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Veröffentlicht am 15.09.2016

Alles in Buddha

Alles in Buddha
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Rezension zu Alles in Buddha von Victoria Seifried

Titel: Alles in Buddha
Autor: Victoria Seifried
Verlag: Heyne
Genre: Chic-Lit
Datum: 08.08.2016
Isbn: 978-3-453-41924-7

Inhalt:

Voll erleuchtet? Das ...

Rezension zu Alles in Buddha von Victoria Seifried

Titel: Alles in Buddha
Autor: Victoria Seifried
Verlag: Heyne
Genre: Chic-Lit
Datum: 08.08.2016
Isbn: 978-3-453-41924-7

Inhalt:

Voll erleuchtet? Das ist Mia Meinecke bestimmt nicht, doch alles läuft bei ihr perfekt – bis sich ihr Leben dazu entschließt, den Bach runterzugehen. Ihr Freund Mark trennt sich plötzlich von ihr, vor lauter Kummer blamiert sie sich vor ihrem Freundeskreis, und dann wird sie auch noch wegen eines dummen Missverständnisses fristlos gekündigt! Mia muss dem Chaos entfliehen und beschließt, mit ihrem besten Freund Hugo für drei Wochen um die Welt zu reisen. Damit nach ihrem großen Trip wieder alles besser läuft als vorher, schließen die beiden eine Wette ab: Mia muss ihren Herzschmerz besiegen, und Hugo soll mit knapp dreißig endlich entjungfert werden. Doch die beiden haben die Rechnung ohne das Leben gemacht.

Meinung:

Gleich auf den ersten Seiten wird klar, dass das nette Cover nicht vom Inhalt ablenken kann. Wir haben es hier knallhart mit Chic-Lit zu tun. Es trieft zunächst nur so vor den üblichen Klischees. Doch hat der Schreibstil etwas, dass einen direkt abholt und mitnimmt. Und wer bis jetzt noch nicht abgeschreckt wurde, weil der Klappentext und das Cover vielleicht etwas anderes versprochen haben, kann sich mit den beiden Protagonisten auf eine humorvolle und überraschend tiefergehende Reise begeben.

Zunächst lernen wir Mia - aus deren Sicht in der 1. Person die Geschichte erzählt wird - kennen und ja, zu anfangs war sie mir nicht sehr sympathisch. Doch schnell habe ich einige Parallelen zwischen unseren Familienverhältnissen gefunden und ich konnte sie verstehen. Aber was mochte ich zu anfangs nicht an ihr:
Mia ist ziemlich unglücklich, da sich ihr über alles geliebter Marc von ihr getrennt hat. Tut mir leid, ich untertreibe. Sie zerfließt in Selbstmitleid. Und schnell kommt raus, dass sie alles dafür getan hat, um für ihn „perfekt“ zu sein. Und der geübte Leser wird hier sofort sagen: „ja Mädel, vielleicht war das ja der Grund? Wieso verbiegst du dich so für ihn?“. Auch Hugo, ihr bester Freund noch aus Grundschultagen, versucht ihr immer wieder klar zu machen, dass Marc nicht der richtige für sie ist. Man mag ins Buch springen und sie anbrüllen „Hör auf ihn! Such dir lieber jemanden, bei dem du so sein kannst, wie du wirklich bist!!“.
Und als ob diese Trennung nicht auch genug wäre, verliert sie aus einem wirklich absurden Grund ihren Job und blamiert sich vor dem kompletten Freundeskreis, weil sie sich nach Jahren das erste Mal wieder betrinkt. Es steht fest, Mias Leben ist im Eimer. Aber auch bei Hugo sieht es nicht all zu rosig aus. Fast 30 Jahre und noch nie eine Freundin, oder gar einen Kuss (geschweige denn das Erste Mal) kann der Junge mit dem Waschbärbauch vorweisen. Den beiden ist klar, dass sie etwas ändern müssen und ausgerechnet ein kleines Mädchen bringt die beiden auf die großartige Idee, einmal um die Welt zu reisen. Okay, die ganze Welt wird es nicht werden. Und länger als drei Wochen können sie auch nicht weg. Und dann wäre da auch noch Hugos Kater Marie. Aber was kann da schon schiefgehen?

