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Veröffentlicht am 10.08.2022

Glamour und Luxus, aber auch Abgründe und Intrigen

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
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Eigentlich habe ich es in letzter Zeit ja nicht so mit Jugendbüchern, aber dennoch hat mich diese Reihe irgendwie gereizt, gerade weil ich wissen wollte, wie die Autorin diese interessante, futuristische ...

Eigentlich habe ich es in letzter Zeit ja nicht so mit Jugendbüchern, aber dennoch hat mich diese Reihe irgendwie gereizt, gerade weil ich wissen wollte, wie die Autorin diese interessante, futuristische Welt wohl umgesetzt hat und nachdem ich den Prolog gelesen hatte, hatte mich das Buch bereits in seinem Bann.

Der Schreibstil der Autorin ist dabei wirklich gut, flüssig und leicht lesbar. Und auch wenn ich mich erst einmal daran gewöhnen musste, dass das Buch aus gleich fünf Perspektiven erzählt wird, so konnte mich der tolle Schreibstil durchaus mitreißen. Ebenso hat mir gefallen, wie gut und realistisch Katharine McGee die jeweiligen Charaktere und die Welt beschrieben hat, in welcher ihre Geschichte spielt. Ohne sich dabei in Kleinigkeiten zu verlieren, hat sie sie zum Leben erweckt und greifbar gemacht.

Dazu kommt eine super spannende Handlung, welche sich auf Grund der verschiedenen Erzählperspektiven auch in verschiedene Handlungsstränge aufteilt, von denen sich einige im Laufe des Buches immer mehr aufeinander zu bewegen. Andere sind aber auch schon von Anfang an sehr nah miteinander verbunden und bewegen sich in gewisser Weise ein Stück weit voneinander weg. Dennoch sind am Ende alle Handlungsstränge miteinander verwoben. Sie sind zudem alle echt spannend, wobei ich am besten finde, dass man alles nicht nur aus einer sondern mehreren Sichtweisen kennenlernt. Man bekommt mehrere Lebensumstände und Teile des Towers beschrieben, mal reich, mal arm, mal anscheinend einfach und glamourös, mal dunkel und trostlos. Und doch trügt der Schein einige Male. Man merkt aber auch, dass dieser Band erst der Anfang einer Reihe ist. Denn der Fokus ist nun einmal zum größten Teil darauf gelegt, sowohl die einzelnen Charaktere als auch das Setting besser kennenzulernen. Dennoch bekommt man aber auch verworrene Liebesgeschichten, bröckelnde Freundschaften, Glamour, Geheimnisse und Intrigen geboten, ebenfalls eben dieses großartige, futuristische und gut durchdachte Setting. Bei alldem fand ich schön, dass, wenn es allzu blutig oder erotisch wird, die Handlung genau an der richtigen Stelle abbricht, so dass man sich genug denken kann, aber nicht explizite Beschreibungen bekommt. Damit ist das Buch perfekt für Jugendliche ab vierzehn Jahren geeignet. Außerdem finde ich die Idee klasse, dass es direkt im Prolog schon ein Todesopfer gibt, man aber bis zum Ende des Buches nicht weiß, wer es ist. Neben den packenden Geschichten der einzelnen Protagonisten ist dies nämlich der Hauptgrund, warum ich das Buch nur schlecht aus der Hand legen konnte und der Cliffhanger am Ende macht auf jeden Fall neugierig auf den nächsten Band.

Wie schon gesagt, sind die Charaktere hier auch super geschrieben. Die Protagonisten Avery, Leda, Eris, Rylin und Watt sind alle ganz unterschiedliche, mehrschichtige Persönlichkeiten aus verschiedenen Schichten und Kulturen, wobei aber nicht jeder von ihnen nur Gutes im Sinn hat. Gerade Leda zeigt erst im Laufe der Geschichte ihr wahres Gesicht. Dennoch haben sie alle auch eins gemeinsam und das sind die Geheimnisse, welche ihre Leben zerstören könnten. Was ich aber besonders gut an den Charakteren in diesem Buch finde ist, dass sie nur in geringem Maße altbekannte Klischees bedienen. Die Schöne ist hier zum Beispiel nicht die Intrigante, der Nerd nicht der mit Hornbrille und hässlichen Klamotten und das arme Mädchen ist nicht das Mauerblümchen, sondern eine Kämpferin. Und doch passen die jeweiligen Persönlichkeiten zu ihren Figuren.

Alles in allem hat mich dieser erste Band der Reih auf jeden Fall beeindruckt und wirklich gut unterhalten. Dennoch ist noch ein kleines bisschen Luft nach oben und ich hoffe, dass der zweite Band, obwohl eine gewisse Person fehlen fehlt, mich vollends begeistern wird. Lesenswert ist dieses Buch aber definitiv.

