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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2017

actionreicher Agenten-Thriller

Orphan X
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Inhalt:
Evan Smoak wirkt auf den ersten Blick ganz normal und unscheinbar. Doch in Wirklichkeit ist er ein im Rahmen des geheimen Orphan-Programms ausgebildeter Killer, der jahrelang für die amerikanische ...

Inhalt:
Evan Smoak wirkt auf den ersten Blick ganz normal und unscheinbar. Doch in Wirklichkeit ist er ein im Rahmen des geheimen Orphan-Programms ausgebildeter Killer, der jahrelang für die amerikanische Regierung arbeitete und tötete. Nach seinem plötzlichen Ausstieg ist er untergetaucht und hilft nun verzweifelten, mittellosen Leuten bei der Lösung ihrer Probleme, mit denen sie sich nicht an die Polizei wenden können – mit allen ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Mitteln. Als ihn Katrin White um Hilfe bittet, deren Vater von Leuten, bei denen sie hohe Spielschulden hat, gekidnappt wurde, scheint alles zunächst wie ein ganz normaler „Auftrag“. Doch schon bald wird daraus ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel, bei denen Evans bislang streng befolgten Gebote und Regeln auf die Probe gestellt werden…

Meine Meinung:

Obwohl ich ein Fan von Actionfilmen ala Bourne, James Bond oder auch The Transporter bin, habe ich bislang kein Buch in diese Richtung gelesen. Umso gespannter war ich auf OrphanX. Und wurde alles andere als enttäuscht.
Der Schreibstil ist spannend und bildhaft und dadurch sehr angenehm zu lesen. Besonders die Actionszenen sind detailreich beschrieben, wodurch der Leser das Gefühl bekommt, sich selbst mitten im Kampfgeschehen zu befinden und mit Evan Smoak mitfiebert.

Evan Smoak, der sympathische und authentische Protagonist des Buches, war früher einmal inoffizieller, amerikanischer Geheimagent. Jedoch ist er keine gefühllose Kampfmaschine, wie die anderen ausgebildeten Agenten des Orphan-Programms. Aus diesem Grund ist er auch nicht mehr als Agent tätig, sondern hilft selbstlos anderen Leuten, die seine Hilfe dringend benötigen. Er ist intelligent, aufmerksam, schnell, scharfsinnig, gut trainiert und beherrscht diverse Kampfsportarten, von denen seine Gegner oftmals noch nicht einmal gehört haben. Dennoch erscheint er nicht wie ein Übermensch. Vielleicht wegen seines Mitgefühls für seine Mitmenschen, was ihn zwar umso sympathischer, aber auch verletzlich und angreifbar macht. Er ist ein charismatischer Held, mit dem man sich als Leser identifizieren kann und es macht einfach großen Spaß, an seiner Seite „zu kämpfen“.

Der Plot ist gelungen und tiefgründiger als bei einem actionreichen Agententhriller erwartet. Bis zum Schluss weiß der Leser (ebenso wie Evan) nicht, wem er trauen kann, wer ein falsches Spiel spielt und – obwohl nach und nach immer mehr ans Licht kommt – wie die ganze Wahrheit lautet. Für zusätzliche Spannung sorgt auch die eine oder andere unerwartete Wendung. Am Ende kommt dann die lang ersehnte spektakulär und dramatische Auseinandersetzung zwischen Evan und seinem Widersacher, die den Leser nah an den Nervenzusammenbruch heranführt. In meinen Augen ein grandioser Abschluss.

Fazit:

Spannender und actionreicher Agenten-Thriller, bei dem nicht nur wild in der Gegend „herumgeballert“ wird, mit einem sympathischen und charismatischen Protagonisten. Absolute Leseempfehlung! Aber Vorsicht: Nichts für schwache Nerven!

Veröffentlicht am 04.09.2017

Gefährliche Erinnerungen

Aquila
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Inhalt:
Nika macht ein Auslandssemester in Siena. Eines morgens erwacht sie in ihrem Bett - ihre Kleidung voller Schlamm, im Gesicht ein blutiger Kratzer, zudem fehlen ihr nicht nur Schlüssel und Handy, ...

Inhalt:
Nika macht ein Auslandssemester in Siena. Eines morgens erwacht sie in ihrem Bett - ihre Kleidung voller Schlamm, im Gesicht ein blutiger Kratzer, zudem fehlen ihr nicht nur Schlüssel und Handy, sondern auch ihre Erinnerungen an die letzten 2 Tage. Stattdessen findet sie in ihrer Hosentasche einen Zettel voller geheimnisvoller, kryptischer Botschaften. Während sie versucht, die Ereignisse zwischen Samstagabend und Dienstagmorgen zu rekonstruieren, gerät sie selbst immer mehr in Bedrängnis. Was ist wirklich passiert?

Meine Meinung:
Ursula Poznanski versteht es einfach, ihre Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln! Wie gewohnt ist das Buch durchgängig spannend und gespickt mit vielen unvorhersehbaren Wendungen. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Gleichzeitig sind die Begebenheiten in Siena so bildhaft beschrieben, dass man beinahe das Gefühl hat, selbst durch die Gassen und unterirdischen Tunnel der Stadt zu irren.

Die Protagonistin Nika war mir sehr schnell sympathisch. Sie erwacht in ihrem Bett und das letzte woran sie sich erinnert ist der Samstagabend. Doch es ist bereits Dienstag... Ich habe sie sehr gerne auf ihrer Suche nach ihren Erinnerungen begleitet, mit ihr mitgefühlt und - gelitten. Besonders ihre Verzweiflung, wenn sie wieder einmal in einer Sackgasse gelandet ist, konnte ich sehr gut nachempfinden. Dennoch: sie ist eine starke junge Frau, die im Laufe des Buches so einiges einstecken muss und trotzdem nicht aufgibt.

Der Plot ist großartig! Besonders den Zettel mit den verschlüsselten Botschaften, die sich Nika in der Zeit, zu der ihr die Erinnerungen fehlen, selbst geschrieben hat, finde ich genial. "Halte dich fern von Adler und Einhorn", "Sieh nach was der Kapitän isst", "Tauche mit den Gänsen" - sie alle haben ihre eigene, oftmals mit der Geschichte und Begebenheiten Sienas zusammenhängende Bedeutung, die sich erst nach und nach offenbart. Und durch die Nika der Wahrheit immer näher kommt...

Die Auflösung ist schockierend und verstörend - und sehr extrem. Ich hätte mir zwar eine weniger extreme und dadurch realistischere Auflösung gewünscht, dennoch fügen sich am Ende alle Puzzleteile zu einem Ganzen zusammen...

Fazit:
Mit Aquila ist Ursula Poznanski erneut einen spannenden und extrem fesselnden Thriller voller ungeahnte Wendungen und Überraschungen gelungen. Besonders die Idee mit den kryptischen Notizen und die Bedeutung, die sich nach und nach hinter jedem dieser verwirrenden Hinweise offenbart, sowie Nika als Protagonistin haben mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 15.08.2017

Spannender Reihenauftakt

Spectrum
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Inhalt:
Was zunächst nach einem aussichtslosen Überfall mit Geiselnahme bei einem GoBox Unternehmen ausschaut, entpuppt sich als bestens organisiertes und durchdachtes Verbrechen - angeführt von einem ...

Inhalt:
Was zunächst nach einem aussichtslosen Überfall mit Geiselnahme bei einem GoBox Unternehmen ausschaut, entpuppt sich als bestens organisiertes und durchdachtes Verbrechen - angeführt von einem skrupellosen Killer. Was führen die Verbrecher wirklich im Schilde? Und kann das FBI mit Hilfe des beratenden Analysten Dr. August Burke sie stoppen?

Meine Meinung :
Ethan Cross versteht es, seine Leser von der ersten Seite an in den Bann zu ziehen. Das Buch ist sehr temporeich, stellenweise brutal und sicher nichts für schwache Nerven, aber dennoch angenehm zu lesen. Von Anfang bis Ende wird die Spannung extrem hoch gehalten, nicht zuletzt durch so einige Geheimnisse und ungeahnte Wendungen, aber such durch die kurzen Kapitel und regelmäßige Perspektivwechsel.

Der Bösewicht und Killer Krüger ist ein sehr interessanter Charakter. Einerseits handelt er als Krüger brutal und skrupellos. Andererseits ist er im normalen Leben Idris, ein liebender, fürsorglicher Familienvater, den (seit neuestem) Zweifel plagen.

Nicht weniger interessant ist sein wohl gefährlichste Gegenspieler: Dr. August Burke. Er hat das Asperger-Syndrom und ist hochintelligent, weswegen er Zusammenhänge erkennt, die seinen Kollegen verborgen bleiben. Aber er hat wie andere Betroffene auch so seine Probleme wie beispielsweise mit dem alltäglichen sozialen Leben oder dem Umgang mit seinen Kollegen.
Der Plot ist extrem spannend. Der Leser tappt lange im Dunkeln, was es mit dem Raub überhaupt auf sich hat. Das Ende und die schlussendlich Auflösung haben mich gleichermaßen überraschen wie begeistern können. Ich bin gespannt auf Teil 2...

Fazit:
Spannender, temporeicher und stellenweise brutaler Thriller, der mich überzeugend konnte und definitiv Lust auf mehr macht!

Veröffentlicht am 18.06.2017

Sommerliche Liebesgeschichte

Brausepulverherz
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Inhalt:
Die Hamburgerin Jiara arbeitet den Sommer über in der Trattoria ihres besten Freundes Dario in einem kleinen italienischen Dorf direkt am Meer. Eines Tages steht Darios Jugendfreund Milo unangekündigt ...

Inhalt:
Die Hamburgerin Jiara arbeitet den Sommer über in der Trattoria ihres besten Freundes Dario in einem kleinen italienischen Dorf direkt am Meer. Eines Tages steht Darios Jugendfreund Milo unangekündigt vor der Tür - und bringt damit Jiaras Leben durcheinander. Sie fühlt sich magisch von ihm angezogen und zwischen ihnen knistert es gewaltig, gleichzeitig wartet zuhause in Hamburg ihr Freund und ihr von ihm und ihrer Familie durchstrukturiertes Leben auf sie. Soll sie in ihr altes Leben zurückkehren? Oder einen Neustart in eine ungewisse Zukunft wagen, vielleicht sogar mit Milo an ihrer Seite...?

Meine Meinung:
Das wunderschöne Cover hat mich in der Buchhandlung magisch angezogen, daher musste ich mir das Buch einfach kaufen. Bereits nach wenigen Seiten war ich mitten drin in der Geschichte. Die Autorin Leonie Lastella hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Dank der Beschreibungen der Umgebung der kleinen Trattoria und der Landschaft sorgt das Buch von Beginn an für Urlaubsfeeling pur, man würde am liebsten direkt seinen Koffer packen und nach Italien fliegen.

Jiara war mir dank ihrer offenen, herzlichen, manchmal etwas tollpatschigen Art auf Anhieb sympathisch. Sie weiß allerdings nicht recht, was sie mit ihrem Leben anfangen möchte. Anstatt ihren eigenen Weg zu gehen, lässt sie sich von ihrer Familie und ihrem Freund einen Weg vorgeben, der sie allerdings nicht glücklich macht.
Ihr bester Freund Dario, in dessen Trattoria sie den Sommer lang arbeitet, scheint sie als einziger so zu akzeptieren wie sie wirklich ist. Dario war mir unglaublich sympathisch, man muss ihn einfach mögen! Er ist herzlich, fürsorglich, humorvoll und jemand, den wohl jeder gerne sein Freund nennen würde.
Sein Freund Milo hingegen wirkt auf den ersten Blick wie das genaue Gegenteil von ihm: Frauenheld, unwirsch, egoistisch....aber dennoch irgendwie geheimnisvoll und anziehend. Nach und nach lernen Jiara und auch der Leser aber auch eine andere, wesentlich sympathischere Seite an ihm kennen.

Der Plot hat mir gut gefallen. Sicherlich ist er an manchen Stellen vorhersehbar (was meiner Meinung nach schon dem Genre Liebesroman geschuldet ist), dennoch konnte die Autorin mich an einigen Stellen überraschen und stets für ausreichend Spannung und Neugier sorgen.

Fazit:
Ein wunderschöner, sommerlicher Liebesroman mit unglaublich tollen und sympathischen Charakteren. Spannung und Knistern, aber auch Urlaubsfeeling liegen in der Luft. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten, daher 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 18.06.2017

Eine Liebe ohne Zukunft

Sturmherz
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Inhalt:
Seit ihrem 11. Lebensjahr haben Alexa und ihre Mutter Cornelia ein schwieriges Verhältnis. Nach einem schweren Schlaganfall liegt ihre Mutter nun im Koma und Alexa muss sich entscheiden, ob sie ...

Inhalt:
Seit ihrem 11. Lebensjahr haben Alexa und ihre Mutter Cornelia ein schwieriges Verhältnis. Nach einem schweren Schlaganfall liegt ihre Mutter nun im Koma und Alexa muss sich entscheiden, ob sie die Vormundschaft übernehmen will. Gleichzeitig taucht ein alter Freund von Cornelia auf, der sich als ihre Jugendliebe entpuppt. Er erzählt Alexa die Geschichte ihrer Liebe, die der Hamburger Sturmflut zum Opfer fiel. Und sie beginnt zu verstehen, dass sie ihre Mutter all die Jahre kaum gekannt hat...

Meine Meinung:
Der Bezug zur Hamburger Sturmflut hat mich direkt neugierig gemacht. Für mich stand fest, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss! Und ich wurde nicht enttäuscht...

Corina Bomann hat einen wundervollen Schreibstil, der den Leser direkt in das Buch abtauchen lässt. Bereits nach wenigen Seiten war ich gefesselt von der Geschichte und gespannt auf das, was kommen wird.

Die Charaktere sind sehr authentisch und waren mir allesamt sehr sympathisch, allen voran Alexa. Sie ist eine starke, unabhängige Frau, die mit beiden Füßen im Leben steht. Die stark abgekühlte Beziehung zu ihrer Mutter, die sie als Kind so geliebt hat, belastet sie jedoch sehr. Nun bekommt sie endlich die Chance, ihre Mutter verstehen und richtig kennen zu lernen.
Richard, Cornelias große Liebe, ist Amerikaner und lernte Cornelia während seines Auslandssemesters in Hamburg kennen. Gemeinsam wollten sie nach Amerika aufbrechen, doch die Sturmflut druchkreuzte ihre Pläne. Sie wurden getrennt und überlebten nur knapp. Nun ist er zusammen mit seinem Sohn Ethan nach Deutschland zurückgekehrt, um Cornelia ein leztes Mal zu sehen. Während seines Aufenthalts erzählt er Alexa seine und Cornelias tragische Geschichte, der man auch als Leser sehr gerne lauscht.
Durch seine Erzählungen wurde mir auch Cornelia im Laufe des Buches immer sympathischer, gleichzeitig wuchs mein Mitleid mit ihr. Sie hat durch die Sturmflut alles verloren, was ihr etwas bedeutet hat....

Die Erzählungen über die Sturmflutkatastrophe 1962 fand ich sehr interessant, authentisch und dadurch schockierend. Man kann sich das wohl kaum vorstellen wie schlimm die Sturmflut und ihre Folgen waren, wenn man es nicht selbst miterlebt hat. Die historischen Fakten sind sehr gut in die Geschichte eingebettet und geben ihr so einen Bezug zur Realität, ohne dabei zu stark im Vordergrund zu stehen.

Die Geschichte von Richard und Cornelia vor, während und nach der Stumflut in Hamburg hat mich sehr bewegt, ebenso wie die gegenwärtigen Geschehnisse. Das traurige als auch schöne Ende des Buches empfand ich persönlich als sehr gelungen.

Fazit:
Die tragische Geschichte einer jungen Liebe, die durch die Sturmflutkatastrophe ein jähes Ende findet. Ein schönes als auch trauriges Buch, das mich gefesselt und bewegt hat. Corina Bomann hat einen wirklich tollen Schreibstil, der der Leser direkt in die Geschichte eintauchen lässt. Sicherlich nicht mein letztes Buch von ihr.