere Charaktere versprochen, die bereits mit beiden Beinen im Leben stehen und - wie die Protagonistin - sogar schon Kinder haben. Aber im Grunde ist Redwood Love ein Liebesroman, der eigentlich lieber ein New Adult Roman geworden wäre. Da wären zum einen die Figuren, die alle wahnsinnig hübsch sind (besonders die männlichen), es aber nicht wissen (die Frauen) und so rein und gut sind, dass sie alle anderen um sie herum in den Schatten stellen. Natürlich hat der Love Interest drei (unglaublich gut aussehende) Brüder, damit aus der einen Geschichte nur ja eine Trilogie werden kann. Ihr kennt das Schema.

Gespickt war der Roman mit zahlreichen Satzwiederholungen, um den LeserInnen Eigenschaften von Personen wieder ins Gedächtnis zu rufen oder um daran zu erinnern, was vor drei Kapiteln geschehen ist. Ein bisschen mehr Vertrauen sollte Frau Moran doch in ihre LeserInnen setzen, ich für meinen Teil empfand es als lästig. Eines der besten Beispiele dafür ist Averys Eigenschaft, dass ihr Herz stets, wenn der Mann ihrer Träume nett zu ihrer Tochter ist, zu schlagen aufhört. Ein Glück, dass nicht jedes Mal gleich der Notarzt kommen musste, aber bei der Häufigkeit sollte sie doch bitte dringend einmal einen Kardiologen aufsuchen.

Es ist wieder einmal das unausgeschöpfte Potenzial, was Redwood Love zu nicht mehr als einer netten Abendlektüre macht. Warum wird ein riesiges Marketingspektakel aus einem Ort gemacht, der nicht mehr als eine blasse Kulisse ist? Dass der Verlauf der Geschichte innerhalb der ersten Seiten ersichtlich ist: geschenkt. Dennoch wäre ein wenig mehr Platz für Wendungen oder das Privatleben der Charaktere sicher vorhanden gewesen. Denn wenn Avery sich anderen Dingen befasst, als das Vergleichen ihres fiesen (wirklich fiesen, fiesen) Exmannes mit ihrem Love Interest to be oder eben mit dem letzteren, liest sich der Roman wirklich unterhaltsam.

Der Roman ist erstaunlich divers, obwohl ich mir immer noch nicht sicher bin ob das alles nicht nur hinzugefügt wurde, weil die Autorin sich in der Pflicht gefühlt hat. Wie man der Widmung zu Beginn entnehmen kann, ist ihr Neffe selbst Autist und so erklärt sich zumindest die Tochter mit Autismus der Protagonistin. Allerdings kommt auch dieser Roman nicht ohne den klischeehaften schwulen Freund aus, der nicht mehr als ein netter Sidekick ist. Auf die Alzheimererkrankung einer anderen Person wird sicher in den Folgeteilen eingegangen. Weiterhin wird ein Charakter der taub ist, eine größere Rolle in einem weiteren Roman spielen. Bei all dem genannten fehlten mir (zumindest in diesem ersten Band) die Konflikte. Ein kleiner Ort, in dem sich alle kennen und über auf Twitter alles austratschen was der Nachbar macht, kommt es nirgends zu Auseinandersetzungen oder Problemen aufgrund bestimmter körperlicher/geistiger Eigenschaften. Die Tochter, die überall sonst auf Probleme gestoßen ist, verändert sich urplötzlich. Avery wird von allen vergöttert, die nicht gerade auf Cade scharf sind, und muss an keiner Stelle mit Eifersüchteleien rechnen. An allen Stellen sind sämtliche Menschen verständnisvoll und erst auf den letzten Seiten kommt es kurz zu einer Auseinandersetzung, die jedoch schnell aus dem Weg geräumt wird. So sehr ich mich über das Drama in New Adult Romanen beschweren, so sehr hätte ich mir zumindest ein wenig davon hier gewünscht. Von daher halte ich diesen Roman für die Lebenslagen sinnvoll, in denen es den LeserInnen nach Harmonie und Kitsch sehnt.

Tatsächlich hat mir besonders gefallen, dass sich die Liebesgeschichte erst langsam entwickelt. Was bei erneutem Auseinandersetzen mit dem Gelesenem seltsam erscheint, da sich ihnen ja nicht wirklich viel in den Weg stellt. Cade nicht zu mögen, ist schwierig, dafür hat Moran gesorgt. Ihm wurden sämtliche Eigenschaften eines Traumprinzen zugeschrieben und sein Verhalten ist, bis auf kleinere Ausnahmen, kaum übergriffig. Wie lange haben wir sowas schon nicht mehr gehabt? Verrückt, oder? Avery ist aufgrund ihrer Vergangenheit in vielen Dingen vorsichtig und muss sich selbst erst wieder finden. Dieser Aspekt war tatsächlich der interessanteste, ich kann allerdings verstehen, warum dem nicht so viel Raum gegeben wurde. Dafür ist es einfach das falsche Genre. Ich denke ein Blick auf das Originalcover beschreibt ganz gut, warum der Roman hier bei uns ganz andere Erwartungen aufwirft.


Fazit



Bei Redwood Love "Es beginnt mit einem Blick" handelt es sich eindeutig um eine Mogelpackung. Die irreführende Werbung suggeriert einen Wohlfühlroman für Fans der Gilmore Girls, dabei reiht er sich nur in die Liga der schlechten Abklatsche, wie etwa Alles, was du suchst, ein.

Wenn ihr auf der Suche nach leichter Lektüre ohne Drama und mit garantiertem Happy End seid, könnt ihr bei Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick nichts falsch machen.