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Veröffentlicht am 28.12.2020

Jesus, der Mensch mit seinen Ängsten und Zweifeln

Die Passion
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Dieses Buch hat keine eigentliche Handlung, sondern lebt einzig vom Protagonisten und seinem Monolog. Es geht um Jesus Christus, der die Nacht vor seiner Hinrichtung einsam in seiner Zelle verbringt. Amélie ...

Dieses Buch hat keine eigentliche Handlung, sondern lebt einzig vom Protagonisten und seinem Monolog. Es geht um Jesus Christus, der die Nacht vor seiner Hinrichtung einsam in seiner Zelle verbringt. Amélie Nothomb hat versucht, sich in ihn hinein zu versetzen und seine Gedanken und Gefühle wiederzugeben.

Er sagt, ihm sei nichts Menschliches fremd, und in diesem Buch wird er selbst auch nur allzu menschlich dargestellt.

In gewisser Weise hat mir dieses Buch Jesus näher gebracht, der in seinem Wesen göttliche Weisheit mit menschlicher Schwäche vereint. Seine rückblickenden Betrachtungen über sein Leben und die Ereignisse, die unweigerlich zu seiner Verhaftung und Verurteilung führten, sind nicht frei von Enttäuschung und lassen auch einen gewissen Sarkasmus erkennen. Mit Verwunderung und einem Anflug von Bitterkeit nimmt er die Reaktionen der Menschen auf seine Wunder wahr.

So kurz vor seiner Hinrichtung hat er zum Teil sehr tiefgründige Gedankengänge. Die Worte, die Amelie Nothomb in den Mund legt, sind nachdenklich und philosophischer Art. Er überlegt, ob er eine Wahl gehabt hätte, aber er hadert nicht mit seinem Schicksal, das er annimmt, vor dem er sich aber auch fürchtet und dem er am liebsten entgehen würde. Allein mit sich und seinen Gedanken gibt er sehr viel Persönliches und Menschliches preis. So philosophiert er zum Beispiel über den Durst von Körper, Geist und Seele. Es sind sehr interessante Gedanken, die mich zum Grübeln bringen. Auch seine innige Liebe zu Magdalena wird thematisiert. Überhaupt genießt Jesus die Körperlichkeit, solange er noch kann. Manches ist ziemlich überspitzt dargestellt bzw. passt so gar nicht in unser gängiges Jesus-Bild. Wieder andere Sätze könnte ich mir gut vorstellen, dass er sie genau so hätte sagen können. Das Buch provoziert und stellt Glaubensfragen auf den Kopf. Amélie Nothombs Jesus ist nur allzu menschlich und hat quasi für eine Nacht die Aura des Gottessohnes in die Ecke gestellt bzw. abgelegt. Meines Erachtens kann dieses kleine und doch so inhaltsschwere Buch ungläubige und gläubige Menschen gleichermaßen ansprechen. Tief gläubige Menschen, die sich zu 100 % auf die Bibel beziehen, werden jedoch vermutlich nicht glücklich mit dem hier gezeigten Jesus- und Gottesbild. Es wühlt auf und möchte stellenweise provozieren. Ob man mit diesem Buch etwas anfangen kann, kommt wohl darauf an, welches Glaubensbild man selbst hat. Ich kann nur für mich sprechen, wenn ich sage, die Geschichten der Bibel gehen mir zum Teil nicht wirklich nahe, denn sie sind meist völlig emotionslos und entstammen einer Welt, die uns heute fremd ist. Dieses Büchlein strotzt nur so von Gefühlen und emotionalen Aussagen. Auch ist Jesus, wie ihn die Autorin darstellt, einerseits allwissend, denn er sieht vieles voraus und hat aus seiner Situation heraus auch einen Blick auf unsere heutige Zeit. Und doch ist er nur allzu sehr Mensch, mit seinen Schwächen und Ängsten, wie er nicht nur sich selbst und seine Mitmenschen kritisiert, sondern durchaus auch kritische, wenn auch liebevolle, Worte über Gott, seinen Vater, findet. Wer sich auf dieses Buch einlässt, muss also Kritik an Gott verkraften, an seiner Schöpfung, dem Menschen und auch an dem Entschluss, seinen Sohn für die Sünden der Menschheit zu opfern. Dazu sagt Jesus hier: „Wie schrecklich, im Voraus zu wissen, dass mein Leiden umsonst sein wird!“ Schaut man sich heute in der Welt um, könnte man meinen, dass diese Einschätzung sehr realistisch ist.

