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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2018

Ein Meisterwerk

Friedhof der Kuscheltiere
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Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich leider erst jetzt "Friedhof der Kuscheltiere" gelesen habe. Wenn ich gewusst hätte, was mich bei diesem Buch tatsächlich erwartet, hätte ich es wohl schon ...

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich leider erst jetzt "Friedhof der Kuscheltiere" gelesen habe. Wenn ich gewusst hätte, was mich bei diesem Buch tatsächlich erwartet, hätte ich es wohl schon viel eher gelesen, denn dieses Werk konnte mich mit interessanten Figuren, einem packenden Schreibstil und vielen Schockmomenten von sich überzeugen.

Stephen King konnte dabei wieder einmal mit seinem grandiosen Schreibstil bei mir punkten: Stellenweise salopp, immer direkt, es wird nichts beschönigt und gleichzeitig kann man sich in nahezu jeden einzelnen Moment hineinversetzen, sodass "Friedhof der Kuscheltiere" letztendlich sehr gut durchdacht und spannend wirkt und den ein oder anderen Schockmoment beinhaltet. Obwohl die Geschichte bereits in den achtziger Jahren erstmals veröffentlicht wurde, wirkt diese hier trotz allem doch recht frisch und modern, sodass das typische King-Gefühl wieder deutlich spürbar ist - auch wenn man hier natürlich auf Social Media, Handys und Co. verzichten muss.

Erzählt wird hierbei die Geschichte von Dr. Louis Creed, der gemeinsam mit seiner Familie nach Ludlow, einem kleinen Ort in Maine zieht, um dort die Krankenstation an der University of Maine zu leiten. Dabei lernt er sehr schnell seinen Nachbarn Jud Crandall kennen, der ihn nicht nur über alles in dem Ort aufklärt, sondern auch Louis' Familie auf den sogenannten Tierfriedhof von Ludlow bringt, der nur wenige Meilen von Louis' Haus entfernt liegt. Als wenig später ganz unerwartet der Kater der Familie stirbt, bringt Louis diesen nichtsahnend auf den Tierfriedhof, um ihn zu beerdigen. Nur einen Tag später taucht der Kater wieder auf, allerdings ist er bei weitem nicht mehr so, wie man ihn zuvor in Erinnerung hatte. Während man hier von einer Wiedergeburt sprechen kann, passieren zeitgleich immer wieder merkwürdige Situation in der Kleinstadt und an der Universität, die sich Louis nur schwer erklären kann.

Schlimmer wird es noch, als Louis' Sohn Gage von einem Lastwagen getötet wird. Während die Familie verzweifelt, fasst Louis einen folgenschweren Entschluss und beerdigt seinen Sohn ebenfalls auf dem Tierfriedhof, da er die Hoffnung hat, dass auch Gage wiedergeboren wird - allerdings mit ungeahnten Folgen...

Auch wenn die Geschichte an einigen Stellen zunächst recht vorhersehbar wirkt, konnte mich Stephen King immer wieder überraschen, schockieren und auch das ein oder andere Mal zum Schmunzeln bringen, da er die Geschichte im Ort wieder einmal ungeschönt erzählt. Dabei lernt man nicht nur vielseitige Figuren kennen, in die man sich gut hineinversetzen kann, sondern entdeckt auch immer wieder kleine Hinweise auf andere Werke von Stephen King. Wer z.B. bereits sein Werk "Cujo" gelesen hat, wird sicherlich besser verstehen, was Jud seinem Nachbarn alles über die anderen Einwohner der Stadt erzählt.

Das Cover ist im typischen King-Stil wieder einmal recht schlicht gehalten, allerdings passt der große, schwarze Kater bestens zur Geschichte, sodass das Cover rundum gelungen ist. Auch die Kurzbeschreibung konnte direkt mein Interesse wecken, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Kurz gesagt: "Friedhof der Kuscheltiere" ist wieder einmal eine spannende, packende, aber auch unterhaltsame Geschichte, die besonders durch ihre Schockmomente und dem schonungslosen Schreibstil punkten kann. Ich bin wieder einmal begeistert und kann das Buch somit nur empfehlen.

Veröffentlicht am 07.09.2017

Moers kann es deutlich besser

Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr
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"Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr" gehört zu den Büchern, auf die ich lange gewartet und auf die ich mich sehr gefreut habe, von daher habe ich das Buch auch direkt am Erscheinungstag ...

"Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr" gehört zu den Büchern, auf die ich lange gewartet und auf die ich mich sehr gefreut habe, von daher habe ich das Buch auch direkt am Erscheinungstag begonnen. Da ich die Werke von Walter Moers schon immer sehr mochte, hatte ich große Erwartungen und wurde bitterlich enttäuscht, denn die Geschichte und ich wollten so gar nicht zueinander passen.

Das wohl größte Problem war für mich, dass sich das Werk nicht wie ein typischer Moers angefühlt hat. Zwar gab es wieder skurrile und ausschweifende Momente und man hat auch wieder ein kleines Gefühl von Zamonien bekommen, allerdings wirkte auf mich vieles als zu sehr gewollt. Dies fängt schon damit an, dass die Illustrationen dieses Mal nicht von Walter Moers stammen, sondern von Lydia Rode. Zwar sind die Illustrationen schön anzusehen, allerdings fehlte mir dabei die persönliche Note, da die Illustrationen zudem auch oftmals viel zu bunt waren, was man von Moers sonst eher nicht gewohnt ist.

Auch sonst fühlt sich in "Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr" vieles unrund an. Die Handlung als auch die Figuren sind absolut belanglos und stellenweise sehr unsympathisch, sodass ich nicht einmal mehr mit ihnen mitfiebern konnte. Ganz schlimm ist dabei für mich Prinzessin Dylia, die auch als Prinzessin Insomina bekannt ist. Diese leidet an einer sehr seltenen Schlafkrankheit und kann manchmal wochenlang nicht einschlafen. Sämtliche Ärzte und Gurus haben versucht ihr zu helfen, sind allerdings allesamt gescheitert, sodass die Prinzessin Nacht für Nacht alleine mit ihren Gedanken durch das Schloss wandert. Havartius Opal ist dagegen ein Nachtmahr, der die Prinzessin u.a. mit Alpträumen in den Wahnsinn treiben möchte, ist gleichzeitig aber auch recht witzig ist, sodass er nahezu der einzige Grund war, weshalb ich das Buch nicht abgebrochen habe.

Das Cover ist düster gestaltet und hat mich direkt angesprochen, da es das typische Moers-Gefühl verbreitet hat. Schade, dass es danach immer bunter wurde und das Gefühl dadurch immer mehr verloren ging. Die Kurzbeschreibung hat mich dagegen direkt angesprochen und ist äußert gelungen, sodass ich das Buch direkt lesen wollte.

Kurz gesagt: "Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr" besitzt so viel Potential, allerdings war die Geschichte so oft so belanglos und mit einer unsympathischen Protagonistin versehen, dass ich mich zwischendurch nur noch durch das Buch gequält habe. Walter Moers kann es eindeutig besser!

Veröffentlicht am 28.07.2017

In Ordnung

Die Gang
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Ich habe in den letzten Monaten bereits einige Bücher von Richard Laymon gelesen und war von denen meist auch sehr begeistert, von daher war ich schon sehr auf "Die Gang" gespannt und hatte doch recht ...

Ich habe in den letzten Monaten bereits einige Bücher von Richard Laymon gelesen und war von denen meist auch sehr begeistert, von daher war ich schon sehr auf "Die Gang" gespannt und hatte doch recht hohe Erwartungen an die Geschichte. Diese wurden zwar nicht gänzlich erfüllt und das Buch ist sicherlich nicht perfekt und besitzt auch viele Schwächen, allerdings fand ich es am Ende dennoch ganz in Ordnung.

Richard Laymon besitzt hier zwar wieder seine oftmals saloppe, sehr direkte und einfach gehaltene Sprache, die mir immer sehr zugesagt hat, allerdings wollte bei "Die Gang" nie ganz der Funke überspringen. Das Buch liest sich recht flüssig und leicht, besitzt den ein oder anderen Schocker und auch die Figuren sind im Großen und Ganzen gut ausgearbeitet, allerdings hat mir hier die Besonderheit gefehlt, um voll und ganz ans Buch gefesselt zu werden. Dennoch ist die Geschichte nicht schlecht.

Bereits die ersten Seiten beginnen bereits sehr brutal und man bekommt einen guten Einblick in die Gang und wie brutal und skrupellos diese sein können. Was damit anfängt, dass man Obdachlose - hier als "Trolle bezeichnet - einfach nur aus dem Ort loswerden möchte, endet mit immer größerer Brutalität, wenig Schuldgefühlen und einer enormen Hetzjagd, die im typischen Stil des Autors gehalten ist.

Das Cover trifft meinen Geschmack zwar nicht ganz, allerdings muss ich schon sagen, dass dies gut zur Geschichte passt und somit gelungen ist. Die Kurzbeschreibung liest sich dagegen richtig spannend und fasst nur das Nötigste zusammen, sodass man auf den Verlauf der Geschichte gespannt sein darf.

