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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2022

Lachen ist bekanntlich die beste Medizin

Es könnte wehtun
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INHALT

„Es könnte wehtun“ ist eine kleine Sammlung von Kurzgeschichten rund um den Beruf „Arzt“. Gerade in einer Arztpraxis kann man so einiges erleben. Patienten, die einem mit Respekt und Ehrerbietung ...

INHALT

„Es könnte wehtun“ ist eine kleine Sammlung von Kurzgeschichten rund um den Beruf „Arzt“. Gerade in einer Arztpraxis kann man so einiges erleben. Patienten, die einem mit Respekt und Ehrerbietung entgegentreten, aber auch Patienten, die einem Arzt den letzten Nerv rauben können. Manchmal trifft man aber auch als Patient auf einen Arzt, der verrückter nicht sein könnte und bei dem man am liebsten direkt wieder gehen möchte.
Das Büchlein enthält Texte von Bov Bjerg, Horst Evers, Janine Wagner, Lea Streisand, Peter Vollmer, U.S. Levin, Nils Heinrich, Thilo Bock, Günter Herlt und Dr. Marco Moor.

MEINUNG

Arztbesuche sind ja immer so eine Sache. Wer geht da schon gerne hin. Aber wenn man dann auf Ärzte trifft, die im Buch beschrieben werden, dann würde ich glaube ganz schnell wieder die Praxis verlassen. Ein Arzt verfolgt seinen Patienten, der andere wäre lieber Fleischer geworden und der nächste betreibt heimlich einen Schönheitssalon. Gott sei Dank hatte ich bis jetzt Glück und bin noch nicht auf solche Ärzte gestoßen. Bei mir waren es eher die Ärzte, die einen nicht ernst genommen haben (bei einer chronischen Erkrankung etwas blöd) oder welche, die einfach innerhalb von 2 Minuten wussten, was man hatte, ohne dass man untersucht wurde. Auch diese Ärzte haben mich immer nur einmal gesehen.
Aber auch als Arzt hat man es nicht immer einfach. Ich glaube so mancher Arzt könnte ganze Bücher mit ihren speziellen Patienten füllen. Manchmal können sie einem ja schon leidtun. Sehr gut in Erinnerung aus diesem Buch ist mir der Patient geblieben, der mal schnell für seinen Freund in einer OP einspringt. Sorry, aber so verrückt muss man erst einmal sein. Hier musste ich ja doch mal laut lachen und konnte nur mit dem Kopf schütteln.
Ein schönes Büchlein, mit Geschichten die man schnell gelesen hat. Vielleicht sogar im Wartezimmer beim nächsten Arztbesuch. Man kennt es ja selbst, dass die Zeit im Wartezimmer oft sehr lang sein kann.

ZITAT

Schöne Kurzgeschichten für Zwischendurch!

Veröffentlicht am 01.10.2022

Gegen das Vergessen

Eine wundersame Rettung
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INHALT

Juni 1941, die Deutsche Wehrmacht marschiert in Litauen ein und besetzt die Heimatstadt Wilna (heute Vilnius) der 3jährigen Tamar. Einige Monate danach errichten die Deutschen einen abgeriegelten, ...

INHALT

Juni 1941, die Deutsche Wehrmacht marschiert in Litauen ein und besetzt die Heimatstadt Wilna (heute Vilnius) der 3jährigen Tamar. Einige Monate danach errichten die Deutschen einen abgeriegelten, bewachten Bezirk, in dem alle Juden leben müssen. Jetta Schapiro-Rosenzweig gelingt es mit ihrer Tochter aus einem Lager zu fliehen. Mit einer falschen Identität schlägt sich durch den Krieg und zeigt einen großen Überlebenswillen. Ihr einziges Ziel: Sie will ihre Tochter Tamar retten.

Inszenierte Lesung mit Geräuschen und jiddischer Musik, gespielt von Roswitha Dasch und dem Finkelsteiner Trio.


