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Veröffentlicht am 18.06.2018

Von Träumen und Traumfängern

Das Hotel der verzauberten Träume – Fräulein Apfels Geheimnis (Das Hotel der verzauberten Träume 1)
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ArsEdition hat ja immer so wunderschöne Cover, dass ich auch bei diesem Buch gleich aufmerksam wurde. Das Häuschen, der Strand mit den Muscheln und natürlich das "Geheimnis" von Fräulein Apfel haben mich ...

ArsEdition hat ja immer so wunderschöne Cover, dass ich auch bei diesem Buch gleich aufmerksam wurde. Das Häuschen, der Strand mit den Muscheln und natürlich das "Geheimnis" von Fräulein Apfel haben mich magisch angezogen.
Die Geschichte beginnt auch gleich sehr spannend, wenn die Familie am falschen Ort eintrifft, an dem es nicht so ganz mit rechten Dingen zugeht.
Zumindest findet das Joëlle, denn sie macht eine merkwürdige Entdeckung nach der anderen. Ich mochte die Idee rund um die Traumfänger sehr, allerdings konnte es mich leider nicht ganz so packen, wie ich mir das erhofft hatte. Die Figuren sind an und für sich schon interessant, bleiben aber doch irgendwie an der Oberfläche. Ich finde es gut, dass Joëlle "speziell" ist, und das als etwas Besonderes und Gutes dargestellt wird. Dadurch wird deutlich, dass Individualität in Ordnung ist und keinesfalls etwas Schlechtes.
Trotzdem bin ich nicht mit Joëlle oder den anderen Charakteren warm geworden. Vielleicht liegt es daran, dass es erst der erste Teil ist. Sicher erfährt man in Band zwei mehr Hintergründe zu den Personen. Ich würde mir wünschen, z.B. sehr viel mehr über Fräulein Apfel zu erfahren.
Die Handlung ist aber unterhaltsam, es passiert viel und es sind gute Ideen dabei, die mir beim Lesen Spaß gemacht haben. Die Geschichte hat eine interessante Auflösung und macht neugierig auf den zweiten Teil, ohne den Leser mit einem fiesen Cliffhanger auf die Folter zu spannen.

Eine schöne, kurzweilige Unterhaltungslektüre für Kinder ab 9 Jahren.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Unterhaltsames Hörbuch

Miss Gladys und ihr Astronaut
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Thomas ist ein Einzelgänger und hasst Menschen. Gladys ist schon siebzig und vergisst ziemlich viel. Eines Tages führt eine falsche Telefonnummer dazu, dass sie sich kennenlernen. Doch Thomas lebt nicht ...

Thomas ist ein Einzelgänger und hasst Menschen. Gladys ist schon siebzig und vergisst ziemlich viel. Eines Tages führt eine falsche Telefonnummer dazu, dass sie sich kennenlernen. Doch Thomas lebt nicht mehr auf der Erde – er befindet sich in einem Raumschiff und ist auf dem Weg zum Mars.


Diese kuriose Idee war mir sofort sympathisch, als ich den Klappentext des Hörbuchs gelesen habe. Deshalb musste ich ein Ohr riskieren, auch wenn es eigentlich gar nicht mein Genre ist. Aber was soll ich sagen: Ich habe es nicht bereut!

Thomas ist ein verbitterter Astronaut, der sich absichtlich ins All zurückgezogen hat, um nichts mehr mit Menschen zu tun haben zu müssen. Zu viele Verletzungen musste er in seinem Leben ertragen und auch seine eigene Schuld erdrückt ihn. Mit seinen Gedanken kreist er um sich selbst, und so will er selbst vom All aus nochmal seine Ex-Frau anrufen. Doch dann passiert es: Er verwählt sich und landet bei Oma Gladys und ihrer Familie auf dem Apparat.

