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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2022

Tolle Bilder!

Der Buchfink ist ein schräger Typ
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Klappentext:

„Eine Vogelschar stellt sich vor. Gestatten: Herr Amsel aus dem Opernchor. Der schräge Buchfink, der nie ein Buch gelesen hat. Frau Drossel, die lieber nachts singt. Oder die Elster, die ...

Klappentext:

„Eine Vogelschar stellt sich vor. Gestatten: Herr Amsel aus dem Opernchor. Der schräge Buchfink, der nie ein Buch gelesen hat. Frau Drossel, die lieber nachts singt. Oder die Elster, die gern Gabeln klaut. Allerlei Gefiedertes und Geflügeltes gibt Jörn Heller hier zum Besten und entlockt beim Lesen so manches Schmunzeln. Ein Buch zum Piepen über schräge Vögel und lustiges Federvieh.“



Allein das Cover ist schon entzückend und der Inhalt strahl in diesem kleinen Büchlein ebenso. Die Erläuterungen zu den Vögeln ist knapp aber präzise und die Bilder/ Zeichnungen dazu ein echter Augenschmaus. Die feste Bindung ist hier ebenfalls zu erwähnen und lässt das Buch edel wirken.

Für Anfänger der Ornithologie oder auch Kinder mit dem gewissen Auge wirklich hübsch und zu empfehlen. 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.04.2022

3 Sterne

Die Diplomatin
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Klappentext:

„Fred ist eine erfahrene und ehrgeizige deutsche Konsulin. Eine Frau, die eigentlich nichts aus der Ruhe bringt, überall und nirgends zu Hause. Dann jedoch, in Montevideo, scheitert sie erstmals ...

Klappentext:

„Fred ist eine erfahrene und ehrgeizige deutsche Konsulin. Eine Frau, die eigentlich nichts aus der Ruhe bringt, überall und nirgends zu Hause. Dann jedoch, in Montevideo, scheitert sie erstmals in ihrer Karriere. Sie wird versetzt ins politisch aufgeheizte Istanbul, ihrer bisher größten Herausforderung. Zwischen Justizpalast und Sommerresidenz, Geheimdienst und deutsch-türkischer Zusammenarbeit, zwischen Affäre und Einsamkeit stößt sie an die Grenzen von Freundschaft, Rechtsstaatlichkeit und europäischer Idee.“



Ja, Fred ist nicht nur Diplomatin, sie sollte auch Diplomatie bei sich selbst zeigen und anwenden. Im Buch „Die Diplomatin“ lernen wir Fred kennen. Um sie kurz zu beschreiben: sie ist eine etwas verkappte Existenz. Sie wird aus ihrer kleinen, beruflichen Welt gerissen und das ganze Kartenhaus stürzt durch Montevideo zusammen. Istanbul kommt dann als nächstes. Fred steht neuen Herausforderungen gegenüber in einem Land, wo es brodelt. Autorin Lucy Fricke hat mit ihrer Protagonistin eine vielschichtige Person geschaffen die man erstmal verstehen muss. Fricke baut Komik und Humor aber auch das knallharte Leben zusammen und dabei ist dieser Roman das Ergebnis. Zugegeben ich hatte mehr erhofft, dacht, ich würde etwas mehr gefordert werden beim lesen aber dem war nicht so. Die Geschichte rund um Fred ist nicht schlecht aber auch kein Kracher. Freds Leben ist kein einfaches. Wir erfahren so einiges aus ihrer beruflichen Laufbahn aber auch viel Privates. Eine gesunde Mischung um den Menschen zu verstehen über den wir lesen. Ab der Hälfte des Buches ebbte aber der Schwung der Geschichte ab. Fricke verdruselt sich in ausschweifenden Aussagen und zieht einige Parts unnötig in die Länge. Es war schon ein wenig mühsam da dann noch am Ball zu bleiben. Genau deshalb vergebe ich 3 von 5 Sterne. Wie bereits gesagt war die Sprachwahl und der Ausdruck recht gekonnt zusammengesetzt. Beschreibungen wurden immer wieder versucht realitätsnah zu zeichnen um der Geschichte einen festen Rahmen zu geben. Fazit: die Story war ok aber mehr auch nicht.

