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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2018

Leicht und lustig

Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker
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Das Buch habe ich geschenkt bekommen. Der Schenkende hat ein gutes Händchen gehabt.

Renate Bergmann ist 82 und bekommt ein von einem Familienmitglied ausrangiertes Telefon geschenkt. Damit geht am Anfang ...

Das Buch habe ich geschenkt bekommen. Der Schenkende hat ein gutes Händchen gehabt.

Renate Bergmann ist 82 und bekommt ein von einem Familienmitglied ausrangiertes Telefon geschenkt. Damit geht am Anfang alles Mögliche schief. Sie richtet sich Online-Konten ein, kann twittern und auf Facebook liken, schreiben etc. Viele Kapitel sind mit einer Twitter-Nachricht als Überschrift versehen.

Am Anfang des Buches stellt sie ihre Familie und Freunde vor. Ich bin bei den Ehemännern und deren Familien nicht mehr mitgekommen, das war mir zu viel Durcheinander.

Schließlich beschreibt sie Episoden aus ihrem Leben, aus der Sicht einer 82-jährigen. Das ist total lustig zu lesen. Ich wusste gar nicht, was da alles passieren kann und was 82-jährige so alles anstellen… Die Ansichten und die Ausdrucksweise passen zu jemandem aus ihrer Generation.

Eines nervte mich: alles „Neumodische“ wird penetrant falsch geschrieben. Das war etwas zu viel des Guten.

Fazit: das Buch liest sich leicht und lustig. Ich kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 09.03.2018

Eine spannende Geschichtsstunde

Das Haupt der Welt
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Das Buch hat mich vom Thema her interessiert. Als Berlinerin ist mir die Geschichte Berlins und Brandenburgs geläufig. Vor den Germanen haben in der Gegend Slawen gesiedelt. Es war die Gelegenheit, mehr ...

Das Buch hat mich vom Thema her interessiert. Als Berlinerin ist mir die Geschichte Berlins und Brandenburgs geläufig. Vor den Germanen haben in der Gegend Slawen gesiedelt. Es war die Gelegenheit, mehr über die damaligen Sitten und die Lebensweise der Slawen zu erfahren. Rebecca Gablé ist zudem eine meiner Lieblingsautorinnen, gerade weil sie für ihre gründlichen Recherchen zu ihren Romanen bekannt ist.

Eine der Hauptfiguren ist Tugomir, ein slawischer Prinz. Sein Vater wird bei einem Überfall der Sachsen auf die Brandenburg getötet, Tugomir und seine Schwester verschleppt. Er ist als slawischer Priester der Heilkunde mächtig, das wird ihm später zugutekommen. Gut dargestellt finde ich seinen inneren Kampf mit den unterschiedlichen Religionen der Slawen mit ihren Göttern und der Sachsen mit ihrem einen Gott, den er als Buchgott bezeichnet.

Eine spannende Geschichtsstunde über die Unterwerfung der Slawen durch die Germanen (Sachsen) und das brutale Aufzwingen ihres Glaubens. Vorfälle wie das blutige Gastmahl des Markgrafen Gero, der die anwesenden Slawenfürsten umbringen ließ, waren mir als Teil der Brandenburgischen Geschichte bekannt.

In diesem Buch wird die Geschichte der damaligen Zeit mit den Menschen, die zur der Zeit lebten, lebendig.
Ich kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Spannende Geschichte aus dem Berlin der 20er Jahre

Das Palais Reichenbach
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Das Palais Reichenbach erzählt die Geschichte einer Adelsfamilie im Berlin der 1920er Jahre. Der Erzählstil ist lebensnah, so war ich schnell in der Geschichte drin und konnte mir die verschiedenen Charaktere ...

Das Palais Reichenbach erzählt die Geschichte einer Adelsfamilie im Berlin der 1920er Jahre. Der Erzählstil ist lebensnah, so war ich schnell in der Geschichte drin und konnte mir die verschiedenen Charaktere gut vorstellen. Die Fürstin ist in der Leseprobe sehr blass, wird mehr am Rand erwähnt und zieht sich schließlich mit Migräne zurück. Fürst Paul ist davon nicht begeistert. Wie ich der Beschreibung des Romans entnehme, kommt die Figur der Fürstin später mehr zum Tragen. Auch gibt es Hinweise auf den Mörder, der in Berlin sein Unwesen treibt.

Als Berlinerin sind mir die bekannten Protagonisten im Romanischen Café wie Kisch, Kiepenheuer und Anton Kuh geläufig, sowie das ehemalige Literatencafé selbst. Nur das mit den Bassins für Schwimmer und Nichtschwimmer kannte ich nicht. Wer nicht zur „Elite“gehört, wird ausgegrenzt. Das ist heute nicht viel anders.

Das Cover ist ansprechend gestaltet. Mit den Bildern konnte ich im Zusammenhang mit der Geschichte nicht so viel anfangen. Die junge Frau sieht aggressiv aus. Das abgebildete Herrenhaus steht wohl eher in Großbritannien als in Deutschland. Mir ist jedenfalls kein Herrenhaus in Berlin und Brandenburg bekannt, das in etwa so aussieht.

Insgesamt hat mir die Leseprobe sehr gut gefallen. Ich möchte gern wissen, wie es weitergeht.
Die Autorin, Josephine Winter, kannte ich bisher noch nicht.