Die Autorin hat wirklich einen tollen Humor. Die Erlebnisse, so absurd wie sie teilweise sind, konnten mich wirklich zum Lachen bringen und wirkten in keiner Weise überzogen oder künstlich witzig. Trotz der anfänglichen Oberflächlichkeit bekommt der Roman nach und nach eine Tiefe, die ich mir für jede Lektüre dieser Art wünsche, aber oft nur bei Autorinnen wie Kerstin Gier o.ä. finde.
Auch wenn die großen beiden Aspekte des Romans das Überstehen der Zurückweisung sowie die erfolgreiche Entjungferung sind, bleibt genügt Raum für kleine Geschichten aus dem Alltag der beiden.
Ein ganz besonderer Punkt war für mich die Freundschaft der beiden. Sie wirkt echt. Direkt aus dem Leben und auf eine wunderschöne Weise ehrlich.
Die bereisten Städte (die ich euch nicht spoilern werde) werden sehr bildhaft beschrieben. Man hat das Gefühl, mit den Charakteren vor Ort zu sein.
Seifried konnte vor allem mit der Charakterentwicklung bei mir Punkten und mit dem Ende war ich mehr als glücklich, obwohl - und gerade weil - ich ein komplett anderes befürchtet hatte.

Den einen Stern habe ich abgezogen, weil dieser Roman auch wunderbar ohne die typischen „Frauenroman“ Klischees ausgekommen wäre. Das hat die Autorin gar nicht nötig. Auch waren mir ein, zwei Begebenheiten ein wenig zu konstruiert.

Er hätte übrigens auch gut ohne den Kater funktioniert. Bitte für das echte Leben notieren: Katzen, die nicht gerne von Zuhause weg sind nicht mit auf solche Reisen nehmen! Danke, eure Katzen-Mama. :)

Zitat:

„Es wird dein ganzes Leben lang immer eine Dielende geben. Irgendjemanden, der etwas besser kann oder dem es besser geht als dir selbst. Und bei dir ist das vielleicht nur eine Person. Ich kann dir hundert Leute aufzählen, die ich beneide, aber was nützt es?“ - Seite 35

Fazit:

Eat, Pay, Love meets Chic-Lit. Ein tolles Buch für amüsante Lesestunden. Verdiente 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn du vergisst

Wenn du vergisst
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Rezension zu Wenn du vergisst von Heidrun Wagner mit Illustrationen von Miri D´Oro

Titel: Wenn du vergisst
Autor: Heidrun Wagner
Illustrator: Miri D´Oro
Verlag: Oetinger34
Genre: Jugendbuch, Mystery, ...

Rezension zu Wenn du vergisst von Heidrun Wagner mit Illustrationen von Miri D´Oro

Titel: Wenn du vergisst
Autor: Heidrun Wagner
Illustrator: Miri D´Oro
Verlag: Oetinger34
Genre: Jugendbuch, Mystery, Romance
Erscheinungsdatum: 22.08.2016
Isbn: 978-3958820289

"Wenn du vergisst" ist der erste Band einer Reihe. Alle Teile im Überblick:

Band 1: "Wenn du vergisst"
Band 2: "Brennt die Schuld" - 24.10.2016
Band 3: "In deinem Herzen" - 01.01.2016

Ich habe das Buch im Zuge einer Leserunde auf wasliestdu.de gelesen und danke an dieser Stelle noch einmal dem Team der Community sowie dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

Inhalt:

Stell dir vor, du wachst auf und weißt nicht mehr, wer du bist.

Stell dir vor, deine Zeichnungen zeigen Erinnerungssplitter voller Schmerz und Dunkelheit.

Stell dir vor, du hast ein Geheimnis, das dein ganzes Leben zerstört hat.

Stell dir vor, du könntest mit jemandem noch einmal neu anfangen.

Würdest du dich erinnern wollen?

Meinung:

Zugegeben, die Story ist nicht neu. Ein Mädchen erwacht mit einer Kopfverletzung an einem Flussufer und kann sich an nichts mehr erinnern. Weder weiß sie wie sie heißt, noch wo sie lebt oder wer ihre Eltern sind. Was mich an diesem Buch fasziniert hatte und in mir den Wunsch es unbedingt lesen zu wollen ausgelöst hatte war das neuartige Konzept von Roman und Illustration. Hier wurde nicht einfach ein fertiges Manuskript zur Illustration weitergereicht. Man merkt mit jeder Seite, denn wirklich jede Seite ist aufwendig gestaltet, wie gut das Zusammenspiel zwischen Autorin und Illustratorin gewesen sein muss. Die Geschichte wird sowohl durch den Text, als auch die Bilder erzählt.

