Profilbild von KruemelGizmo

KruemelGizmo

Lesejury Star
offline

KruemelGizmo ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KruemelGizmo über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.06.2017

Rezension zu Ragdoll

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
0

Nach seiner Suspendierung wird Detective William Oliver Leyton-Fawkes, Wolf genannt, zu einem grausigen Fund gerufen. Sechs Körperteile von sechs Opfern sind zusammengenäht wie bei einer Flickenpuppe und ...

Nach seiner Suspendierung wird Detective William Oliver Leyton-Fawkes, Wolf genannt, zu einem grausigen Fund gerufen. Sechs Körperteile von sechs Opfern sind zusammengenäht wie bei einer Flickenpuppe und an Fäden aufgehängt worden. Wolf dachte er hätte schon alles gesehen, aber dies übertrifft alles bisher Dagewesene. Gleichzeitig erhält seine Exfrau eine Liste, in dem weiteren Morde mit einem genauen Todeszeitpunkt angekündigt werden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, in dem der Mörder der Polizei immer einen Schritt voraus ist. Der letzte Name auf der Liste lautet: Detective William Oliver Layton-Fawkes…

Ragdoll ist das Thriller-Debüt des Autors Daniel Cole.

Mit seinem Thriller-Debüt ist dem Autor ein zum größten Teil spannender Thriller gelungen. Die Geschichte ist interessant und mal was anderes und konnte mich daher von Anfang an eigentlich für sich einnehmen. Die Morde sind ausgeklügelt und man bekommt ein gutes Gefühl für den Zeitdruck unter dem die Polizei bei der Jagd auf dem Mörder steht.

Die Charaktere haben es mir allerdings nicht so leicht gemacht, allen voran Wolf und seine Kollegin Baxter konnten mich nicht immer ganz überzeugen. Detective Leyton-Fawkes „Wolf“ wird hier doch sehr stereotypisch als einsamer Wolf gezeichnet, auch sein Verhalten war mir oft einfach zu überzogen, um realistisch im Polizeidienst zu wirken. Seine Kollegin Baxter, erfüllt auch das eine oder andere Klischee, das man wirklich mal gerne bei einem Ermittler weglassen könnte. Auch die Polizeiarbeit im Allgemeinen war in meinen Augen nicht immer sehr realistisch dargestellt und häufig hat man das Gefühl ganz London hat nur eine Handvoll Polizeibeamter, die alles machen.

Die Auflösung des Falles war für mich lange Zeit nicht vorhersehbar, was mir ausgesprochen gut gefallen hat, allerdings konnte mich der Showdown nicht so ganz für sich einnehmen.

Mein Fazit:

Ein spannendes Thriller-Debüt mit ein paar Schwächen, und mit Charakteren die ich nicht immer überzeugend fand.

Veröffentlicht am 17.06.2017

Kurzmeinung zu Still-Chronik eines Mörders

Still - Chronik eines Mörders
0

Inhalt: Nur eines verschafft Karl Heidemann Erlösung von der unendlichen Qual des Lärms dieser Welt: die Stille des Todes. Blutig ist die Spur, die er in seinem Heimatdorf hinterlässt. Durch sein unfassbar ...

Inhalt: Nur eines verschafft Karl Heidemann Erlösung von der unendlichen Qual des Lärms dieser Welt: die Stille des Todes. Blutig ist die Spur, die er in seinem Heimatdorf hinterlässt. Durch sein unfassbar sensibles Gehör hat er gelernt, sich lautlos wie ein Raubtier seinen Opfern zu nähern, nach Belieben das Geschenk des Todes zu bringen. Und doch findet er nie, wonach er sich sehnt: Liebe. Bis er auf einen Schatz stößt. Ein Schatz aus Fleisch und Blut. Ein Schatz, der alles ändert.

Still-Chronik eines Mörders von Thomas Raab.

Dieses Buch konnte mich am Anfang wirklich einfangen, ein außergewöhnlicher Sprachstil der auf mich sehr ungewohnt wirkte, war mal was ganz anderes und besonderes. Leider verblasst dieses Gefühl des Außergewöhnlichen doch irgendwann und im späteren Verlauf empfand ich persönlich diesen Sprachstil leider nur noch ermüdend. Die ganze Geschichte wird sehr nüchtern und ohne wirkliche Emotionen erzählt, und so konnte ich keine wirkliche Verbindung dazu aufbauen und auch ein Spannungsgefühl stellte sich nicht bei mir ein. Die Darstellung des Protagonisten Karl Heidemann konnte mich in seinem Verlauf immer weniger in seinen Handlungen überzeugen und empfand es an manchen Stellen auch ein wenig unglaubhaft. So interessant es begonnen hat, so ließ die Geschichte für mich leider immer weiter nach und konnte mich mit dem Ende auch nicht mehr wirklich begeistern.