MEINUNG

Eine sehr bewegende Geschichte über den Holocaust, die sehr kindgerecht erzählt wird. Man lernt Tamar mit ihrer Mama kennen und hört, wie sehr ihre Mutter darum kämpft, dass ihre Tochter sicher ist. Tamar ist noch sehr jung und versteht das alles nicht. In ihren jungen Jahren muss sie schon sehr viel erleben – sie wird von ihrer Familie getrennt und wieder vereint, sie flieht mit ihrer Mutter und muss ständig in Angst leben.

Iris Berben und Sofia Bertolo haben diese Geschichte mit ihren Stimmen zu etwas besonderen gemacht. Abwechselnd erzählen sie aus der Sicht von Tamar und ihrer Mutter Jette. Man spürt die Angst und Sorgen der Mutter und auf der anderen Seite die kindlichen und fröhlichen Gedanken von Tamar. Durch die jiddische Musik wird das alles noch einmal lebendiger. In den 56 Minuten Spielzeit erfahren wir vieles, was im 2. Weltkrieg passiert ist und wie schlimm diese Zeit gewesen ist. Aber alles auf eine sehr kindgerechte Art und Weise.

Gerade das Thema Holocaust finde ich sehr wichtig und wir sollten unseren Kindern erzählen, was damals Schlimmes passiert ist. Mit dieser Geschichte hat man einen guten Anfang, um dieses Thema aufzugreifen.

Heute lebt die 84-jährige Tamar in der Nähe von München und ist eine der letzten noch lebenden Zeitzeuginnen des Wilnaer Ghettos. Sie berichtet von ihrem Überleben in verschiedenen Einrichtungen und Schulen. Sie hat viele Preise erhalten und erhielt 2021 das Bundesverdienstkreuz.

FAZIT

Eine Geschichte, die mich sehr berührt hat und die ich jedem empfehlen kann.

Veröffentlicht am 29.09.2022

Leider konnte dieser Schwedenroman mich nicht überzeugen

Liebe mit Zimt und Schweden
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INHALT:

Renas leiblicher Vater lebte in Schweden und sie hat ihn nie kennengelernt. Als er stirbt, vererbt er ihr sein ganzes Hab und Gut und Rena wandert kurzerhand nach Schweden aus. Ohne zu wissen ...

INHALT:

Renas leiblicher Vater lebte in Schweden und sie hat ihn nie kennengelernt. Als er stirbt, vererbt er ihr sein ganzes Hab und Gut und Rena wandert kurzerhand nach Schweden aus. Ohne zu wissen auf was sie sich einlässt und ohne die Sprache zu können ist das ein ziemlich gewagtes Abenteuer. Als sie dann vor ihrem geerbten Haus steht, muss sie erst einmal schlucken – abbruchreif und mitten im Wald. Doch Rena lässt sich nicht abschrecken und stellt sich mutig den neuen Herausforderungen. Behilflich sind ihr dabei die Nachbarn Arvid und Lilja, mit denen sie sich recht schnell anfreundet. Größere Probleme macht aber der andere Nachbar, der wohl Rena nicht in seiner Nähe haben möchte. Für Rena gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie liebt Schweden oder sie hasst es. Dazwischen gibt es nichts. Oder vielleicht doch?

MEINUNG:

