Profilbild von Knorki

Knorki

Lesejury Star
offline

Knorki ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Knorki über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2020

Gelungenes Finale der Trilogie

Die Herren der Zeit
0

Inhalt:
Vitoria, 2019. Erneut erschüttert eine Mordserie die Bevölkerung. Inspector Unai Ayala und seine Partnerin Estibaliz nehmen die Verfolgung des Täters auf. Schnell finden Sie heraus, dass die Taten ...

Inhalt:
Vitoria, 2019. Erneut erschüttert eine Mordserie die Bevölkerung. Inspector Unai Ayala und seine Partnerin Estibaliz nehmen die Verfolgung des Täters auf. Schnell finden Sie heraus, dass die Taten denen in einem gerade erst erschienenen historischen Roman mit dem Titel "Die Herren der Zeit" ähneln. Ist der Täter der Autor selbst, dessen Identität unbekannt ist? Oder bedient sich jemand anderes des Romans als Mordvorlage? Ehe sich die Ermittler versehen, stecken sie selbst nicht nur bis zum Hals in den Ermittlungen sondern befinden sich dazu noch in größten (privaten) Schwierigkeiten...

Meine Meinung:
"Die Herren der Zeit" ist der dritte Teil der Trilogie von Eva García Sáenz, in der der Leser mit Inspector Unai Ayala, genannt Kraken, im baskischen Vitoria auf Verbrecherjagd geht.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr athmosphärisch und spannend. Aufgrund des Handlungsortes gibt es allerdings eine Vielzahl spanischer Begriffe, die dem einen oder anderen Leser sicherlich das Lesen erschweren. Wer damit Probleme haben sollte (- so wie ich - ), dem sei die Hörbucher empfohlen, die mit dem fantastischen Uve Teschner als Sprecher grandios vertont wurden.

Besonders gelungen sind der Autorin die sehr charismatischen und authentischen Charakteren, allen voran Protagonist Unai und seine Familie sowie Estibaliz, seine Partnerin bei den Ermittlungen. Unai ist - ebenso wie Estibaliz - intelligent und verfügt über eine hohe Auffassungsgabe, beide haben aber auch Ecke und Kanten und machen Fehler, die ihnen dieses Mal fast zum Verhängnis werden... Ich habe sie sehr ins Herz geschlossen und werde sie auf jeden Fall vermissen!

Die Handlung wird - wie in den bisherigen Teilen der Reihe - größtenteils aus der Sicht von Unai erzählt. Darüber hinaus gibt es Rückblicke in das 12. Jahrhundert (die Auszüge aus dem Buch "Die Herren der Zeit" entsprechend). Es war sehr interessant, etwas über die damaligen Verhältnisse und Geschehnisse zu erfahren. Allerdings war es für meinen Geschmack fast zu viel Rückblicke, was zu Lasten der Spannung ging.

Dennoch hat es wieder einmal sehr viel Spaß gemacht, mit Unai und seinen Kollegen, allen voran seiner Partnerin Estibaliz, auf Verbrecherjagd zu gehen. Sie sind gute, aber nicht unfehlbare Ermittler, die auch dieses Mal ihr ganzes Können unter Beweis stellen müssen.

Ohne zu viel verraten zu wollen, spielt Dissoziative Identitätsstörung (DIS) eine große Rolle in diesem Buch. Daher erhält man als Leser viele interessante Infos rund um die Krankheit, was den Plot auch aus psychologischer Sicht interessant macht.

Fazit:
Psychologisch interessanter Thriller mit einem überraschenden Ende. Vom Plot her nicht ganz so spannend und packend wie die beiden Vorgänger, dennoch ein gelungenes Finale der Trilogie. Mir werden Unai alias Kraken und Estibaliz fehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.05.2020

Wow!

Marianengraben
0

Inhalt:
Seit dem Tod ihres kleinen Bruders Tim ist für Paula das Leben nicht mehr so, wie es war. Sie verliert die Lust am Leben, zieht sich immer weiter zurück und wird depressiv. Bis sie eines nachts ...

