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Veröffentlicht am 15.03.2020

Mordalarm zwischen Wien und Budapest

Mord auf der Donau
1

Band 3 der historischen Kriminalromane rund um die pensionierte Lateinlehrerin Ernestine und ihren Vermieter, den Apotheker Anton.
Ernestine und Anton begeben sich auf eine Schiffsfahrt von Wien nach Budapest ...

Band 3 der historischen Kriminalromane rund um die pensionierte Lateinlehrerin Ernestine und ihren Vermieter, den Apotheker Anton.
Ernestine und Anton begeben sich auf eine Schiffsfahrt von Wien nach Budapest und während des 3-tägigen Ausflugs wird ein Mann ermordet aufgefunden. Sei’s drum, die mitreisende Familie ist eigentlich erleichtert, nur Ernestines Neugier ist geweckt und sie beginnt zu recherchieren. Doch dann wird sie niedergeschlagen und die Polizei legt den Fall zu den Akten. Aber sie hat die Rechnung ohne Ernestine und Anton gemacht…

Die Geschichte ist unterhaltsam, wenn auch (wie in Band 1) nicht besonders spannend. Ernestine und Anton ergänzen sich perfekt, wenn gleich mir beide Figuren nicht hundertprozentig sympathisch sind: Ernestine wegen ihrer Direktheit, die oftmals potentiell spannende Szenen sofort zerstört und Anton wegen seiner Inaktivität und seiner nervigen Fixiertheit aufs Essen. Ständig wird gegessen, natürlich nur lokale Schmankerl, und wenn man nicht isst, stellt sich die Frage, wann das nächste Essen endlich stattfindet…

Dennoch hat mir diese Geschichte besser gefallen als Band 1 (ich habe beide gemeinsam gekauft), da das Schiffsambiente samt Figuren gut beschrieben sind und man gut eintauchen kann, ins Wien der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts, mitsamt seiner Eigenheiten und Probleme. Da ich selbst hier lebe, kenne ich viele der beschriebenen Orte und Plätze (und wohne sogar an einem der Schauplätze) – das ist für mich natürlich ein besonderer Reiz. Ich vergebe daher 4 Esterhazy-Schnitten und empfehle dieses Buch gerne allen, die leichte Unterhaltung suchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2020

Kochen ohne Stress

Kitchenkarma statt Küchendrama
1

Dieses ungewöhnliche Kochbuch ist ein Sammelsurium von mehrheitlich asiatisch anmutenden Rezepten. Kochen als Meditation und zum Wohlfühlen – das Konzept hat mir schon auf den ersten Blick gut gefallen. ...

Dieses ungewöhnliche Kochbuch ist ein Sammelsurium von mehrheitlich asiatisch anmutenden Rezepten. Kochen als Meditation und zum Wohlfühlen – das Konzept hat mir schon auf den ersten Blick gut gefallen. Auch das Layout ist auffallend: es gibt Ausmalbilder zur Entspannung, lustige Sprüche und Tipps und Tricks. Und die Rezepte, zumindest die, die ich ausprobiert habe, versprechen, was sie halten, Stress kam dabei in der Küche nicht auf und die Resultate haben durchaus gut geschmeckt. Dabei sind die Rezepte gut nachkochbar und mehrheitlich zeit- und zutatenmäßig nicht sonderlich aufwendig, auch weil teilweise Fertigprodukte verwendet werden. Sowohl Vegetarier als auch Fleischesser werden Rezepte für sich entdecken, einzig Kartoffelfans werden eher weniger Freude mit diesem Buch haben.

Mein größter Kritikpunkt bezieht sich auf eigenartige Gliederung der Rezepte: anstelle eines klassischen Aufbaus, sind die Rezepte (Getränke, Kuchen, Suppen, Hauptspeisen etc.) bunt durcheinandergewürfelt und ich muss gestehen, dass ich das Konzept dahinter einfach nicht durchschaue. Daher sucht man immer wieder einmal ein Rezept und muss dabei - nicht nur einmal - das ganze Buch durchblättern. Irritierend fand ich auch, dass einzelne Rezepte keinen eigenen Namen haben. Insgesamt kann ich diesen eigenwillige Kochbuch interessierten Hobbyköchen empfehlen, es eignet sich auch gut als Geschenk.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Rezeptideen
  • Gestaltung
Veröffentlicht am 26.08.2019

Ein Buch mit vielen Geheimnissen, im wahrsten Sinne des Wortes – das kreative Feuerwerk geht weiter

Die Spiegelreisende 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
1

Band 2 der 4-teiligen Spiegelreisenden-Saga: Nach ihren ersten anstrengenden Monaten auf der Arche Pol hat Ophelia sich am Hof zurecht gefunden, Selbstsicherheit aufgebaut und plant nun, ihren Platz in ...

Band 2 der 4-teiligen Spiegelreisenden-Saga: Nach ihren ersten anstrengenden Monaten auf der Arche Pol hat Ophelia sich am Hof zurecht gefunden, Selbstsicherheit aufgebaut und plant nun, ihren Platz in dieser intriganten und gefährlichen Gesellschaft zu finden. Sie wird offiziell als Verlobte Thorns vorgestellt und der undurchschaubare und sprunghafte Familiengeist Faruk befördert sie – zur allgemeinen Überraschung – zu seiner Vize-Erzählerin. Doch damit wächst die Zahl von Orphelias Feinden. Sie erhält Drohbriefe und dann verschwinden plötzlich Personen aus dem Botschaftspalast und Ophelia erhält, den Auftrag sie wiederzufinden. Zu allem Überdruss reist auch noch ihre eigene chaotische Familie zur Hochzeit an und ihr Verlobter zeigt sich im ganzen Durcheinander ebenfalss nicht wirklich kooperativ…. Unterbrochen wird die Handlung immer wieder von rätselhaften Fragmenten, die bis zum Ende unklar bleiben.

