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Veröffentlicht am 17.12.2017

Rezension zu Die Moortochter

Die Moortochter
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Helena Pelletier, lebt mit ihrer Familie auf der einsamen Upper Peninsula in Michigan. Als Kind lebte sie nur mit ihren Eltern in einer Blockhütte mitten im Moor ohne Kontakt zur Außenwelt. Für Helena ...

Helena Pelletier, lebt mit ihrer Familie auf der einsamen Upper Peninsula in Michigan. Als Kind lebte sie nur mit ihren Eltern in einer Blockhütte mitten im Moor ohne Kontakt zur Außenwelt. Für Helena war ihr Vater ihr großer Held, der sie zu einer ausgezeichneten Fährtenleserin und Jägerin ausbildete. Aber dann änderte sich für Helena alles, sie muss erfahren das ihr Vater ein gefährlicher Psychopath ist, der ihre Mutter entführt hatte und sorgt für seine Festnahme. Seitdem sitzt ihr Vater in einem Hochsicherheitsgefängnis, aus dem er eines Tages bei einem Gefangentransport entkommen kann. Helena weiß, dass ihr Vater sich im Moor verstecken wird und nur sie die Fähigkeiten hat ihn aufzuspüren und so begibt sie sich auf die Jagd nach ihrem Vater, der auch noch eine Rechnung mit ihr offen hat…

Die Moortochter stammt aus der Feder von Karen Dionne.

Wenn man dem Klappentext und dem Marketing des Verlages folgt erwartet man eigentlich einen spannenden und rasanten Psychothriller, ich empfand diese Buch aber eher als die Lebensgeschichte einer Frau, die sich nach einer doch grausamen Kindheit ein neues Leben aufgebaut hat und nun durch die Freilassung ihres Vaters wieder damit konfrontiert wird. Die Jagd nach ihrem Vater macht eigentlich nur einen kleinen Teil der Geschichte aus, denn in vielen Rückblenden, die wie die ganze Geschichte aus Helens Sicht erzählt wird, erfährt der Leser nach und nach wie sie ihre Kindheit im Moor ohne Kontakt zu anderen Menschen erlebt hat. In ihren Schilderungen wird die manchmal unterschwellige aber auch offensichtliche Grausamkeit des Vaters anschaulich erzählt, die Helen aber als Kind oftmals gar nicht wahrnimmt oder als selbstverständlich erachtet. Dem Leser wird schnell klar, dass es sich bei dem Vater um einen ausgemachten Psychopathen handelt, der sich im Moor sein eigenes Reich erschaffen hat.

Die Stimmung, die die Autorin bei den Schilderungen und den Beschreibungen des Moores eingefangen hat, empfand ich als sehr eindringlich und auch manchmal auch richtig bedrückend. Helens Kindheit im Moor, geprägt von Grausamkeit und Lieblosigkeit, ihre späteren Probleme in der wirklichen Welt anzukommen, empfand ich als sehr anschaulich erzählt. Die Spannung baute sich in dieser Geschichte für mich nur sehr unterschwellig auf und ist für mich auch erst wirklich zum Showdown hin richtig zu spüren.

Mir hat das Buch gut gefallen auch wenn es für mich nicht der erwartete Psychothriller war, Helenas Geschichte, die Beschreibungen des Moores und das Leben in ihm konnten mich wirklich packen und über weite Strecken begeistern.

Mein Fazit:
Kein Psychothriller für mich, aber eine packende Geschichte die mir wirklich gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 09.12.2017

Rezension zu Murder Park

Murder Park
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Der beliebte Freizeitpark Zodiac Island an der Ostküste der USA muss nach der brutalen Ermordung von drei jungen Frauen für immer schließen. Jeff Bohner, der Täter, wird recht schnell gefasst und zum Tode ...

Der beliebte Freizeitpark Zodiac Island an der Ostküste der USA muss nach der brutalen Ermordung von drei jungen Frauen für immer schließen. Jeff Bohner, der Täter, wird recht schnell gefasst und zum Tode verurteilt. Nach 20 Jahren soll dieser alte verlassene Freizeitpark nun in einen neuen Park umgebaut werden – den Murder Park, einem Park, in dem das Spiel mit den Ängsten im Vordergrund stehen soll. Paul Greenblatt reist zusammen mit 11 weiteren Personen auf eine dreitägige Presseveranstaltung auf die Insel. Und schon bald geschieht ein Mord, aber wer der verbliebenen 11 Personen ist der Killer? Keiner kann dem anderen trauen und die nächste Fähre kommt erst in drei Tagen wieder…

Murder Park stammt aus der Feder von Jonas Winner.

