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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2024

langatmig, nicht authentisch und von einer Ghostwriterin geschrieben

Neunzehn Stufen
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Ich muss gestehen, dass ich allgemein nicht der größte Fan von Millie Bobby Brown bin, die u.a. durch Filme und Serien wie „Stranger Things“ oder auch „Enola Holmes“ berühmt geworden ist. Dementsprechend ...

Ich muss gestehen, dass ich allgemein nicht der größte Fan von Millie Bobby Brown bin, die u.a. durch Filme und Serien wie „Stranger Things“ oder auch „Enola Holmes“ berühmt geworden ist. Dementsprechend skeptisch war ich auch bei ihrem Debütroman „Neunzehn Stufen“ und leider hat sich meine Skepsis auch bestätigt, denn hier habe ich eine Geschichte vorgefunden, die kitschiger nicht sein konnte und oftmals den historischen Aspekt verloren hat.

Zuerst einmal sollte gesagt werden, dass die Schauspielerin das Buch nicht selbst geschrieben hat. Zwar wird Millie Bobby Brown nicht müde, immer wieder in Interviews zu erzählen, wie wichtig ihr ihr Debüt ist, allerdings sollte man fairerweise sagen, dass das Buch von Kathleen McGurl geschrieben wurde. Da ist es schon etwas dreist, wenn der Name von Brown beinahe größer als der eigentliche Buchtitel ist.

„Neunzehn Stufen“ basiert auf die eigene Familiengeschichte von Millie Bobby Brown und erzählt die Geschichte ihrer Großmutter Ruth, allerdings wurde hier auch einiges an Fiktion mit eingebaut. Da die Geschichte in den vierziger Jahren in London spielt, habe ich mir hierbei sehr viel Historisches gewünscht, bei dem man auch auf den Alltag einer Familie während des Zweiten Weltkriegs eingeht. Leider entpuppte sich „Neunzehn Stufen“ jedoch immer mehr als eine sich ewig ziehende Dreiecksgeschichte, die nicht nur sehr kitschig war, sondern auch teilweise Logikfehler mit sich brachte. Die Dialoge wirken ebenfalls oft sehr gestelzt und nicht authentisch, teilweise passten diese auch gar nicht in die damalige Zeit, was das Buch für mich leider immer unglaubwürdiger machte und ich mich fragen musste, wie hoch der fiktive Part in der Geschichte tatsächlich ist.

Es ist zwar interessant, dass es in diesem Buch auch mal aus Sicht der Briten während des Zweiten Weltkriegs erzählt wird und man dadurch auch dort mehr über die Ängste von Flieger- und Bombenangriffe erfährt, allerdings fehlte mir auch hier der Bezug zum Land. Grundsätzlich hätte die Geschichte auch überall woanders auf der Welt spielen können. Es ist oberflächlich und die Figuren blieben stets auf Distanz, sodass ich mich weder in sie hineinfühlen, noch mit ihnen sympathisieren konnte.

Wäre die Geschichte insgesamt etwas flüssiger und tiefgründiger und die Figuren authentischer gewesen, hätte ich sicherlich über vieles hinwegsehen können. So muss ich jedoch leider sagen, dass ein großer Name rein gar nichts bringt, wenn der Inhalt nicht mithalten kann. Somit kann ich in diesem Fall auch keine Empfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Unterhaltsame RomCom

The Do-Over – Sie sucht nach ihrer Geschichte – er läuft vor seiner davon
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Auf der Suche nach einer schönen und unterhaltsamen RomCom bin ich auf „The Do-Over“ von Sharon M. Peterson gestoßen und war direkt von der Kurzbeschreibung angetan. Das ist auch der Grund, weshalb ich ...