Mich hat dieses schmale Buch mit seinen 128 Seiten tief berührt und mir sehr viel Stoff zum Grübeln geliefert. Der französische Originaltitel ist übrigens „Soif“ (=Durst), was überaus passend ist, denn dieses menschliche Bedürfnis spielt eine große Rolle und tritt von Anfang bis zum Schluss immer wieder in Erscheinung. Man begleitet Jesus auf seinem Leidensweg bis zum bitteren Ende und darüber hinaus. Meine Sichtweise auf sein Schicksal hat sich zwar durch dieses Buch nicht grundlegend geändert, aber sie hat neue Dimensionen dazu bekommen, über die ich noch lange und oft nachdenken werde.

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Veröffentlicht am 25.12.2020

Literarische Wohlfühl-Reise in die winterlichen Highlands

Wintertee im kleinen Strickladen in den Highlands
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Nach „Der kleine Strickladen in den Highlands“ liegt hier nun der Folgeband vor. Im ersten Buch ging es hauptsächlich um Maighread, während nun ihre Freundin Chloe die Hauptrolle spielt. Allen wichtigen ...

Nach „Der kleine Strickladen in den Highlands“ liegt hier nun der Folgeband vor. Im ersten Buch ging es hauptsächlich um Maighread, während nun ihre Freundin Chloe die Hauptrolle spielt. Allen wichtigen Charakteren aus Band 1 begegnen wir aber auch diesmal wieder.

Chloe ist Psychologin und pendelt für ihren Job und für ihren Freund Scott mehrmals wöchentlich nach Glasgow. Dabei fühlt sie sich nur in dem kleinen Städtchen am Loch Lomond so richtig wohl und zufrieden. Als Chloe erfährt, dass ihr Großvater im Sterben liegt, müssen jedoch alle anderen Probleme erst einmal zurückstehen, und sie fährt zu den Großeltern, um ihnen in der schweren Zeit und in Großvaters letzten Stunden beizustehen. Nach dessen erbt Chloe seinen Schatz, ein altes Buch über Kräuter. Es ist wie ein Fingerzeig für sie, wo ihre Zukunft liegt. Nur, wie passt Scott in dieses Bild? Auf den ersten Blick wirkt diese Frage überwältigend und unlösbar und stürzt die junge Frau in ein schweres Dilemma. Aber Chloe ist nicht allein, sondern hat gute Freunde, die ihr zur Seite stehen. Mit ihrer Hilfe und mit der Kraft der Liebe findet sie ihren Weg.

Dies ist ein wunderschöner, warmherziger Roman mit liebenswerten Charakteren. Chloes Geschichte spielt sich zum großen Teil am Loch Lomond ab, in der Gegend, die sie liebt und in der sie verwurzelt ist und die auch im Buch entsprechend schön beschrieben und gewürdigt wird. Auch wenn die Handlung zum Teil traurig ist und Chloe und Scott mit vielen Problemen kämpfen, ist es für mich ein richtiger Wohlfühlroman. Schuld daran ist hauptsächlich Maighreads kleiner Strickladen, in dem sich die Frauen oft treffen und gemeinsam handarbeiten. Von ihrer Freundin hat Chloe das Stricken gelernt und fertigt erste eigene Stücke, auf die sie sehr stolz ist. Das Schöne ist, dass sich alle Anleitungen zu den Strickstücken, die im Roman entstehen, hinten im Buch wiederfinden. Da ist sowohl für Strickanfänger als auch für Fortgeschrittene etwas dabei, und es macht Spaß, ein schönes Stück nachzuarbeiten, über das man im Buch vorher gelesen hat. Jeder, der gerne strickt und eine Vorliebe für schöne, hochwertige Garne hat, wird hier seine Freude haben. Susanne Oswald hat eine sehr schöne Fortsetzung geschrieben, und wenn ich mich nicht irre, soll es einen weiteren Band geben. Es hat mir Freude gemacht, „alten Bekannten“ aus dem ersten Band wieder zu begegnen und mit Chloe in die Welten der Kräuter und der Wolle einzutauchen. Lediglich der etwas abrupte Schluss hat mich ein wenig gestört. Aber ich hoffe sehr, all die sympathischen Charaktere in einem weiteren Band wieder zu „treffen“.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Tolles Kochbuch für Freunde der türkischen Küche

