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Veröffentlicht am 06.10.2021

Unterhaltsamer zweiter Teil

Sein oder Totsein
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Inhalt:

Auf einer Frauenleiche wird ein Zettel mit einem Shakespeare-Sonett sowie ein Edelstein gefunden. Die Zeilen des Sonetts wurden vertauscht und die Kripo vermutet, dass es sich um eine versteckte ...

Inhalt:

Auf einer Frauenleiche wird ein Zettel mit einem Shakespeare-Sonett sowie ein Edelstein gefunden. Die Zeilen des Sonetts wurden vertauscht und die Kripo vermutet, dass es sich um eine versteckte Botschaft des Täters handeln könnte. Kurzerhand bitten sie Buchhändler Robert Modrian um seine Hilfe. Tatsächlich gelingt es Robert, die Nachricht zu entschlüsseln. Überraschenderweise scheint diese nicht für die Kripo sondern für Mondrian bestimmt zu sein scheint. Und ihm drängt sich ein füchterlicher Verdacht auf: Hat der Mord etwa mit seiner Vergangenheit beim Geheimdienst zu tun?

Meine Meinung:

"Sein oder Totsein" ist der zweite Teil der Reihe um den Buchhändler und ehemaligen Geheimagenten Robert Mondrian. Auch wenn es sich wie immer empfiehlt, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, kann man das Buch auch sehr gut ohne Vorkenntnisse verstehen, da der "Fall" in sich abgeschlossen ist.

Der Schreibstil des Autors Jürgen Seibold ist wie gewohnt angenehm und flüssig zu lesen. Mit viel Witz und Humor schildert er, wie sein Protagonist Robert Mondrian wieder einmal in die Ermittlungen zu einem Mordfall hineinschlittert. Dieses Mal erfährt der Leser ein wenig mehr über seine Vergangenheit als Geheimagent, da diese - wie der Klappentext schon suggeriert - in Verbindung mit dem aktuellen Mordfall steht. Unterstützt wird Mondrian bei seinen privaten Nachforschungen (mehr oder weniger unfreiwillig) von seinem etwas kauzigen, aber absolut liebenswerten Mitarbeiter Alfons und dessen Freundin Marie, die Robert bereits bei den vorherigen Nachforschungen zum Schneewittchenfall geholfen haben. Die drei sind ein gutes, wenn auch zugegebenermaßen etwas schräges Team. Komplettiert werden sie von den Alfons beiden Kakadus Sherlock und Watson, die auch dieses Mal wieder für Erheiterung beim Leser sorgen.

Der Plot an sich ist gut durchdacht, auch die nicht ganz einfacher Enträtselung der im veränderten Shakespear-Sonetts versteckten Nachricht hat mir gefallen. Allerdings kommt erst in der zweiten Häfte des Buches so richtig Spannung auf. Dann wird es allerdings durchaus brenzlig für Mondrian und Co...

Fazit:

Wieder mal ein unterhaltsamer Krimi, der vorallem von seinen authentischen und skurrilen Charakteren lebt. Ich hoffe sehr auf ein erneutes Wiedersehen!

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Veröffentlicht am 22.09.2021

Spannende Zeitreise

Flüsterwald - Durch das Portal der Zeit: Ausgezeichnet mit dem LovelyBooks-Leserpreis 2021: Kategorie Kinderbuch (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 3)
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Inhalt:

Um Ellas Großvater aus seinem Gefängnis zu befreien, reisen Lukas, Ella und ihre Freunde aus dem Flüsterwald in die Vergangenheit. Doch das benötigte Blut von Ellas Großvater ist schwieriger zu ...

Inhalt:

Um Ellas Großvater aus seinem Gefängnis zu befreien, reisen Lukas, Ella und ihre Freunde aus dem Flüsterwald in die Vergangenheit. Doch das benötigte Blut von Ellas Großvater ist schwieriger zu beschaffen als geahnt: denn die Freunde landen genau in der Zeit, in der der dunkle Magier den Flüsterwald bedroht. Und ihre Zeitreise bleibt von ihm nicht unbemerkt...

Meine Meinung:

"Durch das Portal der Zeit" ist bereits der dritte Teil der Flüsterwald-Reihe um Lukas und den Flüsterwald. Da die Handlung auf der der vorherigen Teile aufbaut, empfiehlt es sich zum besseren Verständnis der Geschehnisse die Bücher der Reihe nach zu lesen.

