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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2018

Schöner Anfang, der Rest dann doch zu flach

One More Chance
2

Neue Stadt, neuer Job, neue Liebe - so lautet Aubreys Plan. Doch ein platter Reifen und ein kleiner Ziegenbock werfen alles durcheinander. Zum Glück macht der charmante Australier Chance nicht nur ihr ...

Neue Stadt, neuer Job, neue Liebe - so lautet Aubreys Plan. Doch ein platter Reifen und ein kleiner Ziegenbock werfen alles durcheinander. Zum Glück macht der charmante Australier Chance nicht nur ihr Auto wieder flott, sondern überredet sie auch, die restliche Strecke nach Kalifornien gemeinsam zurückzulegen. Es folgen die glücklichsten Tage und aufregendsten Nächte, die Aubrey je erlebt hat, aber dann ist Chance auf einmal verschwunden.

Die Idee von „One more Chance“ hat mir auf Anhieb gut gefallen. Natürlich ist erst mal abzusehen wie die Geschichte verläuft. Ich fand sie in vielen Punkten sehr vorhersehbar. Das hat mich jedoch überhaupt nicht gestört. Manchmal muss das Rad eben nicht neu erfunden werden. Überraschend war für mich z.B. der Ziegenbock, der mich dazu noch das ein oder andere Mal sehr zum Schmunzeln gebracht hat. Auch der Grund für Chance verschwinden kam mir nicht sofort in den Sinn. Das hat mir gefallen.
Aubrey ist eine Figur die ich eigentlich durchgehend gut gefunden habe. Ich sage eigentlich, denn dort wo sie sonst stur, manchmal launisch, ein wenig verklemmt und trotzdem bissig und witzig ist, wurde sie in einigen Situationen mit Chance einfach nur hörig und zum kleinen Weibchen, welches nur für eine Sache da ist.
Hier beginnt auch schon mein größter Kritikpunkt, der dafür gesorgt hat, dass mich das Buch nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Zum einen macht Chance im ganzen Buch keine nennenswerten Entwicklungen durch. Egal was er erlebt, er bleibt sich treu. Was in diesem Fall leider nicht positiv ist. Am schlimmsten finde ich jedoch die Art und Weise, wie er über Aubrey und Sex denkt. In jedem passenden und leider auch unpassenden Moment denkt er daran, dass er mit ihr schlafen will. Und das leider nicht auf eine romantische und liebevolle Art. Nein, eher mit Worten die klingen, als würde er sie nur besteigen und nichts anderes von ihr wollen. Da geht es dann plötzlich nur noch um den Akt und nicht mehr um Gefühle. Dass die Autorinnen meistens noch einen pseudo-romantischen Satz hinterherschieben, der seine Gefühle verdeutlichen wollen, rettet es dann auch nicht. Für mich war die Art und Weise seiner Gedanken einfach zu respektlos und zu sehr auf das Vögeln beschränkt und dazu die Momente wirklich jedes Mal absolut unpassend. Ich weiß nicht, ob die Autorinnen etwas in Richtung Fifty Shades und Co versucht haben aber es ist leider nicht gelungen.
Mir hätte die Geschichte trotz aller Vorhersehbarkeit gut gefallen aber leider konnte ich Chance nach und nach immer weniger abgewinnen und habe dazu noch den Spaß an dem Buch verloren. Sehr schade.

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  • Handlung
  • Gefühl
Veröffentlicht am 12.08.2017

Der geniale Auftakt einer neuen Reihe

Spectrum
2


Mehrere Täter überfallen einen Hochsicherheitstresor und verhalten sich dabei höchst merkwürdig. Das FBI zieht Dr. Burke zu rate. Er hat Asperger und bezeichnet sich selbst des Öfteren als Freak. Doch ...