Auch hier ist einiges im Argen und Thomas lässt sich in die Familiengeschichte der Ormerods hineinverwickeln, nicht zuletzt durch Gladys hartnäckig-naive Art. Sie ist einfach ein fantastischer Charakter und sieht selbst im größten Chaos immer noch Hoffnung. Sie ist es auch, die die Familie zusammen hält, obwohl die anderen oft von ihr genervt sind. Ich hätte gerne noch viel mehr von Gladys erfahren, als es in der Geschichte dann tatsächlich der Fall war.

Ganz großartig fand ich vor allem Simon Jägers Erzählerstimme in diesem Hörbuch. Einfach wunderbar, wie er der Geschichte noch mehr Tiefe und Atmosphäre verleiht. Als eine Person betrunken war, hörte es sich z. B. richtig echt an, wie er es vorliest. Alle Figuren wurden durch solche Momente total lebendig für mich.

Die Geschichte der Familie Ormerod fand ich beim Hören nie langweilig. Immer hat es mich interessiert, wie es mit ihr weitergeht. In Rückblicken erfahren wir dazu noch einiges aus dem Leben von Thomas, wodurch man ihn besser verstehen bzw. zumindest nachvollziehen kann, wie er so geworden ist.

Ich war sogar ein bißchen wehmütig, als das Hörbuch aus war, denn ich hätte gerne gewusst, wie es weitergeht und ob die neuen Ziele, die sich Thomas, James oder auch sein Vater gesteckt haben, erreicht werden. Ich wünsche mir auf jeden Fall eine Fortsetzung.

Wer also gute Unterhaltung für zwischendurch sucht, ist bei diesem Hörbuch goldrichtig! Thomas ist ein Einzelgänger und hasst Menschen. Gladys ist schon siebzig und vergisst ziemlich viel. Eines Tages führt eine falsche Telefonnummer dazu, dass sie sich kennenlernen. Doch Thomas lebt nicht mehr auf der Erde – er befindet sich in einem Raumschiff und ist auf dem Weg zum Mars.


Diese kuriose Idee war mir sofort sympathisch, als ich den Klappentext des Hörbuchs gelesen habe. Deshalb musste ich ein Ohr riskieren, auch wenn es eigentlich gar nicht mein Genre ist. Aber was soll ich sagen: Ich habe es nicht bereut!

Thomas ist ein verbitterter Astronaut, der sich absichtlich ins All zurückgezogen hat, um nichts mehr mit Menschen zu tun haben zu müssen. Zu viele Verletzungen musste er in seinem Leben ertragen und auch seine eigene Schuld erdrückt ihn. Mit seinen Gedanken kreist er um sich selbst, und so will er selbst vom All aus nochmal seine Ex-Frau anrufen. Doch dann passiert es: Er verwählt sich und landet bei Oma Gladys und ihrer Familie auf dem Apparat.

Auch hier ist einiges im Argen und Thomas lässt sich in die Familiengeschichte der Ormerods hineinverwickeln, nicht zuletzt durch Gladys hartnäckig-naive Art. Sie ist einfach ein fantastischer Charakter und sieht selbst im größten Chaos immer noch Hoffnung. Sie ist es auch, die die Familie zusammen hält, obwohl die anderen oft von ihr genervt sind. Ich hätte gerne noch viel mehr von Gladys erfahren, als es in der Geschichte dann tatsächlich der Fall war.

Ganz großartig fand ich vor allem Simon Jägers Erzählerstimme in diesem Hörbuch. Einfach wunderbar, wie er der Geschichte noch mehr Tiefe und Atmosphäre verleiht. Als eine Person betrunken war, hörte es sich z. B. richtig echt an, wie er es vorliest. Alle Figuren wurden durch solche Momente total lebendig für mich.

Die Geschichte der Familie Ormerod fand ich beim Hören nie langweilig. Immer hat es mich interessiert, wie es mit ihr weitergeht. In Rückblicken erfahren wir dazu noch einiges aus dem Leben von Thomas, wodurch man ihn besser verstehen bzw. zumindest nachvollziehen kann, wie er so geworden ist.

