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Veröffentlicht am 07.06.2017

Rezension zu Amnesia

AMNESIA - Ich muss mich erinnern
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Helen ist unheilbar an Krebs erkrankt, geschwächt durch Therapien und Medikamente und von ihrem langjährigen Lebensgefährten verlassen worden, entsteht bei ihr der Wunsch, sich noch vor ihrem Tod mit ...

Helen ist unheilbar an Krebs erkrankt, geschwächt durch Therapien und Medikamente und von ihrem langjährigen Lebensgefährten verlassen worden, entsteht bei ihr der Wunsch, sich noch vor ihrem Tod mit der Mutter auszusöhnen. Kurz entschlossen packt Helen ihre Sachen und macht sich auf den Weg zu ihrer Familie. Während sich ihre schwangere Schwester freut, sie nach so langer Zeit wieder zu sehen, scheint ihre Mutter nicht besonders erfreut. Schon bald muss sie mit entsetzten feststellen, das ihr Schwager Leon ihre kleine Schwester misshandelt. Am liebsten würde sie ihren Schwager dafür umbringen, schließlich hat sie ja auf Grund ihrer Krankheit nichts mehr zu verlieren. Am nächsten Morgen wird Leon ermordet aufgefunden, und Helen, hat durch die Einnahme ihrer Medikamenten, die Erinnerungslücken und Halluzinationen verursachen können, keinerlei Erinnerung an die vergangene Nacht…

„Amnesia-ich muss mich erinnern“ ist der neueste Thriller von Jutta Maria Herrmann.

Mit Amnesia hat die Autorin für mich einen spannenden Thriller geschaffen, der vor allem durch die geschilderten psychologischen Abgründe besticht. Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Helen erzählt, und so ist man als Leser sehr nah bei ihr. Man erlebt so ihre Traurigkeit über den Verlust ihres Lebensgefährten mit, ihre Panikattacken, die sie mit Medikamenten versucht in den Griff zu bekommen und auch ihre Wut über Leon direkt mit.

Auch die Verwirrung über die Erinnerungslücken empfand ich gekonnt erzählt und ließen mich als Leser mitfiebern und rätseln, was denn nun tatsächlich geschehen ist.

Helen, die Protagonistin, war mir trotz der Erkrankung, ihren Ängsten und Nöten, die natürlich ein Gefühl des Mitleids bei mir auslösten, in ihrem Denken und Handeln nicht immer wirklich sympathisch, dadurch wirkte sie als Persönlichkeit aber sehr authentisch auf mich. Die anderen Protagonisten erlebt man natürlich nur aus Helens Sicht, man bekommt aber trotzdem ein gutes Gefühl für die unterschiedlichen Charaktere mit denen Helen sich auseinandersetzen muss.

Die Geschichte entwickelt sich schrittweise, denn als Leser erhält man durch Helen aufgrund ihrer Erinnerungslücken, immer nur einzelne Bruchstücke, die man versucht in ein Gesamtbild zu fassen, um hinter das Rätsel von Leons Tod zu kommen. Durch diese Erzählweise und durch geschickt gesetzte Wendungen wird ein fesselnder psychologisch gut aufgebauter Spannungsbogen erzeugt, der mich zum Schluss überzeugen konnte. Das Ende der Geschichte passt sich wunderbar in die Geschichte ein und lässt mir als Leser noch Spielraum für Interpretationen, was mir ausgesprochen gut gefallen hat.

Mein Fazit:

Ein spannender Thriller, der mit psychologischen Abgründen zu fesseln weiß und mich bis zur letzten Seite von sich überzeugen konnte. Klare Leseempfehlung meinerseits!

Veröffentlicht am 29.05.2017

Rezension zu Das Mädchen Orchidee

Das Mädchen Orchidee
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Inhalt: In Das Mädchen Orchidee schildert die Nobelpreisträgerin Pearl S. Buck das abenteuerliche Leben der letzten chinesischen Kaiserin Tsu Hsi, die als Konkubine an den Hof befohlen wurde und durch ...