Mehrere Täter überfallen einen Hochsicherheitstresor und verhalten sich dabei höchst merkwürdig. Das FBI zieht Dr. Burke zu rate. Er hat Asperger und bezeichnet sich selbst des Öfteren als Freak. Doch nur er kann Zusammenhänge und Muster erkennen, wo andere ratlos sind. Schnell ist er mit dem FBI Mann Carter und dem Cop Nic auf der Spur der Täter. Doch was sie nicht wissen, der Täter ist ein Killer und ihm geht es nicht nur um den Tresor. Und sein Auftraggeber, den alle für einen Geist halten, ist an viel Größerem interessiert.

Als ich hörte, dass Ethan Cross eine neue Reihe startet, musste ich natürlich sofort zugreifen. Die Shepherd-Reihe habe ich geradezu verschlungen und so war „Spectrum“ ein Muss für mich.
Ich wurde nicht enttäuscht. Denn schon auf den ersten Seiten hat mich die Spannung gepackt. Grade zu Beginn ist die Geschichte noch sehr verwirrend. Personen tauchen auf, Dinge passieren oder sind passiert und nichts passt richtig zusammen oder wird tiefer behandelt.
Doch das ist typisch Cross. Er baut die Spannung langsam auf und entwirrt die Fäden erst nach und nach, bevor er sie wieder miteinander verknüpft.
Auch „Spectrum“ glänzt mit seinen außergewöhnlichen Figuren. Die Hauptfiguren sind alle irgendwie etwas schrullig oder haben ihre nicht ganz einfache Vorgeschichte. Cross ertränkt sie jedoch nicht in traurigen Hintergrundgeschichten, er formt damit ihren Charakter und lässt sie greifbarer erscheinen.
Cross hat auch hier wieder Figuren entwickelt, die alle nicht super glatt sind aber grade deswegen so sympathisch wirken und jeder von ihnen hat seinen ganz eigenen Humor.
Mir hat es wirklich Spaß gemacht, mit den Personen die Täter zu verfolgen und die ein oder andere Intrige aufzuklären.
Und wäre eine gute Story mit tollen Personen nicht genug, setzt Cross dem Ganzen noch die Krone auf, in dem er ein actiongeladenes Ende präsentiert, welches nicht nur alle Fragen klärt, sondern auch mit jedem Ende der Shepherd-Bücher mithalten kann.
Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Bände dieser neuen Reihe und hoffe sehr, dass es vielleicht sogar irgendwann mal einen Cross-Over Band der beiden Reihen geben wird (Achtung Wortspiel).

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  • Handlung
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
Veröffentlicht am 16.04.2024

Schöner Feelgood-Roman

Für immer Inselwind
1

Auf der Insel Norderney führt Raik nach dem Tod seiner Eltern deren Fahrradladen weiter und kümmert sich um die vier jüngeren Geschwister. Bei so viel Verantwortung bleibt keine Zeit für Beziehungen. Und ...

Auf der Insel Norderney führt Raik nach dem Tod seiner Eltern deren Fahrradladen weiter und kümmert sich um die vier jüngeren Geschwister. Bei so viel Verantwortung bleibt keine Zeit für Beziehungen. Und aus Prinzip lässt er sich nicht auf Touristinnen ein. Doch als er Svea kennenlernt, wirft er seine Vorsätze über Bord. Was als Urlaubsflirt beginnt, entwickelt sich schon bald zu echten Gefühlen. Aber Sveas Leben ist ein einziges Chaos. Sie hat sich gerade erst von ihrem Mann getrennt und muss herausfinden, was sie will. Und dann stellt auch noch ein Anruf von Raiks Ex-Freundin alles gehörig auf den Kopf.

