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Veröffentlicht am 07.12.2020

Nettes Büchlein für Einsteiger in die Welt der Beeren

Ein gutes Dutzend wilde Beeren
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Ich liebe Beeren, und die kleinen saftigen Früchte gehören für mich bei der täglichen Ernährung unbedingt dazu. Es kommt selten vor, dass ein Frühstück bei mir ohne Beeren stattfindet, denn selbst in der ...

Ich liebe Beeren, und die kleinen saftigen Früchte gehören für mich bei der täglichen Ernährung unbedingt dazu. Es kommt selten vor, dass ein Frühstück bei mir ohne Beeren stattfindet, denn selbst in der kalten Jahreszeit möchte ich nicht darauf verzichten und greife auf gefrorene Beeren zurück, mit denen ich mich den Sommer über reichlich bevorratet habe. Da kam ich natürlich an diesem Buch nicht vorbei! In diesem schönen Büchlein sind die zwölf wichtigsten einheimischen Beerensorten ausführlich dargestellt, und jeder ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Das beginnt jeweils mit einem Steckbrief, der zum Teil mit Fotos, teilweise auch mit detaillierten Zeichnungen ergänzt ist.
Man erfährt von jeder Beere, wann, wo und wie man sie finden und pflücken kann und welche Pflanzen bevorzugt in ihrer Nachbarschaft wachsen. Auch auf mögliche Verwechslungsgefahren wird ausführlich eingegangen. Alle Beeren haben auch gesundheitlichen Nutzen, und dazu findet man in dem Büchlein ebenfalls viele Hinweise. Das Schönste und Wichtigste ist aber der Genuss, der mit Beeren einher geht, und dafür hat der Autor zu jedem Kapitel auch passende Rezepte eingefügt. Hiervon werde ich sicher das eine oder andere ausprobieren, wobei ich mir die Rezepte etwas vielfältiger gewünscht hätte. Vieles davon kannte ich bereits, vor allem bei meinen geliebten Holunderbeeren. Von den drei dazu angegebenen Rezepten beziehen sich zwei auf Holunderblüten und sind mir schon lange bekannt. Auch sind einige Rezepte recht mächtig, da sie viel Zucker und Fett enthalten, was den Gesundheitseffekt natürlich wieder zunichte macht.
Für Einsteiger in die Materie ist es ein gutes Buch, und die Aufmachung ist insgesamt sehr schön, da sich auf jeder Seite aussagekräftige Fotos befinden. Es macht wirklich Freude, in dem Büchlein zu blättern. Wie gesagt, auch ein paar der Rezepte werde ich sicher ausprobieren, bin aber hier mit der Auswahl nicht so ganz zufrieden, denn da hatte ich etwas mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Eine wunderschöne, herzerwärmende Geschichte für die Weihnachtszeit

Körbchen unterm Mistelzweig
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Der alljährliche Weihnachts-Hunde-Liebesroman von Petra Schier gehört für mich schon fest dazu, und ich freue mich jedes Jahr darauf. Das Besondere an Petra Schiers Romanen ist, dass sie fast alle in irgend ...

Der alljährliche Weihnachts-Hunde-Liebesroman von Petra Schier gehört für mich schon fest dazu, und ich freue mich jedes Jahr darauf. Das Besondere an Petra Schiers Romanen ist, dass sie fast alle in irgend einer Weise miteinander verknüpft sind, man sie aber trotzdem einzeln für sich lesen kann. Auch in diesem Jahr steht wieder ein Mitglied der sympathischen Familie Sternbach im Mittelpunkt der Geschichte. Diesmal geht es um Viola, die ruhigste der Geschwister. Sie ist Fremden gegenüber immer erst einmal schüchtern, und so geht es ihr auch mit Lukas Sahrmüller, den sie ein Jahr zuvor durch ihren Bruder kennengelernt und sich Hals über Kopf in ihn verliebt hat. Dazu kommt, dass Lukas klarstellt, dass er an einer Beziehung nicht interessiert ist. Nun will es der Zufall, dass Violas Auto streikt und Lukas als Retter in der Not gerade vorbei kommt und sie zur Arbeit mitnehmen kann. Während dieser Fahrt finden sie am Straßenrand einen kleinen Hund, der ausgesetzt wurde. Da sie das süße Schnauzermädchen am liebsten beide zu sich nehmen würden, beschließen sie, Miss Daisy, wie sie den kleinen Hund nennen, abwechselnd zu versorgen. Nach Weihnachten soll Miss Daisy dann selbst entscheiden, bei wem sie künftig leben möchte.

Aber da gibt es auch noch Violas Weihnachtswunsch, den Santa Claus erfüllen möchte, und dabei brauchen er und die Weihnachtselfen Miss Daisys Hilfe.

Wer die Weihnachtsromane der Autorin kennt, weiß, dass in jedem Buch ein Hund mitspielt und es auch in jedem der Romane die märchenhaften Passagen um Santa Claus und seine Weihnachtswerkstatt gibt. Alljährlich setzt Santa Claus alles daran, möglichst viele Menschen glücklich zu machen und ihre Herzenswünsche zu erfüllen.

Zwar dreht sich die Handlung hauptsächlich um Viola und Lukas, aber im Verlauf der Geschichte trifft man immer wieder auf „alte Bekannte“ aus den früheren Bänden, denn die Familie Sternbach ist groß und hat einen umfangreichen Freundes- und Bekanntenkreis. Es sind verschiedene Ereignisse und Schauplätze, die alljährlich in den Romanen vorkommen und auf die ich mich immer schon freue, sei es das große Familien-Back-Event in der Küche der Sternbachs oder auch die Besuche auf dem Weihnachtsmarkt, wo eine Fahrt auf dem nostalgischen Karussell schon zur lieben Gewohnheit geworden ist. Auch die städtische Sozialstation, die in den vergangenen Jahren schon im Mittelpunkt stand, wird immer wieder erwähnt.

Es ist diese Vertrautheit mit den liebenswerten Menschen und schönen Gegebenheiten, die dazu führen, dass ich mich pudelwohl in der Geschichte fühle. Petra Schiers Weihnachtsromane begleiten mich alljährlich in der Adventszeit, und eigentlich könnte man jeden der Romane, auch diesen hier, als literarischen Adventskalender nutzen, denn die Geschichte ist in 24 Kapitel plus ein Bonuskapitel eingeteilt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich es in all den Jahren noch nie und auch heuer nicht geschafft habe, mir den Roman wirklich für die gesamte Adventszeit einzuteilen, zu kurzweilig und schön ist der Roman geschrieben und zu neugierig war ich auch diesmal, wie die Geschichte ausgeht. Dass man dabei nicht nur Santa Claus und seinen Elfen immer wieder begegnet, sondern auch noch Einblick in die Gedanken der vierbeinigen Protagonisten erhält, ist richtig herzerwärmend. Wie sich die kleine Miss Daisy in dem ganzen Trubel behauptet und wer denn nun ihr Herrchen oder Frauchen wird, das erfährt man in diesem schönen und stimmungsvollen Roman, den ich wieder sehr genossen habe. Gerade im Moment, wo uns in der Realität die Pandemie zu schaffen macht, tut es richtig gut, in so einen Roman abzutauchen, denn „Körbchen unterm Mistelzweig“ ist Nahrung für das Herz und die Seele.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Wunderschöne Geschichte über Freundschaft und Hilfsbereitschaft

Matti Maus und der grummelige Dachs
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Die Zeichnungen in diesem Bilderbuch sind in warmen, herbstlich anmutenden und kindgerechten Farben gestaltet. Sie enthalten viele kleine Details, die es zu entdecken gilt. Die Texte sind ein klein wenig ...

Die Zeichnungen in diesem Bilderbuch sind in warmen, herbstlich anmutenden und kindgerechten Farben gestaltet. Sie enthalten viele kleine Details, die es zu entdecken gilt. Die Texte sind ein klein wenig länger, so dass ich das Buch nicht unbedingt für die ganz Kleinen empfehlen würde. Aber so ab vier Jahren ist es sehr schön und gut verständlich.

Matti, die kleine Maus, wird vom grummeligen Dachs erst einmal ziemlich unwirsch abgewiesen. Von den leckeren Pfannkuchen, die der Dachs gerade bäckt, bekommt Matti nichts. Enttäuscht schüttet er seinen Freunden sein Herz aus. Aber am Ende wird alles gut, denn Matti lässt sich nicht entmutigen, sondern handelt entschlossen.

In diesem schön gestalteten Buch erfahren Kinder viel über Empathie, Freundschaft, Hilfsbereitschaft und wie wichtig es ist, aufeinander zuzugehen.

Auf der letzten Seite gibt es dann noch das leckere Pfannkuchenrezept vom Dachs zum Ausprobieren. Die Pfannkuchen duften und schmecken wirklich sehr gut, das kann ich bestätigen, und es macht Kindern, zusammen mit ihren Eltern oder Erzieher*innen, viel Spaß, sie zu backen und zu probieren.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Die bezaubernde Geschichte von einem kleinen Vogel mit einem großen Herzen

Robin, kleiner Weihnachtsheld
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Es sind noch sieben Tage bis Weihnachten. Der kleine braune Vogel Robin hat seine sieben warmen Westen gewaschen und gebügelt, um für die kalten Wintertage bis zum Weihnachtsfest gerüstet zu sein. Aber ...

Es sind noch sieben Tage bis Weihnachten. Der kleine braune Vogel Robin hat seine sieben warmen Westen gewaschen und gebügelt, um für die kalten Wintertage bis zum Weihnachtsfest gerüstet zu sein. Aber jeden Tag, wenn er unterwegs ist, um etwas zu erledigen, begegnet er einem anderen kleinen Tier, das jämmerlich friert. Der kleine Robin mit dem großen Herzen schenkt den Tieren seine warme Weste, die er gerade trägt. Am Weihnachtstag hat er alle seine schönen Westen verschenkt. Er ist einsam und friert jämmerlich. Aber dann erlebt Robin sein eigenes, ganz besonderes Weihnachtswunder.

In erster Linie fällt das Bilderbuch durch die wunderschöne Gestaltung auf. Ein rot abgesetzter Buchrücken mit Glitzersternen bedruckt verleiht dem Bilderbuch einen zauberhaften, weihnachtlichen Anstrich. In einfachen, klaren und liebevoll ausgearbeiteten Bildern und kurzen, gut verständlichen Sätzen erzählt Jan Fearnley die Geschichte des kleinen braunen Vogels Robin. Dabei vermittelt sie schon Kindergartenkindern die weihnachtliche Botschaft, an die Ärmsten zu denken. Durch den selbstlosen kleinen Robin wird klar, dass die Liebe und Freude, die man schenkt, um ein Vielfaches bereichert ins eigene Herz zurück kehrt.

Dies ist ein ganz bezauberndes weihnachtliches Bilderbuch, das nicht nur den Kleinsten, sondern sicher der ganzen Familie gefällt und den Geist der Weihnacht auf wunderbare Weise vermittelt. Für mich gehört es auf jeden Fall in die Kategorie der schönsten Bilderbücher für die Weihnachtszeit, und ich kann es als kleine aber feine Geschenkidee für Weihnachten oder auch Nikolaus wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Eine Familienfehde in Friesland im 14. Jahrhundert

Im Zeichen des Löwen
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In Daniel Wolfs aktuellem Roman, der in Friesland im 14. Jahrhundert spielt, geht es um zwei verfeindete Familien. Die Blutfehde ist zwischen Wilke Tammen Osinga und Enne Rycken entbrannt, denn alles beginnt ...

In Daniel Wolfs aktuellem Roman, der in Friesland im 14. Jahrhundert spielt, geht es um zwei verfeindete Familien. Die Blutfehde ist zwischen Wilke Tammen Osinga und Enne Rycken entbrannt, denn alles beginnt damit, dass Wilke eine Nachricht erhält, Enne hätte seinen ältesten Sohn Unicke umgebracht. Wilke Tammens Rache ist furchtbar, und er verpflichtet seine ganze Familie, ihn zu unterstützen, auch seinen Sohn Jann Wilken, den er eigentlich verachtet, weil er als Bastard geboren ist. Und obwohl er kaum ein gutes Wort oder einen Blick für Jann übrig hat, erwartet Wilke, dass auch dieser Sohn ihm in den Kampf folgt. Dabei möchte Jann nichts lieber, als Schiffe konstruieren und bauen. Das ist seine ganze Leidenschaft, und darin ist er richtig gut, nur leider kann er offiziell nie ein Schiffbauer werden, denn als Bastard wird ihm der Zutritt zur Gilde nicht gestattet. Zudem ist er auch noch unglücklich in Jorien verliebt, die Tochter des Schiffbaumeisters Folkmar Peters, bei dem er arbeitet. Auch hier hat er wieder schlechte Karten, denn als Bastard bleibt ihm auch diese Verbindung verwehrt.

Enne, der Erzfeind der Familie Osinga, ist das Oberhaupt der Familie Hylkena zu Duvelslond. Eigentlich besteht Ennes Familie nur noch aus ihm selbst und seiner Schwester Alke, die eine gefürchtete Alchimistin ist.

Alle Tragödien, sie sich im Verlauf des 925 Seiten starken Romans ereignen, haben direkt oder indirekt ihren Ursprung in dieser unglücklichen Fehde zwischen den beiden Familien. Was sich alles abspielt, darauf möchte ich gar nicht näher eingehen, um die Spannung nicht zu zerstören. Jann, der wichtigste Charakter im Roman ist ein sympathischer Mann, der sich nicht so leicht unterkriegen lässt, obwohl ihm immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. Er baut erfolgreiche Geschäftsbeziehungen nach Lübeck auf und findet dort einflussreiche Freunde. Hier fließt auch ein Teil der Geschichte des damaligen Städtebündnisses, der Hanse, mit ein.

Auch Bremen spielt eine nicht unwesentliche Rolle im Roman, denn dort lebt Folkmars Schwester, Theda Peters und leitet den Beginenorden Sankt Katharinen. Auch hierzu entstehen im Lauf des Romans einige Verknüpfungen.

Die Handlung erstreckt sich über 33 Jahre, beginnend im Jahr 1350, bis 1383, wo man im Epilog erfährt, wie es mit den lieb gewonnenen Charakteren weiter geht. Ja, lieb gewonnen habe ich einige Charaktere. Da ist zum einen Jann, der unermüdliche Kämpfer, der stets für Gerechtigkeit einsteht und sich vom Leben nicht unterkriegen lässt. Auch sein Bruder Abbe, Wilkes Drittgeborener, ist ein kluger und sympathischer Mensch, mit dem es aber das Leben auch nicht gut gemeint hat, denn er ist ein Krüppel und hat damit nicht viel mehr Rechte als ein Bastard. Im Verlauf der Geschichte wird immer wieder klar, wie ungerecht (oder auch selbstgerecht) die Menschen damals dachten und handelten. Jemand, der eine angeborene Behinderung aufwies, wurde abfällig betrachtet, und hinter einem körperlichen Gebrechen wurde auch schnell eine geistige Störung vermutet und der Betroffene als dumm und unzurechnungsfähig abgestempelt.

Alles in allem beweist sich Daniel Wolf hier wieder als grandioser Erzähler mit einem enormen historischen Wissen. Vor allem der Schiffbau der damaligen Zeit wird sehr detailliert dargestellt. Auf der inneren hinteren Buchklappe ist eine Kogge aus dem 14. Jahrhundert abgebildet. Auch gibt es hinten im Buch glücklicherweise ein Glossar der friesischen und maritimen Begriffe, mit denen ich teilweise so meine liebe Not hatte.

Es waren raue, gefährliche Zeiten, die damals in Friesland herrschten, und die Ereignisse sind auch ungeschönt dargestellt. Gerade das Los der einfachen Bevölkerung wird immer wieder thematisiert. Vor allem das Leben in Warfstede kann man sich bildhaft vorstellen, denn von dem Ort gibt es eine kleine Karte vorne im Buch. Auch ein Personenverzeichnis findet man dort, was auch wichtig ist, denn es sind im Verlauf der Geschichte sehr viele Charaktere eingebunden.

Mir hat Janns Geschichte gut gefallen, auch wenn mich die vielen Fachbegriffe und Erläuterungen zum Koggenbau ziemlich an meine Grenzen gebracht haben. Das ist auch der Grund, wieso ich ziemlich lange an dem Buch gelesen habe, denn manchmal ging es nur „häppchenweise“ vorwärts, da es doch ein paar Längen in der Geschichte gibt. Auch einige Handlungen der an sich guten Charaktere waren für mich manchmal fragwürdig und irritierend.

Ich muss gestehen, dass für mich das Buch nicht ganz an die Fleury-Saga heran kommt. Da hinter dem Titel „Im Zeichen des Löwen“ angegeben ist, es würde sich um die Friesen-Saga 1 handeln, gehe ich davon aus, dass es demnächst weitere Bände dazu geben wird. Darauf bin ich auf jeden Fall gespannt.

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