Der Schreibstil ist wie gewohnt der Zielgruppe entsprechend, aber auch als Erwachsener sehr angenehm zu lesen. Der Flüsterwald, seine Bewohner und die Abenteuer von Lukas und seinen Freunden werden sehr bildhaft und fantasievoll beschrieben, sodass man voll und ganz in die von Autor Andreas Suchanek geschaffene magische Welt des Flüsterwalds eintauchen kann. Hierzu tragen auch die sehr schönen Illustrationen bei, mit denen das Buch gespickt ist.

Lukas, der Protagonist der Reihe, ist mir inzwischen ebenso ans Herz gewachsen wie seine Schulkameradin Ella, die kleine, magisch begabte Elfe Felicitas, ihre Begleiterin und Aufpasserin, die Katze Punchy, sowie der Menok Rani, der ab und zu eine ganz schöne Nervensäge ist, dem man aber trotzdem einfach nicht böse sein kann.

Der Plot ist spannend und actionreich, aber auch ein wenig düsterer als der der Vorgängerbände, da die Freunde dieses Mal auf den dunklen Magier treffen. Entsprechend müssen Lukas und Co. auch in diesem Band wieder so einige brenzlige Situationen meistern und Probleme lösen. Zum Glück gibt es Rani, der zwar auch ein Händchen (oder sollte man Pfote sagen?) dafür hat, die Freunde in Schwierigkeiten zu bringen, der aber auch immer mal wieder für Witz und Auflockerung sorgt. Beispielweise durch seine verklärten Erlebnisberichte, die er in seinem Buch zur Erforschung der Menschen festhält.

Fazit:

Auch Teil 3 der Fantasyreihe für Kinder überzeugt. Fantasie- und humorvoll, spannend und actionsreich - einfach ein Lesevergnügen für Groß und Klein.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Düsterer Mallorca-Krimi

Das dunkle Herz von Palma
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Inhalt:

Noch immer befindet sich Tim Blanck auf der Suche nach seiner Tochter Emme, die bei einem Urlaub in Palma vor mittlerweile 5 Jahren verschwand. Da scheint es plötzlich eine neue Spur zu geben: ...

Inhalt:

Noch immer befindet sich Tim Blanck auf der Suche nach seiner Tochter Emme, die bei einem Urlaub in Palma vor mittlerweile 5 Jahren verschwand. Da scheint es plötzlich eine neue Spur zu geben: die Mafia bietet Tim gegen eine entsprechende Gegenleistung neue Hinweise an, die ihn angeblich zu Emme führen sollen. Tim lässt sich auf das riskante Spiel ein und gerät dadurch zwischen die Fronten. Lebt Emme wirklich noch? Und kann Tim sie endlich finden und sicher zurück nach Hause bringen?

Meine Meinung:

Nach "Verschollen in Palma" hat Mons Kallentoft mit "Das dunkle Herz von Palma" nun den zweiten Teil um Tim Blanck und seine verzweifelte Suche nach seiner Tochter Emme geschrieben. Auch wenn dieser sich ohne Vorkenntnisse lesen lässt, empfiehlt es sich die beiden Bücher der Reihe nach zu lesen, um Tims Geschichte und die Trägödie um seine Tochter Emme von Beginn an mitzuerleben.

Wie bereits beim vorherigen Teil der Reihe ist der Schreibstil sehr ungewöhnlich. Die Sätze sind teils abgehackt, teils sehr lange Aufzählungen, und passen zum stetigen Gedankenkarussel und der Ruhelosigkeit des Protagonisten. Ich für meinen Teil brauchte aber einige Kapitel, um in die Handlung hineinzufinden und mich an den Schreibstil zu gewöhnen. Als ich jedoch erst einmal drin war in der Geschichte, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen und bin regelrecht hindurch geflogen.

Tim Blanck, der Protagonist des Buches, ist gezeichnet von Trauer und Schmerz. Vor nunmehr 5 Jahren ist seine Tochter Emme spurlos in Palma verschwunden. Doch Tim kann die Hoffnung nicht aufgeben und setzt seine verzwifelte Suche unermüdlich fort, koste es was es wolle, während er und seine Familie zusehends daran zerbrechen. Er und seine Frau Rebecka haben zwar wieder zueinander gefunden, aber die Ungewissheit über Emmes Verbleib belastet die Beziehung sehr. Mir taten Tim und Rebecka sehr leid. Sie haben unglaubliches durchmachen müssen und man wünscht sich einfach, dass sie Emme endlich finden. Oder sie zumindest ihren Frieden finden können... Und dass insbesondere Tim sich dann auch um ihre nur wenige Monate alte Tochter Maia kümmern kann, wie sie es verdient, ohne Emme gegenüber Schuldgefühle zu haben.

