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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Buch für das Herz mit einem ernsten Hintergrund und realistisch dargestellten Figuren

Wir zwei und der Himmel dazwischen
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In der Millenniumnacht ringt Leo seinem Freund Garrett ein folgenschweres Versprechen ab, von dem beide glauben, dass es nie eingelöst wird. Doch zwölf Jahre danach geschieht das Unvermeidliche. Leo, der ...

In der Millenniumnacht ringt Leo seinem Freund Garrett ein folgenschweres Versprechen ab, von dem beide glauben, dass es nie eingelöst wird. Doch zwölf Jahre danach geschieht das Unvermeidliche. Leo, der als Feuerwehrmann schon vielen Gefahren ausgesetzt war, stirbt bei einem Skiunfall und Garrett sieht sich in der Pflicht, Leos Ehefrau Audrey und den drei gemeinsamen Söhnen von nun ab beizustehen. Dass er sich in sie verliebt, war nicht vorgesehen und doch dauert es nicht lange, bis er mehr als nur Freundschaft für Audrey empfindet. Diese allerdings erfährt von dem Versprechen in der Silvesternacht und erneut bricht ihre Welt in Stücke.

„Wir zwei und der Himmel dazwischen“ ist ein ergreifender Roman, der sich mit tiefer gehenden Gefühlen und unausweichlichen Verlusten beschäftigt. Sei es die Liebe zwischen Leo und Audrey, die für ein ganzes Leben geschaffen ist oder die Freundschaft, die zwei Männer miteinander verbindet. Glaubte Audrey lange Zeit nicht daran, ihre Trauer bewältigen zu können oder war Garrett von dem Aufflammen einer ungeahnten Liebe überrascht. Einen ganzen Roman lang versteht es Polly Dugan, die emotionalen Nuancen zwischen ihren Figuren in gut gewählten Worten darzustellen und dem Leser mit viel Feingefühl nahe zu bringen. So leidet dieser unausweichlich mit ihnen, kämpft um Vertrauen und Glück oder versucht einfach nur, die Schicksalsschläge zu überstehen. Und am Ende ist er froh, sich auf die Geschichte eingelassen zu haben, die mitten aus dem Leben gegriffen ist.

Fazit:
Ein Buch für das Herz mit einem ernsten Hintergrund und realistisch dargestellten Gefühlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine verzwickte Liebesgeschichte

Immer wenn es Sterne regnet
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Manchmal braucht die Liebe etwas Zeit. Eine Erfahrung, die auch Marielle Welley machen muss, als sie sich nach einer traumatischen Jugendschwärmerei in den Mann verliebt, der ihre beste Freundin verehrt. ...

Manchmal braucht die Liebe etwas Zeit. Eine Erfahrung, die auch Marielle Welley machen muss, als sie sich nach einer traumatischen Jugendschwärmerei in den Mann verliebt, der ihre beste Freundin verehrt. Doch auch für sie hält das Schicksal etwas Besonderes bereit. Nach einem missglückten Speeddating kann sie auf einem Trödelmarkt einen wundervollen alten Sekretär erwerben, der verborgene Liebesbriefe aus einer längst vergangenen Zeit in sich birgt. Fasziniert von der in ihnen erzählten Geschichte, begibt sie sich auf die Spur des Mannes, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine junge Frau unsagbar liebt. Dass sie dabei zu sich selbst finden wird, weiß sie natürlich noch nicht und auch nicht, dass es bald eine Zeit geben wird, in der auch für sie die Sterne von Himmel regnen.

„Immer wenn es Sterne regnet“ ist eine verzwickte Liebesgeschichte, die in zwei Zeitebenen erzählt wird und aus der Sicht von verschiedenen Protagonisten heraus. Ein Plotaufbau, der für Überraschungen sorgt und den Leser sensibel für die Probleme gleich mehrerer Menschen werden lässt. Angefangen von Marielle Welley, die ausgerechnet auf den Mann trifft, der in ihrer Schulzeit überaus gemein zu ihr war, über Adam Winterfield, der mit seiner Güte und seinem Fleiß viele Herzen erobert hat bis hin zu Jeremy McDonalds, der einer falschen Liebe aufgesessen ist, begleitet er sie in einer Phase ihres Lebens, in denen ihr Herzen Purzelbäume schlagen. Eine Geschichte, die mit viel Gefühl, einem Hauch Humor und wunderbar lebensecht von der deutschen Autorin Susanna Ernst erzählt worden ist und den Leser von Beginn an in ihren Bann zu ziehen versteht. Und obwohl bereits zeitig erahnt werden kann, wie die turbulenten Geschehnisse enden, gibt es trotzdem eine unerwartete Überraschung zum Schluss.