Der Schreibstil hat mich sofort in die Geschichte reingezogen. Er ist leicht jugendlich, aber ohne vulgäre Sprache auskommen zu müssen. Man darf auch nicht vergessen, dass es hierbei um einen Roman für genau so ein junges Publik handelt. Der Roman beginnt direkt mitten im Geschehen, aber der Gedankengang des jungen Mädchens, dass sich an nichts aus ihrem früheren Leben erinnern kann, ist so mitreissend, dass dieser Umstand nicht störend ist. Die Geschichte wird schnell erzählt und die Handlung nimmt rasch fahrt auf und aufgrund der geringen Seitenanzahl von 234 hatte ich den Roman in zwei Tagen durchgelesen. Und obwohl die Geschichte auf so wenig Seiten schnell abgehandelt wird, hatte ich nie das Gefühl, etwas zu verpassen.

Die Gefühle unserer Hauptprotagonistin werden sehr realitätsnah rüber gebracht. Sie ist sehr emotional, dann und wann ein wenig naiv aber gibt nicht auf, auch wenn man ihr Steine in den Weg legen will. Dies macht sie sehr sympathisch. Ansonsten muss man sie als Leser, genau wie sie sich selbst, Stück für Stück kennenlernen. Da der Roman aus der ersten Person erzählt wird, hat man jederzeit das Gefühl, an ihren Gedankengängen teilhaben zu können. Ihre Verzweiflung, Panikattacken und Ängste werden, für mein Empfinden, sehr gut transportiert.

Die Charaktere rund um die Hauptfigur begegnen dem Leser zunächst genau so undurchsichtig, wie ihr selbst. Wer ist in diesem verworrenem Spiel Freund und Feind? Man muss es mit ihr zusammen herausfinden.

Über den Verlauf der Handlung werden immer wieder Ereignisse eingestreut, die den Leser zum Nachdenken anregen. Stimmt das wirklich, was ihr gerade erzählt wird? Was ist genau geschehen? Gab es ein Verbrechen? Warum werden Ereignisse und ihre persönlichen Sachen vor ihr verheimlicht? Einige Fragen werden geklärt, da es sich aber um eine Reihe handelt, endet das Buch mit einem bösen - mit einem sehr bösen! - Cliffhanger.

Ein nettes Detail waren die leicht schräg stehenden Absätze auf den Seiten 160 bis 166, weil sie (Achtung geringer Spoiler!) dort leicht betrunken war. Man merkt dem Buch einfach die Liebe zum Detail an.

Einzig gestört hat mich die Liebesgeschichte, die für meinen persönlichen Geschmack zu schnell abgehandelt wurden. Hier hätte ich mir mehr Gefühl und mehr Details gewünscht. Aus diesem Grunde auch der halbe Stern Abzug.

Zitat:

„Weist du, wie es sich anfühlt?“, frage ich und bin mir nicht sicher, ob ich mit Elias oder mir selbst spreche. Er schüttelt den Kopf, und ich rede weiter. „Als wären all die Momente, die mir wichtig waren, all die Erinnerungen, die mich ausgemacht haben, mit dem Fluss davongetrieben.“

Fazit:

„Wenn du vergisst ist“ ein Mystery-Jugendroman, der mich vollkommen überzeugen konnte. Einzig die aufkommende Liebesgeschichte war nicht nach meinen Geschmack. Da sie aber nicht der Hauptaspekt des Buchs ist, kann ich da gerne drüber hinweg sehen. Wer weiß, was der nächste Teil hier noch bereit hält.

Einzig die Wartezeit auf den zweiten Band stört, aber zum Glück ist ja bald schon Oktober. :)

Ich vergebe hier 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Dich darf ich nicht lieben...