Der Plot ist zu Beginn etwas wirr (was auch ein wenig dem Schreibstil geschuldet sein könnte), in der zweiten Hälfte dann aber sehr temporeich und spannend. Neben der Suche nach Emme muss Tim sich auch noch mit dem organisierten Verbrechen herumschlagen, da er durch seinen Deal zwischen die Fronten rivalisierender Mafiagruppierungen gerät. Von dem Urlaubsparadies Mallorca ist nichts zu spüren, stattdessen wird der Leser zusammen mit Tim in einen düsteren Sumpf aus Prostitution und Menschenhandel, Alkohol und Drogen, Gewalt und Korruption hineingezogen.

Fazit:

Ein spannender und fesselnder Mallorcakrimi. Zunächst eher wirr, dann aber action- und temporeich mit einem mitreißenden Ende, das mich überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Spannung meets Medizingeschichte

Das Gift der Lüge
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Inhalt:

Der junge Arzt Will Raven kehrt zurück nach Edinburgh und in Anstellung bei Doktor James Simpson, einem angesehenen Arzt, spezialisiert auf Geburtshilfe und Begründer der Chloroform-Anästhesie. ...

Inhalt:

Der junge Arzt Will Raven kehrt zurück nach Edinburgh und in Anstellung bei Doktor James Simpson, einem angesehenen Arzt, spezialisiert auf Geburtshilfe und Begründer der Chloroform-Anästhesie. Doch zwei andere Ärzte werfen Simpson vor, bei einer Behandlung nachlässig gehandelt und den Tod der Patientin verursacht zu haben. Simpson Angestellte Sarah Fischer will seine Unschuld beweisen und seinen Namen reinwaschen und nötigt Will, ihr dabei zu helfen. Und schon bald finden die beiden heraus, dass es weitere Tote in der Stadt gibt, die zuvor die selben sonderbaren Symptome aufwiesen. Geht eine neue, unbekannte Krankheit um? Oder hat hier ein Mörder seine Finger im Spiel?

Meine Meinung:

"Das Gift der Lüge" ist der zweite Teil der Reihe um den jungen Arzt Will Raven und die überaus intelligente (ehemalige) Hausmädchen Sarah Fischer.

Ambrose Parry ist das Pseudonym des Krimi-Autors Christopher Brookmyre und seiner Frau Marisa Haetzman. Haetzman ist Medizinhistorikerin und hat mehrere Jahre selbst als Anästhesistin gearbeitet. Entsprechend fundiert ist auch ihr Fachwissen auf diesem Gebiet, was dem Buch sehr zu Gute kommt. Medizinhistorische Fakten und Personen werden gekonnt mit Fiktion verknüpft. Auch der Ort der Handlung, das historische Edinburgh, ist atmosphärisch und glaubwürdig beschrieben. Dadurch ist das Buch nicht nur spannend und stimmungsvoll, sondern gleichzeitig auch medizinhistorisch interessant und informativ.

Die beiden Protagonisten sind dem Leser bereits aus dem vorherigen Teil bekannt. Damals lernten sich die beiden im Haus von Doktor Simpson kennen, bei dem beide angestellt waren. Will und Sarah empfanden mehr für einander, doch aufgrund ihres niederen Standes hat Will sich nicht getraut, zu ihr zu stehen. Nach seiner Rückkehr aus Deutschland muss er nun feststellen, dass Sarah inzwischen verheiratet ist und nicht mehr als Hausmädchen angestellt ist, sondern stattdessen die Aufgaben einer Krankenschwester in Simpsons Praxis übernommen hat. Sarah ist schlau, wissbegierig, leidenschaftlich und ihrer Zeit in vielen Dingen voraus. Sie würde am liebsten Medizin studieren, was aber zu der damaligen Zeit in Schottland unmöglich ist. Will hingegen ist inzwischen ein aufstrebender Arzt, der aber auch in diesem Buch immer mal wieder von seiner dunklen Vergangenheit eingeholt wird. Er ist sympathisch und hat das Herz am rechten Fleck, hat aber auch Talent dafür sich immer mal wieder in Schwierigkeiten zu bringen...