Inhalt: In Das Mädchen Orchidee schildert die Nobelpreisträgerin Pearl S. Buck das abenteuerliche Leben der letzten chinesischen Kaiserin Tsu Hsi, die als Konkubine an den Hof befohlen wurde und durch ihre Klugheit und Tatkraft zur Kaiserin emporstieg. Über vierzig Jahre steuerte sie das Reich mit staatsmännischem Geschick zwischen allen Klippen hindurch. Im Alter genoss sie im wahrsten Sinne des Wortes göttliche Verehrung und erhielt von ihrem Volk den Ehrentitel "Alter Buddha".

In diesem Roman wird man als Leser in die verschlossene Welt des verbotenen Palast entführt, ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. Orchidee kommt als Konkubine an den Hof des Mandschu-Kaisers Xianfeng. Mit Glück, Fleiß und List steigt sie zur Nebenfrau auf und wird später auch Kaiserin und Kaiserinmutter und lenkt über Jahrzehnte die Geschicke des Landes. Ihr Versuch das Land weiterhin gegen Europäer abzuschotten gelingt ihr nicht und stürzt das Land immer wieder in Revolten und Kämpfe, aber sie schafft es den Thron für ihren Nachfolger zu halten.

Das Leben in der verbotenen Stadt mit seinen starren Traditionen, die kaum Raum zur Entfaltung lassen wird in diesem Buch eindrucksvoll geschildert. Allerdings wiederholen sich im Ablauf der Jahrzehnte ständig die äußerlichen Beschreibungen von Orchidee/Tsu Hsi, ihr Gefühlsleben und ihre Gedankengänge, was diese Stellen für mich wirklich immer zäher machten beim Lesen und mich auch irgendwann langweilten. Die Einflechtung der politischen Ereignisse und das Unverständnis gegenüber der Lebensform der Europäer hat die Autorin interessant und gelungen geschildert.

Mein Fazit:

Ein interessantes Werk über die letzte Kaiserin Tsu Hsi, das für mich aber doch einige Längen aufwies.

Veröffentlicht am 25.05.2017

Kurzmeinung zu Still

Still
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Inhalt: Wenn es Winter wird und Schnee und Eis alle Spuren verwischen, erwacht in den einsamen Wäldern Brandenburgs das Böse. Über Nacht verschwinden auf mysteriöse Weise Kinder. Nur ein einziges Mädchen ...

Inhalt: Wenn es Winter wird und Schnee und Eis alle Spuren verwischen, erwacht in den einsamen Wäldern Brandenburgs das Böse. Über Nacht verschwinden auf mysteriöse Weise Kinder. Nur ein einziges Mädchen taucht unerwartet und verstört wieder auf, ihre Lippen sind seitdem verschlossen. Ein verzweifelter Vater beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Doch damit dreht sich die Spirale des Bösen nur noch schneller.

Still stammt aus der Feder von Zoran Drvenkar.

An dieses Buch bin ich aufgrund der vielen positiven Bewertungen und Rezensionen mit hohen Erwartungen herangegangen. Und meine Erwartung wurde bei diesem Thriller auch nicht enttäuscht. Der Autor schafft eine beklemmende Atmosphäre, in der die Geschichte aus drei Perspektiven vorangetrieben wird. Jede Perspektive erzählt in ihrem eigenen Tempo einen Teil der Geschichte, dabei bleibt der Spannungsbogen die ganze Zeit erhalten und steuert auf ein für mich überraschendes, gelungenes und spannendes Ende hin. Das Buch ist nichts für zartbesaitete Leser, dieser Thriller ging mir in seinen Schilderungen, die auch Kinder betreffen, und durch die geschaffene Atmosphäre oftmals ziemlich unter die Haut.

Mein Fazit:

Ein spannender und beklemmender Thriller, der mich wirklich begeistern konnte.

Veröffentlicht am 17.05.2017

Kurzmeinung zu Relic-Museum der Angst

Relic
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Inhalt: Grausame Morde geschehen in einem New Yorker Museum. Stehen sie in Verbindung mit einer Austellung, bei der ein brasilianischer Monstergott gezeigt wird? Liegt ein Fluch auf dem Museum?. Spezial ...