Das Setting mit dem Freizeitpark auf einer Insel hat mich direkt angesprochen, die Geschichte um die 12 Personen und dem Killer auf der Insel von der sie nicht wieder runterkommen, dagegen nicht so direkt. Personen die irgendwo festsitzen und ein Killer treibt sich herum, hatte ich schon in einigen Büchern und Filmen gesehen, und leider konnte mich die Geschichte dann auch nicht ganz überzeugen.

Der Freizeitpark, der nach 20 Jahren wiederbelebt werden soll mit seiner ungewöhnlichen Geisterbahn und der ganzen anderen Fahrgeschäfte, hätte meiner Meinung nach viel Potential geboten um eine gruselige Stimmung zu erzeugen, aber leider wurde dies nicht ausgeschöpft. Ein Großteil der Geschichte findet im Hotel oder auf einer Außenfläche statt und erzeugte dabei leider nicht die Stimmung die ich mir erhofft hatte.

Paul Greenblatt, der Hauptcharakter der Geschichte, konnte mich auch nicht für sich einnehmen, seinen Gedanken und Handlungen zu folgen war nicht immer angenehm zu lesen und für mich auch manchmal einfach zu übertrieben und unrealistisch dargestellt. Die weiteren Protagonisten blieben mir einfach zu blass, sie laufen mit um die Geschichte voranzutreiben, haben aber keine wirkliche Persönlichkeit die einem im Gedächtnis bleibt.
Nur durch Interviews die vor der Reise auf die Insel geführt wurden und über die Geschichte verteilt wurde erfährt man etwas über die Protagonisten. Die Interviews haben mir sehr gut gefallen, und erzeugten auch zusätzlich Spannung, brachten mich persönlich aber dann doch vor dem Ende darauf wer der eigentliche Täter ist.

Die Geschichte selbst hat spannende Momente die mich auch für sich einnehmen konnte und der Autor lässt sich auch immer wieder was Neues einfallen und baut geschickt Wendungen um die Geschichte voranzutreiben, um auf das Finale zuzusteuern. Leider konnte mich das Finale und die Auflösung nicht wirklich für sich einnehmen. Es wirkte auf mich zu konstruiert und überzeichnet, als das ich es als realistisch empfinden konnte.

Mein Fazit:
Ein Thriller mit spannenden Momenten, den man gut zwischendurch lesen kann, der mich aber leider in seiner Gesamtheit nicht ganz überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 04.12.2017

Kurzmeinung zu Herr Petermann und das Triptychon des Todes

Herr Petermann und das Triptychon des Todes
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In seinem Landhaus genießt Leo Petermann seinen Ruhestand, verbringt viel Zeit mit seiner Geliebten und mit Schachpartien mit dem Nachbar. Als ein sein ehemaliger Geschäftspartner ihn auf einen dubiosen ...

In seinem Landhaus genießt Leo Petermann seinen Ruhestand, verbringt viel Zeit mit seiner Geliebten und mit Schachpartien mit dem Nachbar. Als ein sein ehemaliger Geschäftspartner ihn auf einen dubiosen „Todesfonds“ aufmerksam macht, ist es mit seiner Ruhe vorbei. Erfinder dieses Fonds ist ein alter Bekannter: Quintus Heinrich, den Petermann von der Uni her kennt ist nun Chef der Cautio-Versicherung. Zwischen Petermann und Heinrich beginnt ein Kampf mit allen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen und Petermann will unbedingt gewinnen..

Herr Petermann und das Triptychon des Todes ist der zweite Teil um Leo Petermann aus der Feder von Michael Böhm.