Mein Fazit:

Mal was anderes, aber leider nicht so meins. Meine anfängliche Begeisterung konnte dieses Buch leider nicht bis zum Ende aufrechthalten.

Veröffentlicht am 14.06.2017

Rezension zu Todesurteil

Todesurteil
0

Die zehnjährige Clara verschwindet in Wien spurlos, nach einem Jahr taucht sie völlig verstört an einem Waldrand wieder auf. Clara spricht kein Wort und auf ihr ganzer Rücken wurde mit einem Motiv aus ...

Die zehnjährige Clara verschwindet in Wien spurlos, nach einem Jahr taucht sie völlig verstört an einem Waldrand wieder auf. Clara spricht kein Wort und auf ihr ganzer Rücken wurde mit einem Motiv aus Dantes „Inferno“ tätowiert.

Währenddessen beginnt Sabine Nemez ihre Ausbildung an der Akademie des BKA für hochbegabten Nachwuchs. Im Kurs des Profilers Maarten S. Sneijder erkennt sie einen Zusammenhang der von ihm vorgestellten ungelösten Mordfälle, und sie ist sich sicher das der Killer noch nicht fertig ist, denn eine Spur führt nach Wien, zu Clara…

Todesurteil ist der zweite Teil der Reihe um die Ermittler Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez von Andreas Gruber.

Auch in diesem Teil dreht es sich wieder um sehr ungewöhnliche und raffinierte Mordfälle, die es in sich haben. Auch die Geschichte um Clara, die als zweiter Handlungsstrang erzählt wird hat kann einem schon unter die Haut gehen.

Die Geschichte an sich ist sehr spannend erzählt und in einem relativ hohen Tempo erzählt. Allerdings konnten mich diesmal die Protagonisten nicht ganz so überzeugen, wie im ersten Teil. Sabine Nemez mutiert mir in diesem Teil zur sehr zur Superfrau, die als einzige den Durchblick hat, weil alle ihre Kollegen keine Ahnung haben. Auch störte mich das für eine Ermittlerin des BKA, auch wenn in der Ausbildung, Regeln und Gesetze hier nur bedingt zählen.

Maarten S. Sneijder kam mir persönlich diesmal zu kurz, vom Gefühl er agierte er mir zu sehr im Hintergrund, und so vermisste ich dadurch doch so ein wenig seine besonderen Eigenheiten, die für mich den eigentlichen Reiz bei diesem Ermittler ausmachten, hier aber immer nur kurz aufflackerten.

Aber trotz meiner Kritikpunkte konnte mich dieser spannende Thriller wirklich gut unterhalten und ich freue mich schon auf den nächsten Teil der Reihe.

Mein Fazit:

Ein spannender Thriller, der mich gut unterhalten hat, deren Protagonisten mich diesmal aber nicht ganz so überzeugen konnten.

Veröffentlicht am 07.06.2017

Rezension zu Amnesia

AMNESIA - Ich muss mich erinnern
0

Helen ist unheilbar an Krebs erkrankt, geschwächt durch Therapien und Medikamente und von ihrem langjährigen Lebensgefährten verlassen worden, entsteht bei ihr der Wunsch, sich noch vor ihrem Tod mit ...

Helen ist unheilbar an Krebs erkrankt, geschwächt durch Therapien und Medikamente und von ihrem langjährigen Lebensgefährten verlassen worden, entsteht bei ihr der Wunsch, sich noch vor ihrem Tod mit der Mutter auszusöhnen. Kurz entschlossen packt Helen ihre Sachen und macht sich auf den Weg zu ihrer Familie. Während sich ihre schwangere Schwester freut, sie nach so langer Zeit wieder zu sehen, scheint ihre Mutter nicht besonders erfreut. Schon bald muss sie mit entsetzten feststellen, das ihr Schwager Leon ihre kleine Schwester misshandelt. Am liebsten würde sie ihren Schwager dafür umbringen, schließlich hat sie ja auf Grund ihrer Krankheit nichts mehr zu verlieren. Am nächsten Morgen wird Leon ermordet aufgefunden, und Helen, hat durch die Einnahme ihrer Medikamenten, die Erinnerungslücken und Halluzinationen verursachen können, keinerlei Erinnerung an die vergangene Nacht…

„Amnesia-ich muss mich erinnern“ ist der neueste Thriller von Jutta Maria Herrmann.