„Für immer Inselwind“ von Antonia Sommer ist der Auftakt ihrer neuen Norderney-Reihe.
Wir begleiten Svea zurück nach Norderney, wo sie immer ihre Ferien bei ihrer Oma verbracht hat. Dort begegnen wir auch Raik und seiner absolut liebenswürdigen Familie.
Die Autorin nimmt uns mit ganz viel Wärme und Liebe mit nach Norderney. Sie beschreibt die Insel unglaublich schön, so dass man selbst das Gefühl hat dort Urlaub zu machen.
Das Buch ist einfach ein Feelgood-Roman, mit absolut sympathischen Figuren.
Durch die verschiedenen Thematiken kommt sogar ein bisschen Spannung auf, auch wenn die jeweilige Auflösung meistens doch vorhersehbar ist. Aber umso wohler fühlt man sich beim Lesen.
Svea ist eine tolle Hauptfigur und ich habe ihre Abenteuer auf Norderney gerne begleitet. Sie ist clever und mutig und besonders die klaren Gespräche zwischen den Figuren haben mir gut gefallen. Hier gab es keine unnötigen Missverständnisse, nur weil niemand ehrlich ist.
Auch Raik und seine Familie sind absolut liebenswert und man wünscht sich als Leser für alle einfach nur das Beste.
Das Buch ist die perfekte Lektüre für zwischendurch, um einfach mal abzuschalten und sich wohlzufühlen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzungen.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Schöne Geschichte über einen Neubeginn

Der Ferienhof im Schwarzwald - Der Neubeginn
1

Die alleinerziehende Elli weiß kaum, wo ihr der Kopf steht. Tagtäglich stemmt sie Haus, Kinder und die eigene Polsterei. Da erreicht sie die Nachricht, dass Onkel Ludwig ihr und ihrem Bruder Florian seinen ...

Die alleinerziehende Elli weiß kaum, wo ihr der Kopf steht. Tagtäglich stemmt sie Haus, Kinder und die eigene Polsterei. Da erreicht sie die Nachricht, dass Onkel Ludwig ihr und ihrem Bruder Florian seinen Bauernhof vermacht hat. Elli bringt es nicht übers Herz, den wunderschönen alten Schwarzwaldhof, in dem sie unvergessliche Sommer erlebt haben, zu verkaufen. Stattdessen möchten sie und ihr Bruder einen idyllischen Ferienhof daraus zu machen. Doch Elli hat die Rechnung ohne die Bewohner des kleinen Dorfes gemacht, die wenig von der bunten Wohngemeinschaft und den Umbauplänen halten. Werden der Zauber des Schwarzwaldes und die überraschende Aussicht auf eine neue Liebe siegen?

Sandra Poppe beginnt mit ihrem Buch „Der Ferienhof im Schwarzwald – Der Neubeginn“ ihre neue Schwarzwald-Reihe.
Unsere Protagonisten Elli und Florian erben einen alten Bauernhof in einem kleinen Dorf im Schwarzwald und wollen daraus einen Ferienhof machen. Sie ziehen mit Ellis Teenagern und der alten Frau, um die Elli sich etwas kümmert, dort ein.
Die ganze Geschichte sprüht vor guter Laune und Sorglosigkeit. Der Schreibstil ist locker leicht und lässt den Leser durch die Seiten fliegen.
Die Figuren sind alle super sympathisch und geben der Geschichte Wärme. Selbst die, die am Anfang unsympathisch sind, werden doch irgendwie nett.
Der Hof, die Tiere und überhaupt das Dorf und die Gegend werden einfach toll beschrieben. Man möchte selbst dort Urlaub machen. Ich habe mich auf jeden Fall dort wohl gefühlt.
Ich habe lediglich zwei Kritikpunkte, die mich von der fünf Sterne Bewertung abhalten.
Zum einen geht alles viel zu reibungslos. Sei es der Umzug mit den immer lieben und perfekten Teenagern, die Umbauten, der Umgang mit den Dorfleuten oder Ellis Gefühlsleben. Alles läuft entweder ohne Probleme oder diese sind super schnell gelöst. Das macht es etwas zu rosarot. Und zum anderen oder vielleicht auch deswegen ist vieles etwas sehr vorhersehbar. Das hat beides sehr viel Spannung rausgenommen.
Mir hat das Buch trotzdem gut gefallen, denn manchmal muss es einfach leichte Lektüre sein, bei der man ein gutes Gefühl hat und die liefert, was sie verspricht. Für ein paar schöne Schmökerstunden kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.