Inhalt:
Seit dem Tod ihres kleinen Bruders Tim ist für Paula das Leben nicht mehr so, wie es war. Sie verliert die Lust am Leben, zieht sich immer weiter zurück und wird depressiv. Bis sie eines nachts auf dem Friedhof zufällig Helmut trifft. Der schrullige, alte Mann ist gerade dabei sie Urne der Liebe seines Lebens zu stehen. Ehe Paula sich versieht, hilft sie ihm nicht nur bei der Flucht vom Friedhof sondern begibt sich mit ihm gemeinsam auf einen Roadtrip, der ihr Leben verändern wird...

Meine Meinung:
Mit "Marianengraben" ist Jasmin Schreiber ein außergewöhnliches Buch gelungen. Der Schreibstil ist sehr gefühlvoll, einfühlsam und bildhaft. Die Autorin schafft es, den Leser mitzureißen und entführt einen auf einen sehr besonderen Roadtrip, den man so schnell nicht vergisst...

Sowohl Paula als auch Helmut habe ich sofort ins Herz geschlossen. Paula war eine tolle Schwester für Tim. Sein plötzlicher Tod hat sie in ein tiefes, dunkles Loch stürzen lassen, aus dem sie weder alleine noch mithilfe ihrer Psychologin herausfindet. Sie hat den Spaß am Leben verloren, dabei liegt doch noch ganz viel vor ihr... Ganz anders bei Helmut, der bereits ein bewegtes Leben hinter sich hat und augenscheinlich nicht mehr allzu fit ist. Er ist ein sturer, eigenbrötlerischer Kerl, der das Herz am rechten Fleck trägt und den man einfach mögen muss!
Ich habe jede Minute mit den beiden genossen. Zudem konnte ich all ihre Gefühle und Gedanken absolut nachempfinden und habe mit ihnen mitgefühlt und -gelitten. Die beiden sind sehr unterschiedlich, was mehr als einmal zu hitzigen Gesprächen geführt hat, trotzdem hat man als Leser das Gefühl, dass sie sich einfach gesucht und gefunden haben!

Der Plot ist unglaublich traurig und berührend, aber gleichzeitig auch wunderschön! Es gab viele Stellen, an denen mir Tränen in den Augen standen, aber auch viele, an denen die beiden mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Der Autorin ist eine tolle Mischung aus Witz und Humor, Freundschaft und Lebensfreude aber auch ernsten Themen wie Krankheit, Tod und Depressionen gelungen.

Fazit:
Unglaublich traurig und berührend, gleichzeitig wunderschön und stellenweise sehr witzig. Einfach nur WOW! Für mich schon jetzt ein Lesehighlight 2020.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.05.2020

Gelungenes Debüt

Miracle Creek
0

Inhalt:
In der Kleinstadt Miracle Creek in Virginia geht ein Sauerstofftank in Flammen auf. Zwei Menschen kommen dabei ums Leben – der achtjährige Henry und Kitt, die eine Familie mit fünf Kindern zurücklässt. ...

Inhalt:
In der Kleinstadt Miracle Creek in Virginia geht ein Sauerstofftank in Flammen auf. Zwei Menschen kommen dabei ums Leben – der achtjährige Henry und Kitt, die eine Familie mit fünf Kindern zurücklässt. Henrys Mutter Elisabeth gerät unter Verdacht, für den Brand verantwortlich zu sein und ihr eigenes Kind auf dem Gewissen zu haben, und angeklagt. Die Beweise scheinen erdrückend zu sein, zudem sagen sogar ihre Freunde, Verwandten und Bekannten gegen sie aus. Doch sitzt Elisabeth wirklich zu Recht auf der Anklagebank? Und was haben die anderen Bewohner von Miracle Creek zu verbergen?