Ich versuche, in dieser Rezension so wenig wie möglich auf den Inhalt einzugehen – zum einen, weil man Band 1 gelesen haben muss um diesen Roman zu verstehen. Zum anderen auch deshalb, weil unglaublich viel passiert und ich niemanden spoilern möchte.

Der Reiz dieser Reihe besteht in meinen Augen darin, dass die Geschichte absolut unvorhersehbar ist, man versinkt beim Lesen richtiggehend in dieser wunderbaren, magisch-verrückten Welt. Man fiebert und rätselt mit, man lacht und freut sich mit. Und schon sind über 600 Seiten gelesen.

Fest steht, dass Band 2 (mit einem ebenso schönen und einprägsamen Cover wie Band 1) seinem Vorgänger an Phantasie, Emotionen und Spannung in nichts nachsteht – jetzt heißt es warten auf Band 3. Ich vergebe daher für mein absolutes Lesehighlight in diesem Jahr 5 glitzernde Sterne!

  • Einzelne Kategorien
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  • Geschichte
  • Figuren
  • Originalität
  • Amtosphäre
Veröffentlicht am 20.08.2019

Eine endlose Aneinanderreihung von Klischees

Mauerblümchen küsst er nicht
1

Lilly ist das klischeehafte Mauerblümchen – unglaublich clever, aber nicht attraktiv hergerichtet. Heimlich verliebt in den Juniorchef, der mit einem Freund die klassisch-gemeine Wette abschließt und seinen ...

Lilly ist das klischeehafte Mauerblümchen – unglaublich clever, aber nicht attraktiv hergerichtet. Heimlich verliebt in den Juniorchef, der mit einem Freund die klassisch-gemeine Wette abschließt und seinen Sportwagen nicht verlieren will. Der Womanizer entdeckt natürlich die innere Schönheit der jungen Frau, verliebt sich in das Mauerblümchen und hilft ihr, sich richtig herauszuputzen – denn eine Schönheit war sie natürlich immer schon

Dieser Roman hat mich unglaublich enttäuscht, ich hatte eine humorvolle Romanze erwartet, leider ist die Geschichte extrem klischeehaft, gespickt mit genügend Sex und vorhersehbarem Ende. Der Schreibstil ist plump, das ganze Buch (Papier) wirkt billig gemacht.

Wer gerne eine humorvolle Liebesgeschichte lesen möchte, sollte lieber zu einem anderen Buch greifen, da gibt es wirklich viel bessere, mein Exemplar ist jedenfalls sofort in die Bücherbox gewandert…

Veröffentlicht am 27.10.2018

Die dritte Mrs. Hemingway

Hemingway und ich
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Dieser Roman beschreibt aus der Ich-Perspektive die Lebensgeschichte von Martha Gellhorn, der dritten Ehefrau von Ernest Hemingway vom Beginn ihrer Bekanntschaft 1936 in Florida bis zur Scheidung 1941. ...

Dieser Roman beschreibt aus der Ich-Perspektive die Lebensgeschichte von Martha Gellhorn, der dritten Ehefrau von Ernest Hemingway vom Beginn ihrer Bekanntschaft 1936 in Florida bis zur Scheidung 1941. Naiv und leichtsinnig und von Hemingway fasziniert reist sie mit ihm in den spanischen Bürgerkrieg um sich als Kriegsjournalistin einen Namen zu machen.

Es ist die Geschichte einer ehrgeizigen Schriftstellerin, die Zeit ihres Lebens wie die Motte vom Licht von Kriegsschauplätzen angezogen werden wird. Spanien, Finnland, China etc. – Martha Hemingway sucht und findet den Krieg. Parallel zu ihrer journalistischen Tätigkeit entwickelt sich auch ihre Ehe mit Hemingway immer mehr zu einem Schauplatz für Streitereien, Kränkungen und Machtspielchen. Was sogar für den Leser gerade zum Ende hin ziemlich zermürbend ist.

Es ist die Geschichte zweier Schriftsteller, die sich in vielen Dingen zu ähnlich sind. Martha Hemingway, hartnäckig, zielstrebig und unabhängigkeitsliebend lebt im ständigen Vergleich mit dem erfolgreicheren Ehemann und trotz ihres aufregenden und ungewöhnlichen Lebens bleibt sie am Ende doch – leider- nur die dritte Mrs. Hemingway.

Dies ist ein fiktiver Roman im Rahmen realer historischer Ereignisse – eine Tatsache, die man dank Paula Mc Lains meisterhafter Beschreibungsgabe des Öfteren vergisst. Leider ist es dadurch schwer, die Grenzen zwischen Fiktion und Wahrheit zu sehen. Persönlich kann ich Martha Hemingways beschriebene Faszination für Kriegsgeschehen in keinster Weise nachvollziehen, sondern sehe nur Sensationslust und Zynismus. Für ihren Mut als Kriegsreporterin kann ich sie daher nicht bewundern, wohl aber für ihr Streben nach Unabhängigkeit und beruflichen Erfolg. Paula Mc Lain holt mit ihrem Buch eine bemerkenswerte Frau ins Licht und bewirkt, dass man mehr wissen will – mehr über Martha Hemingway, mehr über Ernest Hemingway und auch mehr über die geschilderten historischen Ereignisse.

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