Der Anfang hat mir wirklich gut gefallen und ich wollte eigentlich immer weiterhören. Ich fand Rena sehr mutig, so ohne Grundkenntnisse und mehr über das Erbe zu erfahren auszuwandern. Also ich hätte da wohl erst einmal viel mehr nachgefragt, aber Rena ist da sehr spontan. In Schweden angekommen fangen die ersten Probleme an. Der Nachbar kann sie nicht leiden und zeigt ihr das immer sehr deutlich. Nur Rena und Lilja nehmen sie direkt sehr herzlich auf. Doch auch hier gibt es so einige Missverständnisse, die Rena im Weg stehen, die sie aber auch nicht wirklich anspricht. Und genau das ist ihr Problem. Ihre Gedanken und Handlungen passen nicht immer zusammen. Das fand ich teilweise doch sehr nervig. Ganz besonders als ihre Eltern mit dem Ex- Freund auftauchen. Sie fand es eigentlich ziemlich doof, dass er auch nach Schweden gekommen ist, hat ihm das aber nie gesagt, sondern er durfte schön mit anpacken. Nett fand ich das nicht wirklich. Sie hätte Kai einfach mal klar und deutlich sagen sollen, was nun Sache ist – auch wenn ich nicht glaube, dass es bei ihm angekommen wäre. Kai war schon sehr speziell. Dann ist aber etwas passiert, wo mir die Reaktionen von Rena und ihren Eltern überhaupt nicht gefallen haben. Ich kann es hier nicht wirklich ansprechen, da ich dann zu sehr spoilern würde. Auch das Verhältnis zu Arvid und die Missverständnisse hätten viel schneller geklärt werden können, wenn Rena einfach mal das gesagt hätte, was sie denkt und nicht das Gegenteil.

Zum Schluss hat mir das Hörbuch nicht mehr so gefallen, da einfach zu viel passiert ist, was ich nicht nachvollziehen konnte oder mir viel zu übertrieben war. Aber auch hier würde ich jetzt zu viel spoilern.

ZITAT:

Mein Buch war es leider nicht, aber das ist ja immer Geschmackssache. Vielen Lesern/Hörern hat es ja sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 24.07.2022

schöner Sommerroman zum Abschalten

Da geht noch Meer
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INHALT

Lea hat ihr Leben fest im Griff und lebt mit ihrer 6jährigen Tochter Juli und ihrem Freund Torsten zusammen. Mit ihrem Exmann Paul, der mittlerweile in einer Männer Dreierbeziehung lebt, versteht ...

INHALT

Lea hat ihr Leben fest im Griff und lebt mit ihrer 6jährigen Tochter Juli und ihrem Freund Torsten zusammen. Mit ihrem Exmann Paul, der mittlerweile in einer Männer Dreierbeziehung lebt, versteht sie sich sehr gut und beide kümmern sich rührend um ihre Tochter. Der Wunsch nach einem zweiten Kind wird immer lauter und so beschließt sie, ihren Torsten mit einem romantischen Picknick zu überraschen. Doch an der Autowerkstatt von Torsten angekommen, fällt sie sehr unsanft von ihrer Wolke Sieben, als sie ihn in flagranti mit einer anderen Frau erwischt.

Lea braucht dringend eine Auszeit und so beschließt sie, ihre Tochter zu Oma Friederike zu schicken und düst mit den 3 Männern Paul, Yacin und Mo ab nach Griechenland. Hier sucht sie Erholung und den ein oder anderen Flirt. Doch auch hier kommt alles anders als erwartet und Lea stampft von einem Fettnäpfchen ins Nächste.

MEINUNG

Lea befindet sich gerade mitten in einem Liebes- und Beziehungschaos. Ihr Freund hat sie betrogen, ihr Exmann und seine zwei Männer brauchen auf der Insel einen Beziehungscoach und ihre Tochter Juli ist bei Oma Friederike. Eine Oma die nicht wie andere Omas ist und sehr gerne einmal mit dem Gesetz aneckt. Aber Juli findet es einfach toll bei Oma, für sie ist es ein großes Abenteuer. Ich muss sagen, von Juli und ihrer Oma hätte ich noch sehr gerne mehr gelesen (vielleicht könnte man daraus ja eine Fortsetzung machen). Aber zurück zu Lea. Sie tat mir ja schon etwas leid. Erst scheitert ihre Ehe, weil Paul auf einmal auf Männer steht und dann gerät sie an Torsten. Torsten hat für mich echt eine riesengroße Macke und ich bin froh, dass Lea endlich die rosarote Brille von der Nase gefallen ist. So einen Mann hat sie echt nicht verdient. Lea braucht einen Mann, der sie festhält, der sie so liebt wie sie ist und über ihre ständigen Missgeschicke genauso herzhaft lachen kann, wie ich als Leser. Paul, Yacin und Mo sind ein Dreiergespann über die man den Kopf schüttelt, lacht und überlegt, ob das auf Dauer gut gehen kann. Ich finde es ja toll, dass sie versuchen ihre Beziehung zu retten, aber geht sowas auf Dauer wirklich gut? Ich kann es mir nicht vorstellen. Für mich sind da Probleme und Eifersucht vorprogrammiert. Aber ihre lustige Art fand ich einfach nur klasse. Alle 3 sind tolle Männer, denen ich von Herzen ihr Glück gönne.