Auf der Suche nach einer schönen und unterhaltsamen RomCom bin ich auf „The Do-Over“ von Sharon M. Peterson gestoßen und war direkt von der Kurzbeschreibung angetan. Das ist auch der Grund, weshalb ich hohe Erwartungen an die Geschichte hatte - und ich wurde nicht enttäuscht, denn die Autorin konnte mich mit einem unterhaltsamen Schreibstil und interessanten Figuren von sich überzeugen.

Ich muss zwar gestehen, dass ich aus dem erweiterten Titel „Sie sucht nach ihrer Geschichte – er läuft vor seiner davon“ nicht ganz schlau werde, weil nichts davon in dem Buch ein wirkliches Thema ist, allerdings hat man hier eine schöne „Friends to Lovers“-Geschichte geschaffen, die mich berühren und unterhalten konnte. Die Figuren, allen voran Perci, aus deren Sicht die Geschichte auch erzählt wird, sind tiefgründig, meistens sympathisch und haben das Herz am richtigen Fleck.

In der Geschichte geht es um Perci, die in der Liebe bislang kein Glück hatte und ein wenig das schwarze Schaf in ihrer Familie ist. Während ihre Eltern erfolgreich eine Firma aufgebaut haben, ist ihre Schwester eine Schönheitskönigin, die mit einem – auf den ersten Blick – sympathischen und erfolgreichen Moderator verlobt ist, hat Perci ihren Platz im Leben noch nicht so wirklich gefunden. Ihre Mutter lässt selten ein gutes Haar an ihr und kritisiert nicht nur ihren Kleidungsstil, sondern vor allem auch ihr Gewicht. So kennt ihre Mutter nicht nur sämtliche Kalorientabellen auswendig, sondern fleht ihre Tochter quasi an, abzunehmen, damit sie endlich auch einen passenden Mann findet. Somit sollte einem als Leser*in auch immer bewusst sein, dass hier auch Themen wie Bodyshaming angesprochen werden.

All das übersteht Perci nur durch ihren besten Freund, ihrer Schwester und ihrer Großmutter Mimi. Besonders letztere kann man nur ins Herz schließen, denn sie ist nicht nur sehr sarkastisch, sondern hält auch bedingungslos zu ihrer Enkelin. Dann gibt es auch noch Nate, Percis neuen Nachbarn, der nicht nur überaus charmant und humorvoll ist, sondern auch direkt von Perci ungefragt als Fake-Freund ihrer Familie vorgestellt wird, damit sie von ihrer Mutter nicht mehr bei der Männersuche bedrängt wird. Das dies nicht ganz ohne Chaos abläuft, kann man sich fast denken.

Zugegeben: Bei dem Genre wird man oft nur sehr selten überrascht und so manche Wendung hat man bereits sehr früh kommen sehen, dennoch konnte mich „The Do-Over“ insgesamt sehr überzeugen und vor allem auch das ein oder andere Mal zum Lachen bringen. Und auch wenn es wohl nur bei dem Wunsch bleibt, so würde ich mir sehr gerne auch ein Buch über Percis besten Freund Mathias wünschen, denn dieser ist absolut Zucker und eine Bereicherung für die Geschichte.

Kurz gesagt: „The Do-Over“ ist eine unterhaltsame und humorvolle „Friends-to-Lovers“-Geschichte, die mich aufgrund der Figuren und dem schönen, aber auch manchmal fassungslos machenden Themen, vollkommen abholen konnte. Wer RomComs mag, sollte hier definitiv einen genaueren Blick drauf werfen.

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Das war gar nix!

Über die dunkelste See
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Nachdem ich bereits die ersten beiden Bände „Durch die kälteste Nacht“ und „Gegen den bittersten Sturm“ aus der „Compass“-Reihe von Brittainy C. Cherry gelesen habe, war für mich klar, dass ich auch den ...