Kurz gesagt: Obwohl "Die Gang" sicherlich nicht Laymons bestes Werk ist und die ein oder andere Schwäche beinhaltet, fand ich das Buch dennoch in Ordnung und war von der vorherrschenden Brutalität und Skrupellosigkeit oftmals geschockt, sodass das Buch definitiv Eindruck hinterlassen hat. Eingefleischte Laymon-Leser sollten dem Buch eine Chance geben.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Ein absolutes Highlight

Der letzte erste Blick
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"Der letzte erste Blick" gehört zu den Büchern, auf die ich mich bereits lange vor dem Erscheinungstag gefreut habe, weil die Kurzbeschreibung einfach zu verlockend klang. Hier habe ich mir eine melancholische ...

"Der letzte erste Blick" gehört zu den Büchern, auf die ich mich bereits lange vor dem Erscheinungstag gefreut habe, weil die Kurzbeschreibung einfach zu verlockend klang. Hier habe ich mir eine melancholische und prickelnde Geschichte gewünscht und diese auch erhalten.

Die Autorin verwendet bei ihrer Geschichte einen sehr angenehmen Schreibstil, der mich direkt in den Bann ziehen konnte und dafür gesorgt hat, dass ich das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen habe. Die Figuren sind sehr gut gezeichnet und besitzen fast alle ausreichend Tiefe, das College selbst und die Umgebung sind detailliert beschrieben und auch die Dialoge sind sehr gelungen und triefen manchmal nur so vor Sarkasmus, was mich sehr gut unterhalten hat.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Emery und Dylan. Während ich mit Emery am Anfang ein paar kleinere Probleme hatte, weil ich sie und ihre oftmals viel zu abwehrende Haltung nicht verstehen konnte, wurde es mit der Zeit immer besser und ich habe sie, genau wie die anderen Charaktere, ins Herz schließen können. Dylan mochte ich dagegen von Anfang an, denn er war mal nicht der typische Bad Boy, sondern überzeugte mit Humor, Charme und Sympathie.

Die Geschichte ist dabei schnell erzählt: Emery kann ihr Studienbeginn kaum erwarten, da sie dann endlich weg aus ihrer Heimat ist und sie somit ein schweres letztes Jahr an der Highschool hinter sich lassen kann. Doch auch auf dem College gibt es ein großes Problem, denn sie muss sich ausgerechnet mit Mason ein Zimmer teilen, was für sie ein absolutes No Go ist. Gleichzeitig hat Emery auch ein leichtes Aggressionsproblem, sodass sie Mason nicht nur die Nase anknackst, sondern auch gleichzeitig negativ auffällt. Dennoch findet sie ausgerechnet durch Mason Anschluss an seine Clique und sie lässt sich immer mehr auf Freundschaften ein. Eine davon ist die Freundschaft zu Dylan.

Obwohl sie sich zunächst sehr abwehrend ihm gegenüber verhält, kommt es doch immer wieder zu mehr oder weniger ungewollter Nähe und vielen Streichen, was dafür sorgt, dass Emerys Mauer immer mehr zerbröckelt und sie sich ihm sogar öffnet. Doch viel zu spät erkennt sie, dass nicht nur sie Geheimnisse hat, sondern auch Dylan und gleichzeitig muss Emery auch erkennen, dass man vor seiner Vergangenheit nicht immer nur davon laufen kann, sondern sie einen schneller einholen kann, als einem lieb ist...

Was mir an dieser Geschichte besonders gefällt, ist der Zusammenhalt von grundlegend verschiedenen Leuten, die sich im Laufe der Zeit angefreundet haben und dennoch neue Leute, wie z.B. Emery, in ihre Gruppe hineinlassen. Dabei ist mir besonders die Offenheit und Herzlichkeit positiv aufgefallen, was in anderen Büchern doch meistens viel zu kurz kommt. Dabei merkt man auch, dass jeder der Figuren absolut interessant ist und auch das ein oder andere Geheimnis hat, sodass ich immer mehr den Eindruck bekam, dass doch nicht alles so platonisch verläuft. Diese Momente fand ich sehr gelungen, sodass ich mich bereits jetzt auf die weiteren Bände freue.

Gleichzeitig ist auch die Geschichte zwischen Emery und Dylan sehr gelungen, denn hier geht nicht alles von 0 auf 100, sondern man gibt den Figuren die nötige Zeit, was nicht nur für prickelnde Momente gesorgt hat, sondern auch die Vorfreude darauf, was aus ihnen noch werden könnte.