Meine Meinung
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Die Beschreibungen sind sehr fesselnd und bildhaft, sodass die Geschichte den Leser schnell in seinen Bann zieht. Man fliegt förmlich durch die Seiten und möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen! Die Kapitel sind aus Sicht verschiedener, beteiligter Personen geschrieben, sodass man als Leser einen umfassenden Einblick in die Geschehnisse bekommt und gleichzeitig die Personen besser kennenlernt.

Der Plot ist spannend und fesselnd und behandelt wichtige Themen: beginnend bei Vorurteilen, Lügen und Diskriminierung hin zu Familie und Vertrauen; darüber hinaus spielt aber auch Autismus eine wichtige Rolle, was die Geschichte zusätzlich interessant macht.
Hat Elisabeth wirklich ihren eigenen Sohn Henry sowie Kitt ermordet? Oder ist sie – trotz der scheinbar erdrückenden Beweise und Aussagen gegen sie – vielleicht doch unschuldig? Im Rahmen des Gerichtsprozesses werden die Ereignisse rekonstruiert und der Leser erfährt Stück für Stück, was sich an diesem tragischen Tag wirklich zugetragen hat…

Fazit:
Dieses Buch ist ein gelungenes, wirklich außergewöhnliches Debüt und daher absolut lesenswert! Ich hoffe, in Zukunft noch mehr von der Autorin lesen zu können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.05.2020

Speziell, aber lesenswert

Das eiserne Herz des Charlie Berg
0

Inhalt:
Charlie und sein Großvater machen einen Jagdausflug. Doch der endet anders als gedacht: der Großvater wird von einem Wilderer erschossen und Charlie versucht kurzerhand das Verbrechen zu vertuschen.
Doch ...

Inhalt:
Charlie und sein Großvater machen einen Jagdausflug. Doch der endet anders als gedacht: der Großvater wird von einem Wilderer erschossen und Charlie versucht kurzerhand das Verbrechen zu vertuschen.
Doch was als Krimi beginnt, entwickelt sich immer mehr zu einem nicht weniger spannenden Roman über Liebe, Freundschaft und Familie....

Meine Meinung:
Optisch ist das Buch ein absolutes Highlight! Das wunderschöne Cover zieht einen als Leser magisch an, sodass ich das Buch unbedingt lesen musste!

Protagonist Charlie ist - wie eigentlich die gesamte Geschichte - einzigartig und besonders - aber auch ein bisschen sonderbar und speziell. Er ist auf seine eigene Art ein liebenswerter Sonderling, der über einen ungewöhnlich ausgeprägten Geruchssinn verfügt, ein schwaches Herz und Talent hat, sich in Schwierigkeiten zu bringen, aber auch, sich geschickt und raffiniert dort wieder hinaus zu manövrieren.

Der Schreibstil des Autors ist sehr sprachgewand und bildreich, aber auch recht ausschweifend. Kein Wunder also, dass das Buch über 700 Seiten besitzt. Die Geschichte ist voller Gefühl und Wärme, hält aber auch so einige Abstrusitäten für den Leser bereit. Manches, insbesondere die Charaktere, sind überzeichnet und an der einen oder anderen Stelle war es für meinen Geschmack einfach too much. Trotzdem hat mich das Buch, das gekonnt Krimihandlung mit Familiengeschichte in sich vereint, gut unterhalten.

Fazit:
Ein faszinierendes Debüt, das sicherlich polarisiert. Mir hat es gut gefallen, auch wenn es mir an der einen oder anderen Stelle etwas too much war.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.04.2020

Nachts auf dem Wiener Zentralfriedhof

VANITAS - Grau wie Asche
0

Inhalt:

Nach ihrem verdeckten Einsatz in München ist Caro zurück in Wien. Ihren Verfolgern - einem Clan, in dem sie früher im Auftrag der Polizei Mitglied war und der sie bis vor kurzem noch für tot hielt ...