Der Plot ist spannend und gut durchdacht. Das Buch beginnt zunächst eher gemächlich. Doch spätestens ab dem Moment, als klar wird, dass die Todesfälle tatsächlich zusammenhängen, nimmt die Handlung zunehmend Fahrt und Spannung auf. Dazu tragen auch ungeahnten Ereignisse und die eine oder andere überraschende Wendung der Geschichte bei. Das dramatische Ende hält den Leser in Atem und konnte mich absolut begeistern!

Fazit:

Auch der zweite Teil ist spannend und atmosphärisch und wartet mit einer gelungenen Mischung aus Spannung und Medizingeschichte auf. Vorallem die zweite Hälfte des Buches konnte mich in ihren Bann ziehen und begeistern. Ich hoffe sehr auf einen dritten Teil der Reihe.

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Horrortrip durch die Wüste New Mexikos

Nachtflucht – Hinter dir der Tod
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Inhalt:
Cait und Rebecca sind mitten in der Nacht mit dem Auto auf dem Weg nach Albuquerque. Cait arbeitet für "Sisters of Service", eine gemeinnützige Organisation, die Frauen in Not hilft. Frauen wie ...

Inhalt:
Cait und Rebecca sind mitten in der Nacht mit dem Auto auf dem Weg nach Albuquerque. Cait arbeitet für "Sisters of Service", eine gemeinnützige Organisation, die Frauen in Not hilft. Frauen wie Rebecca. Doch in der Wüste von New Mexiko entwickelt sich der Roadtrip der beiden Frauen immer mehr zum Horrortrip. Denn ein Unbekannter verfolgt sie und scheint ihnen nach dem Leben zu trachten. Doch wieso? Wer von den beiden Frauen ist das Ziel des Unbekannten? Und werden die beiden ihr Ziel lebend erreichen?

Meine Meinung:

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Die Handlung wird größtenteils aus Sicht der Protagonistinnen Cait und Rebecca erzählt. Neben der Schilderung der aktuellen Ereignisse gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit der beiden Frauen, die einem die Charaktere näher bringen und zum Verständnis beitragen. Die vielen Perspektiv- und Zeitwechsel machen die Lektüre abwechslungsreich und spannend, allerdings muss man hier als Leser gut aufpassen, den Überblick zu behalten.


Die beiden so unterschiedlichen Frauen Cait und Rebecca haben mir sehr gut gefallen. Sie haben beide so einige Probleme und Sorgen, von denen der Leser dank der bereits erwähnten Rückblenden in ihre jeweilige Vergangenheit nach und nach mehr erfährt. Obwohl sie sich bis Antritt der Fahrt noch nie zuvor begegnet sind, entwickelt sich immer mehr eine Beziehung zwischen den beiden und nur gemeinsam haben sie eine Chance die Nacht zu überleben.

Der Plot an sich ist spannend und fesselnd. Zwei scheinbar fremde Frauen, mitten in der Nacht alleine in einer einsamen Gegend. Ein Verfolger, der ihnen nach dem Leben trachtet und nichts unversucht lässt, dass die beiden Frauen die Wüste nicht lebend verlassen. Da sind Spannung, Action und Grusel vorprogrammiert.

Nach einem zunächst eher ruhigeren Anfang nimmt die Geschichte auch zunehmend Tempo auf. Ich konnte das Buch spätestens nach der Hälfte kaum aus der Hand legen mag. Dies lag nicht zuletzt daran, dass die Geschichte wesentlich tiefgründiger ist als erwartet. So spielen aktuelle gesellschaftliche Themen wie die MeToo-Bewegung und das Recht auf Abtreibung eine große Rolle. Darüber hinaus stellt sich dem Leser natürlich die Frage wer die beiden Frauen verfolgt und warum. Sowohl bei Cait als auch bei Rebecca gibt es durchaus Gründe dafür, dass der Unbekannte es auf sie abgesehen haben könnte, sodass bis kurz vor Schluss unklar ist, wer der Unbekannte ist und wen er tatsächlich im Visier hat. Einziger Kritikpunkt ist meiner Meinung nach das Ende des Roadtrips, das in meinen Augen im Hinblick auf die Verletzungen von Cait und Rebecca nocht ganz realistisch scheint.

Fazit:
Spannender, atmosphärischer und sehr aktueller Thriller, der nach einem eher ruhigen Start zunehmend Fahrt aufnimmt und zu fesseln vermag. Trotz des vielleicht nicht ganz realistischen Endes des Horrortrips hat mich dieses Buch überraschen und überzeugen können.

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