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Das Leben ist ein Abenteuer

Tage mit Sam
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Mit diesem Buch habe ich endlich mal wieder zu einem gegriffen, welches schon viel zu lange ungelesen in meinem Regal stand. Dabei ist es ein wirklich wundervolles Buch, mit einem großartigen Schreibstil, ...

Mit diesem Buch habe ich endlich mal wieder zu einem gegriffen, welches schon viel zu lange ungelesen in meinem Regal stand. Dabei ist es ein wirklich wundervolles Buch, mit einem großartigen Schreibstil, tollen Charakteren und einer zauberhaften Geschichte über ein Kind, das anders ist und einen Vater, welcher irgendwie neben sich steht und erst lernen muss, das Leben wieder zu meistern.

Aber fangen wir, wie immer, beim Schreibstil an. Ganz ehrlich, hätte ich nicht gewusst, dass es sich hier um ein Erstlingswerk handelt, dann hätte ich das niemals gemerkt. Keith Stuart hat nämlich einen Schreibstil, der, obwohl die Geschichte nicht wahnsinnig aufregend ist, es schafft, den Leser mitzureißen. Dieser ist leicht, flüssig und vor allem mit einer gewissen Prise Humor gespickt, welche die oft doch etwas emotionale Stimmung des Buches auflockert und mich mehrmals hat schmunzeln lassen.

Und auch die Geschichte konnte mich sofort in ihren Bann ziehen. Zwar ist diese, wie schon erwähnt, recht ruhig und verfügt auch nur ab und an über eine gewisse Spannung, dafür ist sie aber sehr intensiv und voller tiefgründiger Gedanken, sowie Kritik am System. Dabei steht vor allem die Beziehung zwischen Alex und seinem Sohn im Vordergrund, die Unsicherheit im Umgang mit einem autistischen Kind und das Zueinanderfinden. Aber auch die Probleme zwischen Alex und Jody, der tragische Verlust eines Menschen in dessen Vergangenheit und das etwas eingestaubte Verhältnis zu seiner Mutter sind große Themen, die in diesem Roman behandelt werden. Klingt im ersten Moment vielleicht viel, aber dennoch hat es Keith Stuart geschafft, alle diese Stränge geschickt miteinander zu verbinden und zu verknüpfen. Und auch das Thema Minecraft hat er sehr gut mit in die Geschichte eingebracht. Durch dieses Spiel bekommt man neben der realen Welt noch ein ganz anderes Setting geboten, welches wie ein Bubble wirkt, in der sich Alex und Sam erst so richtig entfalten können. Und ich persönlich habe damit plötzlich eine ganz andere Sicht auf dieses Spiel bekommen. Was mich aber am meisten beeindruckt hat ist, wie ich mich oft selbst in Alex wiedergefunden habe. Auch ich habe ein etwas anderes Kind und weiß, wie schwer es ist, die richtigen Hilfen zu bekommen. Auch ich weiß, wie schwer es sein kann, an dessen Welt teilzunehmen und auch ich weiß, wie es sich anfühlt, von anderen beurteilt zu werden. Und da ist es egal, wie man es nennt, denn wie der Protagonist schon gleich am Anfang des Romans sagt: „Das Dumme ist nur, dass Etiketten gar nichts bringen. Sie helfen nicht gegen Schlaflosigkeit oder gegen die Wut, wenn man beworfen wird oder etwas kaputt geht.“ Umso schöner war es für mich zu sehen, wie sich sowohl Alex als auch Sam im Laufe der Geschichte weiterentwickeln, wie beide auf ihre jeweils eigene Weise offener werden und sich was trauen. Aber auch die Dynamiken in Alex Ehe, Freundschaften und Familie fand ich sehr interessant und gut beschrieben. Und am Ende habe ich sogar ein paar Tränchen vergossen. Dennoch muss ich aber auch sagen, dass dem Roman hier und da ein paar Seiten weniger gut getan hätten, denn er zieht sich insgesamt doch ein bisschen.

Dafür habe ich aber auch die Charaktere geliebt. Nein, sie sind nicht immer wahnsinnig sympathisch und manchmal konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich nun Alex oder Jody mehr mag und von Zeit zu Zeit konnte ich sie auch gar nicht leiden. Aber das macht sie aus. Sie sind lebendig, vielschichtig, haben Ecken und Kanten. Selbst Sam ist manchmal echt anstrengend und nur selten der strahlende Sonnenschein, was sich erst im Laufe der Geschichte mehr und mehr zum Besseren ändert. Deshalb war er für mich aber auch greifbar und ich konnte mir schon sehr bald vorstellen, wie er tickt und dass es gerade für ihn nicht leicht ist, in einer solch lauten und aufregenden Welt zu leben.

Bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich nicht verstehen kann, warum dieses Buch so unbekannt ist. Klar, es geht mit Autismus auch um ein recht nischiges Thema, aber dafür ist es von jemandem geschrieben, der sich damit im wahrsten Sinne auskennt und das Buch hat zudem noch so viel mehr zu bieten. Es ist ein Buch für jeden und sollte, meiner Meinung nach, auch von jedem gelesen werden. Ich habe es jedenfalls geliebt und kann es nur weiterempfehlen. Lest dieses Buch!

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Eine verbotene Liebe und verlorene Erinnerungen

Die verborgenen Stimmen der Bücher
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Wer hier einen Roman voller Fantasy erwartet, der sollte sich vom Klappentext nicht täuschen lassen, denn dieser verrät nur einen Bruchteil dessen, worum es hier wirklich geht. Und trotzdem, oder gerade ...

Wer hier einen Roman voller Fantasy erwartet, der sollte sich vom Klappentext nicht täuschen lassen, denn dieser verrät nur einen Bruchteil dessen, worum es hier wirklich geht. Und trotzdem, oder gerade deshalb, hat mir diese Geschichte so gut gefallen, eine Geschichte voller Liebe, Leid und das Vergessen.

Schon der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen. Sie weiß, Gefühle zu transportieren und bleibt dennoch recht sachlich und nüchtern. Dadurch lässt sich das Buch sehr flüssig und schnell lesen. Ebenso mochte sowohl die Stimme des Hörbuchsprechers sehr gern und wie er die Geschichte zum Leben erweckt hat.

Was diese angeht, so brauchte ich ein bisschen, um in sie hinein zu finden, aber mit jeder weiteren Seite konnte ich das Buch immer weniger zur Seite legen und am Ende bin ich einfach nur noch so durch die Geschichte hindurch geflogen. Das liegt einerseits daran, dass ich nicht so richtig wusste, wohin sich diese wohl entwickeln würde, andererseits daran, dass sie einfach wahnsinnig spannend und packend geschrieben war. Dabei geht es eben nicht hauptsächlich um das Binden von Erinnerungen in Bücher, sondern im Großen und Ganzen um Emmett selbst und seine verlorene Geschichte, welche mich, obwohl hier Themen eine Rolle spielen, die mich eigentlich nicht interessieren, wirklich berührt hat. Dementsprechend wirkte aber der erste Teil des Buches, der Beginn der Lehre bei der Buchbinderin Seredith und die beginnende Freundschaft zwischen Emmett und ihr eher nur wie eine Einleitung in die wahre Geschichte dieses Buches, was viele wohl erst einmal verwirren könnte. Für mich hat das Buch aber erst ab da so richtig angefangen. Zwar brauchte ich diese Art Einleitung, um Emmetts Geschichte zu verstehen, andererseits wurde es erst ab einem Moment danach so richtig mitreißend und spannend. Und dann noch dieses wunderbare, Setting, welches sehr an die Zeit der Austen-Bücher erinnert, der Touch Fantasy und die Dramatik einer unerfüllten Liebe ohne jeglichen Kitsch, dafür aber mit viel Gefühl. Ich war angekommen und habe die Geschichte nur noch so in mich eingesaugt.

Dazu kommen die toll und interessant geschriebenen Charaktere. Emmett wirkte zwar auf eine sympathische und lebendige Art ein bisschen steif, aber das gehört zu seiner Persönlichkeit. Er ist kein Protagonist, den ich sofort ins Herz geschlossen hätte, aber mit der Zeit immer mehr zu lieben lernte. Dagegen ist Seredith nur eine Randfigur, die zwar viel Einfluss auf Emmetts Entwicklung hat, aber viel zu früh keine Rolle mehr für die Geschichte spielt. Dafür ist da noch Lucian, der Abkömmling eines reichen Mannes, welcher sich Stück für Stück in Emmetts Familie einschleust und den ich erst nicht so richtig einschätzen konnte. Er wirkte arrogant und doch irgendwie auch herzlich und letztendlich habe ich auch ihn ins Herz schließen können. Ebenso mochte ich Emmetts kleine Schwester und seine Eltern, hatte aber gleichzeitig eine riesige Abscheu gegen Lucians Vater und andere zwielichtige Gestalten.