Ich war sogar ein bißchen wehmütig, als das Hörbuch aus war, denn ich hätte gerne gewusst, wie es weitergeht und ob die neuen Ziele, die sich Thomas, James oder auch sein Vater gesteckt haben, erreicht werden. Ich wünsche mir auf jeden Fall eine Fortsetzung.

Wer also gute Unterhaltung für zwischendurch sucht, ist bei diesem Hörbuch goldrichtig!

Veröffentlicht am 10.06.2018

Ali findet Gott

Der Unsterbliche
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Ali Dini wächst im Iran in Zeiten der Rebellion und des Krieges auf. Er ist viel mit Gewalt konfrontiert und sein Leben wird von Drogen bestimmt. Er verbringt viel Zeit in Gefängnissen und kann selbst ...

Ali Dini wächst im Iran in Zeiten der Rebellion und des Krieges auf. Er ist viel mit Gewalt konfrontiert und sein Leben wird von Drogen bestimmt. Er verbringt viel Zeit in Gefängnissen und kann selbst danach seine Verbrecherkarriere nicht aufgeben. Es ist das einzige, was er kennt und kann. Und Schuld sind sowieso immer die anderen.
Erst spät in seinem Leben findet ein Umdenken statt, als er im Gefängnis einen Pastor kennenlernt, der ihm von Jesus Christus erzählt.

Die Lebensgeschichte von Ali fand ich sehr interessant, auch wenn sie ganz anders war, als ich es erwartet hatte. Im Klappentext steht "Er radikalisiert sich, tötet im Namen Allahs. Später tötet er um des Tötens willen.". Beide Aussagen finde ich so im Buch nicht wieder. Zwar ist Ali Moslem, aber er ist keineswegs religiös. Er versteht Allah in den meisten Situationen nicht, und beschäftigt sich auch gar nicht damit. Er tötet auch nicht im Namen Allahs, sondern weil er unter gewalttätigen Banden aufwächst und im Drogengeschäft tätig ist. Ferner hat er niemanden vorsätzlich getötet, sondern er war in Kämpfe verwickelt. Er ist ein Krimineller gewesen, aber kein religiös motivierter Killer, wie der Klappentext und der Untertitel vermuten lassen. Dazu kamen immer wieder Rechtschreibfehler, die mich wirklich gestört haben. Die Gestaltung dieses Buches finde ich deshalb wirklich misslungen.

Sehr eindrücklich wurde die Situation im damaligen Iran geschildert, wobei auch etwas Hintergrundwissen vermittelt wird. Die Grausamkeiten des Krieges haben mich stellenweise sehr berührt und es wundert mich nicht, dass Ali Drogen braucht, um sein Leben zu gestalten. Umso schöner liest sich am Ende sein Lebenswandel, wenn er mit der gleichen Leidenschaft im Gefängnis wirkt.

Ein schönes Zeugnis eines Verbrechers, der die Gewalt hinter sich gelassen hat.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Großartiger Abschluss der Trilogie

Das Jahrhundertversprechen (Jahrhundertsturm-Serie 3)
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Die Familie von Briest kämpft in den Zeiten der Weimarer Republik ums Überleben. In den Jahren zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg müssen die Deutschen gegen Inflation, Hungersnot und den aufkommenden ...