Inhalt:

Nach ihrem verdeckten Einsatz in München ist Caro zurück in Wien. Ihren Verfolgern - einem Clan, in dem sie früher im Auftrag der Polizei Mitglied war und der sie bis vor kurzem noch für tot hielt - scheint sie vorerst entkommen zu sein. Doch kaum hat sie sich in ihr gewohntes Leben wieder einigermaßen zurechtgefunden und ihre Arbeit in der Blumenhandlung am Zentralfriedhof wieder aufgenommen, kommt es auf dem Friedhof zu seltsamen Vorfällen: mitten in der Nacht scheint jemand Tote auszugraben und deren Grab und Knochen zu schänden. Und es dauert nicht lange, bis auf einem der Gräber die erste frische Leiche auftaucht. So sehr Caro aufgrund ihrer Vorgeschichte die öffentliche Aufmerksam und die Polizei scheut, kann sie doch einfach nicht ihre Nase aus den Ermittlungen halten. Kein Wunder, dass sie schnell die Aufmerksamkeit der Polizei erregt – und auch die der Täter. Doch damit nicht genug! Seit kurzem kommt Alex, ein junger, gutaussehender Mann, fast täglich in das Blumengeschäft. Angeblich hat er Interesse an Caros Kollegin, doch in Caro keimt ein ganz anderer, grauenvoller Verdacht…

Meine Meinung:

„Vanitas – Grau wie Asche“ ist der zweite Teil der Reihe um die Wiener Blumenhändlerin Carolin. Der Schreibstil ist - wie von der Autorin nicht anders gewohnt – sehr flüssig und angenehm zu lesen. Schon nach wenigen Seiten ist man als Leser eingetaucht in die Handlung, die genau dort ansetzt, wo der erste Teil der Reihe endete. Daher empfiehlt es sich, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, auch wenn sich das Buch theoretisch auch ohne Vorwissen lesen lässt.

Protagonistin Caro ist mir bereits aus dem vorherigen Buch sympathisch, auch wenn nicht alle ihre Handlungen vollkommen nachvollziehbar sind. In diesem Teil der Reihe lernt der Leser sie besser kennen und erfährt eine Menge aus ihrer Vergangenheit. Insbesondere über die Zeit, in der Caro für einen gefährlichen Verbrecherclan in Frankfurt gearbeitet und die Polizei mit Insiderinformationen versorgt hat. Bis sie schließlich aufflog und mit ihrem Leben bezahlte – zumindest sollten ihre Feinde das glauben. Doch seit ihrem Einsatz in München wissen die Clan-Mitglieder, dass Caro noch lebt und jagen sie. Kein Wunder also, dass Caro dauerhaft in Angst lebt und hinter jeder Ecke eine Gefahr wähnt. Trotzdem manövriert sie sich selbst immer mehr in die Ermittlungen um die Grabschändungen und Morde und damit in eine gefährliche und ausweglose Situation hinein. Als Leser fragt man sich im Laufe des Buches mehr als einmal, wieso sie nicht einfach die Füße stillhält und wie sie da je unbeschadet wieder herauskommen will…

Der Plot an sich ist spannend und mysteriös. Was hat es mit den Grabschändungen und den auf den Gräbern gemalten Symbolen auf sich? Und warum treibt Alex sich andauernd beim Blumenladen herum und benimmt sich sehr verdächtig? Lange bleibt unklar, wie und ob beides zusammenhängt. Die schlussendliche Auflösung aber konnte mich überzeugen, insbesondere was die Hintergründe der Grabschändungen angeht. Ebenso war ich froh darüber, dass es ein realistisches Ende gibt, das Lust auf einen dritten Teil macht – ein absolutes Happyend wäre dann doch irgendwie unglaubwürdig gewesen.

Fazit:

Spannender, unkonventioneller Thriller, meiner Meinung nach noch besser als der Vorgänger. Besonders das Ende samt Auflösung konnte mich überzeugen und ich freu mich schon jetzt auf eine hoffentlich baldige Fortsetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere