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Veröffentlicht am 26.09.2016

Ein Thriller mit Sucht-Potential

Todesurteil
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Die seit einem Jahr vermisste zehnjährige Clara wird völlig verstört am Waldrand aufgegriffen. Ihr gesamter Rücken ist mit einem grauenvollen Bild aus Dantes Inferno tätowiert. Kurz darauf finden die Ermittler ...

Die seit einem Jahr vermisste zehnjährige Clara wird völlig verstört am Waldrand aufgegriffen. Ihr gesamter Rücken ist mit einem grauenvollen Bild aus Dantes Inferno tätowiert. Kurz darauf finden die Ermittler im Wald – keine 2km entfernt von der Stelle, wo Clara gefunden wurde – ein weiteres Mädchen – tot. Es scheint, als hätte Clara dem Täter entkommen können. Gelingt es den Ermittler mit Claras Hilfe den Killer zu fassen, bevor er erneut zuschlägt?

Zur gleichen Zeit tritt Sabine Nemez ihre Ausbildung an der Akademie des BKAs in Wiesbaden an. Ihr Dozent ist kein anderer als der niederländische Profiler Maarten S. Sneijder, den sie bereits aus vorherigen Ermittlungen kennt und dem sie ihre Aufnahme an der Akademie zu verdanken hat. In seinen Vorlesungen behandelt er ungelöste Mordfälle, bei denen Sabine auf einen Zusammenhang stößt. Sie macht sich auf eigene Faust auf die Suche nach dem Täter, denn sie hat noch eine persönliche Rechnung mit ihm offen. Seine Spur führt nach Wien – zu Clara.

Meine Meinung:

Nachdem ich Teil 1 mit Sabine Nemez und Sneijder („Todesfrist“) verschlungen habe, war meine Vorfreude auf Teil 2 groß. Und ich wurde nicht enttäuscht. Mit „Todesurteil“ ist dem österreichischem Autor Andreas Gruber eine grandiose und spannende Fortsetzung gelungen, die einen von der ersten Seite an fesselt und in ihren Bann zieht. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, da vergehen selbst knapp 600 Seiten wie im Flug.

Mit Maarten S. Sneijder hat Andreas Gruber ein gleichermaßen ungewöhnlicher und spezieller als auch genialer Charakter geschaffen. Er ist ruppig und unwirsch, stößt anderen vor den Kopf und kann manchmal ein ganz schöner Kotzbrocken sein. Dennoch ist er ein begnadeter Profiler, wenn auch mit eigenwilligen und fragwürdigen Ermittlungsmethoden, einer Schwäche für bewusstseinserweiternde Drogen sowie niederländische Flüche und Schimpfwörter. Aber trotz seiner unausstehlichen Art sorgt er stehts für Unterhaltung beim Lesen und ich habe ihn irgendwie ins Herz geschlossen.
Sabine Nemez hingegen ist sehr sympathisch. Sie ist eine starke und intelligente Frau, die weiß, was sie will und ihren Job mehr als nur gut macht. Wenn sie sich allerdings mal etwas in den Kopf gesetzt hat, lässt sie sich nicht mehr davon abbringen. Auch, wenn das bedeutet, dass sie gegen Regeln oder Vorschriften verstößt oder sich (und manchmal auch andere) in Gefahr bringt.
Die beiden sind zwei dickköpfige, willensstarke Charaktere, deren Zusammenarbeit sich deshalb auch nicht immer einfach gestaltet. Dennoch ist es schön zu sehen, wie die beiden sich (insgeheim) gegenseitig wirklich schätzen und achten. Und vor den beiden zusammen ist wohl kein Täter sicher.

Der Plot ist gut durchdacht und konstruiert. Durch einige überraschende Wendungen und eingebaute Schockmomente wird die Spannung dauerhaft auf hohen Niveau gehalten. Die Lehrstunden bei Maarten S. Sneijder sind nicht nur für Sabine sondern auch für den Leser sehr interessant und lehrreich. Lange Zeit ist nicht klar, wie die beiden Erzählstränge – Wien und Wiesbaden – ebenso wie die verschiedenen Fälle zusammengehören. Sneijder und Sabine haben wirklich einen schweren und verzwickten Fall zu lösen, der ihnen ihr ganzes Können abverlangt.
Am Ende gelingt es dem Autor aber sehr gut alles zu einem großen Ganzen zusammenzufügen. Eine schlüssige, schockierende Auflösung gepaart mit einem packenden Showdown sorgen zum Schluss nochmal für einen nervenaufreibenden Höhepunkt.

Fazit:

Ein spannender, packender Thriller. Nicht zuletzt die genialen Charaktere, allen voran natürlich Maarten S. Sneijder, machen das Buch für mich zu einem absoluten Highlight. Klare Leseempfehlung von mir! Ich freu mich jetzt schon auf das nächste Wiedersehen mit den Beiden.

Veröffentlicht am 28.03.2024

Spannender zweiter Band

Agonie (Milosevic und Frey ermitteln 2)
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Inhalt:

Die bekannte Umwelt-Influencerin Mira Mönchhagen wird in ihrer eigenen Wohnung brutal ermordet. Jagoda Milosevic und Vincent Frey von der Hamburger Kripo übernehmen die Ermittlungen. Schnell zeigt ...

Inhalt:

Die bekannte Umwelt-Influencerin Mira Mönchhagen wird in ihrer eigenen Wohnung brutal ermordet. Jagoda Milosevic und Vincent Frey von der Hamburger Kripo übernehmen die Ermittlungen. Schnell zeigt sich, dass sich die Influencerin zahlreiche Hater und Feinde gemacht hat. Unter anderem auch einen großen Fleichkonzern, gegen den Mira belastendes Material gesammelt hat. Musste sie deswegen sterben?

Meine Meinung:

Agonie ist der zweite Teil der Reihe um das sympathische Ermittlerduo Jagoda Milosevic und Vincent Frey. Obwohl es sich um einen Folgeband handelt, kann das Buch auch problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da der zu lösende Fall in sich abgeschlossen ist. Allerdings enthält das Buch - insbesondere zu Beginn - einige Informationen zum Vorgängerband, zudem entwickeln sich die Charaktere und ihre Beziehungen weiter, weshalb es sich empfiehlt, die Bücher der Reihe nach zu lesen.

Der Schreibstil des sich hinter dem Pseudonym Lea Adam verbergenden Ermittlerduo ist temporeich und angenehm zu lesen. Schon nach kurzer Zeit ist man als Leser absolut gefesselt und kann das Buch kaum aus der Hand legen. Allerdings zeigt sich auch bereits nach wenigen Seiten, dass dieses Buch definitiv nichts für zartbesaitete Leser ist, denn es gibt so einige blutige und brutale Szenen.

Der Plot des Buches ist spannend und gut konstruiert. Die Spuren führen die Ermittler in die Fleischindustrie, denn das Opfer hat offen Kritik an deren Methoden wie bspw. der Massentierhaltung geübt und sich für mehr Tierschutz stark gemacht. Hier üben die Autorinnen durchaus Kritik an der heutigen Gesellschaft, die für günstigeres Fleisch auch gerne mal bereit ist einfach wegzuschauen. Aber auch Hass im Netz spielt eine größere Rolle. Mir persönlich hat das sehr gefallen! Zwar konnte man den bzw. die Täter:in für meinen Geschmack etwas sehr früh enttarnen, aber nichtsdestotrotz blieb das Buch bis zum Ende spannend.

Fazit:

Spannender gesellschaftskritischer Thriller, der unter die Haut geht. Top! Ich hoffe sehr auf weitere Bände der Reihe.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Mord an Bord

Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken
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Inhalt:

Auf einer Barkasse im Hamburger Hafen wird die Leiche des Eigentümers Dominic Lutteroth gefunden. Er wurde verprügelt und anschließend schwer verletzt zum Sterben zurückgelassen. Kriminalhauptkommissarin ...

Inhalt:

Auf einer Barkasse im Hamburger Hafen wird die Leiche des Eigentümers Dominic Lutteroth gefunden. Er wurde verprügelt und anschließend schwer verletzt zum Sterben zurückgelassen. Kriminalhauptkommissarin Jonna Jacobi und ihr Team von der Hamburger Mordkommission übernehmen die Ermittlungen. Unterstützung bekommen sie dabei von Tom Bendixen von der Wasserschutzpolizei, der den Hamburger Hafen wie seine Westentasche kennt, sowie Charlotte Severin vom Polizeilichen Opferschutz. Ein Verdächtiger für den Mord ist schnell gefunden, denn zwischen Lutteroth und einem Konkurrenten kam es bereits mehrmals zu Auseinandersetzungen. Ist zwischen den beiden Barkassenbetreibern ein neuerlicher Streit ausgebrochen? Oder jemand bzw. etwas ganz anderes hinter Lutteroths Tod?

Meine Meinung:

"Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken" ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe des Autorenduos Angélique und Andreas Kästner, deren Schauplatz der Hamburger Hafen ist. Der Schreibstil der Autoren ist angenehm zu lesen und schon nach wenigen Seiten ist man als Leser mitten drin im Geschehen. Dies liegt nicht zuletzt auch an den sehr authentischen Beschreibungen des Hafens und der dortigen Abläufe und Beschätigten, als auch der Arbeit der Wasserschutzpolizei, die sowohl von der sehr genauen Ortskenntnis der Autoren als auch vom eigenen Erfahrungsschatz Andreas Kästners zeugt, der selbst viele Jahre bei der Wasserschutzpolizei im Hamburger Hafen war.

Die Charaktere des Buches haben mir sehr gut gefallen. Im Zentrum stehen Wasserschutzpolizist Tom Bendixen, Kriminalhauptkommissarin Jonna Jacobi und Psychologin Charlotte Severin. Tom ist ein engagierter Polizist, der das Herz am rechten Fleck trägt und den Hafen in- und auswendig kennt, in dessen Beziehung es aktuell aber kriselt. Jonna hingegen ist eine erfahrene Ermittlerin, die es mit ihrer Chefin aber alles andere als leicht hat und daher sehr stark unter Druck steht. Charlotte vom Polizeilichen Opferschutz, die Lutteroths Angehörigen betreut, ist eine sehr empathische Frau, hat aber privat selbst gerade einige Sorgen mit ihrer pubertierenden Tochter und einem gewaltbereiten Exfreund. Alle drei sind gleichermaßen authentisch wie sympathisch, sodass es einerseits Spaß macht, sie bei ihrer Arbeit zu begleiten, und andererseits spannend ist, auch privat immer mehr von ihnen zu erfahren. Daher hoffe ich sehr, im nächsten Teil der Reihe noch ein wenig mehr über die verschiedenen Charaktere und ihre jeweiligen Geschichten zu lesen und bin gespannt, wie es - privat als auch beruflich - für sie weitergeht.

Der Plot des Buches ist spannend und wendungsreich, stellt sich der Mordfall doch als wesentlich komplexer zu lösen heraus als anfänglich gedacht. Es macht Spaß, mitzurätseln und eigene Theorien zu entwickeln. Ein actionreicher Showdown sowie eine stimmige, zu Teilen überraschende Auflösung runden die Geschichte ab. Einzig, dass die eigentliche Identifikation des Täters mehr zufällig als aufgrund guter Ermittlungen passiert, fand ich etwas schade. Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch von Anfang bis Ende sehr gut unterhalten und neugierig auf weitere Bände machen.

Fazit:

Spannender Hamburg-Krimi der vorallem mit einem tollen Setting, authentischen Beschreibungen und sympathischen Ermittlern besticht. Ein gelungener Reihenauftakt, ich freu mich auf Band 2!