DARK LOVE - Dich darf ich nicht lieben
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Rezension zu Dark Love „Dich darf ich nicht lieben“ von Estelle Maskame



Titel: Dark Love „Dich darf ich nicht lieben“

Autor: Estelle Maskame

Verlag: Heyne Verlag

Genre: New Adult

Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Dark Love „Dich darf ich nicht lieben“ von Estelle Maskame



Titel: Dark Love „Dich darf ich nicht lieben“

Autor: Estelle Maskame

Verlag: Heyne Verlag

Genre: New Adult

Erscheinungsdatum: 11.04.2016

Isbn: 978-3453270633



„Dich darf ich nicht lieben“ ist der erste Band einer Reihe. Alle Titel im Überblick:



Band 1: Dark Love „Dich darf ich nicht lieben“

Band 2: Dark Love „Dich darf ich nicht finden“

Band 3: Dark Love „Dich darf ich nicht begehren“



Klappentext:



Sommer, Sonne und der Glamour von L. A.: das umwerfende Setting einer überwältigenden ersten großen Liebe! Die 16-jährige Eden ist genervt: Sie soll den ganzen Sommer bei ihrem Vater verbringen, der eine neue Frau geheiratet hat. Immerhin wohnt er in Los Angeles, und so hofft Eden auf heiße Nachmittage am Strand und coole Partys. Nie jedoch hätte sie sich träumen lassen, was sie dort erwartet: nämlich ihr absolut unmöglicher neuer Stiefbruder, der 17-jährige Tyler. Der pöbelt sich durch die gepflegte Willkommensparty, beleidigt alle, inklusive Eden, und zieht türenschlagend wieder ab. Eden ist zugleich abgestoßen und fasziniert von ihm. Denn seine smaragdgrünen Augen verraten, dass irgendwo in ihm eine sehr verletzliche Seele ist, die sich mit extrem grobem Äußeren panzert. Und auch Tyler scheint wider Willen von Eden angezogen zu sein.



Meinung:



Ich gebe zu, dass dies eines der Bücher war, die mir aufgrund des Covers in der Buchhandlung sofort ins Auge gefallen sind. Ich hatte es zufällig zum Erscheinungstag entdeckt und der Rückentext sagte mir sofort zu, obwohl auch ein wenig die Angst mitschwang, wieder einen Roman des großen Einheitsbreis des Genre „New Adult“ zu erwerben.

Und Estelle Maskame hat es tatsächlich geschafft, sämtliche Klischees, die zu einem guten Contemporary-Romans dazugehören, in ihrem Auftaktbands zu vereinen. Das brave, aus bürgerlichen Verhältnissen stammende Mädchen trifft auf den heißen und reichen Badboy, der auch noch ihr Stiefbruder ist und somit in unerreichbare Ferne rückt. Was genau hebt also diesen Roman von all den anderen ab?

Fangen wir mit den glaubwürdigen Charakteren an. Eden ist eine Person in die man sich gut und schnell hineinversetzen kann, was auch am angenehmen Schreibstil liegt. Die Inhaltsangabe stimmt hier meiner Meinung nach nicht wirklich, da sie nicht in der Hoffnung auf Partys und Glamour zu ihrem Vater nach L.A. reist. Mit dieser neuen Welt voller Luxus und oberflächlichen neuen Freunden kann sie sich zunächst überhaupt nicht anfreunden und akzeptiert nur nach und nach, dass ihr nichts anderes übrig bleibt als die Zähne zusammen zu beißen, um den Sommer dort zu überleben. Das schlechte Verhältnis zu ihrem Vater zum Beispiel wurde überzeugend rüber gebracht. Tyler ist endlich mal eine Badboyfigur, die diesen Namen auch verdient hat. Mich stört bei vielen Romanes des Genres (z.B. bei Abbi Glines) das uns ein Kerl vor die Nase gesetzt wird, der sich niemals (nieeemals!) in ein Mädchen verliebt, nur mit den Gefühlen seiner Eroberungen spielt und sich ansonsten auch wie der größte Idiot auf Erden verhält, bis er auf die weibliche Hauptprotagonistin trifft und bäms! auf einmal haben wir das zahmste Lämmchen, das seiner neuen Freundin hinterherdackelt. Tyler macht im Laufe der Reihe sicher eine Veränderung durch, jedoch ist diese - zumindest in Band 1 - plausibel erklärt. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht dazu schreiben, da es euch sonst spoilern würde.

Die Liebesgeschichte konnte mich - auch im Gegensatz zu anderen dieser Art - wirklich berühren. Ob die Geheimniskrämerei der beiden für einen Erwachsenen nachvollziehbar sind oder nicht, mag ich nicht bewerten wollen, da ich nie einer ähnlichen Situation war. Es ist sicherlich nachvollziehbar, dass man als (vor allem amerikanische?) Jugendliche, die sich in ihren Stiefbruder verliebt, vor einigen - schier unüberwindbaren - Hinternissen steht.

„Dich darf ich nicht lieben“ ist eine süße und jugendliche Geschichte für Zwischendurch, die sich gut als Urlaubslektüre eignet. Ich muss allerdings anmerken, dass ich den zweiten Band bereits gelesen habe und dieser die Erwartungen, die der erste Teil erweckt, leider nicht erfüllen kann. Da sich „Dich darf ich nicht lieben“ aber auch als Einzelband mit abgeschlossenem Ende lesen lässt, muss die Reihe nicht zwingend komplettiert werden.



Fazit:



Wer einen typischen New Adult Roman sucht, aber Wert auf einen besseren Schreibstil und nicht so flache Figuren wie zum Beispiel bei der After-Reihe legt, kann hier nichts falsch machen. Ich persönlich werde die Reihe jedoch nicht vervollständigen, da Band 2 nicht an den Charme des ersten anknüpfen kann. Die Zielgruppe ab 17 wird getroffen, ältere Leser die gerne das Genre lesen werden allerdings nicht angesprochen.



3,5 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wolken wegschieben

Wolken wegschieben
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Rezension zu Wolken wegschieben von Rowan Coleman



Titel: Wolken wegschieben

Autor: Rowan Coleman

Verlag: Piper Taschenbuch

Genre: Chic-Lit

Erscheinungsdatum: 01.04.2016

Isbn: 978-3492307963



Klappentext:



Manchmal ...

Rezension zu Wolken wegschieben von Rowan Coleman



Titel: Wolken wegschieben

Autor: Rowan Coleman

Verlag: Piper Taschenbuch

Genre: Chic-Lit

Erscheinungsdatum: 01.04.2016

Isbn: 978-3492307963



Klappentext:



Manchmal hat Willow Briar das Gefühl, unter einer dicken Regenwolke zu leben. Sie könnte es darauf schieben, dass sie ein paar Pfunde zu viel auf die Waage bringt. Oder dass sie verlernt hat zu lieben. Oder dass ihre skrupellose Chefin sie als ihre Leibeigene betrachtet. Doch der eigentliche Grund für ihre Unzufriedenheit liegt tief in ihrer Vergangenheit. Willow weiß: Sie muss etwas ändern und ihre Dämonen besiegen. Denn nur Verlierer stehen im Regen – aber wahre Gewinner schieben die Wolken einfach weg.



Meinung:



„Wolken wegschieben“ ist mir beim Durchstöbern der Buchhandlung in die Hände gefallen. Ich war auf der Suche nach einem Roman fürs Herz, diesmal gerne auch mit Happy End. Da ich bereits „Zwanzig Zeilen Liebe“ von der Autorin begeistert verschlungen hatte und sich der Klappentext vielsprechend anhörte, entschied ich mich - nach halbstündiger Irrfahrt mit Kinderwagen durch den Buchladen - letztendlich für diesen Roman.

Die Seiten flogen sodann nur dahin. Colemans Schreibstil konnte mich wieder einmal für sich gewinnen. Doch schnell war klar, das hier ist kein typischer Roman, wie ihn die Fans der Autorin kennen. Wenn ihr euch über die Genre-Angabe oben gewundert habt, ja sie wurde mit Absicht so von mir vergeben. Wer also Chic-Lit überhaupt nichts abgewinnen kann, der sollte die Finger von diesem Buch lassen. Wer allerdings Romane im Stil von Kerstin Gier liebt, wird hier sicher auf seine Kosten kommen.



Die Handlung dreht sich rund um das chaotische Leben der Willow Briar - auch Will genannt - und ist aus der dritten Person erzählt. Schnell wird klar, dass sie viele Probleme mit sich herumschleppt. Angefangen bei der immer mehr expandierenden Konfektionsgröße, über ihre gescheiterte Ehe, bis hin zu ihrer exzentrischen Vorgesetzten - der Chefin einer der größten Talentagenturen Londons. Von dieser erhält sie sodann auch eine weitere unmögliche Aufgabe: Ein gefallenes Schauspielsternchen bei sich aufzunehmen, bis die Wogen geglättet sind. Und als wäre dies noch nicht genug, steht auf einmal ihre Ex-Stieftochter mit einem riesigen Problem vor ihrer Tür. Das einzige, was sie jetzt aufheitern kann ist dieses eine besondere paar Schuhe (Will hat einen miserablen Modegeschmack, liebt aber hohe Schuhe über alles), dass sie in der Auslage eines wirklich sehr heruntergekommenen Secondhandladens entdeckt.

Na, hab ich euch zu viel versprochen? Ich habe so viel Chic-Lit gelesen, dass ich es selbst erkenne, wenn es sich hinter einem neutralen Cover verbirgt!



In diesem Roman treffen viele bunt durchgemischte Charaktere zusammen, was jedoch keinesfalls zu Leseschwierigkeiten führt. Ein wenig stört, dass die Personen alle ungefähr den selben Biss und Humor haben. Ein bisschen weniger hiervon bei der ein oder anderen Figur hätte dem Ganzen gut getan.



Wir haben hier die klassischen Elemente der Selbstfindung, wobei Will als auch der Leser erst spät darauf gestoßen werden. Erst gegen Ende hin wird ihr klar, was sie all die Jahre blockiert hat, eine gesunde Beziehung führen zu können. Dass diese Erkenntnis erst so spät eingearbeitet wurde und dann auch noch auf einmal ein schlimmes, längst zurückliegendes Ereignis, angedeutet wird - und somit auch noch ein beliebtes Thema des Genre New Adult mit einbaut wurde - war mit dann ein wenig to much.



Coleman bedient sich in diesem Werk vieler Klischees des vorgenannten Gerne. So zum Beispiel wird immer und immer wieder auf die Konfektionsgröße der Hauptfigur Will verwiesen. Und wie unzufrieden sie doch ist. Und wie unfähig, etwas daran zu ändern. Sie wird als sehr übergewichtig beschrieben, obwohl ihre Kleidergröße lediglich auf eine Frau üppigeren Maßes hinweist. Dieser Umstand sowie das sich ständig wiederholende Andeuten, wie sehr diese Schuhe doch ein Verändern bei ihr Bewirken, ist schon sehr oberflächlich. Wer Romane dieses Genre jedoch gerne verschlingt, wird hierüber hinwegsehen können.



Mit dem Ausgang der Geschichte bin ich zufrieden. Es ergab sich sogar eine klein Wendung, mit der ich nicht gerechnet hätte.



Fazit:



„Wolken wegschieben“ ist eine amüsante Unterhaltung für graue Regentage , von der man allerdings nicht all zu viel Tiefgang erwarten darf. Sie enthält jedoch liebenswerte und chaotische Charaktere, die man sofort ins Herz schließt. Ich empfehle den Roman allen Fans von Gier, Kinsella und Co.

Mit Hinweis auf das Heranziehen eines anderen Genre als vom Verlag vorgegeben vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Todesmärchen

Todesmärchen
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Rezension zu Todesmärchen von Andreas Gruber



Titel: Todesmärchen

Autor: Andreas Gruber

Verlag: Goldmann

Genre: Thriller

Erscheinungsdatum: 15.08.2016

Isbn: 978-3442483129



Todesmärchen ist Band ...

Rezension zu Todesmärchen von Andreas Gruber



Titel: Todesmärchen

Autor: Andreas Gruber

Verlag: Goldmann

Genre: Thriller

Erscheinungsdatum: 15.08.2016

Isbn: 978-3442483129



Todesmärchen ist Band 3 von 3 einer Serie (1. Todesfrist, 2. Todesurteil, 3. Todesmärchen)



Vorab ein herzliches Dankeschön an den Autor, den Verlag sowie Lovelybooks.de zur Verfügungsteilung des Rezensionsexemplars.



Klappentext:

Es war einmal in dunkler, abgrundtiefer Nacht ein böser, bitterböser Mann…

In Bern wird die kunstvoll drapierte Leiche einer Frau gefunden, in deren Haut der Mörder ein geheimnisvolles Zeichen geritzt hat. Sie bleibt nicht sein einziges Opfer. Der niederländische Profiler Maarten S. Sneijder und BKA-Kommissarin Sabine Nemez lassen sich auf eine blutige Schnitzeljagd ein – doch der Killer scheint ihnen immer einen Schritt voraus. Währenddessen trifft die junge Psychologin Hannah im norddeutschen Steinfels ein, einem Gefängnis für geistig abnorme Rechtsbrecher. Sie soll eine Therapiegruppe leiten, ist jedoch nur an einem einzelnen Häftling interessiert: Piet van Loon. Der wurde einst von Sneijder hinter Gittern gebracht. Und wird jetzt zur Schlüsselfigur in einem teuflischen Spiel.



Schreibstil:

Todesmärchen ist der der letzte Band der ersten Trilogie um den BKA-Ermittler Maarten S. Schneijder. Auch ohne Vorkenntnisse der ersten beiden Bände findet man schnell in die Geschichte ein, was auch Grubers Schreibstil zu verdanken ist. Der Autor setzt auf eine einfache Sprache, die ohne Füllwörter und allerlei Schnörkel auskommt und zusammen mit den rasch aufeinanderfolgenden Ereignissen zu einem rasanten Leseerlebnis führt.



Charaktere:

Aufgebaut ist die Geschichte in drei Erzählstränge, die jeweils in der Gegenwart, einige Tage vor den aktuellen Ereignissen sowie fünf Jahre vor den Geschehnissen spielen. Zwei davon betreffen die beiden Ermittler Maarten S. Sneijder sowie seine Kollegin Sabine Nemez.

Mit Maarten S. Sneijder (es ist wirklich wichtig, den mittleren Vornamen nicht zu vergessen!) hat Gruber einen Charakter geschaffen, den man entweder hassen oder lieben muss. Für mehr ist dazwischen nicht wirklich Platz. Ich bin generell ein Fan und schwierigen Charakteren, die sich nicht an Normen halten, aber Sneijder war mir zu dick aufgetragen. Da dieser Band der wohl persönlichste seiner Ermittlerkarriere ist, werden im späteren Verlauf der Handlung Seiten an ihm sichtbar, die mich mit ihm versöhnen, ihn aber nicht lieben lernen lassen. Sneijder ist ein Einzelgänger, der unter Clusterkopfschmerzen leidet und seinen Unmut gerne an seiner Umgebung auslässt. Mit Sabine Nemez hat man ihm eine Kollegin zur Seite gestellt, die mir zu anfangs leider sehr blas vorkam. Im Verlauf der Geschichte nimmt sie zum Glück mehr und mehr Platz ein und zeigt, dass sie ihrem ehemaligen Lehrer durchaus das Wasser reichen kann. Leider fängt mir diese Entwicklung zu spät an.

Der Dritte - und für mich spannendste - Handlungsverlauf befasst sich mit der jungen Psychologin Hannah Norland. Der Klinikalltag ist spannend verfasst, auch wenn man vielleicht ein wenig zu schnell merkt, dass dort etwas nicht mit rechten Dingen vor sich geht. Ihr gesteigertes Interesse an dem Insassen Piet van Loon ist hier nur ein Punkt, den ich nennen möchte.



Lob und Kritik zur Handlung:

Der Thriller hat mich mit widersprüchlichen Gefühlen zurück gelassen. Die Geschichte war von der ersten bis zur letzten Seite spannend aufgebaut, ohne je Strecken aufzuweisen. Die Beweggründe der Morde bleiben bis zu ihrer Aufklärung unklar und lassen von Anfang an viel Raum für Spekulationen. Jeder Abschnitt wurde gekonnt mit einem Cliffhanger versehen, der einen förmlich dazu gezwungen hat, weiter zu lesen. Man merkt, wie viel Arbeit in die Planung des Romans geflossen ist und müsste ich allein auf Grundlage der Geschichte an sich bewerten, würde das Buch von mir eine volle Punktzahl bekommen.

Abzüge gibt es von mir aufgrund der Protagonisten, mit denen ich leider entweder nicht, oder erst spät warm geworden bin. Das kann allerdings daran liegen, dass dies der Dritte Band der Reihe ist. Generell sollten sich solche Bücher auch unabhängig von einander lesen lassen aber ich weiß aus eigener Erfahrung wie ratsam es ist, solche Reihen bei Band 1 zu starten.

Der Schreibstil, so flüssig er auch gewesen ist, war mir an manchen Stellen zu einfach.

Einen Dämpfer hat mir der Epilog verpasst, der für mein Empfinden nicht zum Rest der Geschichte gepasst hat. Er soll noch einmal Spannung für die folgenden Bücher aufbauen, jedoch waren die Handlungen der Charakter für mich nicht nachvollziehbar.



Fazit:

Ein bis zur letzten Seite spannender Roman für Fans von sehr blutigen Thrillern, in dem allerdings die Geschichte die Charaktere zu überlagern droht. Meine Leseempfehlung für alle Freunde von Pageturner und Charakteren mit Ecken und Kanten. In einem Sternsystem würde ich 3.5 von 5 Sternen vergeben.