Veröffentlicht am 26.04.2022

Der Sekt ist definitiv schal

Der Winzerhof – Das Prickeln einer neuen Zeit
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Klappentext:

„Wiesbaden, 1945: Henni steht vor den Trümmern ihres Lebens. Der Krieg hat die Sektkellerei der Familie schwer beschädigt, und Hennis Mann wird in Russland vermisst. Zudem wartet sie verzweifelt ...

Klappentext:

„Wiesbaden, 1945: Henni steht vor den Trümmern ihres Lebens. Der Krieg hat die Sektkellerei der Familie schwer beschädigt, und Hennis Mann wird in Russland vermisst. Zudem wartet sie verzweifelt auf ein Lebenszeichen ihrer jüngsten Schwester Bille, die als Krankenschwester an die Front gegangen ist. Hennis Schwester Lisbeth reist aus Berlin an, das Verhältnis der beiden ist allerdings zerrüttet. Als Bille unverhofft zurückkehrt, tief verstört und hochschwanger, fasst Henni neuen Mut: Sie wird die Sektkellerei retten. Doch als dort ein Feuer ausbricht, steht die Zukunft des Familienunternehmens endgültig auf dem Spiel.“



Das Rheingau ist neben seinen ganzen Sehenswürdigkeiten auch für seine hervorragenden Weine bekannt. Eine passende Geschichte wollte uns Autorin Linda Winterberg liefern aber das war leider wie ein schaler Sekt - da prickelte nichts, da riss nichts mit und langweilig war es obendrein auch noch. Die Geschichte rund um die drei Schwestern spielt gleich kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Leben sind auf Null zurück gesetzt und jeder muss einen neuen Anfang schaffen, wenn er noch kann. Jede der Drei hat eine eigene Geschichte zu erzählen, mal mehr mal weniger interessant und vor allem glaubwürdig. Die Rettung der Sektkellerei scheint der rettende Anker zu werden aber auch da trifft ein Unglück auf das nächste.

Winterberg hat einen einfachen und ruhigen Schreibstil gewählt. Die Schwestern sind recht simpel beschrieben, jedenfalls für meine Begriffe, und wirken an vielen Stellen etwas fad und langweilig. Die Story hat einen gewissen Reiz, ja, und die Umgebung bietet wunderbares Potential für so eine Geschichte, aber sie hat mich weder begeistert noch mitgerissen oder gar gefesselt. Meine Erwartungen an die Geschichte waren vielleicht zu hoch. Vielleicht weil die Weine aus dem Rheingau so verdammt gut sind. Leider sind nicht mehr als 2 Sterne drin, denn der Geschichte fehlt einfach der nötige Pepp, die Glaubwürdigkeit und ausgefeilte Charaktere. Eine Leseempfehlung gibt es von mir nicht.

Veröffentlicht am 26.04.2022

Wenn Wege auseinander gehen

Eine andere Zeit
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Klappentext:
„Die Schwestern Enne und Suse wachsen in den 1970ern in einem Dorf in Vorpommern auf, wo es kaum mehr gibt als die Fahrradfähre nach Usedom und das so abgelegen ist, dass Fremde schon einmal ...

Klappentext:
„Die Schwestern Enne und Suse wachsen in den 1970ern in einem Dorf in Vorpommern auf, wo es kaum mehr gibt als die Fahrradfähre nach Usedom und das so abgelegen ist, dass Fremde schon einmal befürchten, »über den Rand zu kippen«. Suse ist oft krank und Enne muss zurückstecken, weil die Sorge und Zuwendung der Eltern vor allem Suse gilt, was das Verhältnis der beiden Schwestern nicht ganz einfach macht. Es gibt nur wenige Momente der Nähe zwischen ihnen.
Als 1989 Ungarn die Grenzen öffnet, nutzt Suse die Chance und verschwindet in den Westen. Sie lässt nie wieder von sich hören, die Familie rätselt jahrzehntelang darüber, was aus ihr geworden ist. Enne versucht sich in Berlin als Schauspielerin, aber der große Durchbruch bleibt aus und sie geht wieder zurück in ihr Heimatdorf. Dreißig Jahre nach Suses Verschwinden zieht eine geheimnisvolle Frau Pohl bei Enne gegenüber ein und die Gerüchte, wer das sein könnte, schießen ins Kraut …“