Mit „Da geht noch Meer“ hat der Autor mich in eine tolle Geschichte entführt, mit der man einfach einmal entspannen und laut lachen kann. Man muss nicht viel nachdenken … man liest einfach und vergisst die Zeit um sich herum. Man rutscht von einem lustigen Abschnitt in den nächsten und durch den Schreibstil lässt sich die Geschichte auch sehr gut lesen.

Ich fand es sehr schade, dass ich so schnell durch die Geschichte geflogen bin. Ich hätte gerne noch mehr gelesen.

FAZIT

Für mich ein schöner und lustiger Sommerroman. Gerne würde ich noch mehr von den Protagonisten lesen. Besonders von Oma Friederike.

Veröffentlicht am 29.06.2022

Schönes, kleines Büchlein

Der kleine Buddha auf der Reise nach Hause
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Jeder kennt doch den Spruch: „Zuhause ist es doch am schönsten“. Auch der kleine Buddha kennt ihn und fragt sich „Wo genau ist eigentlich mein Zuhause?“ Zu gerne möchte er es herausfinden und begibt sich ...

Jeder kennt doch den Spruch: „Zuhause ist es doch am schönsten“. Auch der kleine Buddha kennt ihn und fragt sich „Wo genau ist eigentlich mein Zuhause?“ Zu gerne möchte er es herausfinden und begibt sich deswegen auf eine Reise, die an seinem Lieblingsplatz unter dem Bodhi-Baum startet und ihn auf eine abenteuerliche Suche führt. Unterwegs begegnet er vielen Menschen, die alle eine eigene Vorstellung von „Zuhause“ haben.

Die Kapitel sind alle sehr kurzgehalten und in jedem lernt der kleine Buddha jemanden kennen, der ihm seine Vorstellung von „Zuhause“ erzählt. Egal wenn er getroffen hat, ich fand alle Charaktere auf ihre Art und Weise toll. Alle hatten eine andere Botschaft, die einen zum Nachdenken gebracht hat. Auch wenn das Büchlein recht klein ist und man es in einem Rutsch lesen kann, sollte man sich Zeit lassen und über die Botschaften nachdenken.

Während dem Lesen habe auch ich mir die Frage gestellt: „Was bedeutet für mich „Zuhause“?“ Für mich ist „Zuhause“ ganz klar der Ort, wo meine Familie ist, wo ich mich wohlfühle und wo ich gerne sein möchte. Das „Kern-Zuhause“ ist unser Haus, in dem wir leben und unser Dorf – meine Heimat. Zuhause kann aber auch der Campingplatz sein, oder auch der Urlaubsort, in dem wir uns gerade befinden – ein Zuhause auf Zeit. Ich muss mich dort einfach wohlfühlen und wissen, dass ich jederzeit in mein Zuhause zurückkehren kann.

„Der kleine Buddha auf der Reise nach Hause“ ist schon der 5. Teil dieser Reihe, aber ich habe die Bücher vorher noch nie so richtig wahrgenommen. Ich denke aber, dass ich das nächste Mal in der Buchhandlung genauer schauen werde.

Letztendlich geht es darum, dass Zuhause auch in sich zu finden, sich selbst eine Heimat zu sein“ (Auszug Klappentext)