Fazit:
Wer schicksalhafte Liebesgeschichten mit mystischen Einschüben mag, der sollte bei diesem Roman zugreifen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine gelungene Mischung zwischen einem kniffligen Kriminalfall und dem turbulenten Privatleben der Ermittler

Moorfeuer
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Im Freisinger Moor wird die Leiche einer Frau gefunden, die in einem aufgeschichteten Reisighaufen verbrannt worden ist. Ein erschreckender Anblick für die Kriminalbeamten aus Erding, die den brisanten ...

Im Freisinger Moor wird die Leiche einer Frau gefunden, die in einem aufgeschichteten Reisighaufen verbrannt worden ist. Ein erschreckender Anblick für die Kriminalbeamten aus Erding, die den brisanten Fall möglichst schnell lösen wollen. Deshalb ziehen sie die Münchener Mordkommission zu ihren Ermittlungen hinzu und begeben sich gemeinsam auf die Spur eines Mörders, der auf einem perfiden Rachefeldzug ist. Lange dauert es nicht, bis ein Geflecht aus Spuk und Hexerei ihnen zu schaffen macht und ein altes Geheimnis, das der Ursprung allen Übels ist.

„Moorfeuer ist nach „Kellerkind“ der zweite Fall für den Hauptkommissar Michael Waechter und sein Team der Münchener Mordkommission, die diesmal außerhalb der bayerischen Landeshauptstadt ermitteln. Ein Umstand, der vor allem dem Kommissar Hannes Brandl arg zu schaffen macht. Denn besonders ihm fällt es schwer, mit den merkwürdigen Vorkommnissen in einem alten Bauernhaus klarzukommen und mit der Tochter der Toten, für die er mehr als nur Interesse hegt. Doch das ist bei Weitem nicht das einzige Problem, das dem eigenbrötlerischen Ermittler zu schaffen macht. Auch privat liegt bei ihm Einiges im Argen. Aber nicht nur er kämpft gegen seine eigenen Dämonen. Auch Hauptkommissar Waechter wird gefordert, über den eigenen Schatten zu springen, um seine Zwänge zu besiegen. Figuren, die lebensnah in Erscheinung treten, oftmals aber überzeichnet sind.

Der Fall selbst präsentiert sich als wendungsreich und spannend und hält neben einem erst ganz zum Schluss zu durchschauenden Mörder einige Überraschungen bereit. So werden die Ermittler und Leser gleichermaßen in die Irre geführt und mit Spuk und Hexerei wunderbar abgelenkt. Hinzu kommt eine Atmosphäre, die von einem unterschwelligen Grauen geprägt ist und gut zu dem undurchsichtigen Fall passt. Ein Rückblick in die Vergangenheit fördert wichtige Hintergrundinformationen zutage und humorvolle Szenen lockern das ansonsten ernst zu nehmende Geschehen auf. Allerdings ist beim Lesen Konzentration gefragt, um die Vielzahl an Figuren und Ereignisse richtig einordnen zu können.

Fazit:
Insgesamt eine gelungene Mischung zwischen einem kniffligen Kriminalfall und dem turbulenten Privatleben der Ermittler.


Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Flut hat mich mitgerissen

Die Flut
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Auf der nordfriesischen Insel Amrum geschieht ein grausamer Mord. Bis zum Hals in den Sand eingegraben, ertrinkt eine Frau in der herannahenden Flut, während ihr angeketteter Freund den Todeskampf hilflos ...