Helga Bürster hatte mich damals mit ihrem Roman „Luzies Erbe“ komplett gefesselt und eingenommen. Ihr neuestes Werk „Eine andere Zeit“ reicht nicht ganz an dieses Maß von damals heran aber dennoch war ihr aktuelles Werk lesenswert. Die Geschichte von Enne und Suse zeigt ein Schwestern-Bild der anderen Art. Suses Flucht in den Westen war dann wie ein Bruch zwischen ihnen obwohl das Level an Emotionen eh schon gering war, aber es war da. Schnell erkennen wir Leser das jeder seinen Weg im Leben gehen wird, mal steiniger mal geradliniger. Die Zeiten ändern sich, nicht nur politisch.
Nicht nur die Fragen der Protagonisten geben einen Rätsel auf, man stellt sich selbst die Frage, wie man reagiert hätte bzw. würde. Zugegeben, der Charakter der Frau Pohl war etwas fraglich aber er verhunzte die Geschichte auch nicht. Bürster beschreibt verschiedenen Zeiten der DDR von damals recht gut und ja, wenn man selber in den neuen Bundesländern bzw. der DDR aufgewachsen ist, versteht man Dinge und Situationen besser oder einfacher. Die Geschichte rund um Suse und Enne muss man verstehen können was die politischen Belange von damals betrifft. Ja, es war einen andere Zeit und vieles war anders als im Westen. Hier wird es, so denke ich, verschiedene Sichtweisen geben und die Meinungen hier und da auseinander gehen.
Bürster wählte für diese Geschichte einen besonderen Sprachstil und blieb mit ihren Protagonisten dem Leser gegenüber immer wieder auf Distanz. Man muss nicht immer alles hinterfragen als Leser sondern auch einfach mal nur lesen und aufnehmen. Sie schreibt offen und klug, aber wie gesagt, man muss es verstehen. Ihr Ausdruck ist passend und auch ihr Verlauf der Geschichte hat wieder das gewisse Flair. Wie bereits gesagt, erreicht er für mich nicht das Level von „Luzies Erbe“ und deshalb vergebe ich sehr gute 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.04.2022

Der HGArten ist die beste Medizin für unsere Seele

Vom Wachsen und Werden
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Klappentext:

„Im Garten finden viele Menschen Entspannung, schöpfen neue Kraft und kommen zur Ruhe. Der Prozess des Pflanzens und Pflegens, Säens und Erntens beeinflusst unser Wohlbefinden, unsere Fähigkeit ...

Klappentext:

„Im Garten finden viele Menschen Entspannung, schöpfen neue Kraft und kommen zur Ruhe. Der Prozess des Pflanzens und Pflegens, Säens und Erntens beeinflusst unser Wohlbefinden, unsere Fähigkeit zur Selbstreflexion und unsere Kreativität. Gartenarbeit ist aber auch ein bewährtes Heilmittel zur Behandlung vieler psychischer Probleme – von Sucht- und Angststörungen bis hin zu Depressionen und Traumata. In diesem Buch zeigt die Psychiaterin und begeisterte Gärtnerin Sue Stuart-Smith, wie sich die Natur positiv auf unsere innere Welt auswirkt, uns Inspiration bietet und den Geist bereichert.“



Autorin Sue Stuart-Smith beleuchtet in ihrem Buch „Vom Wachsen und Werden“ ein sehr aktuelles Thema. Stuart-Smith geht bei einigen Stellen nicht zimperlich vor und zeigt uns Lesern genau das was wir manches Mal gar nicht uns eingestehen wollen. Wenn uns die Kraft für den Garten fehlt, kann dies viele gründe haben. Aber der Garten gibt Kraft und Energie zurück, das steht fest, wenn wir sie erkennen und nutzen. Sie erläutert viele Sichtweisen, beschreibt Situationen und deren Lösungen/ Lösungsansätze bzw. deren andere Seite. Selbstredend geht sie dabei immer positiv vor. Wir lesen hier keinen Motivationstrainer sondern ein zartes Buch zum Thema Krankheiten der Psyche. Ihr Heilmittel ist nunmal eben oft der Garten und diese „Medizin“ finde ich wunderbar. Ihre Töne sind zart und nicht mahnend. Sie zeigt vieles durch klare Worte und schont nicht mit den negativen und belastenden Dingen die uns krank machen. Fest steht: sie erzählt hier vom Wachsen und Werden und zwar über uns hinaus wenn wir es denn zulassen wollen.

Ein sehr sensibles Buch welches 4 von 5 Sterne von mir erhält.