Inhalt: Grausame Morde geschehen in einem New Yorker Museum. Stehen sie in Verbindung mit einer Austellung, bei der ein brasilianischer Monstergott gezeigt wird? Liegt ein Fluch auf dem Museum?. Spezial Agent Pendergast, Lieutenant D'Agosta und Evolutionsbiologin Margo Green versuchen alles um die Morde zu stoppen.

Relic-Museum der Angst ist der erste Teil der Pendergast-Reihe von Douglas Preston und Lincoln Child.

Das Buch hat es mir erst nicht leicht gemacht, auch wenn es flüssig zu lesen war empfand ich es doch etwas zäh. Die Geschichte plätscherte für mich am Anfang nur so ein wenig vor sich hin, ohne wirklich von der Stelle zu kommen. Es wollte sich schon fast Enttäuschung bei mir einstellen, als die Geschichte an Fahrt aufnahm und mich dann wirklich mitreißen konnte. Das Buch wollte ich dann kaum noch aus der Hand legen. Die Mischung aus Thriller mit mystischen Elementen empfand ich ab der Mitte des Buches wirklich gut gelungen und spannend umgesetzt.

Pendergast der Protagonist, kam mir persönlich hier ein wenig zu kurz, wirklich viel konnte man als Leser nicht über ihn erfahren, so blieb so einiges im Dunkeln oder wurde nur durch Andeutungen näher betrachtet, so dass ich immer neugieriger wurde, mich aber wohl bis zu den nächsten Teilen gedulden muss.

Mein Fazit:

Ein Buch mit Startschwierigkeiten für mich, im weiteren Verlauf sich dann aber zu einer spannenden Geschichte entwickelte.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Rezension zu Ewig dein

Ewig Dein
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Inhalt: Im Supermarkt lernt Judith, Mitte dreißig und Single, Hannes kennen: Architekt, ledig und in den besten Jahren. Hannes ist nicht nur der Traum aller Schwiegermütter – auch Judiths Freundeskreis ...

Inhalt: Im Supermarkt lernt Judith, Mitte dreißig und Single, Hannes kennen: Architekt, ledig und in den besten Jahren. Hannes ist nicht nur der Traum aller Schwiegermütter – auch Judiths Freundeskreis ist restlos begeistert. Anfangs genießt Judith es, von diesem zielstrebigen Mann, der nur noch sie im Kopf zu haben scheint, auf einen Thron gehoben zu werden. Aber nach und nach werden seine ständigen Liebesbeweise belastend, seine intensive Zuwendung erdrückend. Nur, wie wird man ihn wieder los, den perfekten Schwiegersohn und Verehrer, wenn er so gar nicht weichen will...

Ewig dein stammt aus der Feder von Daniel Glattauer.

Das Buch ließ sich, nachdem ich mich an den Stil, vor allem was die wörtliche Rede anging, gewöhnt hatte, sehr gut und flüssig lesen. Und so tauchte ich in die Kennenlernphase von Judith und Hannes ein, die mir anfangs wirklich gut gefallen hat, leider blieb meine Begeisterung nicht dauerhaft bestehen. Für mich zog sich irgendwann die Geschichte nur noch und ich wartete auf spannende Momente und auf das Stalking.

Auch konnte ich immer weniger mit Judith anfangen, die mir erst als toughe und erfolgreiche Geschäftsfrau verkauft wurde um dann reichlich naiv auf Hannes zu reagieren, irgendwann fühlte ich mich sogar ein wenig genervt.

Die Geschichte plätscherte so eine ganze Weile vor sich hin um dann in einem rasanten Finale zu enden, das für meinen Geschmack dann doch viel zu kurz abgehandelt wurde. Hier hätte ich gern die näheren Umstände zur Entdeckung und Auflösung beleuchtet gehabt.

Mein Fazit:

Ein Buch das man gut zwischendurch lesen kann, das mich aber nicht wirklich mitreißen konnte.