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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2022

Wenig spannend und extrem überzeichnet

Josefstadt
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Auf einer Geburtstagsparty in Wiens kleinstem Bezirk, der Josefstadt, wird ein junger Mann ermordet. Der Geflüchtete hatte als Kindergartenhelfer in einer privat organisierten Kindergruppe gearbeitet. ...

Auf einer Geburtstagsparty in Wiens kleinstem Bezirk, der Josefstadt, wird ein junger Mann ermordet. Der Geflüchtete hatte als Kindergartenhelfer in einer privat organisierten Kindergruppe gearbeitet. Schon bald taucht ein Foto des Toten auf Facebook auf und heizt die Diskussion über Geflüchtete und Gewalt auf...

Mich konnte das Buch leider insgesamt nicht überzeugen. Einerseits ist dies in meinen Augen kein Kriminalroman (wie am Cover angegeben), sondern ein Roman, denn der Mordfall steht sehr im Hintergrund der Handlung, Spannung kommt an keiner Stelle auch nur ansatzweise auf. Stattdessen geht es im Wesentlichen darum, wie die Elterngruppe mit dem Ereignis umgeht - als Kritik an einer (manchmal verlogenen) Bobo-Welt mit Bio-Essen und political correctness.

Zum anderen stört den Lesefluss die Eigenheit der Autorin, die Personen nur als ihre Ämter zu bezeichnen (das "Neue Eltern-Amt", das "Vernetzungsamt", das "Brandschutzamt" etc.) und den Text in Minikapitel zu unterteilen. Dieses Auf die Spitze treiben und Lächerlich machen der Bobo-Gesellschaft sollte wohl witzig rüberkommen - das funktioniert auch die ersten 40 Seiten, aber die Geschichte nimmt so keine Fahrt auf und das Lesen ist einfach nur mehr mühsam.

Und zum dritten stört mich die Überheblichkeit des Textes. Man mag über übermotivierte Eltern und ihre Versuche, die Welt besser zu machen, spotten, aber man kann es auch übertreiben und genau das passiert hier.

Insgesamt daher nur 3 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Eine magische Geschichte…

Die sechs Kraniche (Die sechs Kraniche 1)
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Prinzessin Shiori soll gegen ihren Willen heiraten und möchte ihre letzte Zeit „in Freiheit“ noch so richtig genießen. Durch Zufall lernt sie einen Drachen kennen, der sie ermutigt, ihre eigenen magischen ...

Prinzessin Shiori soll gegen ihren Willen heiraten und möchte ihre letzte Zeit „in Freiheit“ noch so richtig genießen. Durch Zufall lernt sie einen Drachen kennen, der sie ermutigt, ihre eigenen magischen Fähigkeiten zu entwickeln. Aber Magie ist im Königreich verpönt, daher muss Shori im Geheimen üben. Allerdings ist sie nicht die Einzige mit magischen Fähigkeiten und als sie das Geheimnis ihrer Stiefmutter Raikama entdeckt, greift die zu drastischen Mitteln: Sie verflucht die Prinzessin und ihre sechs Brüder, die sie in Kraniche verwandelt. Shiori bleibt ein Mensch, muss allerdings fortan stumm bleiben, denn bei jedem Wort (gesprochen oder geschrieben), würde ein Kranich sterben. Und so macht sich Shori auf die Suche nach den Vögeln und einer Lösung und trifft dabei auf ihren unbekannten Bräutigam, der sie tatkräftig unterstützt….

Der Roman liest sich ein bisschen wie ein altes magisches Märchen, neu inszeniert. Die verzauberte Prinzessin, die böse Stiefmutter, der Prinz, der rettend am Ende eingreift. Allerdings hat die Autorin viele spannende Elemente und Wendungen eingebucht – insgesamt ein Buch, dass den Leser schnell in seinen Bann zieht und einem länger im Gedächtnis bleibt, Ich vergebe daher 5 Sterne und empfehle das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Agathas größtes Rätsel

Mrs Agatha Christie
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Der Roman widmet sich dem bis heute ungeklärten 11-tägigen Verschwinden der weltbekannten Krimikönig Agatha Christie im Dezember 1926. Damals wurde fieberhaft nach ihr gesucht – bis sie wohlbehalten wiederauftauchte, ...