Nachdem ich bereits die ersten beiden Bände „Durch die kälteste Nacht“ und „Gegen den bittersten Sturm“ aus der „Compass“-Reihe von Brittainy C. Cherry gelesen habe, war für mich klar, dass ich auch den dritten Band „Über die dunkelste See“ lesen möchte. Da in diesem Band Damien Blackstone die Hauptfigur ist, den ich im zweiten Band „Gegen den bittersten Sturm“ sehr gemocht habe, hatte ich sehr hohe Erwartungen an die Geschichte und wurde doch so bitter enttäuscht.

Schuld daran ist jedoch nicht Damien selbst, den ich weiterhin sehr mag und schätze, sondern sein Gegenpart Stella. Ich weiß nicht, was sich die Autorin mit Stella gedacht, denn diese empfand ich einfach nur als furchtbar. Es ist schon sehr bekannt, dass die Autorin gerne Figuren erschafft, die hier und da zu kleinen Dramaqueens werden, was mich bislang nur selten gestört hat. Bei Stella wurde jedoch haushoch übertrieben. Sie ist anstrengend, missgünstig und vor allem unsympathisch.

Dies beginnt bereits auf den ersten Seiten, als sie in der Bäckerei Damien die Kreditkarte gleich mehrfach aus den Händen schlägt, nur weil er einen Muffin kaufen möchte. Laut ihrer Meinung darf er den Muffin nicht kaufen, weil es der Letzte ist und sie diesen mehr möchte. Wäre das allein am Anfang nicht schon Drama genug, bezeichnet sie Damien im Laufe der Geschichte mehrfach und vor allem grundlos als „Kreatur“ und bricht immer dann in Tränen aus, wenn es mal nicht nach ihrer Nase geht.

Auch die Handlung selbst ist leider sehr absurd. Damien erfährt vom Tod seines Vaters, den er bislang nicht gekannt ist. Dennoch wird er in seinem Testament berücksichtigt und soll einen Millionbetrag erben, wenn er ausgerechnet Stella heiratet und mit ihr mindestens sechs Monate verheiratet bleibt. Dazu sollen die Ex-Frauen seines Vaters ebenfalls mit in die arrangierte Ehe einbezogen werden, was bei mir nur noch für Kopfschütteln gesorgt hat.

Allgemein wirkt die Geschichte komplett realitätsfern und hat mir somit enorm den Lesespaß zerstört, denn normalerweise sind Brittainy C. Cherrys Geschichte immer mitten aus dem Leben heraus – wenn auch etwas überspitzt. Hier gibt es jedoch zu viel Drama, zu viele Handlungsstränge, die selten Sinn ergeben und Figuren beinhaltet, mit denen man im echten Leben nicht viel zu tun haben möchte.

Dies ist auch der Grund, weshalb ich zum ersten Mal tatsächlich ein Buch von der Autorin abgebrochen habe, was ich zuvor niemals gedacht hätte. „Über die dunkelste See“ hätte verdammt gut werden können, aber leider sollte es nicht sein.

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Veröffentlicht am 13.02.2024

Macht Lust auf mehr

Iced Out (Winter Games)
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Da ich mal wieder große Lust auf einen Roman aus der Feder von Piper Rayne hatte, habe ich mich für die „Winter Games“-Reihe entschieden, die auch unter dem Namen „Bedroom Games“ bekannt ist. Für den perfekten ...

Da ich mal wieder große Lust auf einen Roman aus der Feder von Piper Rayne hatte, habe ich mich für die „Winter Games“-Reihe entschieden, die auch unter dem Namen „Bedroom Games“ bekannt ist. Für den perfekten Einstieg habe ich mich für die Kurzgeschichte „Iced Out“ entschieden, die noch vor dem ersten Band spielt und ich muss sagen, dass die knapp 40 Seiten jede Minute wert sind.

„Iced Out“ liest sich dabei schnell und knackig, man bekommt einen guten und kurzen Einblick, welche Figuren in späteren Bänden eine Rolle spielen und man erfährt das Wichtigste im Schnelldurchlauf.

