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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2024

Ehrung einer großen Wissenschaftlerin

Das verborgene Genie
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Marie Benedict ehrt wieder eine große Frau der Weltgeschichte mit einer gut recherchierten Biografie. Leider verrät der Rückentext schon sehr viel - Rosalind Franklin wird um die Früchte ihrer ...

Marie Benedict ehrt wieder eine große Frau der Weltgeschichte mit einer gut recherchierten Biografie. Leider verrät der Rückentext schon sehr viel - Rosalind Franklin wird um die Früchte ihrer Arbeit betrogen, für die drei Männer später den Nobelpreis erhalten. Dabei hat sie sich vollständig ihrer Forschung über die Struktur der DNA verschrieben - auf ihre eigene Gesundheit und die Pflege von Beziehungen achtet sie nicht.
Die Autorin stellt die wissenschaftlichen Zusammenhänge auch für Laien verständlich dar. Die Gefühlswelt der Wissenschaftlerin kommt aber meiner Meinung nach etwas zu kurz. Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine so kluge Frau die Warnungen zum Umgang mit den Röntgenstrahlen einfach so missachtet hat. Auch der Umgang damit, dass andere ihre Forschungsergebnisse nachweislich gestohlen haben ist für mich nicht nachvollziehbar - nach diesem Roman nimmt Rosalind das schicksalsergeben hin und wendet sich einem anderen Forschungsthema zu.
Empfehlenswerte Lektüre für Leser, die an Wissenschaft und Biografien interessiert sind.

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Wichtige Lebensfragen spannend verpackt

Wir werden jung sein
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Maxim Leo beschäftigt sich in seinem neuen Roman mit der großen Frage, ob es gut wäre, wenn die Menschen ihre Endlichkeit überwinden könnten und ewig oder zumindest wesentlich länger leben könnten.
Es ...

Maxim Leo beschäftigt sich in seinem neuen Roman mit der großen Frage, ob es gut wäre, wenn die Menschen ihre Endlichkeit überwinden könnten und ewig oder zumindest wesentlich länger leben könnten.
Es gelingt ihm dabei, wesentliche Argumente einzubringen, ohne den moralischen Zeigefinger allzu sehr zu recken.
Eine besondere Spannung gewinnt die Geschichte dadurch, dass die Verjüngung von vier Patienten der Nebeneffekt einer Medikamentenstudie ist. Eigentlich sollten nur ihre Herzprobleme gelindert werden, aber plötzlich werden der Schüler Jakob, die Lehrerin Jenny, der alte Unternehmer Wenger und die ehemalige Profischwimmerin Verena immer jünger. Da sie sich alle in unterschiedlichen Lebensphasen befinden, hat das ganz unterschiedliche Auswirkungen aus sie und ihre Umwelt. Und es zeigt sich schnell, dass es nicht nur Vorteile bringt, plötzlich jung und fit zu sein. Auch die Gesellschaft ist überfordert mit der Option des ewigen Lebens und so überschlagen sich die Ereignisse. Unterhaltsam und lehrreich - 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 09.02.2024

überladen und langatmig

Mayfair House
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Auf dieses Buch war ich so gespannt, dass ich meine Punkte bei Vorablesen dafür eingesetzt habe. Ich bin ein großer Fan von Downtown Abbey und Bridgerton und auch gut gemachte Krimis mit Frauen in der ...

Auf dieses Buch war ich so gespannt, dass ich meine Punkte bei Vorablesen dafür eingesetzt habe. Ich bin ein großer Fan von Downtown Abbey und Bridgerton und auch gut gemachte Krimis mit Frauen in der Hauptrolle wie Ocean 8 sehe ich gern.
Leider wurde ich enttäuscht. Ich weiß nicht, ob es als Film besser funktioniert hätte, aber die eigentlich gute Story (Die Hausmädchen planen einen großen Raub, während die Hausherrin einen Ball gibt) wird mit zu vielen Nebengeschichten überladen. Zwischendurch wusste ich nicht mehr, wer wer ist.
Außerdem wird die gesamte Vorbereitung des Raubs dadurch sehr langatmig, da die Beweggründe der einzelnen Beteiligten sehr ausführlich dargestellt werden. Daneben wirken die detaillierten Beschreibungen der Kleidung oder der Zimmerausstattung fast spannend - die gehören ja auch zu einem historischen Roman mit dazu.
Am Ende fand ich auch den Höhepunkt - also die Durchführung des Raubes - etwas zu glatt, zu wenig spannend.