Sila's Orientküche
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Die türkische Küche liebe ich seit Langem. Vor vielen Jahren gab es ein Restaurant in unserer Stadt, wo man die richtige türkische Küche genießen konnte, die weit über das, was man in Dönerläden geboten ...

Die türkische Küche liebe ich seit Langem. Vor vielen Jahren gab es ein Restaurant in unserer Stadt, wo man die richtige türkische Küche genießen konnte, die weit über das, was man in Dönerläden geboten bekommt, hinaus geht. Leider gibt es dieses Restaurant nicht mehr, und so habe ich damals begonnen, mich mit der türkischen Küche zu befassen und häufig türkisch zu kochen. Da mich von diesem Kochbuch die attraktive Covergestaltung gleich angesprochen hat, war ich neugierig auf die enthaltenen Rezepte. Ich muss gestehen, dass ich die Autorin, die ja Schauspielerin ist, bisher nicht kannte. Ich ging also ganz unvoreingenommen an dieses Kochbuch heran. Sila Sahin hat türkische Wurzeln, ist in Deutschland aufgewachsen und mit einem Österreicher verheiratet. In ihrem sehr persönlich gestalteten Kochbuch stellt sie traditionelle türkische Gerichte vor, die aber zum Teil mit Zutaten, die so gar nicht orientalisch sind, raffiniert ergänzt werden. In mehreren großen Kapiteln widmet sie sich verschiedenen Themen. Ein eigenes Kapitel hat sie für die Rezepte ihrer Mutter reserviert. Hier findet man richtig türkische Hausfrauenkost, traditionell und sehr lecker. Von ihrer Mutter hat die Autorin das Kochen gelernt und ihre Liebe dazu entdeckt. Als zweifache, berufstätige Mutter muss es oft schnell gehen, und so gibt es auch ein Kapitel mit unkomplizierten Gerichten, die mit wenigen Zutaten auskommen, gesund sind und auch Kindern schmecken. Ein weiteres, wichtiges Thema ihres Buches ist „Kochen für den Liebsten“ und ein „Love-Dinner“, denn Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen. Gesunde Salate und leichte Suppen sind im Kapitel „Healthy Week“ zu finden. Und wenn man sich weitgehend gesund ernährt, darf man natürlich auch ab und zu sündigen. Die „Süßen Sünden“ sind zwar teilweise schon ziemlich üppig, aber sie klingen sehr verheißungsvoll. Auch viele Anregungen für die „große Tafel“, wenn sich Familie oder Freunde treffen, bietet die Autorin. Dabei muss man den Begriff „große Tafel“ nicht allzu wörtlich nehmen, denn die hier gezeigten Gerichte wie Hummus, diverse Dipps, gebratene Sardellen und viele andere schmecken auch im kleinen Kreis. Ein extra Kapitel hat Sila Sahin dem Frühstück gewidmet, und auch hier sind sehr leckere Gerichte dabei, zum Beispiel türkisches Joghurt mit selbst gemachten Granola oder Menemen, das türkische Rührei.

