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Veröffentlicht am 01.10.2022

Leichte viktorianische Romanze

Die Kunstschätzerin
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Schon das Cover und die verschnörkelten Kapitelüberschriften weisen auf den romantischen Charakter des Buches hin.
Eleanor hat nach dem Tod des Vaters eine wichtige Rolle im Familienunternehmen, ...

Schon das Cover und die verschnörkelten Kapitelüberschriften weisen auf den romantischen Charakter des Buches hin.
Eleanor hat nach dem Tod des Vaters eine wichtige Rolle im Familienunternehmen, zumal ihr Onkel auch nicht mehr ganz zurechnungsfähig ist. Diese für eine Frau ihrer Zeit ungewöhnliche Rolle führt zu einem noch außergewöhnlicheren Auftrag: Baron Lydney hat in seinem Testament verfügt, dass sie entscheiden soll, ob sein Sohn Harry die Antiquitätensammlung erben soll oder ob diese an ein Museum gestiftet wird. Der Auftrag erhält zusätzliche Brisanz, da Eleanor immer noch unglücklich in Harry verliebt ist.
Als wären dies nicht genügend Verwicklungen treten noch Vorläufer der italienischen Mafia und unnachgiebige Gläubiger des Onkels auf den Plan und bringen Eleanor in eine scheinbar ausweglose Situation.
Auch wenn das Buch im viktorianischen England spielt, wird weniger über Bälle oder die Kleider der Damen berichtet.
Etwas aufgesetzt wirken die Passagen zu den Glaubenszweifeln der Protagonistin - das gipfelt dann in einer Stimme vom Kreuz während des Gottesdienstes und passt wenig zu der klugen und weltoffenen jungen Frau.
Insgesamt nette Unterhaltungslektüre mit Informationen zur Sammelleidenschaft der englischen Aristokratie.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Biografieroman

Dian Fossey - Die Forscherin
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Susanna Leonard schildert das Leben von Dian Fossey auf drei Zeitebenen: frühe Kindheit - junge Frau - kurz vor dem Tod. Die Wechsel zwischen diesen Zeitebenen erscheinen zu Beginn abrupt, mehr und mehr ...

Susanna Leonard schildert das Leben von Dian Fossey auf drei Zeitebenen: frühe Kindheit - junge Frau - kurz vor dem Tod. Die Wechsel zwischen diesen Zeitebenen erscheinen zu Beginn abrupt, mehr und mehr erkennt man aber den roten Faden, der den Roman und auch das Leben der dargestellten Frau durchzieht.
Die Verletzungen, die sie als Kind erfahren hat münden in Enttäuschungen in der entscheidenden Phase als junge Frau und damit in selbst gewählte Einsamkeit gegen Ende des Lebens.
Die Autorin lässt dabei einiges offen, wohl auch weil die genauen Umstände nicht mehr zu ermitteln sind. Manchmal hätte ich mir da mehr fiktionalen Mut gewünscht, damit die Erzählung rund wird - vor allem am Ende.
Die auf dem Cover erwähnten Gorillas nehmen leider nur wenig Raum ein - die Forschung, die Fossey durchgeführt hat und vor allem die Ergebnisse ihrer Arbeit, werden nur nebenbei erwähnt.
Dian Fossey erscheint als eine Frau, die einen für ihre Zeit ungewöhnlichen Lebensweg eingeschlagen hat. Sie wird aber nicht unbedingt als stark und Vorbild dargestellt.

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Moderne Adaption von "Tod auf dem Nil"

Die Passage nach Maskat
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Cay Rademacher entführt uns mit diesem Buch in den Orient und in die wilden 1920er. Neben der spannenden Handlung des Krimis fließen viele Beschreibungen der damaligen Schiffsroute von Marseille ...