Die Familie von Briest kämpft in den Zeiten der Weimarer Republik ums Überleben. In den Jahren zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg müssen die Deutschen gegen Inflation, Hungersnot und den aufkommenden Nationalsozialismus kämpfen. Otto und Hermine lassen sich davon aber nicht unterkriegen.
„Das Jahrhundertversprechen“ ist der dritte Teil der Reihe von Richard Dübells historischen Romanen rund um die Familie von Briest. Trotzdem lässt er sich auch wunderbar lesen, ohne die Vorgängerbände zu kennen. Otto und Hermine von Briest sind die neue Generation auf Gut Briest, und obwohl wir sie schon im zweiten Band kennen gelernt haben, werden ihre Charakterzüge im dritten Band ausreichend deutlich. Ich mag die beiden besonders gern, weil die Beziehung, die sie zueinander haben, so wunderbar ist. Gemeinsam versuchen sie, Gut Briest vor dem Untergang zu bewahren und ihrer Tochter eine Zukunft zu geben.
Richard Dübell ist einer meiner Lieblingsautoren im Bereich der historischen Romane. Trotz der über 600 Seiten war es wieder keine Sekunde langweilig. Die Seiten fliegen nur so dahin, wenn Max auf der Rennstrecke mit dem Dino sein Bestes gibt oder Luisa versucht, das Vorsprechen im Theater zu meistern. Die Geschichte hat auch viele tolle Nebencharaktere zu bieten, allen voran die verfeindete Familie von Cramm, deren Sohn man so richtig schön fies finden kann.
Auch die Handlung schreitet stetig voran und bringt neue Wendungen. Besonders schön finde ich bei diesem Roman, dass ich mich so richtig in die Zeit der Weimarer Republik hineinversetzt gefühlt habe. Dübell vermittelt hier sehr viel Hintergrundwissen und lässt auch immer wieder historische Personen zu Wort kommen, die diese Zeit geprägt haben. Das finde ich total interessant, vor allem gerade in dieser Zeit, wenn man besser verstehen möchte, wie sich der Nationalsozialismus überhaupt erst so weit entwickeln konnte.
Zum Schluss gibt es noch einen sehr spannenden Showdown, bei dem ich das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Für alle, die gerne historische Romane lesen, kann ich „Das Jahrhundertversprechen“ sowie überhaupt die ganze Reihe sehr empfehlen. Sehr schade, dass dies nun der letzte Band der Trilogie ist, ich hätte die nächste Generation noch sehr gerne weiterverfolgt!

Veröffentlicht am 06.06.2018

Tolles Burgerbuch

33 x Burger
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Mein Mann und ich sind große Burger-Fans und deshalb musste dieses tolle Kochbuch natürlich bei uns einziehen. Schon beim Durchblättern läuft einem das Wasser im Mund zusammen, wenn man die tollen Burger-Kreationen ...

Mein Mann und ich sind große Burger-Fans und deshalb musste dieses tolle Kochbuch natürlich bei uns einziehen. Schon beim Durchblättern läuft einem das Wasser im Mund zusammen, wenn man die tollen Burger-Kreationen sieht. Insgesamt 33 verschiedene Varianten vom Klassiker über vegetarische Burger, bis hin zu Geflügel-, Wild- und Fischburger gibt es genug Auswahl für jeden.

In einer Einführung lernt man zunächst, wie man Pattys und Soßen zubereitet, welche Brötchen passen und was für Beilagen man reichen kann. Die Rezepte sind sehr übersichtlich gestaltet, so dass man Soßen, Brötchen und Beläge gut auseinander halten kann. Ich habe mich z. B. einfach um die Zubereitung der Brötchen gedrückt und fertige genommen. Neben einem großen Bild auf der rechten Seite findet man am unteren Rand noch verschiedene Tipps zu Alternativen oder Beilagenvorschläge. Das fand ich wirklich super.

Die Bilder haben eine sehr gute Qualität und man kann genau darauf sehen, wie der Burger geschichtet ist. Ich habe mich gern davon inspirieren lassen und gleich losgelegt. Die Rezepte sind nicht zu schwierig und können von jedem bewältigt werden. Ob Pulled Pork-, Chili- oder der klassische Cheeseburger – alles war megalecker und leicht gemacht.

Am Ende des Buches gibt es noch ein kleines Küchenlexikon und – sehr praktisch – eine kleine Übersetzungshilfe für südtiroler Begriffe ins Deutsche. So wird allen Missverständnissen über Chili, Paprika, Pepperoni und Pepperoncini vorgebeugt. Super!

Ich bin wirklich super zufrieden mit diesem Kochbuch. Es stehen noch viele leckere Burger darin, die ich alle noch ausprobieren möchte. Es lohnt sich für jeden, dieses Kochbuch auszuprobieren.