Alles im allem muss ich sagen, dass dieses Buch keines ist, welches man einfach mal so nebenbei weg liest. Es ist ebenso kein schlichtes Fantasybuch, sondern ein tiefgründiger und emotionaler Roman über verbotene Gefühle und gestohlene Erinnerungen. Aber wenn man sich auf die Geschichte einlässt, dann kann man wahnsinnig viel daraus mitnehmen.

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Veröffentlicht am 14.07.2022

Kylie Scott at her best

Sweet Little Lies
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Wer meinen Blog verfolgt, hat sicher schon mitbekommen, dass mein Verhältnis zu New Adult Romanen zur Zeit nicht unbedingt das Beste ist. Umso glücklicher bin ich, dass mich mit diesem hier mal wieder ...

Wer meinen Blog verfolgt, hat sicher schon mitbekommen, dass mein Verhältnis zu New Adult Romanen zur Zeit nicht unbedingt das Beste ist. Umso glücklicher bin ich, dass mich mit diesem hier mal wieder eines absolut überzeugen konnte. Was mir besonders gut gefallen hat, erfahrt ihr wie immer nachfolgend.

Wieder einmal hat mir Kylie Scotts Schreibstil super gut gefallen. Sie schreibt locker leicht und lebendig. Vor allem aber mochte ich den Witz, mit welchem sie bereits ihre Stage Dive-Reihe gewürzt hatte und welcher nun endlich auch in diesem Roman wieder für humorvolle Unterhaltung gesorgt hat. Außerdem hat Ann Vielhaben, obwohl ich ihre Stimme in Fantasy-Romanen ein bisschen passender finde, einen guten Job als Sprecherin gemacht. Allerdings sollte ich darauf hinweisen, dass es bezüglich der Sprecherin ein paar Widersprüche gibt. So wird überall als Sprecherin Tini Waldstein angegeben, aber am Anfang des Hörbuches Ann Vielhaben. Außerdem ist es tatsächlich die einzigartige und unverkennbare Stimme von Ann Vielhaben. Warum nun aber Tini Waldstein als Sprecherin angegeben wird, weiß ich leider nicht zu erklären.

Nun aber weiter mit der Geschichte. Diese beginnt schon echt kurios und witzig mit einer riesigen, spektakulären Explosion und man ist gleich mittendrin im Geschehen. Denn Betty landet beinahe von einer zur anderen Sekunde in einer actiongeladenen, furiosen und doch romantischen Story, voll von Geheimagenten, bösen Menschen und Waffengewalt. Dabei sollte man das alles bei all der Spannung aber nicht allzu ernst nehmen, denn die ganze Geschichte nimmt sich auch nicht wirklich ernst und natürlich ist sie alles andere als realistisch. Dafür ist sie aber wahnsinnig humorvoll und teilweise sogar skurril. Vor allem aber kam es durch Thoms Lügen und kuriosen Offenbarungen, sowie Bettys leicht neurotischen Anwandlungen immer wieder zu extrem witzigen Schlagabtäuschen zwischen den beiden und ich musste super oft lachen oder zumindest breit grinsen. Aber auch, wenn es dann mal romantisch oder gar heiß zwischen den beiden wurde, mochte ich das sehr, denn obwohl Betty und Thom sich schon lange zu kennen glauben, lernen sie sich erst jetzt richtig kennen, wobei oftmals die Funken fliegen. Und dann sind da noch die Sexszenen, welche gut portioniert sind und nicht so übertrieben lang, dennoch aber prickelnd. Am besten fand ich aber das grandiose Finale der Geschichte. Wie habe ich mich geärgert, als ich dachte, wie durchschaubar die Wendung am Ende doch wäre, doch dann kam erst die tatsächliche, witzige Überraschung, mit welcher ich so niemals gerechnet hätte. Bravo Kylie!

Und noch eine Sache kann Kylie Scott wirklich gut, nämlich außergewöhnliche, leicht durchgeknallte Charaktere zu entwerfen, was sie in diesem Roman auch einmal mehr unter Beweis stellt. Betty ist nämlich, seien wir mal ehrlich, nicht ganz normal und damit meine ich nicht, dass sie ein paar Pfunde mehr auf den Rippen hat. Vielmehr wirkt sie oftmals einigermaßen neurotisch, kreischt und heult, stürzt sich dann aber ohne nachzudenken ins Getümmel, ist stark und hat eine große Klappe, was ich wahnsinnig erfrischen und unterhaltsam fand. Thom hingegen konnte ich nicht so richtig greifen, was seinen Charakter aber auch irgendwie ausmacht. Er ist zwar einerseits der toughe, stille Geheimagent, händelt mit Waffen herum wie andere mit Stift und Pinsel, hat aber scheinbar ansonsten keine Ahnung vom Leben. Dazu kommt noch der restliche „Zoo“, alles Geheimagenten, welche nach verschiedenen Tieren benannt sind, für jedes Problem halt der richtige Experte, ebenso wie die beste Freundin und einige andere mehr oder weniger interessante Charaktere.
Ich muss sagen, dass ich diesen Roman gefeiert habe. Ich habe selten so oft beim Lesen eines eigentlichen Liebesromans so sehr gelacht und wurde super gut unterhalten. Trotzdem gab es aber auch genug Romantik und mindestens genauso viel Action, was mir in der Mischung extrem gefallen hat. Kylie Scott at her best.