Der zweite Teil um Leo Petermann konnte mich leider nicht so für sich einnehmen wie sein Vorgänger, der für mich durch eine außergewöhnliche Erzählweise und Protagonisten hervorstach. Leo Petermann ist auch in diesem Teil wieder ein ungewöhnlicher Protagonist, der sowohl mit Gefühl, aber auch mit gnadenloser und analytischer Kälte reagieren kann. Die Geschichte um den dubiosen Todesfonds hatte aber für mich nichts Besonderes mehr, sondern wirkte wie ein normaler Krimi, der auch sehr ruhig daherkam und bei dem der Ablauf oftmals für mich sehr vorhersehbar war.

Auch wenn mich dieser Teil nicht ganz überzeugen konnte, mag ich Leo Petermann als Protagonisten gerne durch die Geschichte folgen und so werde ich bestimmt auch den nächsten Teil um ihn lesen.

Mein Fazit:
Ein Krimi, der mich diesmal nicht ganz abholen konnte, hier fehlte der "Charme" und das Besondere seines Vorgängers.

Veröffentlicht am 01.12.2017

Rezension zu Helix

HELIX - Sie werden uns ersetzen
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In München stirbt der US-Außenminister ganz plötzlich, bei der Obduktion wird auf seinem Herzen ein seltsames Zeichen gefunden. Die Ärzte vermuten, dass es von Bakterien verursacht wurde. In Brasilien, ...

In München stirbt der US-Außenminister ganz plötzlich, bei der Obduktion wird auf seinem Herzen ein seltsames Zeichen gefunden. Die Ärzte vermuten, dass es von Bakterien verursacht wurde. In Brasilien, Tansania und Indien werden Nutzpflanzen und auch –tiere durch Mitarbeiter eines internationalen Chemiekonzerns entdeckt, die es eigentlich nicht geben kann. In Kalifornien wendet sich zur gleichen Zeit Helen und Greg, ein Ehepaar dem es nicht möglich ist auf natürlichen Weg ein Kind zu zeugen, an eine Kinderwunschklinik in Kalifornien. Der Arzt macht ihnen Hoffnung das ihr Kinderwunsch erfüllt werden kann und erzählt ihnen von einem privaten Forschungsprogramm, das ihnen ermöglichen würde die genetischen Anlagen ihres Kindes deutlich zu verbessern. Durch dieses Forschungsprogramm wurden bereits hundert solcher sonderbegabter Kinder zur Welt gebracht, und auch Helen und Greg möchten ihrem Kind eigentlich die besten Voraussetzungen für die Zukunft mitgeben. Doch dann verschwindet eines dieser Kinder plötzlich spurlos, und bald deutet alles darauf hin, dass die verschiedenen Ereignisse zusammenhängen…

„Helix-sie werden uns ersetzen“ stammt aus der Feder von Marc Elsberg.

Mit diesem Buch entwirft der Autor ein erschreckendes Szenario, das aber leider gar nicht mehr so abwegig erscheint. In verschiedenen Handlungssträngen wird dem Leser verschiedenen Arten der Genmanipulation näher gebracht, wobei das Hauptaugenmerk hier auf der Genmanipulation der Kinder liegt. Das Faszinierende und zugleich auch Erschreckende an der Geschichte ist, dass man sich als Leser solche Szenarien relativ gut vorstellen kann und hofft das die Wissenschaft in bestimmten Bereichen noch nicht so weit ist um dies umzusetzen.

Die Geschichte empfand ich oftmals als sehr spannend, aber von der Thematik nicht immer einfach zu lesen, sie erforderte schon eine höhere Aufmerksamkeit von mir um ihr immer folgen zu können. Die Probleme und ihre Auswirkungen auf die Menschheit werden sowohl ethisch als auch politisch thematisiert, hätten aber für mich im ethischen Bereich noch intensiver beleuchtet werden können.

Die verschiedenen Protagonisten waren mir ein wenig zu flach, oftmals wird agiert ohne das es eine wirkliche innere Auseinandersetzung gibt, Gefühle kommen nicht mit wirklicher Tiefe vor und so blieb ich, obwohl die Charakteren glaubhaft dargestellt waren, relativ distanziert zu ihnen.

Zum Ende läuft alles auf einen Showdown hin, der so actionreich ist das er auch in einen Hollywoodfilm passt, und leider auch noch ziemlich vorhersehbar für mich war, das sich nach einer doch oftmals spannenden Geschichte und einer tollen Thematik ein Gefühl der Enttäuschung einstellte.