Cay Rademacher entführt uns mit diesem Buch in den Orient und in die wilden 1920er. Neben der spannenden Handlung des Krimis fließen viele Beschreibungen der damaligen Schiffsroute von Marseille nach Maskat ein.
Auch das Lebensgefühl der Zeit fängt der Autor gekonnt ein.
Der Fotojournalist Theodor Jung startet mit sehr gemischten Gefühlen diese Kreuzfahrt, da er im Ersten Weltkrieg beinahe auf See gestorben wäre.
Trotz seiner Ängste begleitet er seine Frau Dora und deren reiche Familie Rosterg, die sich in Maskat neue Handelsbeziehungen erhoffen.
Doch plötzlich verschwindet Dora und mysteriöserweise behaupten alle, sie wäre gar nicht an Bord gewesen. Selbst auf den Passagierlisten ist sie nicht zu finden. Jung geht auf, dass man ihn beschuldigen wird, wenn sie nicht wieder auftaucht, da sie dann zuletzt mit ihm in Marseille gesehen wurde.
Einzig die Stewardess Fanny hilft ihm bei seiner Suche nach der Verschwundenen. Dabei deckt er einige Ungereimtheiten auf und folgt falschen Fährten, da nicht nur die Familienmitglieder sich verdächtig verhalten.
Die Mischung aus Krimi in bester Agatha-Christie-Tradition und historischem Roman ist lesenswert.

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Veröffentlicht am 29.07.2022

Charmante Ermittlerin in der deutschen Provinz der goldenen 1920er

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
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Das dunkel gehaltene Cover mit goldener Schrift zeigt eine junge Frau vor der Schalttafel eines Postamtes. Dies deutet schon an, wo wir die Hauptfigur Alma zunächst antreffen: bei der stressigen Aufgabe ...

Das dunkel gehaltene Cover mit goldener Schrift zeigt eine junge Frau vor der Schalttafel eines Postamtes. Dies deutet schon an, wo wir die Hauptfigur Alma zunächst antreffen: bei der stressigen Aufgabe der Telefonvermittlung in der kleinen Stadt Baden-Baden, die während der Kursaison Menschen aus ganz Europa anlockt.
Alma gerät in die Ermittlungen zu einem Mord an einer Frau mitten in der Stadt, da sie ungewollt einen Satz am Telefon mitgehört hat, den sie sofort auf diesen Kriminalfall bezieht.
Unterstützt von dem jungen Kriminalkommissaranwärter Schiller, ihrer quirligen Freundin Emmi und ihrem Cousin Walter ermittelt sie nicht immer ohne Gefahr auf eigene Faust.
Neben der spannenden Kriminalgeschichte gelingt es der Autorin Charlotte Blum auch, die Leserschaft in die damaligen Lebensverhältnisse der "einfachen" Menschen kurz nach dem ersten Weltkrieg zu entführen.
Ein kleiner Abstrich sind die dabei teilweise etwas einseitig dargestellten Personen in der zweiten Reihe (viele ältere Frauen sind Drachen, die Männer nachlässig bei der Körperpflege,---)
Leseempfehlung für alle Fans von historischen Krimis, vor allem wenn es durchaus auch leichte Seiten geben darf und klassische Ermittlungsarbeit gewünscht ist.

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Veröffentlicht am 05.06.2022

Historische Romanze im Stil von Bridgerton

Wie man sich einen Lord angelt
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Das Cover mit dem außergewöhnlichen Einband, bei dem die hintere Seite verlängert ist und zur Vorderseite alle Buchseiten umspannt, ist mit mit Bildern der Hauptpersonen in historischen Kostümen des 19. ...

Das Cover mit dem außergewöhnlichen Einband, bei dem die hintere Seite verlängert ist und zur Vorderseite alle Buchseiten umspannt, ist mit mit Bildern der Hauptpersonen in historischen Kostümen des 19. Jahrhunderts verziert.
Das weist schon die Richtung des Buches: Eine junge Frau sucht im englischen Adel nach einem reichen Ehemann, da ihre Eltern kurz hintereinander verstorben sind und ihr und den vier jüngeren Schwestern nur große Schulden hinterlassen haben.
Kitty Talbot ist bereit, sich für ihre Familie auch mit einem Mann zu verheiraten, den sie nicht liebt, solange dadurch alle anderen abgesichert sind. Da ein entsprechender Kandidat in ihrer ländlichen Umgebung nicht gefunden werden kann, macht sie sich mit einer der Schwestern auf den Weg nach London zur "Saison", besucht Bälle und andere gesellschaftliche Ereignisse und erfährt, wie schwer es ohne die Unterstützung einer alteingesessenen Familie ist, in der vornehmen Gesellschaft Fuß zu fassen.
Auch wenn vieles sehr nahe an den schon auf dem Cover genannten Vorbildern Jane Austen und Julia Quinn (Autorin der Serie Bridgerton) ist - für Fans dieses Genre entspannt sich eine abwechslungsreiche Geschichte mit Intrigen, aufwendigen Kleidern und großen Gefühlen.

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