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Veröffentlicht am 28.02.2024

Wem dein Herz gehört

How To Love An Android
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Klappentext:
»Chicago im Jahr 2104. Die Gesellschaft ist gespalten zwischen Akzeptanz und Hass gegenüber Androiden. Als sich Jen in eine künstliche Intelligenz, einen Androiden, verliebt, fragt sie sich: ...

Klappentext:
»Chicago im Jahr 2104. Die Gesellschaft ist gespalten zwischen Akzeptanz und Hass gegenüber Androiden. Als sich Jen in eine künstliche Intelligenz, einen Androiden, verliebt, fragt sie sich: Können diese überhaupt Gefühle entwickeln und auf ehrliche Weise erwidern?«
 
Jen zieht nach einer gescheiterten Beziehung zurück zu ihrem Vater nach Chicago. Dort wird sie mit Mika konfrontiert, einem Arbeitskollegen ihres Vaters, welcher ein Android ist. Mika durchdringt ihre anfängliche Mauer aus Angst und Skepsis und schleicht sich unaufhaltsam in ihr Herz. Doch kann eine Maschine tatsächlich lieben? Eine äußerst berechtigte Frage, die dringend geklärt werden muss.
Jen ist voller Vorurteile gegenüber künstlicher Intelligenz. Im Vordergrund steht ihre Angst, welche durch die Propaganda der Medien geschürt wird. Ihrem Vater zuliebe – und weil sie keine andere Alternative hat – lässt sie sich darauf ein, Mika besser kennen zu lernen. Jen ist eine eher unsichere junge Frau, die ein Händchen für die Männer hat, die ihr nicht guttun. Über Mika möchte ich nicht näher ins Detail gehen, ihn muss man definitiv erlebt haben – kleiner als drei.
Die Protagonisten Jen und Mika sind vielschichtig, reflektiert und entwickeln sich deutlich weiter. Jen hat in der Vergangenheit schon einiges erlebt und sehnt sich nach Sicherheit und einem Mann, der sie so nimmt, wie sie ist. Auch Harvey, Jen’s Vater, hat mit seinen Dämonen zu kämpfen. Er steht für seine Überzeugungen ein und scheut sich nicht, diese offen zu zeigen. Auch Piper und Ray habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen. Das Verhalten von Gregory und Oliver macht deutlich, wieviel Einfluss die Exekutive eines Landes haben kann – egal was die Politik für Gesetze beschließt. Beängstigend.
Das Setting in Chicago ist für mich hervorragend gewählt, ich war vor Jahren selbst dort und habe mich sofort wieder an den Lake Michigan versetzt gefühlt. Einen Schauplatz in der Zukunft, wie hier im Buch beschrieben, kann ich mir lebhaft in dieser großen lauten Stadt vorstellen. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut verständlich, nach nur wenigen Seiten war ich wie gebannt von dieser eher ungewöhnlichen Szenerie.
 
Die Autorin schafft es spielend, den Leser zu triggern und sich selbst und die eigenen vorgefassten Meinungen zu überdenken. Die Diskussion über künstliche Intelligenz und die damit verbundenen Vor- und auch Nachteile könnten aktueller nicht sein. Zugleich zeigt uns Melanie Schütz auch gesellschaftliche Probleme auf: Ausgrenzung, Rassismus, Angst vor Andersartigkeit. Mit sehr viel Feingefühl wird der Hauptprotagonistin Jen bewusstgemacht, wie sie sich bereits von den Medien beeinflussen hat lassen, ohne sich wirklich mit dem Thema auseinander gesetzt zu haben. Das Buch regt zum Nachdenken an, zum Hinterfragen, zum über den Tellerrand hinausschauen. Es wird die Geschichte einer für unsere Gesellschaft unübliche Liebe erzählt, die ans Herz geht und Grenzen sprengt. Ich vergebe 5 von 5 Fluraniumpumpen!

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Neuanfang in Hareby

Wellentanz und Liebesglück
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Klappentext:
»Als Simons Ehe in Scherben liegt, flüchtet der Architekt zu seiner Oma Fria ins idyllische Hareby an der dänischen Küste. Nirgends fühlt er sich so geborgen wie in dem gemütlichen Reetdachhaus, ...

Klappentext:
»Als Simons Ehe in Scherben liegt, flüchtet der Architekt zu seiner Oma Fria ins idyllische Hareby an der dänischen Küste. Nirgends fühlt er sich so geborgen wie in dem gemütlichen Reetdachhaus, das schon morgens nach Zimtschnecken duftet. Doch alles ist anders als früher, denn dort lebt nun auch Frias jüngere Mitbewohnerin.
Die dreißigjährige Lerke praktiziert Qigong im neu angelegten Zen-Garten, der Simons geliebten Fußballrasen verdrängt hat. Außerdem legt Lerke viel Wert auf Ordnung und Ruhe, beides nicht gerade Simons Stärken. Erst als ausgerechnet Lerke Simon und seine Tochter auf einen Ausflug begleitet, sprühen die Funken zwischen den beiden. Dabei hat Lerke ihr Herz vor langer Zeit verschlossen und Simon würde zu gerne wissen, warum.«
 
Es handelt sich hier um den 2. Teil einer Reihe, Vorkenntnisse aus Band 1 sind meiner Meinung nach nicht zwingend erforderlich.
 
Lerke liebt es, wenn alles seinen ordentlichen und ruhigen Gang geht. Bloß kein Lärm und Stress, das würde sie nur unnötig aufregen. Lerke ist zufrieden mit ihrem Leben in der WG mit Fria, ihre Vergangenheit verdrängt sie gekonnt hinter einer dichten Mauer. Männer machen sowieso nur Ärger und bringen alles durcheinander – genauso wie Simon. Fria’s Enkelsohn ist frisch getrennt und muss sich mit der neuen Situation erstmal arrangieren. Simon ist verletzt und traurig, dass seine Ehe mit Heidi gescheitert ist. Die esoterisch angehauchte und schnippische Lerke, die bei seiner Großmutter wohnt, macht das Ganze auch nicht besser. 
Beide Protagonisten haben Altlasten aus vergangenen Beziehungen, die sie erstmal verarbeiten müssen. Simon macht sich große Sorgen um Tochter Tilde, wie diese mit der Trennung ihrer Eltern klarkommt. Und Lerke lässt niemanden an sich heran, der einen Blick hinter ihre emotionale Mauer werfen könnte. Beide haben ihre ganz eigenen Stärken und Schwächen, was sie authentisch wirken lässt.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut verständlich. Vor allem im ersten Drittel des Buches gab es einige innere Monologe von Simon und Lerke, die sich für mich etwas gezogen haben. Nachdem die Story etwas Fahrt aufgenommen hat, konnte ich mich auch sehr gut in die Protagonisten einfühlen. Eine schöne Enemies-to-Lovers-Romanze für wunderbare Lesestunden. 4 von 5 Zimtschnecken!

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Veröffentlicht am 22.12.2023

Für wunderbare Lesestunden

Sparkling Christmas Nights
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Die acht Kurzgeschichten sind völlig unterschiedlich und jede auf ihre Weise faszinierend und mitreißend. Ob Weihnachtsmuffel, Deko-Fanatiker oder bereits bekannte Nebenprotagonisten aus den Werken der ...

Die acht Kurzgeschichten sind völlig unterschiedlich und jede auf ihre Weise faszinierend und mitreißend. Ob Weihnachtsmuffel, Deko-Fanatiker oder bereits bekannte Nebenprotagonisten aus den Werken der beteiligten Autorinnen – es wird definitiv heiß, düster und unterhaltsam! Wunderbare weihnachtliche (manche mehr, manche weniger) Geschichten - perfekt für gemütliche Lesestunden!

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Veröffentlicht am 07.12.2023

Eine Reise zur Selbstakzeptanz

As Before - Während wir uns finden
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Klappentext:
»Erst verliert sie ihr Gesicht und dann auch noch ihr Herz.

Ein Jahr nachdem Cooper, ohne sich von Phoebe zu verabschieden, mit seiner Band auf Tour gegangen ist, taucht er ausgerechnet auf ...

Klappentext:
»Erst verliert sie ihr Gesicht und dann auch noch ihr Herz.

Ein Jahr nachdem Cooper, ohne sich von Phoebe zu verabschieden, mit seiner Band auf Tour gegangen ist, taucht er ausgerechnet auf der Hochzeit ihres Dads wieder auf. Während Phoebe noch immer einen intensiven Kampf mit sich selbst und der hämischen Stimme in ihrem Kopf führt, die sie stetig verspottet und an die unübersehbare Narbe in ihrem Gesicht erinnert, gibt Cooper nicht auf, sie zurückzugewinnen.
Denn trotz aller Bemühungen ist es dem Musiker nicht gelungen, diese eine laue Sommernacht mit ihr zu vergessen.«

 
 
Hierbei handelt es sich um den dritten Band einer Reihe, ich empfehle die Vorbände „As Always - Während du mich vergisst“ und „As Now - Während du mich berührst“ unbedingt vorab zu lesen.
 