Mein Fazit:
Eine spannende Geschichte mit interessanter Thematik die ich gerne gelesen habe, die mich aber mit dem Schluss leider etwas enttäuschte.

Veröffentlicht am 20.11.2017

Rezension zu Matthew Corbett und die Hexe von Fount Royal – Band 1

MATTHEW CORBETT und die Hexe von Fount Royal - Band 1
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Die Einwohner von Fount Royal sind der festen Überzeugung, dass eine Hexe unter ihnen lebt und für die Tragödien und Todesfälle in ihrem Dorf verantwortlich ist. Ihr Name lautet Rachel Howarth, eine Fremde, ...

Die Einwohner von Fount Royal sind der festen Überzeugung, dass eine Hexe unter ihnen lebt und für die Tragödien und Todesfälle in ihrem Dorf verantwortlich ist. Ihr Name lautet Rachel Howarth, eine Fremde, die wunderschön und mutig ist, was den meisten Einwohnern direkt suspekt ist und bei manchen sogar Hass hervorruft. Der Friedensrichter Isaac Woodward und sein Gerichtsdiener Matthew Corbett reisen nach Fount Royal um Rachel Howarth den Hexenprozess zu machen. Die Beweise sprechen klar gegen sie, in ihrem Haus werden okkulte Gegenstände gefunden und es gibt Zeugen, die von unaussprechlichen Dingen berichten, die sie mit dem Leibhaftigen begangen haben soll. Matthew glaubt an ihre Unschuld und muss sich bald dem wahren Bösen in der Stadt stellen….

Matthew Corbett und die Hexe von Fount Royal – Band 1 stammt aus der Feder von Robert McCammon.

Anno 1699: In Fount Royal treibt angeblich eine Hexe ihr Unwesen und so begibt sich Friedensrichter Isaac Woodward und der Gerichtsdiener Matthew Corbett in das kleine Dorf um einen Hexenprozess durchzuführen. Der Autor schaffte es sofort eine unglaublich düstere und dichte Atmosphäre zu erschaffen, die mich auch direkt in ihren Bann zog. Die Beschreibungen der Umgebung und der Personen haben mir wirklich ausgesprochen gut gefallen und unterstützten die Atmosphäre in diesem Buch zusätzlich.

Matthew Corbett ist ein junger Gerichtsdiener, der seiner Zeit voraus zu sein scheint, er hinterfragt alles und nimmt die angeblichen Beweise bzw. Tatsachen nicht einfach so hin, in anderen Bereichen ist er noch sehr unbedarft was ihn als Protagonisten gleich noch sympathischer macht. Auch Richter Woodward ist ein eigentlich sympathischer Charakter, der versucht unvoreingenommen an die Sachen heranzugehen, aber der doch sehr in alten Denkmustern gefangen ist. Rachel Howarth, die angebliche Hexe, ist für diese Zeit einfach zu schön und zu mutig um nicht direkt Gefahr zu laufen verleumdet zu werden, sie wirkt stark und eigentlich auch überzeugend, bleibt aber dennoch für mich ein wenig undurchsichtig, was natürlich den Reiz der Geschichte erhöht. Bei den Dorfbewohnern herrscht bei den meisten der blanke Wahn und aus heutiger Sicht totaler Aberglaube vor und es erschreckt einen beim Lesen schon mit welcher Inbrunst und Paranoia eine vermeintliche Hexe verfolgt wird.

Aber als Leser wird einem bald klar, das sich hinter der ganzen Geschichte um die Hexe noch was anderes verbirgt, den Matthew stößt bei seinen Recherchen auf mehr als eine Ungereimtheit und Abscheulichkeit, die ihn immer mehr in Gefahr bringt und so liest man mit Spannung immer weiter, um hinter die Rätsel die sich auftun zu kommen.

Der Spannungsbogen ist für mein Empfinden wirklich gelungen aufgebaut und treibt die Geschichte gekonnt vorwärts um dann in einem wirklich sehr spannenden Moment in einem Cliffhanger zu enden, der mich wirklich sehr neugierig zurück gelassen hat.

Mein Fazit:
Ein spannender historischer Thriller, der mich mit seiner Atmosphäre und der Geschichte in seinen Bann zog. Ich freue mich schon auf den nächsten Band, den ich bald lesen möchte.