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Veröffentlicht am 20.06.2022

Man weiß, dass man nichts weiß

Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)
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Einen guten Thriller zu finden, ist für mich gar nicht so leicht, zumal ich kein allzu großer Thrillerfan und sehr wählerisch in dem Genre bin. Außerdem mag ich es nicht, wenn es zu blutig oder brutal ...

Einen guten Thriller zu finden, ist für mich gar nicht so leicht, zumal ich kein allzu großer Thrillerfan und sehr wählerisch in dem Genre bin. Außerdem mag ich es nicht, wenn es zu blutig oder brutal wird. Dieser Thriller hier hat mir allerdings so richtig Lust auf das Genre gemacht, denn er ist einfach spannend und man weiß die ganze Zeit nur, dass man eigentlich nichts weiß.

Schon der Schreibstil der Autorin ist wirklich toll, leicht und flüssig zu lesen und mit guten Beschreibungen, so dass die Geschichte beim Lesen direkt vorm inneren Auge abläuft. Außerdem hat sie ohne viel Brutalität eine wirklich packende und atmosphärische Stimmung erzeugt. Und auch der Sprecher des Hörbuchs hat dieses super eingesprochen. Er hat eine tolle Betonung und eine passende, angenehme Stimme, welche die Geschichte so richtig schön realistisch gemacht hat.

Aber auch diese ist einfach großartig. Wie schon gesagt, braucht es hier nicht viel Brutalität und der ganze Thriller kommt ohne große Blutmengen aus. Dennoch ist dieses Buch auf seine Art grausam, gerade weil die Opfer noch so jung sind und der Täter mehr als perfide. Was mich aber erst so richtig positiv überrascht hat ist, dass es sich hier um einen typischen Ermittlerthriller handelt und er mir dennoch wahnsinnig gut gefallen hat. Ich mochte hier nämlich sowohl die Hintergrundgeschichte der jungen Ermittlerin Sayer als auch den echt interessanten Mord- und Entführungsfall, wenn man das bei diesem Thema so sagen kann. Dabei hat dieser Thriller einfach so viele verschiedene Themen und Aspekte, wie zum Beispiel Wissenschaft und Politik, welche gut recherchiert wirken, so dass es nie langweilig wurde, war aber dennoch nicht überladen. Ebenso lernt man im Laufe der Geschichte Sayer immer besser kennen und lieben. Auf jeden Fall war die ganze Handlung zwar sehr amerikanisch, aber super spannend und wendungsreich. Und obwohl es immer mal wieder kleine Hinweise auf den Täter gibt, so sind mir diese erst am Ende so richtig wie Schuppen von den Augen gefallen.

Ebenfalls mochte ich die Charaktere in diesem Buch, allen voran Sayer Altair, welche eine wahnsinnig sympathisch, intelligent und tough Protagonistin ist. Trotzdem hat sie auch ihre Schwächen, was sie sehr menschlich macht. Und obwohl sie bereits einiges in ihrem Leben durchgemacht hat, ist sie stark und selbstbewusst. Ebenso mochte ich ihren Kollegen Vik, sowie im Großen und Ganzen ihr ganzes Team. Aber auch ihr väterlicher, hilfsbereiter Nachbar Tino ist mir mit der Zeit immer mehr ans Herz gewachsen. Selbst die eher unsympathischen Charaktere wie der Profiler Andy Wagner und die eher streng wirkende stellvertretende FBI-Direktorin Holt fand ich durchaus echt gut geschrieben. Mein Lieblingscharakter war hier aber auf jeden Fall Hund Vesper, den man einfach nur lieben muss.

Alles in allem bekommt man hier einen super spannenden, toll geschriebenen Thriller, welcher mit viel Hintergrundwissen, einigen guten Wendungen und einer großartigen Protagonisten aufwarten kann. Ich bin jedenfalls durch die Geschichte nur so hindurch gerauscht und werde sicher auch den zweiten und dritten Band der Reihe lesen oder hören.

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