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Veröffentlicht am 30.11.2022

Spannende Familiengeschichte

Das Geheimnis des Orangengartens
1

Berlin, Ende des 19. Jahrhunderts: Emilia fühlt sich gefangen in der Ehe mit dem jähzornigen Schmuckhersteller Karl Witt. Als sie herausfindet, dass seine Spielsucht ihre Existenz bedroht, ist sie endgültig ...

Berlin, Ende des 19. Jahrhunderts: Emilia fühlt sich gefangen in der Ehe mit dem jähzornigen Schmuckhersteller Karl Witt. Als sie herausfindet, dass seine Spielsucht ihre Existenz bedroht, ist sie endgültig verzweifelt. Doch dann steht Emanuel Rufin, einer seiner Gläubiger, vor Emilia und bietet ihr einen Ausweg aus ihrer hoffnungslosen Situation, der weitreichende Folgen hat.
Berlin, Gegenwart: Ihr neuer Übersetzungsauftrag scheint der jungen Leandra wie ein Glücksfall. Sie soll Verträge der exquisiten Schmuckmanufaktur Rufin übersetzen, Kost und Logis in dem imposanten Anwesen der Familie inklusive. Doch schon bald passieren seltsame Dinge. Nachts hört sie unheimliche Geräusche, jemand versucht sie zu vergiften, und von der heruntergekommenen Orangerie fühlt sie sich wie magisch angezogen. Keiner glaubt ihr. Bis auf Tim, verantwortlich für die Sicherheit des Anwesens. Er hilft Leandra den Dingen auf den Grund zu gehen. Dabei ahnt sie nicht, dass die Vorfälle mit dem Schicksal ihrer eigenen Familie verwoben sind.

„Das Geheimnis des Orangengartens“ von Reena Browne hat mich durch seinen Titel neugierig gemacht und durch den Klappentext zum Lesen verleitet.
Ich mag Bücher sehr gerne, die in zwei verschiedenen Zeiten spielen und in denen die Protagonisten durch die Jahrhunderte eine Verbindung haben.
Ende des 19. Jahrhunderts begleiten wir Emilia Witt. Sie lebt in einer lieblosen Ehe, ihr Mann ist ein Spieler und verzockt ihr gesamtes Hab und Gut. Sie begegnet Emanuel Rufin, Sohn des ehemaligen Geschäftspartners von Witt Senior und Gläubiger von Emilias Mann. Er bietet ihr eine Lösung für das Dilemma und aus geplanter Rache wird bald Liebe.
In der Gegenwart erleben wir Leandra Witt, die als Übersetzerin in der Rufin-Villa für eine Woche leben soll. Doch sie merkt schnell, dass irgendwas nicht stimmt und beginnt Nachforschungen anzustellen. Dabei begibt sie sich in größere Gefahr als gedacht.
Emilia und Leandra sind beides starke Frauen, die auf den ersten Blick nicht so wirken. Die Umstände haben sie klein gemacht, doch man merkt schnell, dass sie beide mutig und stark sind, wenn es darauf ankommt.
Leandras Familiengeschichte ist quasi auch Emilias, was man schon an den Nachnamen ahnen kann und durch die wechselnden Kapitel, wird der Leser mitgezogen nicht mehr losgelassen. Emilias Teil der Geschichte ist eher dramatisch und traurig aber auch voller Gefühl. Leandras ist nicht weniger dramatisch aber dafür eher gefährlich und spannend.
Die Autorin hat tolle Figuren geschaffen, denen man gerne durch die Geschichte folgt. Manch eine Entwicklung ist mir ein bisschen zu schnell gegangen. Für mich hätte das Buch gerne noch 100 Seiten mehr haben dürfen.
Mir hat die Geschichte mit all seinen Facetten, der Spannung, den Figuren und den tollen Umgebungsbeschreibungen richtig gut gefallen. Klare Empfehlung!

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