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Historischer Rügen-Krimi

Rügentod
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Inhalt:

Binz auf Rügen, 1920. Anlässlich einer Veranstaltung ist Krimiautorin Dorothee von Stresow das erste Mal seit dem Tod ihrer Eltern zurück in ihrer Heimat. Vor 18 Jahren starben ihre Eltern bei ...

Inhalt:

Binz auf Rügen, 1920. Anlässlich einer Veranstaltung ist Krimiautorin Dorothee von Stresow das erste Mal seit dem Tod ihrer Eltern zurück in ihrer Heimat. Vor 18 Jahren starben ihre Eltern bei einem Brand, dessen Ursache nie abschließend geklärt werden konnte. Auf der Veranstaltung trifft Dorothee auch ihre damaligen Klassenkameraden wieder - unter anderem Margarethe von Klippholm, die behauptet, Informationen über die Nacht des Feuers zu haben. Doch als Dorothee am nächsten Tag zum vereinbarten Treffpunkt kommt, findet sie Margarathe ermordet vor. Wurde sie getötet, um zu verhindern, dass sie die Informationen an Dorothee weitergibt? Oder steckt etwas ganz anderes hinter dem Mord?

Meine Meinung:

"Rügentod" ist ein historischer Krimi, der in den 20er Jahre spielt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Protagonistin Dorothee von Stresow. Sie ist eine erfolgreiche Krimiautorin und lebt inzwischen in Berlin. Den frühen Tod ihrer Eltern hat sie jedoch nie wirklich verwunden und so ist sie noch immer auf der Suche nach Antworten und Informationen über die Nacht des verheerenden Feuers.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen. Schauplatz des Romans ist die Insel Rügen. Die Beschreibungen der Insel als mondänes Seebad, der Landschaft und der Leute sind bildhaft und atmosphärisch und entführen den Leser in eine andere Zeit. Für meinen Geschmack war die Protagonistin jedoch zu emanzipiert. Sie ist unverheiratet und reist alleine, hat einen Führerschein und kurvt allein mit dem Auto über die Insel, zudem mischt sie sich in die Ermittlungen ein und das alles scheint weder Ärger noch Unmut zu erregen.

Der Plot des Buches ist spannend und wendungsreichs. Der Mord an Margarathe wirft ebenso wie der Brand, in dem Dorothees Eltern starben, so einige Fragen auf. Nach und nach fügen sich die Puzzleteile zu einem großen Ganzen zusammen. Dazu trägt insbesondere Dorothee bei, die einen scharfen Verstand und eine gute Beobachtungsgabe besitzt. Die schlussendliche Auflösung ist stimmig und hat mir gut gefallen. Was den Tod Dorothees Eltern angeht, bleiben aber noch immer Fragen offen und so hoffe ich sehr auf eine Fortsetzung.

Fazit:

Spannender Krimi mit tollem Setting, der auf eine Fortsetzung hoffen lässt. Ich würde mich über ein Wiedersehen mit Dorothee von Stresow sehr freuen.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Das Mädchen im blauen Mantel

Waiseninsel
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Inhalt:
Nach einem Zwischenfall wird Kommissarin Jessica Niemi von der Arbeit suspendiert. Um Abstand zu gewinnen, fährt Jessica auf eine kleine, zu Åland gehörende Schäreninsel Smörregård, auf der es ...

Inhalt:
Nach einem Zwischenfall wird Kommissarin Jessica Niemi von der Arbeit suspendiert. Um Abstand zu gewinnen, fährt Jessica auf eine kleine, zu Åland gehörende Schäreninsel Smörregård, auf der es außer einem Gasthof und einem verlassenen Kinderheim eigentlich nur Natur und Ruhe gibt. Doch kurz nach Jessica trifft dort eine Gruppe ältere Menschen ein, die die Zugvögel genannt werden. Sie sind ehemalige Bewohner des Heims und treffen sich jedes Jahr auf der Insel. Eigentlich sollten sie 1946 nach Ende des Lapplandkrieges mit ihren Eltern wieder vereint werden, doch als diese bei einem Schiffsunglück starben, wurden sie im Kinderheim auf Smörregård untergebracht und nach und nach in Pflegefamilien vermittelt. Alle bis auf eine: das Mädchen im blauen Mantel, deren Geist seit ihrem plötzlichen Verschwinden Ende 1946 angeblich auf der Insel umgeht. Als eine der Zugvögel tot am Anleger des Kinderheims gefunden wird, ist Jessicas Interesse geweckt. Denn bereits in den 80ern kamen zwei langjährige Mitarbeiter des Kinderheims unter den gleichen, mysteriösen Umständen an genau der gleichen Stelle ums Leben. Dort, wo viele Jahrzehnte zuvor jede Nacht das Mädchen im blauen Mantel stand…

Meine Meinung:
„Waiseninsel“ ist der vierte Teil der Reihe um die Helsinkier Kriminalkommissarin Jessica Niemi. Zwar sind die Fälle in sich abgeschlossen, sodass sich das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen lässt, jedoch empfiehlt es sich insbesondere aufgrund Jessicas Vorgeschichte und der Entwicklung der Charaktere sowie ihrer Beziehungen untereinander, die Bücher chronologisch zu lesen.

Jessica ist definitiv ein Charakter mit Wiedererkennungswert und ich mag sie inzwischen sehr gern, aber sie ist eine Sympathieträgerin, sondern vielmehr eine spezielle Protagonistin mit Ecken und Kanten. Sie ist taff, zielstrebig und clever und nicht zuletzt dadurch eine sehr gute Ermittlerin. Aber sie setzt sich auch gerne mal über Regeln hinweg und hat eine eher harsche Art, weswegen sie schon mehr als einmal mit ihrer Chefin angeeckt ist. Wie bereits in den vorherigen Bänden der Reihe, hat sie auch dieses Mal mit einigen sowohl privaten als auch beruflichen Problemen zu kämpfen. Dies liegt auch an ihrer psychischen Erkrankung, die ihr immer mehr zusetzt und ihre Wahrnehmung und Urteilskraft beeinträchtigt.

Der Schreibstil des Autors Max Seeck ist gewohnt temporeich, aber sehr angenehm zu lesen. Die Handlung in der Gegenwart wird überwiegend aus Jessicas Sicht geschildert. Darüber hinaus gibt es Rückblenden aus Sicht der 9-jährigen Maija, die ihr Leben im Kinderheim behandeln und mich sehr berührt haben. Besonders gefallen hat mir das Setting des Buches. Die fiktive Insel Smörregård ist einerseits idyllisch und naturbelassen. Andererseits aber auch sehr einsam und die Stimmung düster und unheimlich, was durch das leerstehende Kinderheim und die Legende um das Mädchen im blauen Mantel noch verstärkt wird.

Der Plot des Buchs ist spannend und fesselnd. Von den wenigen Menschen, die sich auf der Insel aufhalten, ist so ziemlich jeder irgendwann auf irgendeine Art verdächtig. Dem Autor gelingt es zudem geschickt, den Leser auf falsche Fährten zu locken. Dadurch und dank einiger ungeahnter Wendungen bleibt Identität und Motiv des Täters bzw. der Täterin bis zum Ende im Dunkeln. Die schlussendliche Auflösung kam für mich überraschend und konnte mich leider nicht zu 100% überzeugen, da sie mir aufgrund der Zeitschiene der Todesfälle nicht ganz plausibel scheint. Nichtsdestotrotz hat mich auch dieser Band der Reihe wieder von der ersten bis zur letzten Seite fesseln und sehr gut unterhalten können.

Fazit:
Erneut ist Autor Max Seeck ein spannender Thriller gelungen, der insbesondere durch sein Setting und die Charaktere besticht. Auch wenn mich die Auflösung nicht zu 100% überzeugen konnte, konnte mir das Buch nicht zuletzt aufgrund vieler Wendungen und geschickt platzierter falscher Fährten spannende Lesestunden bescheren. Daher (aufgerundete) 5 Sterne.

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