Der Roman widmet sich dem bis heute ungeklärten 11-tägigen Verschwinden der weltbekannten Krimikönig Agatha Christie im Dezember 1926. Damals wurde fieberhaft nach ihr gesucht – bis sie wohlbehalten wiederauftauchte, aber nie offenbarte, wo sie diese Tage verbracht hat. Es bleibt also viel Platz für Spekulationen. Die Autorin versucht anhand von Rückblenden die Beziehung zwischen Archibald und Agatha zu konstruieren – vom ersten Kennenlernen bis hin zur völlig zerrütteten Ehe, inklusive Geliebter. Die Perspektive wechselt immer wieder, die vergangenen Episoden werden aus Agathas Sicht (Ich-Perspektive) erzählt, die „aktuelle“ Suche aus Sicht des Noch-Ehemanns. Wobei klar ist, auf wessen Seite die Sympathien der Autorin liegen.

Insgesamt merkt man dem Buch an, dass die Autorin sich große Mühe bei der Recherche gegeben hat und es wird auch eine intelligente Auflösung des Verschwindens geboten – so könnte es tatsächlich gewesen sein. Allerdings schießt die Autorin am Ende übers Ziel hinaus als sie, offenbar ganz wie Agatha Christie, mit einem großen Finale schließen will. Hier verhaspelt sie sich in langen, nicht immer logischen Sätzen und viel zu vielen Erklärungen. Daher ein Stern Abzug für ein insgesamt sehr interessantes Buch.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Selbstversorgung oder selbstinszenierender Fotobildband?

Selbstversorgung
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Das Buch ist schön aufgemacht, liebevoll und auch durchdacht gestaltet - leider lächelt einem streckenweise auf jeder bzw. jeder zweiten Seite die Autorin übertrieben entgegen (insgesamt rd. 60 Portraitfotos ...

Das Buch ist schön aufgemacht, liebevoll und auch durchdacht gestaltet - leider lächelt einem streckenweise auf jeder bzw. jeder zweiten Seite die Autorin übertrieben entgegen (insgesamt rd. 60 Portraitfotos auf nicht einmal 300 Seiten), wodurch das Buch leider komplett an Charme verliert und mir die Lust am Durchblättern vergeht. Was steht hier eigentlich im Vordergrund?

Inhaltlich widmet sich die Autorin der gesamten Bandbreite von Pflanzenportraits, Tierhaltung (sehr rudimentär) und einfachen Rezepten. Hier handelt sich aber mehr um eine Zusammenfassung von (Halb-) Wissen und nicht um eine Anleitung zur Selbstversorgung. Als Inspiration und Grundlage für die eigene Träumerei vom freien Landleben eignet sich dies aber allemal, mehr aber auch nicht.

Alles in allem eine schöne Idee, aber zu viel Selbstinszenierung.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Es beginnt so schön. aber dann...

Willkommen im kleinen Grandhotel
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Die Kinderbuchillustratorin Charlotte gewinnt einen vorweihnachtlichen Aufenthalt im kleinsten Grand Hotel der Welt.

Das kleine Hotel in Schottland ist ein Traum und so kommt beim Lesen schnell Weihnachtsstimmung ...

Die Kinderbuchillustratorin Charlotte gewinnt einen vorweihnachtlichen Aufenthalt im kleinsten Grand Hotel der Welt.

Das kleine Hotel in Schottland ist ein Traum und so kommt beim Lesen schnell Weihnachtsstimmung auf. Auf den ersten Blick ein perfektes Weihnachtsbuch - doch ungefähr ab der Hälfte kippt die bis dahin tolle Handlung in eine ganz andere Richtung. Plötzlich geht es um die englische Thronfolge und Charlotte muss sich mit der Frau des Premierministers zusammenschließen, um eine Katastrophe zu verhindern.

Meine ehrliche Meinung? Ein toller Start - und dann irgendwann nur mehr Schwachsinn. Die beginnende romantische Liebesgeschichte geht komplett unter und wird am Ende dann lieblos in ein schnelles Happy End verwandelt.

Warum die Autorin mitten drin ihren Plot so stark verändert hat, kann ich nicht nachvollziehen - vielleicht lieben englische Leserinnen derartige Adelsverwicklungen. Für mich hat es leider den positiven ersten Eindruck und die weihnachtliche Stimmung total ruiniert. Daher nur 2 von 5 Sternen und keine Empfehlung.

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