Auf der nordfriesischen Insel Amrum geschieht ein grausamer Mord. Bis zum Hals in den Sand eingegraben, ertrinkt eine Frau in der herannahenden Flut, während ihr angeketteter Freund den Todeskampf hilflos mit ansehen muss. Doch es wird nicht das einzige Urlauberpärchen bleiben, das ein Unbekannter für seine barbarischen Zwecke benutzt. Schließlich möchte er der ganzen Welt beweisen, dass er eine perfekte Mordserie begehen kann und ihm niemand auf die Schliche kommt.

„Die Flut“ ist ein gut funktionierender Thriller, der neben einer spannenden Mordermittlung vor allem durch seine konfliktreichen Figuren lebt. Angefangen von einem streitsüchtigen Nachbarn, der Bewohner und Urlauber gleichermaßen denunziert, über eine verbiesterte Ehefrau, die ihren Mann und die anwesenden Bekannten mit bissigen Bemerkungen nervt, bis hin zu einem engstirnigen Kommissar, der nur auf die Schuld seines Verdächtigen beharrt, ist hier genug Zündstoff vorhanden, der zu Missverständnissen und Irritationen führt. Kein Wunder also, dass der Leser bis zum Schluss das gut gespannte Netz aus wechselnden Schuldzuweisungen und unhaltbaren Mutmaßungen nicht durchschauen kann und verwundert über die Identität des Täters ist. Doch während sich dieser gegenüber seinen Mitmenschen gut verstellen kann, sind seine Beweggründe beizeiten klar. Denn der Autor hat einige Passagen mit Gedanken des Mörders eingefügt, in denen dieser das Motiv seiner Taten erklärt.

Fazit:
Mit „ Die Flut“ hat Arno Strobel einen Thriller geschrieben, der der den Leser von der ersten Seite an packt und ihn in ein spannungsgeladenes Geschehen zieht, das wunderbar undurchsichtig ist. Eine klare Leseempfehlung für alle, die psychologisch ausgefeilte Geschichten mit Gänsehautatmosphäre mögen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Schneemann geht in Norwegen um

Schneemann (Ein Harry-Hole-Krimi 7)
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Im bereits siebenten Fall des Kommissars Harry Hole lässt Jo Nesbo diesmal einen Serienmörder sein Unwesen treiben. Schneemänner tauchen auf, die niemand gebaut hat und genau dort wo sie stehen, werden ...

Im bereits siebenten Fall des Kommissars Harry Hole lässt Jo Nesbo diesmal einen Serienmörder sein Unwesen treiben. Schneemänner tauchen auf, die niemand gebaut hat und genau dort wo sie stehen, werden Frauen ermordet oder verschwinden spurlos. Seine Opfer sind jung, haben Kinder. Der Kommissar ist sich sicher, dass der Mörder sie gezielt ausgesucht hat. Jede einzelne. Aber warum, fragt er sich verzweifelt, welches Geheimnis teilen die Frauen miteinander? Und um so näher der Kommissar dem Schneemann kommt, umso mehr muss er erkennen, dass dieser auch ihn gezielt ausgesucht hat.

Lange tappen Kommissar Harry Hole und seine Assistentin Katrine Bratt im Dunkeln, begehen Fehler, verdächtigen die falschen Personen und kommen nicht so recht voran in ihrer Ermittlungsarbeit. Plötzlich aber überschlagen sich die Ereignisse. Nichts ist mehr so wie es war, alles scheint sich umzukehren und der Schneemann hat bereits das nächste Opfer in seiner Gewalt. Die Zeit wird knapp.

Dieser Krimi lebt von seinem Protagonisten Harry Hole, den Jo Nesbo in seinem Buch als starke Persönlichkeit daher kommen lässt, die aber manchmal bedenklich schwächelt. Eigensinnig, arrogant, reizbar, instabil und alkoholkrank, so charakterisiert ihn sein Chef. Liebenswert und in gewissen Momenten unwiderstehlich, so empfindet ihn seine Exfrau Rakel, der es schwer fällt, sich völlig von ihm zu lösen.

Wer dieses Buch liest, sollte sich warm anziehen - nicht nur weil die Story im tiefsten, verschneiten Norwegen spielt. Verwirrung und Spannung wechseln sich ab und werden den Leser unweigerlich dazu nötigen, das Buch in einem Zug durchzulesen.