Dieses Kochbuch ist schon optisch sehr schön und hochwertig gestaltet. Die Bilder verbreiten einen Hauch orientalisches Flair und machen Lust darauf, die Rezepte auszuprobieren. Manche Rezepte kannte ich bereits, habe sie aber hier mit kleinen Abwandlungen und Ergänzungen gefunden, die dem jeweiligen Gericht besonderen Pfiff verleihen, beispielsweise bereitet Sila Sahin die typisch türkische Linsensuppe mit Spinat zu, und der Bauernsalat wird mit Avocado bzw. auch mit Orangenspalten oder Granatapfelkernen zu einem ganz neuen Geschmackserlebnis. Bei vielen Rezepten gibt die Autorin in persönlichen Anmerkungen noch extra Tipps oder erzählt von ihren eigenen Kocherfahrungen, was ich sehr sympathisch finde. Da ihr Ehemann weder Fleisch noch Fisch isst, kocht die Autorin sehr häufig vegetarisch, auch wenn sie gesteht, noch nicht ganz auf Fleisch verzichten zu können, aber sie ist auf einem guten Weg.


Insgesamt finde ich das Kochbuch schön und vielseitig und rundum sehr gut gelungen. Egal ob man sich einfach nur für die Küche des Orients interessiert oder ein Fan von Sila Sahin als Schauspielerin ist, beide Interessengruppen werden hier auf ihre Kosten kommen, und ich finde, das Buch ist auch eine tolle Geschenkidee, beispielsweise für Weihnachten. Als Ergänzung und Abrundung könnte man noch ein paar typisch türkische Gewürze verschenken wie etwa Sumach oder Pul Biber oder auch ein Granatapfelsirup, denn diese Zutaten werden in den Rezepten des Buches häufig verwendet.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Diese Rezepte bringen frischen Wind in die Veggie-Küche

Veggie kann auch anders
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Dieses Buch ist etwas für Menschen, die sich vegetarisch ernähren möchten. Der Anspruch der Autorin bei diesem Buch ist, die vegetarische Küche abwechslungsreicher zu gestalten und neue Anregungen zu bieten. ...

Dieses Buch ist etwas für Menschen, die sich vegetarisch ernähren möchten. Der Anspruch der Autorin bei diesem Buch ist, die vegetarische Küche abwechslungsreicher zu gestalten und neue Anregungen zu bieten. Mit zum Teil außergewöhnlichen Rezepten geht sie gegen die Langeweile in der Küche vor, und ihre Kreationen sind interessant und abwechslungsreich. Da gibt es ausgefallene und zum Teil mutige Kombinationen zu entdecken wie Pilzrisotto mit Chili-Brombeeren, Bergkäsesuppe mit Balsamico-Cranberrys oder Spargel mit Passionsfrucht-Vinaigrette. Die vorgestellten Rezepte sind nicht gerade unkompliziert, und bei den meisten ist die Liste der Zutaten etwas länger, und manches bracht einiges an Vorbereitungszeit. Hier findet man nicht die schnelle Küche, die man so nebenbei erledigen kann, sondern die hier enthaltenen Rezepte eignen sich für besondere Gelegenheiten, wenn man das Kochen mal so richtig zelebrieren möchte.
Es werden Milch, Sahne, Butter, Joghurt und Eier etc. verwendet, so dass Menschen, die sich vegan ernähren, nicht alles eins zu eins nachkochen können. Aber es gibt inzwischen so tolle Alternativen, so dass man für den Käse gut ein veganes Ersatzprodukt nutzen kann. Auch Joghurt und Mayonnaise sind in sehr guter veganer Qualität inzwischen fast in jedem Supermarkt erhältlich. Außerdem sind auch viele vegane Rezepte dabei.
Dies ist das ideale Buch für alle, die gerne etwas Neues ausprobieren und vielleicht öfter mal auf Fleisch verzichten möchten. Und natürlich werden hier sicher auch erfahrene Vegetarier oder Veganer fündig, denn die Kombinationen sind neu und anders.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Tolle, nachhaltige Rezepte

Das Alles-verwenden-Kochbuch
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Andrea Sokol verfolge ich schon länger, denn sie hat bereits ein Buch und mehrere Zeitschriften veröffentlicht und zeigt auf ihrem You-Tube-Kanal „Oh lala und So lala“ regelmäßig tolle Ideen, die so einfach ...

Andrea Sokol verfolge ich schon länger, denn sie hat bereits ein Buch und mehrere Zeitschriften veröffentlicht und zeigt auf ihrem You-Tube-Kanal „Oh lala und So lala“ regelmäßig tolle Ideen, die so einfach wie raffiniert sind.
Da ich schon viel Neues durch sie erfahren und ausprobiert habe, war ich neugierig auf das neue Buch, und ich wurde auch diesmal nicht enttäuscht.
Im Vorwort gibt es viele allgemeine Informationen über Lebensmittel, wie man clever einkauft und auch über das heutzutage so aktuelle „Meal Prep“.
Im Hauptteil hat die Autorin 18 verschiedenen Lebensmitteln (Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte etc.) je ein Kapitel gewidmet und alphabetisch geordnet. Das geht von Aubergine bis Süßkartoffel. Die Rezepte sind so aufgebaut, dass man von dem beschriebenen Gemüse alles verwerten kann und möglichst wenig Abfall hat. Alle Rezepte im Buch sind vegan. Da findet man beispielsweise einen Auberginensalat nach Matjes-Art, der so lecker ist, dass man den nicht enthaltenen Matjes ganz sicher nicht vermisst. Um der Nachhaltigkeit gerecht zu werden, gibt es auch gleich ein Rezept für einen Brotaufstrich aus Auberginenschalen.
Bei Bananen erklärt Andrea Sokol die super einfache Herstellung von Bananen-Schoko-Eis, und es gibt ein Bananenbrot zum Nachbacken. Was ich bisher nicht wusste: dass man Bananenschalen ebenfalls essen kann. Hier überrascht die Autorin mit einem Rezept, für das man selbstverständlich Bio-Bananen verwenden sollte. Die Schalen werden knusprig gebacken und herzhaft gewürzt und können als Snack oder für andere Rezepte weiter verwendet werden. Dieses Buch hatte einige interessante Überraschungen für mich bereit, und hier wird wirklich nichts weggeworfen. Vom Blumenkohl oder Kohlrabi kann man nicht nur die Röschen bzw. die Knolle essen, sondern aus den Strünken ist schnell eine herzhafte Suppe zubereitet, und die zarten Blättchen kommen in den Salat. Grundrezepte fürs Selbermachen von Hafermilch oder Hafersahne sind ebenfalls enthalten, und hier gibt es auch praktische Verwendungsmöglichkeiten für den übrig gebliebenen Trester, denn das ausgepresste Hafermehl wäre viel zu schade zum Wegwerfen, sondern bildet die Basis für leckere Shakes oder Smoothies.
Selbst das Kochwasser von Kichererbsen findet noch Verwendung, denn interessanterweise lässt es sich ähnlich wie Eischnee aufschlagen, und man kann ein luftig-leichtes Mousse au Chocolat daraus machen, aber es ist auch eine tolle Grundlage für selbst gemachte vegane Mayonnaise.
Auch kapitelübergreifend kann man Reste aufbrauchen, so gibt es beispielsweise im Kapitel über Pilze ein Rezept für gefüllte Champignons mit Cashew-Frischkäse, welcher im Kapitel über Cashewkerne erklärt wird.
Am Ende des Buches sind noch ein paar Basics erklärt, die man laut der Autorin am besten immer im Haus haben sollte. Andrea Sokol macht ihr Zitronensalz selbst, und wenn man Gemüsereste übrig hat, die man im Moment nicht anderweitig verwerten kann, lässt sich gut ein Gemüsefond daraus kochen, so dass man immer etwas davon vorrätig hat. Hierfür können auch Gemüseschalen oder Stängel genutzt werden, die man normalerweise wegwerfen würde.
Ein Saisonkalender rundet das Buch am Ende ab.
Alle Rezepte sind nachhaltig und zudem lecker, und besonders gefällt mir daran, dass man sie einfach nachkochen kann, denn es werden keine ausgefallenen Zutaten benötigt, und bei vielen Gerichten kommt man mit einem Minimum an Aufwand aus. Das ist besonders für Einsteiger in die vegane Küche interessant, aber ich denke, jeder, der sich mit gesunder Ernährung und nachhaltiger Lebensweise beschäftigt, wird von diesem Buch profitieren.

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