Insgesamt kann ich dafür nur 2 von 5 Sternen vergeben.

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Veröffentlicht am 06.10.2023

verwirrende Einblicke in Schlesien

Kajzer
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Die Leseprobe hatte mich sehr überzeugt und neugierig gemacht:
"Der Autor schildert als Nachkomme eines Holocaust-Überlebenden seine Nachforschungen in Polen. Da sein Großvater Versuche unternommen ...

Die Leseprobe hatte mich sehr überzeugt und neugierig gemacht:
"Der Autor schildert als Nachkomme eines Holocaust-Überlebenden seine Nachforschungen in Polen. Da sein Großvater Versuche unternommen hatte, eine Entschädigung für das durch Enteignung verlorene Haus zu bekommen, beginnt Menachem Kaiser bei Recherche-Aufenthalten mit seiner Suche.
In sehr authentischer Sprache wird über die generationenübergreifenden Nachwirkungen der Shoah erzählt, die in der eigenen Familie verschwiegen wurde.
Ich bin sehr gespannt, was der junge Autor nach so langer Zeit noch erfahren kann."
Leider ist im Verlauf des Buches der rote Faden häufig nicht mehr erkennbar. Bei den Nachforschungen kommt Menachem Kaiser von der Suche nach seinem Großvater ab, als er auf Spuren von dessen Cousin stößt. Da dieser als Häftling an einem seltsamen Höhlenprojekt der Nazis gearbeitet hat und später ein Tagebuch über diese Zeit veröffentlichte, erfahren wir einiges über die sogenannten "Schatzsucher", die diese Höhlen aufspüren und auf versteckte Wertgegenstände hoffen.
Häufig ist die Beschreibung zu detailreich, verliert sich in Nebensächlichkeiten und am Ende bleibt nur die Erkenntnis, dass man über die verstorbenen Familienmitglieder oft nichts mehr erfahren kann.

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Veröffentlicht am 16.08.2023

Tiefgehende Mutter-Tochter-Geschichte

Bei euch ist es immer so unheimlich still
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Alena Schröder erzählt die Vorgeschichte zu "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid". Der Roman steht aber für sich und erzählt eine abgeschlossene Geschichte.
Silvia Borowski ...

Alena Schröder erzählt die Vorgeschichte zu "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid". Der Roman steht aber für sich und erzählt eine abgeschlossene Geschichte.
Silvia Borowski verlässt Berlin in einem "geliehenen" Auto mit ihrer vaterlosen Tochter auf dem Beifahrersitz und fährt zum ersten Mal seit Jahrzehnten in ihre Heimat in der süddeutschen Provinz.
Dort trifft sie auf ihre Mutter Evelyn, von deren Leben in den 1950er Jahren in Rückblicken erzählt wird. Eigentlich hat sie alles erreicht, was man sich als Frau in diesen Zeiten wünschen konnte (ein liebevoller Mann, ein Haus, ein Kind), aber ihren Beruf als Ärztin übt sie nicht mehr aus. Und die Freundschaft zu ihrer Schwägerin Betty ist auch getrübt.

Wie der Titel schon sagt, gibt es zwischen Mutter und Tochter viel Unausgesprochenes, viele Verletzungen und bei beiden das Gefühl, versagt zu haben.
Der Autorin gelingt es sowohl die Nachkriegszeit als auch die Wendezeit lebendig werden zu lassen und gleichzeitig die beiden Hauptfiguren trotz aller Schwächen den Leser*innen nahe zu bringen.

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