Auch einige Jahre nach dem schweren Verkehrsunfall, bei dem einige sichtbare und unsichtbare Narben bei Phoebe zurückgeblieben sind, hadert sie mit ihrem Aussehen. Sie ist überzeugt, dass das veränderte Gewebe sie abstoßend für andere Menschen wirken lässt. Ironischerweise arbeitet sie inzwischen genau wie ihr Vater Kaden als Fotografin und schafft es, Menschen mit diversen körperlichen Beeinträchtigungen in ein perfektes Licht zu rücken. Sie schafft es spielend, den Menschen ein gutes Gefühl zu vermitteln – nur nicht für sich selbst. Als Cooper Phoebe ohne in Wort zurücklässt, fühlt sie sich in ihrer Annahme mehr als bestätigt. Wer möchte es ihr verdenken?
Phoebe und ihre Probleme sind aus den Vorbänden bereits bekannt. Doch wird hier das wahre Ausmaß noch näher beleuchtet, so dass es für mich völlig nachvollziehbare Emotionen sind, welche Phoebe belasten. Auch Cooper, der musikalische Sonnyboy, ist bereits gut bekannt. Auch bei ihm bekommen wir einen ausführlichen Blick in sein Innerstes und auf die verkorkste Beziehung zu seinen Eltern. Beide Hauptprotagonisten sind vielschichtig, detailliert beschrieben und verhalten sich nachvollziehbar. Beide sind sicherlich keine einfachen Charaktere und haben ihre Ecken und Kanten. Aber genau das lässt sie authentisch und realistisch wirken. 
Die Geschichte baut sich langsam auf, manchmal hätte ich mir weniger innere Monologe von Phoebe gewünscht und dafür mehr klare Kommunikation der Protas – aber jeder Mensch reagiert nach seinem eigenen Tempo! Phoebe macht eine enorme Charakterentwicklung durch, Selbstakzeptanz und ein gesundes Selbstwertgefühl stehen hier im Vordergrund. Auch Cooper ist auf einem guten Weg, seine persönlichen Ziele endlich zu entdecken. Fazit: eine wunderbare Buchreihe, die mir sehr ans Herz gegangen ist!

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Ganz nett, aber...

Falling Hard for the Royal Guard. Eine königliche Liebeskomödie
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Klappentext:
»Maggie Moore lebt zwar in märchenhafter Umgebung im Tower von London, ist aber weit vom Status einer Prinzessin entfernt. Stattdessen verkauft sie Eintrittskarten an Touristen. Keine Spur ...

Klappentext:
»Maggie Moore lebt zwar in märchenhafter Umgebung im Tower von London, ist aber weit vom Status einer Prinzessin entfernt. Stattdessen verkauft sie Eintrittskarten an Touristen. Keine Spur von edlem Ritter oder weißem Pferd! Ihre Freunde raten ihr zu Tinder, wo sie Schwindler, aber nicht den Richtigen trifft. Und als eine Begegnung auf spektakuläre Weise endet, gibt Maggie die Hoffnung fast schon ganz auf. Dann sieht sie Freddie von der königlichen Garde und spürt, dass sie die Liebe keineswegs abgeschrieben hat. Er könnte doch ihr persönlicher Royal Guard sein! Aber wie erregt man die Aufmerksamkeit von jemandem, dessen Job es ist, jegliche Ablenkung zu ignorieren?«

Insgesamt muss ich sagen, hatte ich mir mehr von dieser Geschichte erwartet. Zugegeben, einige Male musste ich über die Beschreibungen des Towers of London und seine Verteidigungsmaßnahmen schmunzeln, aber eher nicht aufgrund der Charaktere. Eine Geschichte, in der die Hauptprotagonistin Maggie slapstick-mäßig über jeden Stein & jede Stufe stolpert und regelmäßig aufgefangen werden muss, ständig zu spät kommt und sich selbst bemitleidet, ohne etwas zu verändern, ist für mich keine Komödie. Eher eine Aneinanderreihung peinlicher Ereignisse - die eher bemitleidenswert als zum Lachen sind. Die Charaktere sind eher oberflächlich beschrieben, ich wurde weder mit Maggie noch mit Freddie wirklich warm. Maggie, da sie in ihrem Zustand hängen bleibt und nichts verändert. Und Freddie, weil er einfach unnahbar und verschlossen wirkt. Der Schreibstil ist bis auf ein paar wirklich komische Anekdoten sehr tröge - dies liegt für mich an den verschachtelten und langen Sätzen. Auch hat sich die gesamte Story etwas gezogen, was mich dazu veranlasst hat, einige sich wiederholende Geschehnisse -wie mit dem überaus anstrengenden Ex Bran oder dem fiesen Chef Kevin- quer zu lesen. Toll fand ich die ganzen Hintergrundinformationen über den Tower und die Royal Guards.
Eine nette Leseunterhaltung, die mich nicht wirklich vom Hocker haut.

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