Mit Amnesia hat die Autorin für mich einen spannenden Thriller geschaffen, der vor allem durch die geschilderten psychologischen Abgründe besticht. Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Helen erzählt, und so ist man als Leser sehr nah bei ihr. Man erlebt so ihre Traurigkeit über den Verlust ihres Lebensgefährten mit, ihre Panikattacken, die sie mit Medikamenten versucht in den Griff zu bekommen und auch ihre Wut über Leon direkt mit.

Auch die Verwirrung über die Erinnerungslücken empfand ich gekonnt erzählt und ließen mich als Leser mitfiebern und rätseln, was denn nun tatsächlich geschehen ist.

Helen, die Protagonistin, war mir trotz der Erkrankung, ihren Ängsten und Nöten, die natürlich ein Gefühl des Mitleids bei mir auslösten, in ihrem Denken und Handeln nicht immer wirklich sympathisch, dadurch wirkte sie als Persönlichkeit aber sehr authentisch auf mich. Die anderen Protagonisten erlebt man natürlich nur aus Helens Sicht, man bekommt aber trotzdem ein gutes Gefühl für die unterschiedlichen Charaktere mit denen Helen sich auseinandersetzen muss.

Die Geschichte entwickelt sich schrittweise, denn als Leser erhält man durch Helen aufgrund ihrer Erinnerungslücken, immer nur einzelne Bruchstücke, die man versucht in ein Gesamtbild zu fassen, um hinter das Rätsel von Leons Tod zu kommen. Durch diese Erzählweise und durch geschickt gesetzte Wendungen wird ein fesselnder psychologisch gut aufgebauter Spannungsbogen erzeugt, der mich zum Schluss überzeugen konnte. Das Ende der Geschichte passt sich wunderbar in die Geschichte ein und lässt mir als Leser noch Spielraum für Interpretationen, was mir ausgesprochen gut gefallen hat.

Mein Fazit:

Ein spannender Thriller, der mit psychologischen Abgründen zu fesseln weiß und mich bis zur letzten Seite von sich überzeugen konnte. Klare Leseempfehlung meinerseits!

Veröffentlicht am 29.05.2017

Rezension zu Das Mädchen Orchidee

Das Mädchen Orchidee
0

Inhalt: In Das Mädchen Orchidee schildert die Nobelpreisträgerin Pearl S. Buck das abenteuerliche Leben der letzten chinesischen Kaiserin Tsu Hsi, die als Konkubine an den Hof befohlen wurde und durch ...

Inhalt: In Das Mädchen Orchidee schildert die Nobelpreisträgerin Pearl S. Buck das abenteuerliche Leben der letzten chinesischen Kaiserin Tsu Hsi, die als Konkubine an den Hof befohlen wurde und durch ihre Klugheit und Tatkraft zur Kaiserin emporstieg. Über vierzig Jahre steuerte sie das Reich mit staatsmännischem Geschick zwischen allen Klippen hindurch. Im Alter genoss sie im wahrsten Sinne des Wortes göttliche Verehrung und erhielt von ihrem Volk den Ehrentitel "Alter Buddha".

In diesem Roman wird man als Leser in die verschlossene Welt des verbotenen Palast entführt, ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. Orchidee kommt als Konkubine an den Hof des Mandschu-Kaisers Xianfeng. Mit Glück, Fleiß und List steigt sie zur Nebenfrau auf und wird später auch Kaiserin und Kaiserinmutter und lenkt über Jahrzehnte die Geschicke des Landes. Ihr Versuch das Land weiterhin gegen Europäer abzuschotten gelingt ihr nicht und stürzt das Land immer wieder in Revolten und Kämpfe, aber sie schafft es den Thron für ihren Nachfolger zu halten.

Das Leben in der verbotenen Stadt mit seinen starren Traditionen, die kaum Raum zur Entfaltung lassen wird in diesem Buch eindrucksvoll geschildert. Allerdings wiederholen sich im Ablauf der Jahrzehnte ständig die äußerlichen Beschreibungen von Orchidee/Tsu Hsi, ihr Gefühlsleben und ihre Gedankengänge, was diese Stellen für mich wirklich immer zäher machten beim Lesen und mich auch irgendwann langweilten. Die Einflechtung der politischen Ereignisse und das Unverständnis gegenüber der Lebensform der Europäer hat die Autorin interessant und gelungen geschildert.

Mein Fazit:

Ein interessantes Werk über die letzte Kaiserin Tsu Hsi, das für mich aber doch einige Längen aufwies.