Grady und Brandon sind die besten Freunde, aber auch die größten Konkurrenten, wenn es um ihre Leidenschaft, dem Snowboarden, geht. Die beiden versuchen sich für die sogenannten Winter Games zu qualifizieren, allerdings kommt es bei einem Trainingsdurchlauf zu einem Unfall, der das Leben von beiden Männern für immer verändern wird. Und dann ist da auch noch die vier Jahre jüngere Mia, die nicht nur sehr von Grady schwärmt, sondern auch Brandons Schwester ist.

Obwohl man über die Figuren noch nicht besonders viel erfährt und somit auch sämtliche Tiefe fehlt, konnte mich „Iced Out“ dennoch überzeugen, denn ich mochte die Atmosphäre in der Geschichte und die kurzen, zögerlichen Momente zwischen Grady und Mia.

Somit konnte mich „Iced Out“ insgesamt sehr überzeugen und macht Lust auf mehr. Mögen die Winter Games beginnen!

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Veröffentlicht am 07.02.2024

Die bösen, bösen Chinesen....

Ziemlich zappenduster
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Bei „Ziemlich zappenduster“ von Oliver Uschmann und Sylvia Witt habe ich mir eine spannende und unterhaltsame Geschichte erhofft, bei der man eventuell sogar noch etwas über die Themen Energiekrise und ...

Bei „Ziemlich zappenduster“ von Oliver Uschmann und Sylvia Witt habe ich mir eine spannende und unterhaltsame Geschichte erhofft, bei der man eventuell sogar noch etwas über die Themen Energiekrise und Blackout etwas lernen kann. Vorgefunden habe ich allerdings eine Geschichte, die vor Rassismus und Vorurteilen nur so trieft.

„Ziemlich zappenduster“ wird in kurzen Sätzen und kurzen Kapiteln erzählt. Der Schreibstil ist flüssig, das Grundthema an sich interessant, aber die Umsetzung war für mich phasenweise mehr als schwierig. Schuld daran sind die Charaktere, die zum Großteil unsympathischer nicht sein könnten.

Da haben wir auf der einen Seite die Eltern Lars und Jasmin. Lars ist an Depressionen und Burnout erkrankt und verbringt die meiste Zeit zuhause. Von seiner Familie bekommt er immer nur Sticheleien und Vorwürfe zu hören, am liebsten von seiner Frau Jasmin. Allgemein kritisiert Jasmin alles und jeden, ist stets beunruhigt und ist dann auch noch wütend, wenn ihre Patienten, wie sie sie nennt, beim Stromausfall nicht erschienen, um sich die Hände lesen zu lassen.
Auf der anderen Seite gibt es die Kinder Lisa und Niklas. Während Lisa tatsächlich überraschend normal und frei von Vorurteilen ist, schießt ihr Bruder dagegen den Vogel ab, in dem er Clickbait im Internet betreibt und damit versucht reich zu werden.

Bei „Ziemlich zappenduster“ gibt es im Grunde genommen nur drei Kernaussagen: Man braucht Vorräte, um einen Stromausfall dauerhaft überleben zu können! Papa Lars ist an allem Schuld und wenn er es nicht ist, dann sind es die Chinesen. Die Chinesen, die die Hafen kaufen, die sich in alles einmischen und die bösen Chinesen, die unter ihnen wohnen und sogar noch Vorräte haben. Die Art und Weise, wie darüber gesprochen wird, ist alles andere als „urkomisch“, wie es der Verlag hier verkaufen will, sondern es trieft nur vor Vorurteile und Rassismus. Auch die Art, wie in dem Buch mit Depressionen und Burnout umgegangen wird, ist nahezu unerträglich.

Ich wollte „Ziemlich zappenduster“ aufgrund seiner Thematik wirklich mögen, aber leider war dies für mich aufgrund der Zustände in diesem Buch nicht möglich. Ohne Rassismus und Diskriminierung wäre es sicherlich um einiges besser gewesen, aber so ist es für mich leider ein großer Flop.

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