Das Cover ist sehr hübsch anzusehen und passt hervorragend zu Emery, die dort gut getroffen ist. Gleichzeitig ist ihr Blick dabei sehr gut getroffen, denn auch dieser passt zu ihr wie die Faust aufs Auge. Auch die Kurzbeschreibung konnte mich direkt überzeugen, sodass ich dem Buch unbedingt eine Chance geben wollte.

Kurz gesagt: "Der letzte erste Blick" gehört zu den Büchern, die mich auch lange nach Beendigung noch beschäftigt haben, da ich unbedingt noch mehr über die Figuren erfahren wollte. Wer mal wieder Lust auf eine humorvolle und gleichzeitig melancholische Geschichte mit prickelnden Momenten hat, sollte diesem Buch unbedingt eine Chance geben.

Veröffentlicht am 07.04.2017

Leider eine große Enttäuschung

Seit du bei mir bist
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Bücher von Nicholas Sparks sind für mich seit vielen Jahren ein absolutes Muss, da ich von dem Autor bislang nur sehr selten enttäuscht wurde. Es ist demnach kein Wunder, dass ich mich sehr auf sein neuestes ...

Bücher von Nicholas Sparks sind für mich seit vielen Jahren ein absolutes Muss, da ich von dem Autor bislang nur sehr selten enttäuscht wurde. Es ist demnach kein Wunder, dass ich mich sehr auf sein neuestes Werk "Seit du bei mir bist" gefreut und hohe Erwartungen hatte. Diese waren vielleicht am Ende zu hoch, denn ich fand die Geschichte leider gar nicht gut, sodass bei mir kaum das typische Sparks-Gefühl aufkam.

Dies liegt wohl hauptsächlich daran, weil ich wohl einfach zu hohe Erwartungen hatte. Nicholas Sparks muss wahrlich nicht mehr beweisen, dass er schreiben kann, denn dies hat er einfach zu häufig schon unter Beweis gestellt. Dennoch fand ich die Geschichte leider oftmals viel zu flach und langatmig, sodass ich auch nicht mit den Figuren warm wurde, was doch sehr schade ist, da diese eigentlich gut ausgearbeitet wurden.

So gerne ich dieses Buch wirklich gemocht hätte, leider war dies kaum möglich. Die Figuren sind zwar gut ausgearbeitet, allerdings wirkt mir hier vieles zu depressiv, was so gar nicht zu den bisherigen Bücher von Nicholas Sparks passen wollte. Normalerweise ist es ja nicht schlecht, wenn man neue Themen ausprobiert und Bücher anders angeht, allerdings erschien mir dies bei "Seit du bei mir bist" als zu gewollt, sodass mir oftmals der berühmte roten Faden gefehlt hat.

Hierbei geht es um Russell, der den Sprung in die Selbständigkeit wagt und von einem auf den anderen Tag mit wenig Erfolg und mangelnden Kunden leben muss. Für seine Frau und seine Tochter London ist dies ebenfalls eine schwere Zeit, sodass die Ehe immer mehr zerbricht und sich Russel und seine Ehefrau Vivian entfremden. Plötzlich muss er sich dazu noch alleine um die kleine London kümmern, was ihn nicht nur viel abverlangt, sondern ihn auch schlichtweg überfordert, was zu jeder Menge Drama führt.

Zwar gibt es auch hier wieder ein paar romantische und kitschige Momente, die man von Nicholas Sparks einfach erwartet, allerdings kam bei mir nie die typische Stimmung auf. Dies lag auch vor allem an Russell, mit dem ich leider nie warm wurde und mich somit auch nicht in ihn hineinversetzen konnte. Ich konnte zwar nachvollziehen, was er durchleben muss, allerdings hat mir das nicht gereicht, um wirklich begeistert oder gerührt zu sein.

Das Cover ist wunderschön und passt sich den bisherigen Büchern von Sparks sehr gut an. Das schön dekorierte Zimmer lädt zum Träumen ein, sodass es für mich ein absoluter Eyecatcher ist. Die Kurzbeschreibung weiß ebenfalls zu überzeugen und war für mich der Grund, weshalb ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Kurz gesagt: So gerne ich Nicholas Sparks als Autor auch lese, aber "Seit du bei mir bist" hat mich leider nicht überzeugen können. Die Geschichte besitzt keinen roten Faden und wirkt häufig unrund und zu langatmig, sodass auf langer Strecke nicht das typische Sparks-Gefühl aufkam. Dann doch lieber zu älteren Werken des Autors greifen.